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Watchmen – Die Wächter

Mit der 12 Comichefte umfassende Serie Watchmen gelang es den Briten Alan Moore und Dave Gibbons 1986 – gemeinsam mit Frank Millers Batman-Version Der dunkle Ritter kehrt zurück – die amerikanische Comicszene zu revolutionieren. Auf dem ersten Blick erschien eine derart komplexe mehrere Jahrzehnte umfassende Erzählung überhaupt nicht zum Superhelden-Genre zu passen.

Watchmen Absolute Edition

Watchmen wirft die Frage auf, ob unsere Welt besser wäre, wenn es seit Ende der Dreißiger Jahre kostümierte Helden und Rächer nicht nur in Comicheften, sondern auch in der Realität gegeben hätte. Das Jahr 1985, von dem Autor Moore und Zeichner Gibbons erzählten, ist noch um einiges schlimmer als die damalige Realität, denn die Welt stand eher wegen als trotz der Superhelden kurz vor dem atomaren Holocaust.

Watchmen - Die Wächter

Es gab etliche Anläufe aus dem Comic Watchmen einen Film zum machen, doch sowohl Terry Gilliam als auch Darren Aronofsky scheiterten. Erst nachdem Zack Snyder (Dawn of the Dead) mit einer (in erster Linie optisch) erstaunlich werkgetreuen Verfilmung von Frank Millers Spartaner-Comic 300 einen Blockbuster hinlegte, kam die Sache richtig in Bewegung.

Watchmen - Die Wächter

Während Snyder bei 300 Millers Comicstory noch um einiges andicken musste um sie zur Grundlage für einen abendfüllenden Film zu machen, war bei Watchmen das genaue Gegenteil der Fall. Hier musste aus einer 342-seitigen Comicerzählung, die zudem noch mit allerlei ganz schön in die Tiefe gehenden Prosa-Anhängen garniert war, ein Film gemacht werden, der nicht mehr als einen Abend füllt. Snyder legte erst einmal eine knapp vierstündige Version vor, die er dann auf 163 Minuten eindampfte und die wie fast jede Literaturverfilmung ein Destillat der Vorlage ist.

Watchmen - Die Wächter

Es mag nicht immer einleuchten, warum Zack Snyder diesen Comic-Moment in den Film hinein nahm und jenen wegließ. Der Film Watchmen ist jedoch auf keinen Fall ein abgehetzter Durchmarsch, sondern wenn Snyder eine Szene des Comics adaptiert, macht er das behutsam und mit sehr viel Respekt vor den brillanten Dialogen Alan Moores und raffinierten Bildkompositionen von Gibbons. Eigene Akzente gibt es durchaus, doch das hat mehr Vorteile (das etwas gestraffte Finale funktioniert bestens und der toll aufgemachte Vorspann verankert die Watchmen noch stärker in der Historie der 40er- bis 80er- Jahre als der Comic) als Nachteile (der teilweise arg forcierte Einsatz von Splatter-Effekten, die auch in der ungekürzten deutschen FSK-16-Fassung enthalten sind, ist nicht wirklich im Sinne der Comicvorlage).

Watchmen - Die Wächter

Snyder traf die weise Entscheidung die Hauptrollen mit guten aber eher unbekannten Darstellern zu besetzten, so dass kein Egotrip eines Stars die Balance zwischen den sieben gleichberechtigten Watchmen gefährden konnte. Überraschenderweise sind es gerade jene Figuren die am seltensten zu sehen sind, die den stärksten Eindruck hinterlassen.

Watchmen - Die Wächter

Jeffrey Dean Morgan, der als zynischer, egoistischer und reaktionärer Comedian gleich am Anfang des Filmes ermordet wird, überzeugt in jeder dann folgenden Szene, die als Rückblende von seinen Missetaten erzählt. Morgans starke Leistung lässt an Robert Downeys furiosen Auftritt als Iron Man denken. Wesentlich präsenter als der Comedian ist die Figur des Rorschachs, doch Jackie Earle Haley steckt meist unter einer Maske, deren schwarzweiße Struktur sich ständig verändert. Wenn dann jedoch eine Demaskierung erfolgt, legt der zuvor schon durch seine markante Stimme sehr überzeugende Haley eine Glanzleistung hin.

