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An American Werewolf in London

Nach Kentucky Fried Movie, Ich glaub´ mich tritt ein Pferd und Blues Brothers schien der Regisseur John Landis (¡Drei Amigos!) auf Komödien festgelegt zu sein. Doch er überraschte mit einem ungewöhnlich blutigen Horrorfilm, der die durch den 1941 entstandenen Klassiker The Wolfman definierten Genre-Regeln zwar ironisierte, sie zugleich aber auch bloody ernst nahm. American Werewolf überzeugt aber auch, weil  Landis glaubhafte und sympathische Charakteren ins Zentrum seines Films stellte, deren Schicksal den Zuschauer nicht kalt lässt.

An American Werewolf in London
Cover C

Hauptpersonen sind die  jungen US-Amerikaner David Kessler (David Naughton) und Jack Goodman (Griffin Dunne), die Rucksack-Urlaub in Europa machen. Auf einer Wanderung durch das nebelige Wales werden sie von einem seltsamen Wesen angefallen. Dabei kommt Jack zu Tode, während David drei Wochen später in einem Londoner Krankenhaus aufwacht. Er verliebt sich in seine Krankenschwester Alex (Jenny Agutter) und zieht zu ihr. Alles könnte so schön sein, wenn David nicht immer wieder sein toter Freund Jack erscheinen und dazu raten würde, Selbstmord zu begehen, möglichst noch vor dem nächsten Vollmond…

An American Werewolf in London
Cover B

Das Drehbuch zu American Werewolf schrieb John Landis bereits als er Ende der 60er-Jahre als junger Mann für zwei Jahre in Europa bei zahlreichen Filmproduktionen als Stuntman oder Produktionsassistent dabei war. Ein Sinti-Begräbnis in Jugoslawien inspirierte ihn ebenso wie Londoner Kinos, die den ganzen Tag klassische Cartoons zeigten. Als er mehr als ein Jahrzehnt bei der Vorbereitung zu seinem Werwolf-Film feststellen musste, dass dieselben Filmtheater mittlerweile Pornofilme zeigten, musste er umdenken.

An American Werewolf in London
Covere E

Genau wie Joe Dante in seinem zeitgleich entstandenen Werk The Howling, das ebenfalls den Werwolf-Mythos in die Gegenwart versetzte, drehte auch Landis einen gefakten (aber sehr viel komischeren) Sexfilm, den er im Hintergrund einer wichtigen Szene in einem Pornokino laufen ließ. Anfangs arbeitete an The Howling auch der Maskenbildner Rick Baker mit. Doch da dieser Landis versprochen hatte, den American Werewolf zu realisieren, wechselte er zu dessen Team, als die Vorproduktion nach Jahren der Unsicherheit tatsächlich begann. Seiner bei Tageslicht in allen Details realisierte,  sehr schmerzhaften anmutende Verwandlungsszene gelang Baker so meisterlich, dass er dafür mit dem Oscar prämiert wurde.

An American Werewolf in London
Cover D

Bei Turbine ist eine liebevoll ausgestattete Mediabook-Edition von American Werewolf erschienen. Die limitierte Edition gibt es mit den sieben hier abgebildeten Cover-Varianten. Das schönste Motiv wurde extra vom Comiczeichner Timo Wuerz (Black Metal, Lula & Yankee) angefertigt. Doch auch die zahlreichen Dokus auf der Bonus-Blu-ray sowie das 54-seitige Booklet können voll überzeugen. Im Rahmen seines fundiert zusammengestellten Textes beschäftigt sich Gerd Neumann auch erstaunlich detailliert mit den Werbeanzeigen, die im Hintergrund einer beeindruckend realisierten Szene zu sehen sind, die in den langen Gängen der Londoner U-Bahn spielt.

An American Werewolf in London
Cover F

Bei der deutschen Erstaufführung nahm sich der Verleiher die Freiheit eine nicht unwichtige Szene, in der David kurz vor dem Finale ein letztes Mal mit seiner Familie in den USA telefoniert, einfach aus den Film herauszuschneiden. Für die DVD-Veröffentlichung wurde diese Sequenz wieder eingefügt, es kam allerdings mit Pascal Breuer ein anderer Synchronsprecher zum Einsatz. Turbine hat sich die Mühe gemacht, den ursprünglichen Sprecher Norbert Langer für eine Neusynchronisation der Szene zu verpflichten. Nicht korrigiert wurde jedoch jene amüsante  Sequenz, in der David von Alex durch ihre kleine Wohnung geführt wird. Wenn sie ihm im Original ihren kleinen Abstellraum mit den Worten “the Closet“ zeigt, ist auf der deutschen Tonspur immer noch “die Toilette“ zu hören…

An American Werewolf in London
Cover A von Timo Wuerz

Extras: Audiokommentare von David Naughton & Griffine Dunne sowie vom Filmexperten Paul Davis (wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Das Vermächtnis der Bestie – mit John Landis, David Naughton, Joe Dante u.v.m. (77:18 min), Artefakte des American Werewolf (7:58 min), Das Geheimnis des Werwolfs (11:24 min), Storyboard-Filmvergleich der Verwandlung (2:38 min), American Werewolf im Keller von Bob Burns (4:08 min), Piccadilly Circus – damals & heute (6:19 min), Ein amerikanischer Regisseur in London (11:41 min), Der Ruf des Werwolfs (11:26 min)

