Schlagwort-Archive: John Goodman

Argo

Wenn sich ein Drehbuchautor diese Geschichte ausgedacht hätte, wäre er in Hollywood höchstwahrscheinlich nicht zum Zuge damit gekommen. Am 4. November 1979 wurde die US- Botschaft in Teheran gestürmt und fanatisierte iranische Studenten nahmen 52 Amerikaner als Geiseln. Sechs Botschaftsangestellten gelang es zu fliehen und der kanadische Botschafter versteckte sie in seinem Haus. Der CIA-Agent Tony Mendez hatte eine wahnwitzige Idee, wie seine sechs Landsleute ohne Anwendung von Gewalt zurück in die USA reisen könnten.

Mendez macht sich auf nach Hollywood und bedient sich der Hilfe des Planet der Affen-Maskenbildners John Chambers um ein gefaktes Science-Fiction-Filmprojektnamens Argo in Gang zu bringen. Zwei Jahre zuvor wurden für Star Wars einige Szenen in der Wüste Marokkos gedreht und daher scheint es plausibel zu sein, wenn Mendez als angeblicher Produzent des angeblichen kanadischen Filmes Argo in den Iran reist, um dort nach exotischen Drehorten Ausschau zu halten. Ob es jedoch den iranischen Behörden plausibel erscheint, wenn Mendez allein in Teheran als Produzent einreist und anschließend gemeinsam mit einen sechsköpfigen “Filmteam“ wieder ausreist, wird sich noch zeigen…

Mit seiner dritten Regiearbeit gelang Ben Affleck ein ebenso amüsanter wie hochspannender Film. Die Szenen in Hollywood mit Alan Arkin als ausgefuchsten Produzenten und John Goodman als jovialem Maskenbildner sind schreiend komisch. Im hochspannenden Finale hingegen wird nachvollziehbar die bedrückende Unsicherheit von Menschen vermittelt, die nicht wissen ob sie in ihr Heimatland zurückreisen dürfen oder hingerichtet werden.

Affleck erzählt seine Geschichte ganz ohne politische Hetze und glorifiziert auch den CIA nicht, sondern lässt dort einen Haufen Bürokraten um die Wette intrigieren. Beeindruckend ist auch, dass Ben Affleck, der 2002 in Der Anschlag noch Tom Clancys CIA-Mann Jack Ryan gradlinig heroisch spielte, die Hauptrolle des Tony Mendez als fast schon schüchternen Individualisten anlegt, der sich daran macht seinen “besten schlechten Plan“ gewaltfrei in die Tat umzusetzen. Im Nachspann werden die Darsteller den tatsächlichen Personen gegenübergestellt und die Ähnlichkeit ist frappierend. Auf den weiteren Verlauf von Ben Afflecks Karriere bin ich mehr als gespannt!

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The Artist

Wie perfekt er den Stil alter Filme nachahmen kann, hatte Michel Hazanavicius bereits mit zwei Komödien über den hinreißend chauvinistisch von Jean Dujardin verkörperten französischen Superagenten OSS 117 bewiesen. Doch mit The Artist trieb er es 2011 noch toller und dreht einen schwarzweißen Stummfilm im 4:3-Format über die Kindertage des Tonfilms.

The Artist

Auch Dujardin ist wieder dabei und brilliert als Kinostar George Valentin, dessen Karriere im Hollywood der späten 20er-Jahre abrupt endet, weil er stur am Stummfilm festhält. Die attraktive Peppy Miller hingegen wird zum Superstar des Tonfilms und versucht Valentin zu helfen. Peppy wird verkörpert von Hazanavicius’ Lebensgefährtin Bérénice Bejo, die auch bereits in OSS 117 – Der Spion, der sich liebte die weibliche Hauptrolle spielte.

The Artist

Die Grundstory von The Artist wurde eindeutig von Singing in the Rain inspiriert, doch im Gegensatz zum durchgehend sympathisch von Gene Kelly verkörperten Don Lockwood darf Jean Dujardin als ebenfalls an Douglas Fairbanks erinnernder Stummfilm-Superstar herrlich eitel und selbstsüchtig auftreten, auch um für den nötigen Hochmut vor dem großen Fall zu sorgen.

