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Sonnenfinsternis

Sechs mehr oder weniger lose verbandelte mehr oder weniger junge Menschen (von jeder Sorte drei) verbringen vier Tage und vier Nächte in einem abgelegenen Haus in Südfrankreich um eine Sonnenfinsternis zu erleben. Auf engstem Raum geraten Freund- und Liebschaften auf den Prüfstand, alte Wunden reißen auf und zur Abwechslung gibt es auch noch allerlei völlig neue Problematiken.

Sonnenfinsternis

Diese eher an einen französischen Quasselfilm erinnernde Grundsituation verwandelten Jim (der als Théhy u. a. Der Engel und der Drache zeichnete) und Fane (Joe Bar Team) in einen der mitreißendsten Comic-Trips der letzten Jahren. Beide fungierten zugleich als Zeichner und Autor, wobei jeder drei der Hauptfiguren entwarf (und dann auch zeichnete). Diese äußerst lebendigen Schöpfungen ließen sie dann nach allen Regeln der Tragikomödie fast 300 Seiten lang aufeinander los.

Sonnenfinsternis

Selten fühlte sich ein Comic so lebensnah nah an, was am ebenso ausgereift wie skizzenhaft wirkenden Schwarzweißstil liegt, dem niemals anzumerken ist, dass hier zwei Zeichner zugange waren. Auch die Panel-Bildausschnitte sind oft äußerst originell ausgewählt und setzen innerhalb der Geschichte interessante zusätzliche Akzente. Mit diesem fetten Album ist Splitter – fernab der Fantasy-Schiene und ganz ohne Graphic-Novel-Mogelaufkleber – ein ganz großer Wurf gelungen.

Sonnenfinsternis

(Zum auf dem Klappentext angekündigten “Eklat“ kommt es allerdings nicht, was auch gut so ist, denn das Personal dieses Comics wächst dem Leser sehr schnell ans Herz.)

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Süße Versuchung

Als 2009 Sonnenfinsternis bei Splitter erschien, war dies eine echte Überraschung und das nicht nur, weil inmitten großformatiger farbiger Fantasy-Comics plötzlich eine schwarzweiße Beziehungs-Tragikomödie veröffentlicht wurde. Die von den beiden Franzosen Jim und Fane gemeinsam geschriebene und in einem wilden spontanen Stil zu Papier gebrachte Geschichte fesselte den Leser über ihre volle Länge von knapp 300 Seiten.

Süße Versuchung

Splitter veröffentlichte daraufhin weitere Comics von Jim alias Thierry Terrasson, wie etwa die zweibändige von ihm im Alleingang realisierte Geschichte Eine Nacht in Rom. Bei Süße Versuchung hingegen fungierte Jim, genau wie schon bei Die Einladung, ausschließlich als Autor. Für die sehr dekorativen und aufwendig am Computer kolorierten Bilder sorgte der 1980 in Grenoble geborene Grelin. Dessen auch in einem Sketchbook bei Comix Buro veröffentlichten Zeichnungen von Frauen, die „sexy aber auch etwas unnahbar“ wirken“, inspirierten Jim zu einer Geschichte über „Versuchung, Begehren und Besitzstreben“.

Süße Versuchung

Das Titelbild von Süße Versuchung zeigt eine junge Frau, die den Betrachter etwas unsicher anblickt und gerade ihre bequemen Turnschuhe gegen hochhackige Sandalen getauscht hat. Hierbei handelt es sich um die etwas schüchterne Studentin Calista, die im luxuriösen Appartement des gut situierten Ehepaars Jean und Ines als Babysitterin jobbt. Durch ihre leichtlebige Freundin Anna wird Calista auf die Idee gebracht Jean zu verführen um anstelle von Ines mit Jean in der Luxus-Bude zu wohnen. Calista lässt sich schließlich sogar auf eine Wette mit Anna ein, in der es darum geht, wer Jean zuerst verführt hat. Aus dem Spiel wird recht bald Ernst…

Süße Versuchung

Jim erzählt eine Geschichte aus einer Welt in der Männer wenig mehr sind, als leicht manipulierbare Spielkameraden attraktiver Frauen. Zynisch ist die Story jedoch nicht, denn Jim trotz ihr noch ein hochmoralisches Ende ab. Grelins Zeichnungen sind ziemlich spektakulär, vor allem wenn bedacht wird, dass er hauptsächlich alltägliche Situationen abbildet, die jedoch häufig erotisch aufgeladen sind. Süße Versuchung ist das Comic-Gegenstück zu einer gut besetzten und versiert in Szene gesetzten leicht gesellschaftskritischen französischen Filmkomödie.

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