An American Werewolf in London
Cover G mit Japan-Artwork

Fürchte den Mond (97:37 min), Fear on Film – Talk mit John Carpenter, John Landis & David Cronenberg (25:40 min), Post Mortem – Talk mit John Landis (39:09 min). Interview mit John Landis (18:20 min), Interview mit David Naughton (12:37 min), Making an American Werewolf (5:15 min), Monster Maker Rick Baker (11:14 min), Casting der Klaue (10:59 min), Outtakes (3:08 min), howdown-Storyboard-Filmvergleich (2:28 min), Galerie mit sehr schönen Fotos zu Musik (3:45 min), US-Trailer (2:53 min + 2:04 min), TV-Spots (1:02 min), Radio-Spots (2:39 min), Deutscher Trailer (2:27 min)

An American Werewolf in Paris

Auch zur Fortsetzung An American Werewolf in Paris hat Turbine eine liebevoll ausgestattete Mediabook-Edition mit einem schönen  Cover von Timo Wuerz veröffentlicht.

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Unglaubliche Geschichten – Amazing Stories

1985 startete die von Steven Spielberg produzierte Wundertüte von einer Fernsehserie Unglaubliche Geschichten. Hier setzten namhafte Regisseure wie Clint Eastwood, Irvin Kershner, Danny DeVito, Kevin Reynolds, Robert Zemeckis, Brad Bird, Tom Holland, Tobe Hooper oder Burt Reynolds für ein Budget von jeweils einer Million Dollar in sich abgeschlossene 24-minütige Episoden in Szene.

Unglaubliche Geschichten - Amazing Stories

Spielberg eröffnete die Serie mit der ganz schön kitschigen “unglaubliche Geschichte“ Ghost Train, in der er mit voller inszenatorischer Wucht eine historische Eisenbahn das  Wohnzimmer einer typischen US-Familie  durchqueren lässt.Spielbergs zweite (und letzte) Amazing Story ist doppelt so lang ist wie die übrigen Episoden und ein absoluter Höhepunkt der Serie. The Mission erzählt von der gefährlichen Mission eines B-17-Bombers im Zweiten Weltkrieg. Ein Soldat sitzt im kugelförmigen Waffenturm fest und ihm droht, bei der Landung zerquetscht zu werden, da das Fahrwerk des Flugzeugs nicht ausgefahren werden kann.

Unglaubliche Geschichten - Amazing StoriesSpielberg ebenso spannende wie sentimentale Inszenierung, die Besetzung der Hauptrollen mit Kevin Costner und Kiefer Sutherland, sowie die erinnerungswürdige Schlusspointe (blöd aber gut!) machen diese Geschichte, die den neuseeländischen Spielfilm  Shadow in the Cloud inspirierte, zu einem Muss für alle Spielberg-Fans.

Unglaubliche Geschichten - Amazing Stories

Bei uns lief The Mission seinerzeit sogar im Kino als Zusammenschnitt mit der Episode Go to the Head of the Class von Robert Zemeckis und der köstlichen Horror-Parodie Mummy Daddy von William Dear (Bigfoot und die Hendersons).

Unglaubliche Geschichten - Amazing Stories

Ein weiteres sehr spannendes Kleinod ist der Minithriller The Amazing Falsworth von Peter Hyams mit Gregory Hines. Sehenswert sind auch Boo! eine leicht alberne Gespensterkomödie von Joe Dante, das rührselige in Schwarzweiß gedrehte Kriegsdrama No Day at the Beach mit  Charlie Sheen, The Doll mit John Lithgow in einer zu Herzen gehenden Liebesgeschichte, sowie Marty Scorseses wirklich gruseliges Minidrama Mirror, Mirror, das manche für den besten Beitrag zur Serie halten.

Unglaubliche Geschichten - Amazing Stories
Diese Klasse erreichen zwar nur die wenigsten Episoden, doch durch die sorgfältige Machart hoben sich die Amazing Stories vom übrigen TV-Programm deutlich ab. Doch genau wie seaQuest DSV oder Earth 2 konnte sich auch diese Spielberg-Serie nicht dauerhaft durchsetzen. Dies wird wohl in erster Linie daran gelegen haben, dass die erzählten Geschichten arg wechselhaft ausfielen.

Unglaubliche Geschichten - Amazing Stories

Wie dem auch sei, wer sich die Unglaublichen Geschichten in nicht allzu üppigen Dosierungen zu Gemüte führt, dürfte – eingeleitet von einem seinerzeit sensationellen (und heute immer noch beeindruckenden) computeranimierten Vorspann und dem markanten musikalischem Leitmotiv von  John Williams – allerlei angenehme Überraschungen erleben.

Unglaubliche Geschichten - Amazing Stories

24 der insgesamt 45 unglaublichen Geschichten erschienen in zwei hübsch aufgemachten DVD-Boxen. Zwei Blu-ray-Editionen enthalten die komplette Serie auf jeweils einer Scheibe in DVD-Qualität.

Unglaubliche Geschichten - Amazing Stories

Im März 2020 startete auf Apple TV+ eine Neuauflage der Serie, an der Steven Spielberg erneut als Produzent beteiligt war.

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Das Tier II

1981 gelang Joe Dante mit Das Tier – The Howling ein ebenso spannender wie amüsanter Werwolf-Film mit beeindruckenden Spezialeffekten. Das hatte natürlich Folgen und die erste (sowie die zweite) von bisher immerhin sieben Fortsetzungen drehte der Australier Philippe Mora. Diesem gelang ein kleiner Coup, als er für eine der Hauptrollen Dracula Christopher Lee verpflichten konnte.