The Artist

Während die OSS 117-Filme ausschließlich gute Laune verbreiten, geizen Dujardin und Hazanavicius diesmal nicht mit tragischen Momenten, etwa wenn George Valentin seine ganzen Besitztümer versteigern lassen muss und sich dem Trunke hingibt. The Artist entstand vor Ort in Hollywood und wirkt durch seine wunderschöne Schwarzweiß-Fotographie schon jetzt wie der  Kinoklassiker, der er zweifelsohne einmal sein wird.

The Artist

Doch Hazanavicius dienten nicht nur Filme der 20er- und 30erJahre als Inspirationsquelle. Auch Citizen Kane oder Sunset Boulevard werden zitiert. Wenn gegen Ende etwas zu ausgiebig Bernard Herrmanns Soundtrack aus Hitchcocks Vertigo (den Hazanavicius auch im Finale von OSS 117 – Er selbst ist sich genug zitierte) recycelt wird, dann wäre dies gar nicht nötig. The Artist strotzt nur so vor originellen Ideen und hat völlig zu Recht fünf der zehn in Aussicht gestellten Oscars erhalten.

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Flight

Dem Pilot Whip Whitaker gelingt es durch tollkühne Kopfüber-Flugmanöver eine defekte Passagiermaschine auf einem Acker so notzulanden, dass ein Großteil der Passagiere und Besatzungsmitglieder überlebt. Da es jedoch trotzdem sechs Tote gegeben hat und reichlich Alkohol in seinem Blut gefunden wurde, muss sich Whitaker vor einem Untersuchungsausschuss rechtfertigen…

Flight

Was zunächst wie eine technisch brillant in Szene gesetzte und mitreißend erzählte Neuauflage der Airport-Filme wirkt, entwickelt sich immer mehr zum Psychogram eines Suchtkranken, der versucht von seiner Alkohol-Abhängigkeit loszukommen, diese zugleich aber auch leugnet. Die Figur ist in den besten Händen bei Denzel Washington , der Whip Whitaker ebenso charismatisch wie gebrochen verkörpert.

Flight

Eine nicht minder überzeugende Darstellung eines Süchtigen gibt die rothaarige Britin Kelly Reilly (Barcelona für ein Jahr, Yellowstone), die eine Drogenabhängige spielt, die sehr viel ehrlicher und ernsthafter als Whip versucht, in ein halbwegs normales Leben zurück zu finden.

Flight

Damit es nicht total hochmoralisch zugeht, schaut gelegentlich auch noch John Goodman vorbei. Dieser tritt äußerst extrovertiert als gutmütiger Drogendealer auf, der versucht den volltrunkenen Whip Whitaker durch allerlei chemische Substanzen wieder nüchtern und prozessfähig zu machen.

Flight

Nach dem spektakulär in Szene gesetzten Auftakt mit dem Flugzeugabsturz wechselt Flight sein Tempo und wird zu einem gut geerdeten und nicht ohne Humor erzählten Drama, das erst gegen Ende etwas zu sehr auf Pathos und vorhersehbares Moralaposteltum setzt. Wenn jedoch bedacht wird, dass Robert Zemeckis, der nicht eben für Subtilitäten bekannte Lieferant rasant erzählter Blockbuster wie Zurück in die Zukunft, mit Flight nach einigen Ausflügen in den Bereich Computeranimation 2012 seine Rückkehr zum Realfilm feiert, überrascht die fast durchgehend sympathisch unspektakuläre Erzählstruktur dieser gut ausbalancierten Hollywood-Produktion.