Watchmen - Die Wächter

Etwas schwächer sind der blasse Patrick Wilson als Night Owl II und Billy Crudup (M:I 3) als Dr. Manhattan, der einzige Watchmen mit wirklichen Superkräften. Bei Crudup liegt dies jedoch eher an einer unbefriedigenden Mischtechnik aus Realaufnahmen und Computertechnik, durch die es so erscheint als wenn Dr. Manhattan schlechter geschminkt ist als die von Malin Akerman (Nach 7 Tagen – Ausgeflittert) sehr sexy dargebotene Silk Spectre II.

Watchmen - Die Wächter

In den USA erschien kurz nach dem Kinostart von Watchmen eine DVD, die den Piraten-Comic Tales of the Black Freighter als Animationsfilm enthält. Dieser war als “Comic im Comic“ Bestandteil von Moores und Gibbons´Watchmen, da diese der Meinung waren, dass in einer Welt voller Superhelden eher Bedarf nach Piraten-Comics besteht. Der Trickfilm wird anschließend allerdings doch nicht in den um 24 Minuten verlängerten Director´s Cut integriert, sondern erst später in den 215-minütigen “Ultimate Cut“.

Watchmen

Doch bereits im Director´s Cut sind neue Szenen enthalten, wie etwa der beeindruckend visualisierte Tod von Nite Owl 1. Snyder hat auch das arg gewalttätig ausgefallene Zusammenknüppeln einer Straßenbande durch zwei Watchmen entschärft, hauptsächlich dadurch, dass er jetzt statt übertriebener Soundeffekte das TV-Interview mit Dr. Manhattan auf die Tonspur packte. Die verlängerte Version ist noch näher an der Comicvorlage und ist mittlerweile im Windschatten der gelungenen HBO-Serie Watchmen auch bei uns  auf erschienen.

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Rampage – Big Meets Bigger

Dwayne Johnson ist zur Zeit der am besten bezahlte Darsteller Hollywoods und ganz gewiss sein Geld wert. Mit starker körperlicher Präsenz und leicht selbstironischer Ausstrahlung steht der Ex-Wrestler in der Tradition von Bruce Willis oder Arnold Schwarzenegger. Blödsinnige Filme wie Skyscraper, Baywatch oder die letzten Beiträge zur Fast & Furious-Reihe werden durch ihn erträglich.

Rampage – Big Meets Bigger

Dies gilt auch für den Film Rampage, der bei uns noch den hirnrissigen Zusatz Big Meets Bigger im Titel trägt und auf einen Arcade-Spiel von 1986 basiert. Auch an der Seite eines riesigen Albino-Gorillas lässt sich Dwayne Johnson nicht zum Affen machen. Er spielt den Primaten-Forscher Davis Okoye, der dem Silberrücken-Gorilla George allerlei beigebracht hat. Dazu gehört auch das Zeigen des Stinkefingers.

Rampage – Big Meets Bigger

Alles könnte so schön sein, doch dann explodiert ein Raumschiff, auf dem gentechnische Experimente stattfanden, was darin resultiert, dass George zu gewaltiger Größer heranwächst und aggressiv wird. Doch damit nicht genug, auch ein riesiger Wolf (natürlich mit Flughaut) sowie eine nicht minder seltsam mutierte Echse setzen alles daran Chicago zu zerstören.

Rampage – Big Meets Bigger

Das Resultat ist herrlich blödsinnige Monster Action, die sich nie richtig ernst nimmt. Allerlei geht zu Bruch und die Tricktechnik ist exzellent. Neben Dwayne Johnson überzeugt auch Naomie „Moneypenny“ Harris (Skyfall), während Jeffrey Dean Morgan (Watchmen) als Regierungsagent mit psychischen Problemen und Knarre am Gürtel für gelegentliche Lacher sorgt. Wer eine Schwäche für Filme mit riesigen Tier-Monstern hat, wird hier optimal bedient.