Das Tier II

Als er 1990 bei Gremlins 2 vor der Kamera, entschuldigte sich Lee beim Regisseur Joe Dante dafür, dass er in Das Tier II mitgespielt hatte. Die Fortsetzung erhielt seinerzeit zwar fast ausschließlich miese Kritiken, hat jedoch im Laufe der Jahrzehnte eine Fangemeinde gewinnen können. Daher verwundert es nicht, dass das 1985 für kleines Geld in der Tschechoslowakei gedrehte Filmchen mittlerweile als relativ hochpreisiges MediaBook auf Blu-ray und DVD angeboten wird.

Das Tier II

Neben der sehr guten Bildqualität wird auch ansonsten einiges geboten. Philippe Mora, sowie die Darsteller Reb Brown und Sybil Danning, erzählen im Bonusmaterial haufenweise amüsante Anekdoten von den Dreharbeiten. So wurden versehentlich Kostüme für die Filmreihe Planet der Affen nach Prag geliefert und diese wurden ebenso verzweifelt, wie vergeblich auf Werwolf getrimmt… Das Tier II

Sybil Danning erzählt davon, dass sie in der Rolle der Werwolf-Königin Stirba keine Probleme damit hatte, ihre nackten Brüste zu zeigen. Als jedoch eine entsprechende Szene mit ihr auch noch knapp zwanzigmal im Nachspann gezeigt wurde, fand sie das nicht mehr lustig. Passend dazu enthält das MediaBook auch noch die fast ausschließlich von Frauen produzierte Doku Scream Queen – Horror Heroines Exposed. Hierin erzählen Genre-Ikonen wie Brinke Stevens, Michelle Bauer und Linnea Quigley von ihren Erfahrungen im Horror-Genre.

Das Tier II

Das MediaBook von Koch Media enthält neben dem 91-minütigen Hauptfilm auf DVD und Blu-ray noch diese Extras: Die 79-minütige Doku “Scream Queen – Horror Heroines Exposed“ von 2014, moderiert von Debbie Rochon („Santa Claws“, „Tromeo & Julia“); Interview-Dokus über Regisseur Philippe Mora (29:20 min wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); Darsteller Reb Brown (13:51 min), Sybil Danning (17:03 min), sowie den Make-Up-Künstlern Steve Johnson und Scott Wheeler (15:29 min); Ein kurzer Blick hinter den Kulissen (3:52 min); 87-minütige Vollbildfassung; Alternativer Anfang (10:34 min); Alternatives Ende (9:35 min); US-Trailer (1:02 min); Bildergalerie mit 46 Fotos und Werbematerial

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The Phantom

The Phantom war nicht die einzige erfolgreiche Comicfigur, die Lee Falk (1911 – 1999) geschaffen hatte. Als der aus St. Louis in Illinois stammende 19-jährige Falk mit seinem Vater New York besuchte, schaute er auch bei einigen Verlagen vorbei. Er hatte einige Short Stories und Theaterstücke im Gepäck.

The Phantom

Anklang fand jedoch nur sein Comic-Strip Mandrake the Magician, von dem er Material für eine Laufzeit von zwei Wochen ganz alleine geschrieben und gezeichnet hatte. Die Legende will wissen, dass er zunächst einen vollen Tag im Vorzimmer von King Features, der führenden Firma für Zeitungs-Comics, gewartet hatte. Der zuständige Manager hatte Falk ganz einfach vergessen, führte ihn aber zum Ausgleich durchs New Yorker Nachtleben.

The Phantom

Falk war angemessen beeindruckt und sein Comic-Strip Mandrake stieß auf großes Interesse. Er machte trotzdem zunächst seinen College-Abschluss bevor die Serie schließlich ab 1934 erfolgreich in den Zeitungen erschien. Der Erfolg ermutigte Falk noch eine weitere Figur zu erschaffen. Auch hier zeichnete er das Stripmaterial für die ersten zwei Wochen eigenhändig. Am 17. Februar 1936, kurz vor Falks 25. Geburtstag – und lange vor Superman (1938)! – startete The Phantom. Ursprünglich wollte Falk die Figur The Gray Ghost nennen (und eine Figur dieses Namens spielte als Vorbild für den jungen Bruce Wayne eine Rolle in Batman: The Animated Series). Der erste  Zeichner von The Phantom war – nach Lee Falk – Ray Moore, der zuvor bei Mandrake assistiert hatte.

The Phantom

Lee Falk sollte auch ein erfolgreicher Theaterproduzent werden und das Phantom bis zu seinem Tode im Jahre 1999 texten, wobei er ausschließlich für die Zeitungs-Strips verantwortlich war, die weltweit erfolgreich liefen. In Comicheften hingegen konnte sich das Phantom, zumindest in den USA, im Gegensatz zu Batman und Superman. nie dauerhaft durchsetzen.

The Phantom

Zwar ist das Phantom, genau wie der kurz danach entstandene Batman, kein “wirklicher“ Superheld mit übernatürlichen Kräften, aber viele wichtige Zutaten des Genres waren bereits von Anfang an vorhanden. Bei dem aktuellen Phantom der Comics handelt es sich um den 20. Nachfahren des Ur-Phantoms, eines Schiffbrüchigen, der zuvor Schiffjunge bei Christop Columbus war.

Phantom

Nachdem sein Schiff 1525 von Piraten überfallen wurde, rächte er sich an den Seeräubern und vererbte einen Schwur an seine Nachkommen. Diese müssen nun immer einen Sohn zeugen und diesen auf seine spätere Aufgabe vorbereiten. Nach dem Tod des Vaters übernehmen sie desseb Position als Phantom. Hierdurch wirkt die Figur scheinbar unsterblich. Außerdem gibt es dadurch für Lee Falk immer mal wieder die Gelegenheit Geschichten von den Phantom-Vorfahren zu erzählen.

