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Tarzan bei den Affen

Es ist höchst bedauerlich, dass im Windschatten der schönen aber leider nur mäßig erfolgreichen Verfilmung von John Carter die zugehörigen Mars-Romane von Edgar Rice Burroughs nicht endlich einmal in einer sorgfältig editierten deutschen Ausgabe veröffentlich wurden. Doch immerhin erschien 2012 zeitgleich bei Walde+Graf eine interessante Zusammenstellung mit Romanen rund um die berühmteste Figur von Rice Burroughs.

Ein poppig aufgemachter Schuber enthält drei Paperbacks mit Abenteuergeschichten, die neue und alte Fans des Dschungelkönigs Tarzan gleichermaßen erfreuen dürften. Den Reigen eröffnet natürlich der Klassiker Tarzan bei den Affen, der 1912 in den USA im All-Story Magazine erschien. Auch dank der guten Übersetzung von Ruprecht Willnow ist in dieser Origin-Geschichte zu spüren, was für ein mitreißender Erzähler Edgar Rice Burroughs war.

Die Seiten quellen über vor abenteuerlichen Geschehnissen. Lord und Lady Greystoke erleben eine Meuterei, werden an der afrikanischen Küste ausgesetzt, behaupten sich eine kurze Weile als Robinsons bevor sie sterben und ihr Neugeborenes von einem Affenstamm adoptiert wird. Bei der Lektüre kommt immer wieder großes Bedauern darüber auf, dass es zwar so viele aber keine WIRKLICH werkgetreue Verfilmung dieser immer noch unglaublich spannenden Geschichte gibt.

Die beiden anderen Bücher enthalten – als deutsche Erstausgaben! –  ebenfalls wunderbare Geschichten von Edgar Rice Burroughs und! In Tarzan und die Schiffbrüchigen (erschien 1940 als Tarzan and the Castaways zur Zeit des Zweiten Weltkrieges) bekommt es der Herr des Dschungels mit bösen Deutschen zu tun.

Tarzan und der Verrückte erschien als Tarzan and the Madman erst 1964, also lange nach dem Tod von Burroughs. Der Titelheld musste hier gegen einen gefährlichen Doppelgänger antreten. Abgerundet wird diese schöne Edition noch durch das sehr lesenswerte Essay Der Affenmensch und wie er sich zur Sprache brachte von Georg Seeßlen.

Es war zu hoffen, dass dies zum Auftakt einer Gesamtausgabe der Werke von Edgar Rice Burroughs werden könnte. Doch Heyne brachte alle drei Bücher noch einmal als knapp 700-seitiges Taschenbuch heraus und damit hatte es sich dann leider auch schon.

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Lovecraft Country

Bereits der Auftakt von HBOs Adaption des Romans von Matt Ruff ist sensationell. Die Hauptfigur Atticus Freeman (Jonathan Majors) kämpft mit den US-Truppen in Korea. Die schwarzweißen körnigen Bilder lassen dabei an einen kitschigen Kriegsfilm denken. Plötzlich kommen Farbe, fliegende Untertassen und eine rothäutige Prinzessin vom Mars ins Spiel. Zu bestaunen gibt es auch noch Monster, die der Fantasie des Pulp-Autors H. P. Lovecraft entsprungen sind und noch nie so glaubhaft aussahen wie in dieser Serie.

Lovecraft Country

Doch Lovecraft Country hat mehr zu bieten als furios in Szene gesetzten Horror mit Mystery-Touch. Die Geschichte ist zugleich eine flammende Anklage gegen Rassismus. Durch die Thematisierung des 1921 an der schwarzen Bevölkerung in Tulsa verübten Black Wall Street Massacre erinnert die Geschichte an HBOs ebenfalls äußerst gut gelungene Fortsetzung des Comic-Klassikers Watchmen.

Lovecraft Country

Interessant ist die Machart der Serie. Wie bei HBO üblich wird nicht mit Sex und Gewalt gegeizt, doch anders als sonst stehen die entsprechenden niemals übertrieben langen Szenen im direkten Zusammenhang zur Geschichte. Es gibt keine einzige positiv gezeichnete Figur mit weißer Hautfarbe. Doch auch dabei wird nicht übertrieben, denn Rassisten werden einfach nur recht glaubhaft als verbohrte Arschgeigen dargestellt, die Atticus und seinen Freunden im Wege stehen.

Lovecraft Country

Obendrein gelingt es Lovecraft Country, auch dank der sympathischen Darsteller, bei aller Düsterness einen optimistischen Grundton zu bewahren. Außerdem ist die Serie ein Aufruf zur Toleranz, dazu die Werke von Lovecraft zu lesen, obwohl dieser auch ein unsägliches rassistisches Gedicht verfasst hat, dazu Freude an den Abenteuergeschichten von Edgar Rice Burroughs zu haben, obwohl dessen Held John Carter ein Offizier der Konföderierten ist, oder auch dazu, einfach mal aus voller Kehle bei der etwas peinlichen Schnulze Sh-Boom von der weißen Doo-Wop-Band The Cords mitzusingen.