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Desierto – Tödliche Hetzjagd

Ein Transporter, der 14 Menschen in die USA schmuggeln soll, hat In den Weiten der mexikanischen Sonora-Wüste einen Motorschaden. Die Migranten überwinden die US-Grenze zu Fuß und geraten direkt ins Zielfernrohr des selbst ernannten Ordnungshüters Sam. Dieser hat die Gruppe innerhalb kürzester Zeit bis auf zwei Mexikaner dezimiert, doch Moises und Adela erweisen sich als zäh und wehrhaft…

Desierto - Tödliche Hetzjagd

Jeffrey Dean Morgan, der bereits in der Verfilmung des Comic-Klassikers Watchmen in der Rolle des eher als Vigilant denn als Superheld tätigen Comedians überzeugte, spielt auch den Sam mit großer (selbst-)zerstörerischer Energie. Jonás Cuarón, der Sohn des gefeierten mexikanischen Filmemachers Alfonso Cuarón („Gravity“)“, erweist sich als eigenständiger Regisseur. Er verwendet kaum Zeit darauf die Personen zu charakterisieren, sondern schickt sie ohne große Vorgeschichte mitten hinein in die Bleiwüste. Auf eine nur scheinbar simple und sehr direkte Art baut Cuarón sofort große Spannung auf.

Desierto - Tödliche Hetzjagd

Eine kurze Szene am Anfang des Films, in der Sam auf einen rechtschaffenden US-Streifenpolizisten trifft, stellt den Scharfschützen als auf eigene Faust handelnden Einzeltäter dar, der sich nur mit seinem Hund gut versteht. Doch wer mag kann die mexikanisch-französische Co-Produktion auch als Kritik an der US-Einwanderungspolitik und den laschen Waffen-Kontrollgesetzen interpretieren. Dass „Desierto“ ein derart packender Film geworden ist, kann natürlich tatsächlich auch daran liegen, dass die Geschichte alles andere als wirklichkeitsfern ist.

Desierto - Tödliche Hetzjagd

Die Blu-ray von Ascot Elite enthält neben dem 88-minütigen Hauptfilm lediglich den deutschen und US-Trailer (je 2:30 min)

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The Salvation – Spur der Vergeltung

Einmal mehr kann sich davon überzeugt werden, dass der Westernfilm noch lange nicht tot ist und dass gute Genre-Beiträge nicht unbedingt aus den USA kommen müssen. Es ist nicht zu hoch gegriffen, The Salvation – Spur der Vergeltung mit Spiel mir das Lied vom Tod zu vergleichen, denn beide Filme erzählen bildgewaltige Rachegeschichten.

The Salvation - Spur der Vergeltung

Doch während der Italiener Sergio Leone seinerzeit versuchte einen möglichst “amerikanisch“ anmutenden Film zu drehen, gelang dem Dänen Kristian Levring (Wen Du fürchtest) ein durchaus dänischer Western. Der Auftakt des Films gehört mit zum Spannendsten und Bedrohlichsten, was in letzter Zeit im Kino zu sehen war. Zentrale Figur ist der ehemalige dänische Soldat Jon, der 1864 in die USA immigrierte und seine kleine Familie erst sieben Jahre später aus Europa nachkommen lässt. Gleich nach der Anreise auf der Postkutschenfahrt zu Jon Farm werden seine Frau Marie und sein kleiner Sohn Kresten von zwei Desperados brutal ermordet. Jon kann sich zwar an den Mördern rächen, doch danach startet ein weiterer Reigen der Gewalt…

The Salvation - Spur der Vergeltung

Nachdem Levring den Auftakt des Films in der Postkutsche als klaustrophobisches Pyscho-Drama in Szene setzte, wechselt er die Tonart. Der wie immer sehr beeindruckende Mads Mikkelsen (Casino Royale) steht als Jon plötzlich im Zentrum einer staubigen Westernoper.

The Salvation - Spur der Vergeltung

Dabei bringen Eva Green (Sin City 2) und Jeffrey Dean Morgan (Watchmen) in ihren überlebensgroß angelegten Figuren zwar ganz große Klasse, aber auch einige Hollywood-Klischees, in den anfangs sehr viel eigenständigeren Film ein. Doch das tut der Stimmung keinen Abbruch und ich hoffe auf weitere Euro-Western auf diesem Niveau.

The Salvation - Spur der Vergeltung

Die DVD von Concorde Film enthält neben dem 89-minütigen Film einige kurze aber gute Making Of Berichte (insgesamt 6:45 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Interviews mit Mads Mikkelsen (13:02 min), Eva Green (13:49 min), Jeffrey Dean Morgan (14:09 min),  zwei deutsche Trailer (1:36 min + 2:24 min) sowie den US-Trailer (2:24 min)

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