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Kevin Smith: Red State

Die Aussicht auf heißen Sex lockt drei Teenager mitten aufs Land. Doch in Cooper’s Dell erwartet sie die Hölle: Hinterhältig werden sie betäubt. Als sie wieder erwachen, befinden sie sich in den Händen eines erzreaktionären Bibelkults, der an ihnen mit unfassbarer Brutalität ein Exempel statuieren will. Doch damit nicht genug: Während ihrer Folter wird das Lager von der Polizei umstellt und die Staatskräfte sind ebenso blutrünstig wie die religiösen Fanatiker…

Kevin Smith: Red State

Zum ersten Mal verkneift sich Kevin Smith (Dogma, Jay & Silent Bob schlagen zurück, Zack and Miri Make a Porno) der Meister des gehobenen Blödsinns, jegliche Ironie und versuchte sich an einem knallharten Horror- und Action-Reißer, der von tatsächlichen Ereignissen beeinflusst wurde. Doch für das Spannungskino fehlt Smith leider das handwerkliche Rüstzeug. Nicht besser wird Red State dadurch, dass der Film noch eine sehr naive Botschaft hat, die wohl lauten soll: “Religion und Staatsgewalt sind gemein und gefährlich.“

Kevin Smith: Red State

Die Besetzung des für 4 Millionen Dollar gedrehten Filmes ist jedoch nicht uninteressant. Der eigentlich immer zuverlässige John Goodman macht das Beste aus seiner unausgegorenen Rolle als mal hochmoralischer und mal rücksichtsloser Regierungs-Agent. Oscar-Preisträgerin Melissa Leo (The Fighter) ist glaubhaft als religiöse Fanatikerin.

Kevin Smith: Red State

Michael Parks (Grindhouse) ist als Sektenführer so gefährlich charismatisch, dass Kevin Smith ihm anscheinend verfiel und endlos lange Predigten mit ihm drehte. Wie Kevin Smith verkünund das Eishockey-Drama Hit Somebody mit Seann William Scott (American Pie) folgen. Doch es kam völlig anders

Kevin Smith: Red State

Sehr viel spannender als “Red State“ ist Kevin Smiths Vermarktungsstrategie. Er entschied sich den Film nicht an einen Verleih zu verkaufen, sondern tingelte höchstpersönlich durch die USA und trat und trat nach den Filmvorführungen als Stand-Up-Comedian auf. Dadurch sowie durch den Verkauf der TV- und DVD-Rechte schrieb der Film sehr schnell schwarze Zahlen.

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Die Monster Uni

Den Beweis dafür, dass Fortsetzungen von erfolgreichen Trickfilmen eine durchaus erfreuliche Angelegenheit sein können, hat Pixar mit Toy Story 2 und Toy Story 3 erbracht. Dass Sequels aber auch ganz schön in die Hose gehen können belegte Cars 2 mehr als schlüssig. Dies mag auch der Grund sein warum 12 Jahre nach Die Monster AG nicht erzählt wird wie es weitergeht mit Sulley und Mike, sondern wie sie es schafften die Meister-Erschrecker von Monstropolis zu werden.

Die Monster Uni

Das Story-Gerüst von Die Monster Uni ist konventionell aber es trägt den Film durchaus. Das nur auf dem ersten Blick wirklich erschreckende blauhäutige Ungetüm James P. Sullivan (im Original gesprochen von John Goodman) trifft auf dem Campus der Monster Universität auf den alles andere als furchterregenden einäugigen Mike Glotzkowski (gesprochen von Billy Crystal). Zunächst ist es Hass auf den ersten Blick, doch allerlei widrige Umstände – wie eine gestrenge von Helen Mirren synchronisierte Dekanin – schweißen das Team bei einem Wettbewerb der Studentenvereinigungen schließlich doch noch zusammen…

Die Monster Uni

Das Ergebnis ist keine Katastrophe wie Cars 2 aber auch kein Film, der die Kassenerfolge seiner Vorgänger übertroffen hat. Erst auf DVD und Blu-ray dürfte Die Monster Uni sein 270 Millionen Dollar Budget wieder eingespielt haben. Es gibt zwar allerlei wirklich komische Momente, die Geschichte ist insgesamt halbwegs spannend und natürlich technisch perfekt erzählt. Die Monster Un“ bietet eine nette Wiederbegegnung mit den Figuren und Situationen aus einem sehr viel besseren Film.