The Phantom

Das Phantom hat eine Geheimidentität als Kit Walker, ein farbenfrohes Kostüm mit quergestreifter “Unterhose“, die wie bei vielen Superhelden über dem violetten Trikotanzug getragen wird und einen beeindruckenden Schlupfwinkel. Die Totenkopfhöhle diente unzweifelhaft als Vorbild für die Bat-Höhle. Wichtig sind auch noch die Ringe des Phantoms, die dauerhafte Spuren hinterlassen. Der Totenkopf-Ring an der rechten Hand “markiert“ Bösewichter und der Ring mit P-Kreuz, an der näher am Herzen gelegenen linken Hand. macht Freunde kenntlich.

The Phantom

Genau wie später Bob Kane (bzw. sein Zeichner Bill Finger) bei Batman, zeichnete Ray Moore als er das Phantom entwarf, anstelle der hinter einer schwarzen Maske befindlichen Augen einfach schlichte weiße Schlitze. Der Zeichner Billy Lignant erregte Aufsehen dadurch, dass er richtige Augen zeichnete und prompt wirkte die Figur unecht.

The Phantom

1980 heiratete das 21. Phantom schließlich eine gewisse Diana Palmer, die kurz darauf Zwillinge (den Jungen Kit und das Mädchen Heloise) zur Welt brachte. Danach flachte das Interesse an der Figur etwas ab.

Phantom

1995 versuchte Marvel vergeblich eine Superhelden-Heftserie zu etablieren, nachdem DC bereits Ende der achtziger Jahre ebenfalls daran gescheitert war. In Deutschland veröffentlichte ab 1949 die Hamburger Morgenpost den täglichen Strip bis weit in die 80er-Jahre

Phantom

Von 1952 bis 1955 erschienen Phantom-Comichefte, in denen auch Geschichten mit Prinz Eisenherz, Blondie, Mandrake und Rip Kirby veröffentlicht wurden.

The Phantom

Nachdem 1974 der Kelter Verlag eine sehr lesenswerte Romanversion des Phantom-Mythos, die später bei Fischer innerhalb der Reihe Bibliothek der phantastischen Abenteuer noch einmal mit einem ziemlich idiotischen Cover neu aufgelegt wurde.

The Phantom

Von 1974 bis 1983 brachte der Bastei-Verlag 238 großformatige Comic-Hefte mit Lee Falks wandelnden Geist heraus.

The Phantom

Am erfolgreichsten ist die Figur jedoch nicht in den USA, sondern in Neuseeland,  Australien und als Fantomen in Skandinavien. In Schweden haben sogar die Zwillinge Kit und Heloise als Fantomen Kids eine eigene Serie!

Fantomen Kids

Außerdem gab es in Eskilstuna in der Nähe von Stockholm von 1986 bis 2009  innerhalb eines Tierparks namens Parken Zoo ein Fantomenland.

The Phantom

Die Filmografie des Phantoms ist eher dünn, aber nicht uninteressant. 1943 produzierte Columbia ein 15-teiliges Phantom-Serial. In der Titelrolle war ein gewisser Tom Tyler zu sehen, der zwei Jahre zuvor in einem Captain Marvel-Serial auftrat und bereits seit 1924 Actionfilme drehte.

The Phantom

Weiterhin ist vielleicht noch bemerkenswert, dass ein gewisser Frank Shannon mitspielte, der in allen drei Flash Gordon-Serials den Dr. Zarkoff verkörperte. Obwohl der Regisseur “Breesy“ Reeves Eason eigentlich ein Händchen für Action-Szenen hat – er inszenierte 1926 das Wagenrennen in der ersten Ben Hur-Verfilmung und den Brand von Atlanta in Vom Winde verweht – gilt The Phantom als mittelprächtiges bis misslungenes Serial.

The Phantom
Danach war es außerhalb der Comics lange, lange Zeit ruhig um den wandelnden Geist, der allenfalls grausam animiert, manchmal gemeinsam mit Mandrake und Flash Gordon durch das US-Vormittags-Fernsehprogramm geisterte. In den 60er-Jahren entstand ein TV-Pilotfilm, der jedoch nie gesendet wurde. Paulette Goddard,  Charlie Chaplins Partnerin in Moderne Zeiten und Der große Diktator, spielte hier mit.

 Phantom 2040

Ferner gab es ab 1994 mit Phantom 2040 noch einen peinlichen Zeichentrickversuch, der bei uns auf Video erschien. Hier wurde versucht die Figur zu einem ökologischen Moralapostel der Zukunft zu machen.

The Phantom

Nachdem sich zuvor Sergio Leone (Für eine Handvoll Dollar) als Regisseur ins Gespräch gebracht hatte, bekam Gremlins-Regisseur Joe Dante den Zuschlag. Doch das Projekt verzögerte sich und 1996 war es Simon Wincer (Free Willy), der das Phantom halbwegs angemessen für die Leinwand umsetzte.

Phantom

Das ganz große Vorbild ist unübersehbar: Steven Spielbergs Jäger des verlorenen Schatzes, dessen ironisch-unbeschwerter Umgang mit Mythen aller Art zwar angestrebt, aber nur selten erreicht wird.

