Schlagwort-Archive: Jens R. Nielsen

Alan Moore’s Cinema Purgatorio

Avatar Press startete 2016 das Magazin Alan Moore’s Cinema Purgatorio. In achtzehn schwarzweißen Ausgaben wurden Fortsetzungs-Comics wie Code Pru von Garth Ennis, The Vast von Christos Gage, Modded von Kieron Gillen und A More Perfect Union von Max Brooks veröffentlicht. Bei uns hat der Dantes Verlag alle diese Serien als schön aufgemachte und fachkundig kommentierte Einzelbänden veröffentlicht.

©2022 Dantes Verlag, Alan Moore, Kevin O’Neill und Avatar Press Inc.; Illu. O’Neill

Mit einiger Verspätung folgt jetzt endlich die lange erwartete Edition mit allen 18 Episoden der Serie, deren Titel das Magazin trägt. Bei Cinema Purgatorio arbeitete der legendäre Autor Alan Moore (Watchmen, V for Vendetta) genau wie bei verfilmten Erfolgsreihe Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen wieder mit seinem Landsmann Kevin O’Neill zusammen.

©2022 Dantes Verlag, Alan Moore, Kevin O’Neill und Avatar Press Inc.; Foto: Mitch Jenkins

In achtseitigen Häppchen bieten Moore und O’Neill einen eigenwilligen Exkurs durch die Filmgeschichte. Im mysteriösen “Fegefeuer-Kino“ wird keine ganz leichte Kost geboten. Daher ist es sehr hilfreich, dass der Übersetzer Jens R. Nielsen zu jeder Shortstory einen Anhang mit Erklärungen zusammengestellt hat, der – Erinnerungen an Moores ebenfalls sehr erklärungsbedürftigen Comic-Meilenstein From Hell werden wach – manchmal aus mehr Seiten als der zugehörige Comic besteht.

Doch wer sich auf diesen Band einlässt wird oftmals reich belohnt. Einer meiner persönlichen Höhepunkte ist die Story A King at Twilight. Hier stellt Kevin O’Neill in beeindruckenden Bilder markante Szenen aus dem Klassiker King Kong von 1933 nach. Dazu lässt Alan Moore den Riesenaffen mit seinem Schöpfer, den Tricktechniker Willis O’Brien, mental verschmelzen und über dessen an Enttäuschungen und Tiefschlägen nicht eben armes Leben monologisieren.

Ebenso lesenswert ist die Story Freaks, in der Harry Earles, der kleinwüchsige Hauptdarsteller des gleichnamigen Films, die ebenfalls großteils traurige Lebensgeschichte des Regisseurs Tod Browning erzählt, der mit 1931 den Klassiker Dracula mit Bela Lugosi drehte.

Etwas lustiger geht es bei The Warner Brothers in A Night at the Lawyers zu. Diese Story beschäftigt sich mit einen von Groucho Marx gefakten Briefwechsel, in dem er darauf reagiert, dass die Filmfirma Warner angeblich verhindern wollte, dass die Marx-Brothers A Night in Casablanca drehten.

Groucho wunderte sich, dass Warner glaubt wegen des Humphrey-Bogart-Klassikers die Rechte an einer marokkanischen Stadt zu haben. Dieser Logik folgend sprach Groucho der erst 1923 ins Handelsregister eingetragenen Firma Warner das Recht ab, sich BROTHERS zu nennen, da er zusammen mit Harpo und Chico bereits seit 1905 als Marx BROTHERS aufgetreten ist…

Insgesamt ist Cinema Purgatorio eine faszinierende Materialsammlung, die – in kleinen Häppchen genossen – anregende Lektüre bietet.       

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Neil Gaiman: Mögliche Geschichten

Die Besucher des über einem Londoner Plattenladen gelegenen Diogenes Club sind alles andere als vornehme Gentlemen. Oft schon etwas angetrunken, tauschen sie gerne Geschichten aus, die zwar bizarr sind, sich vielleicht aber auch tatsächlich zugetragen haben. So geht es etwa um eine seltsame Geschlechtskrankheit oder ein Fotomodell, das in den letzten Jahrzehnten in zahlreichen Magazinen zu sehen war, aber kein bißchen gealtert ist…

Neil Gaiman: Mögliche Geschichten

Basierend auf Neil Gaimans Geschichten Foreign Parts, Feeders and Eaters, Looking for the Girl und Closing Time entstand 2016 die von skyARTS produzierte Serie Likely Stories, die nicht über die aus vier Episoden bestehende erste Staffel hinauskam. Zwei Jahre später erschien bei Dark Horse ein Comic, in dem Adaptionen der selben vier Short Stories enthalten sind.

Neil Gaiman: Mögliche Geschichten

Bei uns wurde diese Collection beim Dantes Verlag unter dem Titel Mögliche Geschichten als zweiter Band der Neil Gaiman Bibliothek veröffentlicht wurde. Genau Eine Studie in Smaragdgrün, der Eröffnungsband der Reihe, entstand auch Mögliche Geschichten ganz ohne Beteiligung von Gaiman.