Die Monster Uni

PS: Leider ist auch der 6-minütige Pixar-Vorfilm The Blue Umbrella um zwei verliebte Regenschirme auf dem selben mittelprächtigen Niveau wie der Hauptfilm.

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Die Monster AG

Nachdem die beiden genialen Toy Story-Filme und der nicht minder gelungene Insekten- Spaß Das große Krabbeln noch eine gewisse Realitätsnähe hatten, entführt uns der nächste Pixar-Film 2001 komplett in eine Fantasy-Welt. Ist die Idee mit dem Monster-Paralleluniversum aus dem durch Schranktüren in die Kinderzimmer unserer Welt eingedrungen wird, um lebensnotwendige Angst-Energie zu sammeln, wirklich abendfüllend?

Die Monster AG

Zunächst sieht es nicht so aus. Der zottelige Monster-Meister-Erschrecker Sullivan (gesprochen von John Goodman) ist zwar eine ziemlich geniale Figur, aber sein einäugiger Helfer Mike (gesprochen von Billy Crystal) ist doch schon arg gewöhnungsbedürftig. Als Sullivan dann auch noch versehentlich ein kleines Mädchen, dass er Boo nennt, in unsere Welt verschleppt, ist ziemlich schnell klar, dass sich hier eine rührselige Freundschaft entwickeln wird, auch wenn Monster eigentlich Angst vor Kindern haben.

Die Monster AG
Doch ganz plötzlich gewinnt der Film an Fahrt. Aus den wirklich lustigen Gags formt sich eine ebenso abgefahrene wie spannende Geschichte, die in einem irrwitzigen Finale mit ganz vielen Türen endet. Die Animation ist dabei natürlich wieder auf einem unglaublich hohen Niveau, angefangen beim flauschigen, blauen Fell von Sullivan bis hin zu den skurrilen Nebencharakteren, die stilistisch manchmal ein wenig an Freunde von Wallace und Gromit erinnern. Auch der lustige Vorfilm For the Birds mit den Vögeln auf der Telegraphenleitung ist ein einziges Vergnügen.

Die Monster AG

Extras der DVD: Kurzfilm „Mike´s New Car“ (3:36 min) mit Sullivan und Mike; Kurzfilm „For the Birds“ (3:17 min); „Buhs Türenspiel“; Vier zusätzliche Szenen als abgefilmte Storyboardzeichnungen mit Anmoderation (insgesamt 9:20 min), wahlweise mit deutschen Untertiteln; Gags vom Dreh aus dem Nachspann, leider im Vollbild und nicht ganz komplett (3:37 min); Vorschau auf  den nächsten Pixar-Film „Finding Nemo“

Die Monster Uni

2013 entstand mit Die Monster Uni eine mittelprächtige Fortsetzung.

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Kong: Skull Island

Wer den 1933 entstandenen Monsterfilm King Kong und die weiße Frau in seiner Jugend sah, wird Zeit seines Lebens die ebenso alptraumhafte wie romantische Story nicht mehr vergessen. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Geschichte vom Riesenaffen und seiner Heimat Skull Island immer wieder neu erzählt wird.

Kong: Skull Island

Bereits ebenfalls 1933 kam mit Son of Kong eine etwas hastig zusammengebastelte Fortsetzung in die Kinos. 1945 arbeitete der spätere Stop-Motion-Guru Ray Harryhausen mit King-Kong-Tricktechniker Willis O`Brien bei Mighty Joe Young (Panik um King Kong) zusammen. 1962 konfrontierte der Japaner Ishirō Honda in Die Rückkehr des King Kong die US-Kultfigur mit seiner Schöpfung Godzilla. Fünf Jahre später ließ Honda in King Kong – Frankensteins Sohn den riesigen Affen gegen einen nicht minder großen Roboter antreten.