The Phantom

Immerhin wird, genau wie bei der ebenfalls sympathischen Comic-Verfilmung Rocketeer, die Story in den 30er-Jahren angesiedelt. Kirsty Swanson (die Ur-Buffy die Vampirjägerin) ist eine toughe Diana Palma, doch sehr viel besser profilieren kann sich Catherine Zeta Jones, als im Laufe der Handlung geläuterte Schurkin Sala. Erwähnenswert sind auch noch Treat Williams als Bösewicht Xander Drax und Patrick McGoohan (Nummer 6), der das bereits verstorbene 20. Phantom als „wandelnden Geist“ spielt.

The Phantom

In  der Hauptrolle ist Billy Zane (Titanic) zu sehen, der sich gegen Bruce Campbell durchsetzte und am Drehort Australien ein großer Star ist. Der Film ist eine US-australische Co-Produktion, da – wie ja bereits erwähnt – die Figur „downunder“ sehr viel populärer ist, als in ihrem Entstehungsland.

The Phantom

Nachdem der Film in den USA böse floppte, kam er bei uns gar nicht  in die Kinos, sondern erschien 2001 auf Video, fünf Jahre später auf DVD und erst 2020 auf Blu-ray.

The Phantom

2009 entstand die zweiteilige Miniserie Das Phantom. Produzenten waren Robert Halmi, Jr. und Robert Halmi Sr., die Experten für relativ aufwändige TV-Movies wie Das zehnte Königreich, die sich meist aus dem Fantasy-Fundus bedienen und oft – genau wie in Das Phantom – Isabella Rossellini als Darstellerin an Bord hatten. Das richtige Händchen hatten die Halmis leider nicht. So braucht der erste Teil ewig, bis er endlich in Fahrt kommt.

The Phantom

Lee Falks Mythos vom Phantom wird zwar mit Skeletthöhle und Rückblende in Form von Comiczeichnungen recht stimmungsvoll beschworen. Etwas zweifelhaft erscheint es jedoch die langjährige Abwesenheit des Phantoms mit dem Aufkommen des internationalen Terrorismus und gar dem 11. September in Verbindung zu bringen. Das neue Hightech-Kostüm, das dem 22. Phantom schließlich verpasst wird, sieht eher albern aus und macht sich auch im temporeichen Showdown des zweiten Teils nicht wirklich gut.

The Phantom

Doch Lee Falks Mythos um das Phantom ist genauso unsterblich wie diese Figur und hat auch diese Miniserie überlebt.

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Hollywood Boulevard

Allan Arkush (Herzquietschen) und Joe Dante (Das Tier, Die Reise ins Ich) schnitten für den Produzenten Roger Corman die Kinovorschauen für seine Billigfilme zusammen. 1976 kamen sie auf die Idee einige der Szenen dieser Filme zusammen mit einer billig gedrehten neuen Handlung zu einem neuen Kinofilm zusammen zu schustern.

Hollywood Boulevard

Verwendung fanden Ausschnitte aus „Frankensteins Todesrennen“ sowie aus malaysischen Kriegsfilmen. Eingesetzt wurden auch seltsame Weltraummonster, die der junge Francis Ford Coppola baute und bewegte. Erzählt wird von den durch zahlreiche Mordfälle bedrohten Miracle-Filmstudios, deren Motto lautet: „If it´s a good Movie, it´s a Miracle“.

Hollywood Boulevard

Da die Handlung von Hollywood Boulevard nicht sonderlich kompliziert ist, kann dieser Film auf DVD gleich zusammen mit dem Audiokommentar oder in der deutschen Synchronisation mit dem Audiokommentar als Untertitel genossen werden. Die Regisseure plaudern hierbei recht kurzweilig darüber welche Szene nachgedreht wurde und woher das Fremdmaterial stammte.

Hollywood Boulevard

Hollywood Boulevard amüsiert nicht nur, sondern ist zugleich auch ein interessanter Exkurs durch die Welt des B-Pictures.

Hollywood Boulevard

Extras der DVD: Audiokommentar von Allan Arkush, Joe Dante und Jon Davidson, wahlweise mit deutschen Untertiteln; Anmoderation von Joe Dante (2:39 min), wahlweise mit deutschen Untertiteln; Bildergalerie mit Musik (1:05 min); US-Kinotrainer (1:02 min, Vollbild, Stereo 2.0)

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The Howling – Das Tier

Nachdem sie miterleben musste, wie ein von ihr besessene Stalker Eddie Quist (Robert Picardo) erschossen wurde, erleidet die TV-Moderatorin Karen  White (Dee Wallace) einen Nervenzusammenbruch. Ihr Mann Bill (Christopher Stone) bringt sie in die abgelegene Klinik des Therapeuten Dr. George Waggner (Patrick Macnee).

The Howling - Das Tier

Doch statt der erhofften Heilung erwartet Karen das blanke Grauen. Das zunächst wie eine Hippie-WG wirkende Sanatorium ist eine Werwolf-Kolonie, in der zu allem Überfluss auch noch der untote Eddie Quist herumspukt…

The Howling - Das Tier

Bereits ein Jahr bevor John Landis mit American Werewolf großes Aufsehen erregte, gelang Joe Dante (Die Reise ins Ich, Matinée) 1981 eine fast ebenso gelungene Revitalisierung des Werwolf-Mythos. Genau wie in seinen beiden vorherigen Spielfilmen, dder Rundumparodie Hollywood Boulevard und dem Der weiße Hai-Rip-off Piranhas,  ließ Dante wieder allerlei Insider-Zitate in seinen Film einfließen.