Lovecraft Country

Die Blu-ray-Edition enthält auf drei Scheiben alle 10 Episoden von Lovecraft Country. Hinzu kommt noch interessantes Bonusmaterial: “Orithyia Blue und die Vorstellungskraft von Diana Freeman“ (11:20 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), „Lovecraft Country: Eine Übersicht des Horrors“ (12:26 min), HBO-Special: „Lovecraft Country – Die Ausstattung“ (28:14 min), „Lovecraft Country – Das Handwerk“ (7:00 min). In den Dokus wird auch die an der Serie beteiligte Comic-Zeichnerin Afua Richardson (World of Wakanda) porträtiert.

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Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

Im Jahre 1898 versammelte sich rund um eine gewisse Mina Murray eine seltsame Ansammlung von Abenteurern. Da wären Allan Quatermain aus den Afrika-Roman von Henry Rider Haggard, der von H. G. Wells erfundene unsichtbare Hawley Griffin, Robert Louis Stevensons Dr. Henry Jekyll (und somit natürlich auch Mr. Hyde) und Jules Vernes Kapitän Nemo.

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

Da will Miss Murray natürlich auch nicht nachstehen und entpuppt sich schließlich als Mina Harker aus Bram Stokers Dracula. Gemeinsam mit zahlreichen Figuren aus den Sherlock-Holmes-Geschichten und Edgar Allan Poes Auguste Dupin (Der Mord in der Rue Mogue) erlebt Mina und ihre Liga der extraordinären Gentlemen allerlei Abenteuer.

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

Diese in den USA 1999 zunächst in sechs Heften veröffentlichte Kolportage-Geschichte ist das ambitionierteste Projekt in Alan Moores Reihe America´s Best Comics. Doch dies liegt nicht nur an der fabulierfreudigen Geschichte des Autor von Watchmen und From Hell sondern mindestens ebenso sehr an den sehr eigenen und detailfreudigen Zeichnungen von Kevin O’Neill (Lobo, Marshal Law). Im beweist sehr ausführlichen Anhang dieses Bandes beweist Alan Moore in seiner Prosageschichte Allan und der geteilte Schleier, dass ein gefeierter Comic-Autor nicht zwangsweise auch ein guter Schriftsteller ist.

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

Bereits 2002 folgte eine zweite Miniserie: Seltsame Dinge passieren im Juli 1898 auf dem Planeten Mars. Dort treffen sich zwei Erdlinge namens Gullivar und John. Sie kämpfen gemeinsam mit diversen Marsbewohnern gegen die dreibeinigen Kampfmaschinen der Mollusken. Doch als der Sieg greifbar nahe ist, entkommen die Aliens in künstlichen Meteoren, die kurz danach auf einer Weide in England einschlagen. Doch dies bleibt nicht unbemerkt und Quatermain, Mina Harker, Captain Nemo, Mr. Hyde und der Unsichtbare sind sofort zur Stelle.

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

Für die Fortsetzung hat Alan Moore als Aufhänger H. G. Wells‘ Kampf der Welten auswählt und beginnt mit einem stimmungsvollen Prolog auf dem Mars, der Kevin O’Neill zu unglaublich atemberaubenden Bildern anstachelt. Bei den beiden Erdlingen auf dem Mars handelt es sich übrigens um den 1905 vom englischen Schriftsteller Edwin L. Arnold geschaffenen Lieutenant Gullivar Jones und um John Carter vom Mars des Tarzan-Autors Edgar Rice Burroughs.

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

Doch auch ansonsten gibt es haufenweise Anspielungen auf Mythen der Trivialliteratur. Doch es bleibt nicht bei Gastauftritten und Namedropping. Moore schafft innerhalb seiner Geschichte einige verblüffend originelle Verbindungen, etwa zwischen Dr. Moreau und diversen vermenschlichten Tiere der englischen Kinderbuchliteratur wie Winnie Puuh.

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

Moore brachte sein erfolgreich verfilmtes Quintett im Laufe dieser Geschichte nicht nur im Streit auseinander, sondern dezimiert es auch noch drastisch. Dennoch folgten zahlreiche weitere Fortsetzungen.

Cinema Purgatorio

Außerdem arbeiteten Moore und O’Neill noch innerhalb der Heftreihe Cinema Purgatorio zusammen.

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John Carter – Zwischen zwei Welten

1912, kurz bevor er mit seinen Tarzan-Geschichten richtig durchstartete, begann der Autor Edgar Rice Burroughs mit einer Reihe von 11 Romanen, die unzweifelhaft Flash Gordon, Superman, Star Wars und James Camerons Avatar maßgeblich beeinflussten.

