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Walt Disney: Chaos im Netz

Bereits der 2012 entstandene Animationsfilm Ralph reichts zeigte, dass sich die Filme des Walt Disney Animation Studios nicht vor denen der hauseigenen Konkurrenz Pixar verstecken müssen. Während dieser Film eine fast schon nostalgisch anmutende Geschichte aus einer Zeit erzählte, als Videogames fast ausschließlich in Spielhallen gespielt wurden, geht es in der Fortsetzung äußerst rasant online.

Walt Disney: Chaos im Netz
© 2019 Disney

Im Mittelpunkt steht wieder der Game-Bösewicht Ralph, der auf dem Monitor seines Spiels aus riesigen Pixeln besteht. Doch in der Lebensgemeinschaft aller Game-Figuren sieht es ganz anders aus. Hier ist Ralph auf Sinnsuche ist und von erheblichen Selbstzweifeln geplagt. Abhilfe bietet seine Freundschaft zur Rennfahrerin Vanellope.

Walt Disney: Chaos im Netz
© 2019 Disney

Dieses ungleiche Team bricht in der Fortsetzung ins Internet auf, um bei Ebay ein Ersatzteil für Vanellopes kaum noch angesagtes Game Sugar Rush zu organisieren. Im weltweiten Netz kommt es dabei zu allerlei merkwürdigen Begegnungen. Auf der Flucht vor George Lucas‘ Stormtroopers erhält Vanellope Tipps von den Disney-Prinzessinnen, um auch Mitglied des Animations-Adels zu werden (“Blicke ins Wasser und singe!“) und ein animierter Stan Lee absolviert am Rande des Geschehens einen seiner letzten Cameo-Auftritte.

Walt Disney: Chaos im Netz
© 2019 Disney

Bei aller Rasanz, erzählt Chaos im Netz aber auch eine spannende Story und unaufdringlich davon, dass Freundschaft auch auf Distanz funktionieren kann.

Chaos im Netz
© 2019 Disney

Die Blu-ray enthält neben 112-minütigen Hauptfilm noch diese Extras: Auf der Suche nach Easter Eggs (3:36 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Die Musik von Chaos im Netz (10:18 min), BuzzzTube Katzen – Eine animierte Parodie auf Katzen-Videos (1:47 min), Wie wir Chaos im Netz gemacht haben (32:57 min), Fünf Zusätzliche Szenen (insgesamt 19:05 min), 2 Musikvideos: Image Dragons: ZERO (3:52 min) und Julia Michaels: In this place (3:23 min)  

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Scott McCloud: Comics richtig lesen

1993 erschien Scott McClouds Werk Comics richtig lesen. Obwohl es sich hierbei um ein Sachbuch handelte, wurde es vom Maus-Schöpfer Art Spiegelman zum „intelligentesten Comic seit langem!“ erklärt. McCloud stellt sich selbst in diesem Buch als stark vereinfachte Comicfigur dar. Besondere Kennzeichen sind ein kariertes Jackett und ein Flash-T-Shirt. McCloud versucht die spezielle Sprache der Comics zu erklären. Die wertvollste Erkenntnis des Buches ist ganz sicher die Tatsache, dass im Comic die Dinge sind am wichtigsten, die zwischen den Bildern (bzw. Panels) geschehen.

Scott McCloud: Comics richtig lesen

In der Fortsetzung Comics neu erfinden sah McCloud 2000 zunächst einmal ziemlich schwarz. Seit Anfang der neunziger Jahre steckte der US-Comic in einer Krise. Comic-Hefte wurden vielfach nur noch für Sammler produziert und kaum noch im Zeitschriftenhandel, sondern fast nur noch über den Fachhandel vertrieben. Dort interessierte der Comic als Lektüre kaum noch und die Geschäfte wurden eher mit Trading-Cards und Rollenspiel-Zubehör gemacht. Einige Jahre später machte der kurzfristig durch US-Superheldenhefte boomende deutschsprachige Comicmarkt eine ähnliche Entwicklung durch.

