Schlagwort-Archive: Jeffrey Jones

Genie & Schnauze

Langsam aber sicher geht Dr. Watson dieser aufgeblasene Sherlock Holmes ziemlich auf den Keks. Was nicht weiter verwunderlich ist, denn Holmes heißt in Wirklichkeit Reginald Kincaid, ist ein erfolgloser Schauspieler und wurde von Watson als Staffage angeheuert. Zunächst um seinen guten Ruf als Mediziner zu schützen und dann auch um die Beamten von Scottland Yard durch auffällige “Detektivarbeit“ abzulenken und es dem scharfsinnigen Watson zu ermöglichen in aller Ruhe seine Untersuchungen an den Tatorten vornehmen kann.

Doch als Watson dem trunksüchtigen Frauenheld Kincaid kündigt und versucht selbst eine Karriere als der “Kriminaldoktor“ zu beginnen, muss er schmerzlich feststellen, dass er ohne den “genialen“ Meisterdetektiv nicht ernst genommen wird. Zur Lösung eines ganz großen Falles um Mord und Fälscherei muss das ungleiche Duo sich doch noch einmal zusammen raufen… 

Auch dem Autor Arthur Conan Doyle ging der Erfolg seiner literarischen Schöpfung Sherlock Holmes nach einigen Jahren ziemlich auf den Keks. Er versuchte sogar den Meisterdetektiv in einer Erzählung zu töten. Doch auf Wunsch der gewaltigen Fangemeinde schrieb Conan Doyle widerwillig weitere Abenteuer des Meisterdetektivs. Daher ist die Sherlock-Holmes-Variante, die dieser 1989 von Thom Eberhardt köstlich in Szene gesetzte Film präsentiert, nicht völlig abwegig.

Mit den geadelten Darstellern Michael Caine (der hier leider nicht von seinem markanten Stammsprecher Jürgen Thormann sondern von Hans-Werner Bussinger synchronisiert wurde) und Ben Kingsley konnte zudem noch eine Idealbesetzung verpflichtet werden. Genie & Schnauze ist somit ein opulent angerichtetes Festmahl für alle Freunde (und Gegner) von Sherlock Holmes.

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Howard the Duck

Überraschenderweise war eine Ente die erste Marvel-Comicfigur, die im Mittelpunkt eines aufwändigen Film-Spektakels stand. 1986 – mehr als 20 Jahre bevor das Marvel Cinematic Universe mit Iron Man startete –  produzierte George Lucas – der sich persönlich dafür einsetzte dass die Comicversion zu Star Wars bei Marvel erschien – eine als Blockbuster geplante Verfilmung der Serie Howard the Duck.

Howard the Duck

Regie führte Willard Huyck, der gemeinsan mit Lucas und seiner Ehefrau Gloria Katzam das Drehbuch von American Graffiti ge schrieben hatte. Der Film basiert auf einer eher Insidern bekannten Comicfigur, die 1973 von Steve Gerber und Val Mayerik erfunden wurde. Seitdem spukt sie sporadisch im Marvel-Universum herum.

Howard the Duck

Der Film erzählt wie Howard von seinem Enten-Planeten plötzlich per Energiestrahl auf die Erde geschickt wird. In Cleveland, Ohio lernt er Beverly Switzler (Lea Thompson aus Zurück in die Zukunft spielte einige Jahre später auch die Mutter des Comic-Lausbuben Dennis the Menace) und ihre New-Wave-Frauenband Cherry Bomb kennen. Außerdem rettet er  die Erde vor einer außerirdischen Bedrohung.

MARVEL CLASSICS Howard the Duck

Sein Budget von 37 Millionen Dollar spielte der Film gerade so eben wieder ein, was nicht weiter verwunderte. Das Enten-Kostüm, in dem ein Liliputaner steckte und die nicht allzu bewegliche Gesichtsmaske sind eher albern (genau wie viele der Gags), Spaß macht Howard the Duck trotzdem.

Howard the Duck

So gibt es neben einem hemmungslos herumkaspernden Tim Robbins und einen abgedreht bedrohlichen Jeffrey Jones im großen Finale noch ein richtig gutes Stop-Motion-Monster, irgendwo zwischen Ray Harryhausen und H. P. Lovecraft. Der schmalzige Soundtrack vom James-Bond-Komponisten John Barry fügt sich nahtlos ins überhaupt nicht zusammenpassende Gesamtkonzept ein.