John Carter - Zwischen zwei Welten

Hauptfigur der Geschichten ist ein gewisser John Carter, der einst als Soldat der Konföderierten diente, sich auf der Flucht vor einigen Indianern in einer Höhle versteckte und dort von einer mysteriösen Kraft direkt auf den Planeten Mars transportiert wird. Durch die dort herrschende geringere Schwerkraft verfügt er über Superkräfte, freundet sich mit dem grünhäutigen vierarmigen Marsianer Tars Tarkas an und verliebt sich in die rothäutige Prinzessin Dejah Thoris…

John Carter - Zwischen zwei Welten

Schon sehr lange wurde versucht die Geschichten von John Carter auf die große Leinwand zu bringen. Einst waren Trickexperte Ray Harryhausen oder Regisseur Joe Dante und Darsteller Tom Hanks als Dreamteam im Gespräch, vor einiger Zeit Jon Favreau (Iron Man) aber auch Robert Rodriguez.

John Carter - Zwischen zwei Welten

2012 hatte sich schließlich die Firma Disney, die bereits Burroughs‘ Tarzan recht anständig als Zeichentrickfilm adaptierte, der Sache angenommen. Da erschien es nur logisch sich der Kreativkräfte der Tochter Pixar zu bedienen. Der Regisseur Andrew Stanton (Findet Nemo, Wall-E) ist ein großer Fan der Fantasy-Romane Burroughs und realisierte – genau wie zeitgleich sein Kollege Brad Bird mit dem vierten Teil Mission: Impossible – mit John Carter seinen ersten Realfilm.

John Carter - Zwischen zwei Welten

Die schon lange überfällige Verfilmung der Abenteuer von John Carter, dem Ur-Vater aller Superhelden und Space Operas, ist ein Triumph in jeglicher Hinsicht. Taylor Kitsch (Wolverine) ist eine sympathische Heldenfigur und führt ein beachtliches Ensemble an. Ciarán Hinds, Mark Strong, James Purefoy und die attraktive Powerfrau Lynn Collins (die ebenfalls in Wolverine zu sehen war) als Dejah Thoris tragen phantasievolle Gewänder, während Willem Dafoe, Thomas Haden Church und Samantha Morton die vierarmigen grünhäutigen Tharks-Aliens doubeln.

John Carter - Zwischen zwei Welten

Es ist deutlich zu spüren, dass hier Fans von Burroughs’ Romanen und den zugehörigen legendären Coverillustrationen von Frank Frazetta am Werke waren. Das Design der Außerirdischen und der fremden Welten ist atemberaubend werkgetreu. Spezial- und 3D-Effekte sind absolut state of the art.

John Carter - Zwischen zwei Welten

Im Gegensatz zum schnell abgedrehten Billigfilm Princess of Mars (2009) der für ihre “Mockbuster“ berüchtigten Trashschmiede The Asylum  wurde die Geschichte nicht in die Gegenwart verlegt, sondern beginnt im vorletzten Jahrhundert. Eine sehr schön nostalgisch ausgestaltete Rahmenhandlung bildet die Klammer zu einem turbulenten fast schon atemlosen Fantasy-Abenteuer, das in ein schönes Finale mündet.

John Carter - Zwischen zwei Welten

Leider kam der Film zu spät. Kritiker und Publikum schien dies ein Plagiat auf alle jene Fantasy-Werke, die ohne Burroughs nicht denkbar gewesen wären, Andrew Stanton kehrte zurück zum Trickfilm und inszenierte Findet Dorie.

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Captain Kronos Vampirjäger

Nachdem seine Familie von Vampiren getötet wurde hat der ehemalige Soldat Captain Kronos den Kampf gegen Blutsauger zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Doch diesmal bekommt er es mit ganz besonderen Vampiren zu tun, denn diese rauben ihren Opfern nicht das Blut, sondern die Lebenskraft und aus jungen Mädchen werden Greisinnen. Gemeinsam mit seinem buckligen Helfer Dr. Markus und einem beherzten Mädchen nimmt Captain Kronos die Herausforderung an.

Captain Kronos Vampirjäger

In der Spätphase der britischen Hammer Film Productions versuchte Brian Clemens, der Schöpfer der erfolgreichen TV-Serie Mit Schirm, Charme und Melone den mittlerweile etwas blutleeren Horrorfilmen der Firma frisches Leben einzuhauchen. Mit seinem degenschwingenden Helden Kronos war er seiner Zeit weit voraus wie die Erfolge verwandter Figuren wie Buffy oder Blade in Film und Fernsehen belegen.

Captain Kronos Vampirjäger

Dem temporeiche und sehr sympathische Film wurde leider kein großer Erfolg und kam bei uns gar nicht erst in die Kinos. Dies ist auch tragisch für den deutschen Titeldarsteller Horst Janson („Der Bastian“), der erst jetzt mit dreißig Jahren Verspätung für die deutsche Premiere im Heimkino seinen Part synchronisierte. In der Originalfassung hingegen war nicht seine Stimme zu hören.

Captain Kronos Vampirjäger

Für den Film spricht auch die weibliche Hauptdarstellerin, denn Caroline Munro (Der Spion, der mich liebte) hat bereits einige phantastische Filme wie Star Crash – Sterne im Duell, Der sechste Kontinent oder Sindbads gefährliche Abenteuer mit ihrer Attraktivität und Ausstrahlung veredelt.

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