Kong: Skull Island

1976 roduzierte Dino De Laurentiis ein erstes Remake, das in der damaligen Gegenwart spielte. Im Finale bestieg King Kong in New York nicht das Empire State Building, sondern das World Trade Center. Quasi als Abfallverwertung schob De Laurentiis zehn Jahre später auch noch die sehr viel grottigere Fortsetzung King Kong lebt nach.  Den Geist des Originals fing deutlich besser Peter Jackson ein, dessen Neuverfilmung von 2005 herrlich nostalgisch in den 30er Jahren angesiedelt war.

Kong: Skull Island

Mit Kong: Skull Island ist ein Film entstanden, der versucht einen eigenen Zugang zum Mythos zu finden. Ein kurzer Prolog spielt zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Ein japanischer und ein US-Pilot werden abgeschossen und landen auf Skull Island. Als sie hier ihre kriegerische Auseinandersetzung weiter austragen wollen, werden sie dabei gestört von, na ratet mal von wem…

Kong: Skull Island

Der dann folgende Vorspann fungiert als eine Art Zeitreise und endet im Jahre 1972 in Washington. Hier kämpft sich William Randa, der von John Goodman gespielte Chef einer mysteriösen Regierungsorganisation, durch eine Gruppe von Demonstranten. Randa schüttelt den Kopf und meint, dass es wohl nie wieder so schlimme Zustände in der US-Hauptstadt geben wird.

Kong: Skull Island

Randa gelingt es eine US-Militär-Einheit, die aus Vietnam abgezogen wurde, für die Erforschung von Skull Island zu verpflichten. Deren Kommandant Colonel Packard (Samuel L. Jackson) sieht hier eine Möglichkeit, den abgebrochenen Krieg weiter auszutragen. Mit auf die Reise kommt neben dem desillusionierten britischen Soldaten James Conrad (Tom Hiddleston) auch die Fotografin und Friedensaktivistin Mason Weaver (Brie Larson), die sich einige Wortgefechte mit Colonel Packard liefert.

Kong: Skull Island

Der Auftakt von Kong: Skull Island bemüht sich der Geschichte einen politischen Background mit einer Prise Apocalypse Now zu geben. Doch jeglicher Realismus geht von Bord, sobald Skull Island erreicht wird. Das fängt schon damit an, dass aus den fünf oder sechs Hubschraubern, die zuvor auf dem Transportschiff der Expedition zu sehen waren, plötzlich Dutzende geworden sind. Diese bringt King Kong dann innerhalb kürzester Zeit alle zum Absturz.

Kong: Skull Island

Im Gegensatz zu den sonstigen Bewohnern der geheimnisvollen Insel wirkt der diesmal noch um einiges größere Riesenaffe halbwegs glaubhaft. Der Regisseur Jordan Vogt-Roberts, der mit Kong: Skull Island sein Spielfilm-Debüt abliefert, fand Inspiration bei den Filmen des Studio Ghibli, insbesondere bei Prinzessin Mononoke. Anstatt Dinosaurier (von denen jedoch Schädel zu sehen sind) gibt es diesmal seltsam modifizierte Riesen-Versionen von Spinnen, Kraken, Echsen aber auch Wasserbüffeln , sowie lustig bemalte Eingeborene.

Kong: Skull Island

Nahtlos in dieses Konzept, wenn es denn eins ist, fügt sich John C. Reilly als zotteliger US-Soldat, der jahrelang auf Skull Island lebte und keine Ahnung hat, wie der Zweite Weltkrieg ausgegangen ist. Kong: Skull Island ist ein Film mit phänomenalen Momenten, Spezialeffekten und Darstellern, sowie vielen originellen Ansätzen (man denke nur an die wirklich ergreifende Schlussszene). Doch als Gesamtkunstwerk überzeugt das bunte Sammelsurium nur bedingt.

MonsterVerse

Gemeinsam mit der Quasi-Fortsetzung  Godzilla: King of the Monsters und Godzilla vs. Kong soll Kong: Skull Island das Fundament eines MonsterVerse bilden.