Scott McCloud: Comics richtig lesen

McCloud versuchte Wege aus der Krise zu finden. Ihm ging es um die Anerkennung des Medium Comics als Kunstform. Dies bedeutet natürlich auch, dass nicht nur von unbezwingbaren Superhelden erzählt werden darf, sondern Geschichten aus allen Genres im Comic Berücksichtigung finden. Den größten Teil seines Buches widmete McCloud jedoch den neuen Medien. Hierbei ging es nicht nur um den Computer als mittlerweile unverzichtbares Hilfsmittel jedes Comic-Schaffenden. Viel interessanter fand McCloud die Möglichkeiten der Veröffentlichung von Comics im Internet. Dort kann jeder ganz demokratisch seine Geschichten veröffentlichen (und möglicherweise sogar irgendwann einmal Geld dafür bekommen).

Scott McCloud: Comics richtig lesen

McCloud sieht im Internet eine „unendliche Leinwand“ und hierdurch ist es dem Comic möglich dem alles diktierenden Joch der jeweils zu gestaltenden Seite zu entrinnen. Im Internet können die einzelnen Panels in beliebiger Folge ohne Rücksicht auf ein starres Seitenlayout angeordnet werden und dadurch sogar zusätzlich noch insgesamt ein sinnvolles Ganzes bilden. Daher meint McCloud in seinem wiederum vor Ideen und Fakten nur so berstenden Comics neu erfinden, dass der Comic demnächst seine Fesseln sprengen und in alle Richtungen explodieren wird.

Scott McCloud: Comics richtig lesen

Dies blieb zwar bisher aus, könnte aber noch was werden, wenn möglichst viele Comicschaffende McClouds nächstes Buch Comics machen (2006) lesen und verinnerlichen. Um ein Medium neu erfinden zu können, muss es zunächst einmal beherrscht werden. Daher vermittelt McCloud jedem Interessierten das Rüstzeug um Geschichten erzählen zu können (oder auch um gestalterische Finessen bei Großmeistern des Mediums zu erkennen). Während sich die meisten Lehrbücher darauf beschränken Zeichenunterricht zu geben, setzt McCloud ein gewisses Maß an graphischem Talent – bzw. die Bereitschaft sich dies anzueignen – einfach voraus und vermittelt die Dinge auf die es wirklich ankommt.

Scott McCloud: Comics richtig lesen
In der Tat gibt es eine Unmenge von optisch ansprechenden Comics, doch wirklich erinnerungswürdige Geschichten erzählen diese Werke eher selten. Unter dem Motto “Lerne von jedem, folge niemandem“ (und dem etwas bedenklichen Zusatz “arbeite wie besessen“) vermittelt McCloud auf seine schöne klare Art wie mit (bzw. zwischen) Bildern nachvollziehbar (und möglicherweise sogar nachfühlbar) erzählt wird. Witziges Detail am Rande: McCloud stellt sich selbst auch in diesem Buch als stark vereinfachter Comic-Moderator dar. Er trägt immer noch sein kariertes Jackett und das Flash-T-Shirt. Sein Gesicht ist jedoch runder geworden und in den schwarzen Haaren sind graue Strähnen zu erkennen.

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Ralph Ruthe: Kenn ich von Facebook!

Was der Cartoonist Ralph Ruthe (Soll das so dunkel? – Das Grillbuch) auf Facebook so treibt, gefällt mittlerweile mehr als eine Millionen Menschen. Schon um dies zu erreichen, muss Ruthe sich einigermaßen gut mit sozialen Netzen auskennen.

Ralph Ruthe: Kenne ich von Facebook!

Da er berufsbedingt einen Sinn für das Absurde hat, sieht er dort Zusammenhänge wo sie bisher noch niemand vermutet hat. Vielleicht sind Löwen ja tatsächlich wegen “dieser Ballerspiele“ so aggressiv jagende Fleischfresser, während Schachspieler sich meist zu friedlichen Fliesenlegern entwickeln.

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Vielleicht fotografieren auch Haie ihr Essen und stellen es auf Facebook. Vielleicht gibt es wirklich eine “Löffel-App“ für 79 Cent oder eine App, die ein “Leben ohne iPpad“ simuliert.

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Vielleicht gibt es aber auch Rezensenten, die einfach die besten Witze aus Cartoon-Büchern abschreibem und das dann Kritik nennen. Doch da kann ich Euch beruhigen, denn was ich hier ausgeplaudert habe, ist nur die Spitze vom Eisberg und das Büchlein enthält noch sehr viel mehr absurd- komische Ideen, die jedoch fast alle erschreckend viel Alltagsbezug haben.

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