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Moonfall

Es ist sehr erfreulich, dass Roland Emmerich, der Meister des Wohlfühl-Katastrophenfilms, mit Werken wie Anonymus, Stonewall oder Midway – Für die Freiheit immer wieder ungewohnte Wege abseits des Blockbuster-Kinos beschritten hat. Doch es ist nicht minder bemerkenswert, dass Emmerich es nicht lassen kann, immer wieder mit voller Wucht bildgewaltig davon zu erzählen, wie tatkräftige Individualisten gegen den scheinbar sicheren Weltuntergang ankämpfen.

Moonfall

Bei Moonfall ist der Titel Programm, denn unser treue Satellit verlässt nach über vier Milliarden Jahren urplötzlich seine Umlaufbahn. Es erscheint unmöglich zu sein, den in wenigen Wochen zur Katastrophe führenden Kollisionskurs des Mondes noch umzuleiten. Doch zum Glück gibt es die beiden Astronauten Jocinda Fowler (Halle Berry) und Brian Harper (Patrick Wilson), die bereits 2011 bei einer NASA-Mission in der Nähe des Monds mit seltsamen Phänomenen konfrontiert wurden und in Windeseile eine Rettungsmission auf die Beine stellen.

Moonfall

Emmerich lässt auch diesmal wieder einem scheinbaren Underdog zum Helden werden. In der Rolle des mit erstaunlich viel physikalischen Wissen gesegneten Verschwörungstheoretikers K.C. Houseman ist der Brite John Bradley zu sehen. Dieser spielte zuvor in Game of Thrones den schrulligen, aber sehr belesenen Samwell Tarly, der in der letzten Staffel der Serie viel Gelächter bei seinen Waffengefährten erntete, als er Demokratie als Konzept für die Zukunft vorgeschlagen hatte.

Moonfall

Die gut funktionierende Chemie zwischen Berry, Wilson und Bradley sorgt in Moonfall für Humor. Da die beiden Astronauten, nachdem sie mit einem Space Shuttle zur Rettungsmission aufgebrochen waren, zudem auf der Erde noch Kinder aus gescheiterten Ehen zurückgelassen haben, kann Emmerich fröhlich zwischen Weltraum und Weltuntergang hin und her schalten.

Moonfall

Dabei gelingen ihm aberwitzige Momente, deren Wirkung  – etwa bei einer Springflut in Los Angeles – anfangs noch durch nicht sonderlich überzeugende Spezialeffekte ausgebremst wird. Doch als die Geschichte immer abgefahrener wird, ist es die solide Arbeit der Trickexperten, durch die Emmerichs wilde Fantasien fast schon glaubhaft wirken.

Moonfall

Es sei noch gespoilert, dass Roland Emmerich am Ende von Moonfall versucht in die Fußstapfen von Visionären wie Stanley Kubrick oder Christopher Nolan zu treten und dabei nicht völlig scheitert. Somit darf sich schon auf den nächsten Weltuntergang gefreut werden…

© 2022 LEONINE Studios

Die Blu-ray von Leonine enthält neben dem 131-minütige Hauptfilm noch „Against Impossible Odds: Making Moonfall“ (Drei Dokus, insgesamt 58:40 min), „Exploring the Moon: Past, Present and Future“ (26:29 min), „Dr. K.C. Houseman Speaks the Truth!“ (Vier Clips mit John Bradley, insgesamt 7:49), „Sounds oft he Moon“ (6:42 min), sowie den deutschen Trailer (2:20 min).

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