The Howling - Das Tier

So wurden viele Charaktere, wie George Waggner, Terry Fisher  oder Fred Francis nach Regisseuren von Werwolf-Filmen benannt. Neben dem Filmsammler Forrest J Ackerman hat auch der als geizige geltende Produzent Roger Corman einen Gastauftritt und ist dabei zu beobachten, wie er eine Telefonzelle nach Kleingeld absucht.

The Howling - Das Tier

Die spannende Handlung leidet nicht unter den sich nur Insidern erschließenden. Unterstützt durch das originelle Drehbuch von John Sayles, gelang es Dante den Werwolf-Mythos in unsere Zeit und die Welt der sensationslüsternen Medienlandschaft zu versetzen. Dank der immer noch sehr sehenswerten Spezialeffekte wirkt der Film – ganz im Gegensatz zu seinen sieben Fortsetzungen – auch heute noch erstaunlich frisch.

The Howling - Das Tier
DVD-Cover von 2004

Genau wie kurz darauf John Landis bei American Werewolf drehte auch Joe Dante einen gefakten Sexfilm, den er im Rahmen der Handlung in einem Pornokino laufen ließ. 2004 war dieses Fake Porn Movie auf der DVD-Special-Edition enthalten. Bei der in sehr viel besserer Bildqualität auch auf Blu-ray und in 4K veröffentlichten Neuedition fehlt das Filmchen.

The Howling - Das Tier
Blu-ray-Cover von 2021

Extras der Blu-ray-Edition von 2021: „Welcome to Werewolfland“, ein sehr ausführliches Making Of von 2003 (51:17 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); „Inside the Career of Joe Dante“ (20:46 min), Nicht verwendete Szenen (11:05 min);  Outtakes (12:56 min); Der von Joe Dante extra für “The Howling“ gedrehte pornographische Kurzfilm in voller Länge (3:55 min); US-Trailer (1:25 min, Vollbild, Dolby 2.0); Deutscher Trailer (1:28 min); Galerie mit 130 Fotos

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Die Reise ins Ich

Ein tollkühner, leicht verrückter Draufgänger (Dennis Quaid) ist bereit, sich samt eines Spezial-U-Bootes verkleinern zu lassen und im Körper eines Kaninchens herumzuschippern. Durch widrige Umstände gelangt er jedoch in den Hintern eines kränkelnden, leicht neurotischen Supermarktverkäufers (Martin Short). Gemeinsam müssen die beiden nun gegen die Zeit (Sauerstoffmangel im U-Boot) und diverse Dunkelmänner (Industriespionage) ankämpfen, damit unser Draufgänger wieder ans Tageslicht kommt.

Die Reise ins Ich

Die Grundidee dieses Filmes dürfte aus Richard Fleischers Die phantastische Reise bekannt sein, auch wenn der Film eigentlich mehr durch Raquel Welch im Taucheranzug  bestach als durch die menschlichen Innereien, die wie in einem Schullehrfilm präsentiert wurden. Unser Biologielehrer versuchte tatsächlich, damals in grauer Vorzeit, als es noch kein Video gab, diesen Film zu besorgen, um in seinem Unterricht für die dringend benötigte Auflockerung zu sorgen.

Die Reise ins Ich

Regisseur Joe Dante begann bei Roger Corman und zeigte schon dort sein Talent als Resteverwerter. Sein Erstling Hollywood Boulevard bestand zum Großteil aus Szenen, die anderen Corman-Produktionen (z. B. Frankensteins Todesrennen) entnommen waren. In seinen späteren Filmen Piranhas, Das Tier, Gremlins und Matinée verfeinerte er diese Technik, indem er Szenen aus anderen Filmen nur indirekt, also über einen laufenden Fernseher oder in einem Kino, verwendete, oder Szenen aus bekannten Filmen in anderer Umgebung nachstellte. Ein schönes Beispiel hierfür ist die böse Millionärin aus Gremlins, die sich in vielen Szenen so verhält, wie die böse Hexe aus The Wizard of Oz.

Die Reise ins Ich

Gremlins ist überhaupt der einzige Film, in dem Joe Dante seine Kopiermanie nicht davon abhält, eine vernünftige Geschichte zu erzählen. Wahrscheinlich lag das am Produzenten Steven Spielberg, der ein Talent hat, Produktionen so zusammenzustellen, dass sie ein großes Publikum erreichen und begeistern.

Die Reise ins Ich

Die Reise ins Ich ist der erste Joe-Dante-Film, der fast gänzlich ohne Zitate auskommt. Er der Grundidee viel mehr abgewinnen kann, als es Die phantastische Reise tat. Allerdings hat Dante seinen Film auch eher als Komödie angelegt, ohne jedoch Einzelgags überzustrapazieren. Die Idee einen Kuss zu benutzen, um von einem menschlichen Körper in den anderen zu gelangen und dort auch noch festzustellen, dass man bald Vater wird, ist wirklich originell. Die junge Meg Ryan ist übrigens entzückend in diesem Film.

Die Reise ins Ich

Die einzigen Mankos sind das etwas schleppende Tempo am Beginn des Filmes und das verzweifelte Bemühen, Dennis Quaid als einen Mann herauszustellen, der sich in einer Hierarchie nicht unterordnen kann. Damit dies auch jeder kapiert, wird es in einem Dialogsatz  noch einmal erklärt.

Bisher liegt Die Reise ins Ich bei uns leider nur auf DVD vor, wer eine Blu-ray möchte ist auf Importware ohne deutsche Tonspur angewiesen.