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Matinée

Nachdem er die Kultfilme Piranhas und Das Tier inszenierte, gelang Joe Dante mit Gremlins unter der Oberaufsicht von Produzent Steven Spielberg ein echter Blockbuster. Danach drehte Dante munter weiter sympathische Filme, die seine Liebe zum Kino durch zahlreiche oft sehr gut versteckte Zitate zum Ausdruck brachten. Doch trotz ihrer fantasievollen Machart waren weder Die Reise ins Ich, Looney Tunes – Back in Action noch The Hole – Wovor hast Du Angst?  große Erfolge. In diese Reihe gehören auch Dantes Filme Meine teuflischen Nachbarn, Small Soldiers und Matinée, die Koch Media weltweit erstmals auf Blu-ray und zudem noch mit eigens für die deutsche Edition produzierten Bonusmaterial veröffentlicht hat.

Matinée

Matinée entstand 1993 und ragt heraus aus dem Spätwerk von Joe Dante. Es ist vielleicht sogar sein “erwachsenster“ Film. Matinée handelt einmal mehr von Dantes Liebe zum billig produzierten Horror-Film der 50er Jahre., doch die Geschichte hat auch einen sehr realistischen Background. Sie spielt im Oktober 1962, als die Welt angesichts der Kuba-Krise, kurz vor dem dritten Weltkrieg stand. Im nur wenige Kilometer vom Krisenherd entfernten Städtchen Key West in Florida macht sich Panik breit. In den plötzlich nicht mehr so gut gefüllten Supermärkten kommt es zu Hamster-Käufen und Streit um die letzten Warenbestände. In den Schulen müssen den Kindern nutzlose Übungen absolvieren (“Duck and Cover“), die angeblich dabei helfen sollen die Auswirkungen der  Explosion einer Atombombe zu überleben.

Matinée

Ausgerechnet in dieses schon mit realen Schrecken konfrontierte Örtchen kommt der Filmemacher Lawrence Woolsey um seinen neusten Horror-Film Mant! zu präsentieren. Da dieses Machwerk über einen Mann, der nach der Explosion einer Atombombe, mit zu einem Ameisen-Mann mutiert, purer Trash ist, hat sich Woolsey einige Gimmicks für die Filmpremiere einfallen lassen.

Matinée

So hat er unter den Kinositzen Geräte platziert, die an den entscheidenden Stellen die Zuschauer mit Elektroschocks traktieren und außerdem jagt er einen jungen Mann im Ameisenkostüm durch den Zuschauersaal. Dass der Kostümierte hierbei seine Ex-Freundin beim Knutschen erwischt, trägt viel zum Vergnügen des Films bei, der auch wunderschöne Geschichten über heranwachsende Jugendliche erzählt. Dies wirkt besonders authentisch, denn diese jungen Hauptfiguren sind genauso alt, wie es Joe Dante 1962 war.

Matinée

Die Idealbesetzung für Lawrence Woolsey ist John Goodman, der mit dieser am Filmemacher William Castle (Der unheimliche Mr. Sardonicus) angelehnten Figur eine seiner schönsten Rollen spielt. Woolsey ist zwar fast jeder Trick recht, um seinen Film zu promoten, doch zugleich liebt er sein Publikum und ist fest davon überzeugt, dass es durch die Schocks im Kino besser mit den realen Schrecken klar kommt. Dass (seinerzeit) nicht nur das Kino für Illusionen zuständig war, zeigt eine kurze Szene in der Woolsey mit simplen Werkzeugen in kürzester Zeit einen angeblich bombensicheren privaten Atom-Bunker öffnet.

Matinée

Viel Vergnügen bereitet auch eine Film-im-Film-Parodie auf Disney-Familien-Filme, die in den 60er Jahren fast noch gruseliger waren als jeder Horror-Schocker. Während die jugendlichen Hauptdarsteller von Matinée unbedingt Woolseys Mant! sehen wollen, verlassen sie gelangweilt mitten im Film das Kino, als The Shook-Up Shopping Cart gezeigt wird. Sich 90 Minuten lang einen (fiktiven) Film anzusehen, der von einem Mann handelt, der sich in einen Einkaufswagen verwandelt, das ist möglicherweise der wahre Horror!