Howard the Duck

Die Blu-ray von Koch Media enthält neben dem 110-minütigen Film noch diese Extras: „Howard“ – Die Story“ (12:52 min) + „Howard“ – Ein Blick zurück“ (26:21 min) – Zwei Dokus von Laurent Bouzereau aus dem Jahre 2008, die sich auch mit dem Mißerfolg des Films beschäftigen; “News-Featurette“ (1:38 min); “Stunts“ (2:43 min); “Special Effects“ (3:11 min); “Musik“ (3:08 min); “Duckumentary“ (1:48 min); Deutscher Trailer (1:18 min); Zwei US-Teaser (0:58 min + 1:33 min) und Galerie mit 63 Bildern.   

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Tim Burton: Sleepy Hollow

Bereits 1949 machte Walt Disney aus der Erzählung The Legend of Sleepy Hollow von Washington Irving einen Zeichentrickfilm, der in den USA gemeinsam mit einer ebenfalls halbstündigen Trickfilm-Version von Kenneth Grahames Der Wind in den Weiden in die Kinos kam. In diesem Zeichentrickfilm kommt Ichabod Crane als neuer Dorfschullehrer in das Städtchen Sleepy Hollow und macht sogleich der schönen Katrina van Tassel den Hof.

Sleepy Hollow

Dies erregt Zorn beim Nebenbuhler Brom Bones. Dieser verkleidet sich daher als kopfloser Reiter. Er erschreckt dadurch den armen Ichabod so stark, dass dieser aus Sleepy Hollow flüchtet. Damit sich das Publikum trotz des ziemlich grausig in Szene gesetzten kopflosen Reiters nicht allzu stark gruselt, wurde seinerzeit Bing Crosby als singender Erzähler angeheuert.

Tim Burton: Sleepy Hollow

1999 nahm sich Tim Burton ebenfalls dieser Legende an. Vor seiner Zeit als Regisseur hatte er als Zeichner für Disney gearbeitet. Doch nach einigen fruchtbaren Lehrjahren ging er lieber eigene Wege und dreht Meisterwerke wie Batman Returns oder Nightmare before Christmas. Diese Filme haben meist eine düster-romantische Stimmung und daher qualifizierte sich Burton als Regisseur den Film Sleepy Hollow, dessen erster Drehbuch-Entwurf vom Spezialeffekt-Künstler Kevin Chucky Yagher stammt.

Tim Burton: Sleepy Hollow

Nachdem seine beiden Filme Ed Wood und Mars Attacks schlecht liefen, trommelte Burton einige seiner Lieblings-Darsteller zusammen und drehte seinen ersten “richtigen“ Horrorfilm. Bei ihm ist Crane (Johnny Depp) kein schlichter Dorfschullehrer, sondern ein etwas steifer, stark an den neusten wissenschaftlichen Errungenschaften interessierter Polizist im New York des Jahres 1799. Crane geht seinen Vorgesetzten ziemlich auf die Nerven und wird daher in das Örtchen Sleepy Hollow gesendet, um eine Mordserie aufzuklären. Anders bei Disney ist die Story über Katarina (Christina Ricci) und Brom (Casper Van Dien) bei Burton nur eine sehr kleine Episode innerhalb des Films, doch es wurden viele visuelle Elemente des Zeichentrickfilms eingearbeitet.

Tim Burton: Sleepy Hollow

Burton hatte bereits in der Werbung zum Film ankündigen lassen, dass Köpfe rollen werden und er stand zu seinem Wort. Mit fast schon kindlichem Vergnügen lässt er den kopflosen Reiter durch beeindruckend-düstere Kulissen traben und immer wieder kopflose Leichen hinterlassen. Obwohl es allerlei Splatter zu sehen gibt, suhlt sich der Film nie in blutigen Details, sondern der Schrecken ist unverzichtbarer Bestandteil eines konsequent gestalteten Gesamtkunstwerks.

Neben dem 105-minütigen Hauptfilm enthält die Blu-ray zu „Sleepy Hollow“ noch die Dokus „Blick hinter die Legende“ (30:02 min) und „Gedanken über Sleepy Hollow“ (11:25 min). Zu Halloween 2023 erschien der Film bei Paramount auch als 4K UHD im Steelbook.

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