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Blow Out – Der Tod löscht alle Spuren

Brian De Palma drehte zwar auch Action- (Mission: Impossible), Science-Fiction- (Mission to Mars), Kriegs- (Redacted), Gangsterfilme (The Untouchables) und Literatur-Verfilmungen (Fegefeuer der Eitelkeit), doch seine Spezialität sind raffiniert und Szene gesetzte Thriller wie Carrie, Dressed to Kill oder Der Tod kommt zweimal. Besonderes Augenmerk legt er dabei weniger auf die Story, sondern auf lange Kamerafahrten und einen eingängigen Soundtrack.

Blow Out - Der Tod löscht alle Spuren

De Palmas Meisterwerk ist möglicherweise Blow Out. John Travolta spielt hier einen fürs Kino tätigen Tontechniker, der zufällig Zeuge eines Mordes wird und dadurch in eine Verschwörung hinein gerät. Inmitten der spannenden Thriller-Handlung erzählt De Palma auch einiges über das Filme-Drehen und macht sich dabei ein wenig über billige Horror-Filme lustig.

Blow Out - Der Tod löscht alle Spuren

Obwohl der Film 1981 kein großer Erfolg war, geriet er nicht in Vergessenheit. Ein großer Fan ist Quentin Tarantino, der den seinerzeit nur noch durch seine lange zurückliegenden Hauptrollen  in Saturday Night Fever und Grease bekannten John Travolta vor allem wegen seiner Leistung in Blow Out für Pulp Fiction verpflichtete. Koch Media hat sich des Films angenommen und ihn in einer toll aufgemachte Edition herausgebracht, die im Bonusmaterial interessante Informationen zur Entstehung von Blow Out.

Blow Out - Der Tod löscht alle Spuren

So erzählt der Anfang 2016 verstorbene Kameramann Vilmos Zsigmond, dass er das Filmmaterial bereits vorbelichtet hat, um eine Art “schwarzweißen Farbfilm“ zu drehen. Sehr interessant ist auch das umfangreiche Interview mit Komponist Pino Donaggio, das quasi eine Art Fortsetzung des Gesprächs ist, dass er anlässlich der Special Edition von Koch Media zu Joe Dantes Piranhas führte. Besser kann ein Klassiker nicht präsentiert werden!

Blow Out - Der Tod löscht alle SpurenExtras der Blu-ray: Interviews mit Nancy Allen (20:35 min), Produzent George Litto (17:52 min), Kameramann Vilmos Zsigmond (26:33 min) und Komponist Pino Donaggio (30:15 min), US-Trailer (1:45 min), Galerie mit 67 Bildern und Werbematerialien, 16-seitiges Booklet.

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Piranhas

Was eigentlich als Fisch-Horrorfilm im Kielwasser von Steven Spielbergs Welterfolg Der weiße Hai schwimmen sollte, entwickelte eine erstaunliche Eigendynamik.

Piranhas

Joe Dante war nicht gerade begeistert, als er 1978 für Roger Cormans Produktionsfirma New World einen Film über in einem militärischen Forschungslabor entwickelte mutierte Piranhas drehen sollte. Doch für sein erstes im Alleingang inszeniertes Werk entwickelte er gemeinsam mit John Sayles (Lone Star) ein neues Drehbuch, das es ihm ermöglichte nicht nur eine spannende, sondern auch spaßige Geschichte zu erzählen.

Piranhas

Dante garnierte die Geschichte mit Anspielungen auf Filme, die ihm seit seiner Jugend am Herzen liegen. Für Nebenrollen konnten aus Horror-Klassikern bekannte Darsteller wie Kevin McCarthy (Die Dämonischen) oder Barbara Steele (Die Stunde, wenn Dracula kommt) gewonnen werden. Ohne dass es dramaturgisch notwendig gewesen wäre, ist im Forschungslabor ein liebevoll mit Stop-Motion-Technik animiertes kleines Fischmonster zu sehen.

Piranhas

Obwohl es immer wieder satirische oder gesellschaftskritische Einlagen eingebaut wurden, war Piranhas dennoch ein gradlinig erzählter spannender und teilweise auch sehr blutiger Horrorfilm. Durch den großen Erfolg wurden Joe Dante anschließend ähnliche Filme wie Der weiße Hai 3 oder Orca 2 angeboten, doch er entschied sich dritte Teil stattdessen den ebenfalls zum Klassiker gewordenen Werwolf-Film Das Tier zu drehen. 2010 entstand mit Piranha 3D ein amüsantes Quasi-Remake, zu dem auch noch eine Fortsetzung produziert wurde,

Piranhas

Genau wie Dantes Filme Meine teuflischen Nachbarn, Small Soldiers und Matinée, hat Koch Media auch Piranhas als sehr gut editierte Blu-ray-Edition herausgebracht. Neben einem interessanten Interview mit Joe Dante, wurde auch eigens für diese Veröffentlichung ein sehr interessantes Gespräch mit dem Komponisten Pino Donaggio geführt. Dieser komponierte für Piranhas nicht nur einen teilweise wunderschönen Soundtrack, sondern entwickelte auch elektronische Geräuscheffekte für den Film. Wer es gerne noch etwas ausführlicher möchte, dem sei die “3-Disc Limited Collector’s Edition“ empfohlen, die zusätzlich noch eine DVD mit der 86-minütigen Dokumentation UFOs, Sex und Monster – Das wilde Kino des Roger Corman (OT: Corman’s World: Exploits of a Hollywood Rebel) von 2011 enthält, die wahlweise auf Deutsch oder in der Originalfassung zu genießen ist.