Neil Gaiman: Mögliche Geschichten

Mark Buckingham (Fables) hat die vier durch eine Rahmenhandlung verbundenen Geschichten nicht nur gezeichnet, sondern auch adaptiert. Dabei hat einen verdammt guten Job gemacht. Der Brite Buckingham ist eine Art Gaiman-Veteran, denn seit 1987 illustrierte er zahlreiche Texte und Comics, wie Beiträge zur Serie Sandman, des mittlerweile in nahezu allen Medien tätigen Autors.

Neil Gaiman: Mögliche Geschichten

Buckingham arbeitet bei Mögliche Geschichten oft mit kleinformatigen aber detailreichen Panels und versucht so viel Gaiman-Prosa wie möglich in den Comic einfließen zu lassen. Das klappt erstaunlich gut, wobei die wohlüberlegte Kombination aus Gaiman-Texten und virtuosen Buckingham-Illustrationen erstaunlich gut darüber hinwegtröstet, dass manche Story eher seltsam als pointiert ist.

Neil Gaiman: Mögliche Geschichten

Genau wie die ebenfalls bei Dantes erschienene Veröffentlichung von Alan Moores Serie Cinema Purgatorio gibt es auch bei Möglichen Geschichten einen umfangreichen Anhang mit interessanten Hintergrundinfos des Übersetzers Jens R. Nielsen. Nicht unerwähnt bleiben soll aber auch noch Mark Buckinghams ebenfalls im Buch enthaltende mit Randnotizen versehenen sehr ausdrucksstarken Entwurfszeichnungen.

Neil Gaiman Bibliothek

Als nächste Beiträge zur Neil Gaiman Bibliothek erscheinen Nur wieder das Ende der Welt (Co-Autor: P. Craig Russell) sowie Das Susan-Problem und andere Geschichten.

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Eine Studie in Smaragdgrün

2003 erschien in den USA die Anthologie Shadows Over Baker Street: New Tales of Terror. Die deutsche Veröffentlichung erfolgte zwei Jahre später unter dem Titel Sherlock Holmes – Schatten über Baker Street.

Eine Studie in Smaragdgrün

In dem Buch ließen achtzehn Autoren, wie Brian Stableford oder Elizabeth Beat, ihre Fantasie spielen und konfrontierten den britischen Meisterdetektiv Sherlock Holmes mit den Prophezeiungen des wahnsinnigen Arabers Abdul Alhazred oder dem Tentakelgott Cthulhu, also den finsteren Welten des US-amerikanischen Pulp-Autoren H. P.  Lovecraft.

Eine Studie in Smaragdgrün

Den Kurzgeschichten-Reigen eröffnete Neil Gaiman, der sich mit Romanen wie American Gods und mit der Reihe Sandman sowohl im Literaturbetrieb, als auch in der Comicbranche einen guten Namen gemacht hat. Da lag es natürlich nahe aus Gaimans Prosa-Erzählung Eine Studie in Smaragdgrün aeinen Comic zu machen.

Eine Studie in Smaragdgrün

Die Adaption der Geschichte erledigte der in Brasilien geborene Zeichner Rafael Albuquerque (American Vampire, Huck, Prodigy) gemeinsam mit Rafael Scavone, mit dem er danach auch bei Hit Girl in Rom zusammengearbeitete. Für eine plastische Kolorierung der Zeichnungen von Albuquerque sorgte Dave Stewart, der auch zahlreiche Titelbilder zu The Walking Dead koloriert hat.

Eine Studie in Smaragdgrün

2018 erschien der Comic A Study in Emerald bei Dark Horse. Die im viktorianischen England ihr Unwesen treibenden skurrilen Lovecraft-Kreaturen sind optisch ein Augenschmaus. Gaimans Geschichte hingegen richtet sich an Leser, die sich so gut in der Welt von Sherlock Holmes auskennen, dass sie in der Lage sind, sich über kleine Unstimmigkeiten in der Erzählung zu wundern und die alles auf den Kopf stellende finale Pointe zu verstehen.

Eine Studie in Smaragdgrün

Dankenswerterweise hat der Dantes Verlag seine schöne Hardcover-Edition von Eine Studie in Smaragdgrün herausgebracht. Genau wie die im selben Verlag erschienene Veröffentlichung von Alan Moores Cinema Purgatorio wurde diese mit einem umfangreichen Anhang mit interessanten Hintergrundinfos des Übersetzers Jens R. Nielsen garniert. Dadurch hat jeder Leser die Chance Gaimans Erzählung folgen zu können. Nicht unerwähnt bleiben soll aber auch noch, die ebenfalls im Buch enthaltende schöne Zusammenstellung von Rafael Albuquerques Entwurfszeichnungen.

Mögliche Geschichten

Als zweiter Band der Neil Gaiman Bibliothek ist Mark Buckinghams Mögliche Geschichten erschienen.

Neil Gaiman Bibliothek

Es folgen Nur wieder das Ende der Welt (Co-Autor: P. Craig Russell) sowie Das Susan-Problem und andere Geschichten .

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