Matinée
Diese Postkarte liegt der Blu-ray bei

Bonusmaterial: Einleitung von Regisseur Joe Dante (1:19 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); Ein eigens für die deutsche Blu-ray produziertes Interview mit Regisseur Joe Dante (15:10 min); Making Of von 1993 (4:26 min); Galerie mit 55 Bildern und Werbematerialien; Kinotrailer (1:55 min); Besonders schön ist der “komplette“ 16-minütige schwarzweiße Film“Mant!“ , inklusive Trailer (3:34 min) und Galerie mit 18 Bildern ; Zudem gibt es noch eine 51-minütige thematisch passende deutschsprachige herrlich trashige Trailer-Sammlung; Es liegt auch noch eine schöne Promo-Postkarte zu “Mant!“ bei und ein Wendecover gibt es auch noch.

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Speed Racer

Aus seiner Manga-Serie Mach Go Go Go entwickelte der Zeichner Tatsuo Yoshida eine 52-teilige Zeichentrickserie, die ab 1967 im japanischen Fernsehen lief, dort jedoch kein großes Aufsehen erregte. Dies änderte sich als die Serie für die Ausstrahlung in den USA etwas überarbeitet wurde und unter dem neuen Titel Speed Racer zu einem großen Erfolg wurde. Als sie Serie hingegen 1971 als erstes Anime in Deutschland gezeigt wurde, setzte die ARD sie nach nur drei Episoden ab, denn es gab heute kaum noch nachvollziehbare Proteste in der Presse und von besorgten Eltern wegen angeblicher Brutalitäten.

Speed Racer

Die Geschwister Wachowski haben sich bei ihrer aufwändigen Realverfilmung an der US-Version von Speed Racer orientiert. Die (gar nicht so vielen) nicht am Computer entstandenen Sequenzen wurden in den Babelsberger Filmstudios gedreht, was erklärt warum neben den stärker involvierten Benno Fürmann als Inspector Detector und Ralph Herforth als Cannonball Tyler auch noch Cosma Shiva Hagen, Moritz Bleibtreu oder Werner Daehn in sehr kleinen Rollen zu sehen sind.

Speed Racer

Der Film erzählen vom hoffnungsvollen jugendlichen Draufgänger Speed Racer (Emile Hirsch), der sich anschickt mit seinem Mach 5-Rennwagen alle Bahnenrekorde – sogar jenen seines verschollenen Bruders Rex – zu brechen. Doch einige skrupellose Industrielle wollen die Ergebnisse der Rennen manipulieren und ihnen sind der naive Speed und sein tugendhafter Familienclan ein Dorn im Auge…

Speed Racer

Das filmische Resultat ist ziemlich erschütternd. Talentierte Darsteller wie John Goodman, Christina Ricci oder Susan Sarandon spielen Rollen für die der Begriff “klischeehaft“ noch zu hoch gegriffen ist, die simple Geschichte wird auf über 2 Stunden breit getreten und die Spezialeffekte wirken, als wenn die nicht enden wollenden Autorennen auf bunt lackierten Carrera-Bahnen stattfinden. Am aufdringlichsten ist jedoch der verzweifelte Versuch eine Anime-Ästhetik nachzuäffen indem Vorder-, Mittel- und Hintergrund gleichermaßen scharf wiedergegeben und zudem noch haufenweise ziemlich sinnlose Bildermontagen zusammengebastelt wurden.

Speed Racer

Mit Matrix gelang den Wachowskis visuell aber auch inhaltlich ein einmaliger Filmtrip dessen Wirkung sich mit jedem Genuss noch steigert. Speed Racer hingegen nervt schon beim ersten Mal ganz furchtbar.

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