Piranhas

Die Extras der Blu-ray: Audiokommentar von Joe Dante und Jon Davison (ohne Untertitel); Interview mit Joe Dante (18:56 min; wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); Gespräch mit dem Komponisten Pino Donaggio (29:43 min); Behind the Scenes (9:11 min, teilweise schwarzweiß, kommentiert von Joe Dante); Stiges Preisverleihung (2:27 min); Outtakes (6:31 min); zusätzliche Szenen aus der TV-Fassung (insgesamt 11:50 min); Galerie mit 74 Bildern; sowie fünf Trailer.

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Matinée

Nachdem er die Kultfilme Piranhas und Das Tier inszenierte, gelang Joe Dante mit Gremlins unter der Oberaufsicht von Produzent Steven Spielberg ein echter Blockbuster. Danach drehte Dante munter weiter sympathische Filme, die seine Liebe zum Kino durch zahlreiche oft sehr gut versteckte Zitate zum Ausdruck brachten. Doch trotz ihrer fantasievollen Machart waren weder Die Reise ins Ich, Looney Tunes – Back in Action noch The Hole – Wovor hast Du Angst?  große Erfolge. In diese Reihe gehören auch Dantes Filme Meine teuflischen Nachbarn, Small Soldiers und Matinée, die Koch Media weltweit erstmals auf Blu-ray und zudem noch mit eigens für die deutsche Edition produzierten Bonusmaterial veröffentlicht hat.

Matinée

Matinée entstand 1993 und ragt heraus aus dem Spätwerk von Joe Dante. Es ist vielleicht sogar sein “erwachsenster“ Film. Matinée handelt einmal mehr von Dantes Liebe zum billig produzierten Horror-Film der 50er Jahre., doch die Geschichte hat auch einen sehr realistischen Background. Sie spielt im Oktober 1962, als die Welt angesichts der Kuba-Krise, kurz vor dem dritten Weltkrieg stand. Im nur wenige Kilometer vom Krisenherd entfernten Städtchen Key West in Florida macht sich Panik breit. In den plötzlich nicht mehr so gut gefüllten Supermärkten kommt es zu Hamster-Käufen und Streit um die letzten Warenbestände. In den Schulen müssen den Kindern nutzlose Übungen absolvieren (“Duck and Cover“), die angeblich dabei helfen sollen die Auswirkungen der  Explosion einer Atombombe zu überleben.

Matinée

Ausgerechnet in dieses schon mit realen Schrecken konfrontierte Örtchen kommt der Filmemacher Lawrence Woolsey um seinen neusten Horror-Film Mant! zu präsentieren. Da dieses Machwerk über einen Mann, der nach der Explosion einer Atombombe, mit zu einem Ameisen-Mann mutiert, purer Trash ist, hat sich Woolsey einige Gimmicks für die Filmpremiere einfallen lassen.

Matinée

So hat er unter den Kinositzen Geräte platziert, die an den entscheidenden Stellen die Zuschauer mit Elektroschocks traktieren und außerdem jagt er einen jungen Mann im Ameisenkostüm durch den Zuschauersaal. Dass der Kostümierte hierbei seine Ex-Freundin beim Knutschen erwischt, trägt viel zum Vergnügen des Films bei, der auch wunderschöne Geschichten über heranwachsende Jugendliche erzählt. Dies wirkt besonders authentisch, denn diese jungen Hauptfiguren sind genauso alt, wie es Joe Dante 1962 war.

Matinée

Die Idealbesetzung für Lawrence Woolsey ist John Goodman, der mit dieser am Filmemacher William Castle (Der unheimliche Mr. Sardonicus) angelehnten Figur eine seiner schönsten Rollen spielt. Woolsey ist zwar fast jeder Trick recht, um seinen Film zu promoten, doch zugleich liebt er sein Publikum und ist fest davon überzeugt, dass es durch die Schocks im Kino besser mit den realen Schrecken klar kommt. Dass (seinerzeit) nicht nur das Kino für Illusionen zuständig war, zeigt eine kurze Szene in der Woolsey mit simplen Werkzeugen in kürzester Zeit einen angeblich bombensicheren privaten Atom-Bunker öffnet.

Matinée

Viel Vergnügen bereitet auch eine Film-im-Film-Parodie auf Disney-Familien-Filme, die in den 60er Jahren fast noch gruseliger waren als jeder Horror-Schocker. Während die jugendlichen Hauptdarsteller von Matinée unbedingt Woolseys Mant! sehen wollen, verlassen sie gelangweilt mitten im Film das Kino, als The Shook-Up Shopping Cart gezeigt wird. Sich 90 Minuten lang einen (fiktiven) Film anzusehen, der von einem Mann handelt, der sich in einen Einkaufswagen verwandelt, das ist möglicherweise der wahre Horror!

Matinée
Diese Postkarte liegt der Blu-ray bei

Bonusmaterial: Einleitung von Regisseur Joe Dante (1:19 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); Ein eigens für die deutsche Blu-ray produziertes Interview mit Regisseur Joe Dante (15:10 min); Making Of von 1993 (4:26 min); Galerie mit 55 Bildern und Werbematerialien; Kinotrailer (1:55 min); Besonders schön ist der “komplette“ 16-minütige schwarzweiße Film“Mant!“ , inklusive Trailer (3:34 min) und Galerie mit 18 Bildern ; Zudem gibt es noch eine 51-minütige thematisch passende deutschsprachige herrlich trashige Trailer-Sammlung; Es liegt auch noch eine schöne Promo-Postkarte zu “Mant!“ bei und ein Wendecover gibt es auch noch.

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