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100 Filme der 2010er

Der nach Jahrzehnten gegliederte Kino-Canon des Taschen Verlags wird nach reiflicher Überlegung des Herausgeber Jürgen Müller und seines Teams um einen achten Band erweitert. Diesmal trägt das 880-seitige Buch nicht den Titel Filme der 20er oder Die besten Filme der 90er, sondern präsentiert werden 100 Filme der 2010er.

100 Filme der 2010er

Doch dies stimmt nicht ganz, denn den Reigen der 100 ausgewählten Werke, die zwischen Anfang 2011 und Ende 2020 in die Kinos kamen, eröffnet die Würdigung eines zusätzlichen Films. Ein sehr ausführliches und reich bebildertes Essay setzt als Einleitung zu einem Lobgesang auf Once Upon A Time … in Hollywood an.

100 Filme der 2010er

Obwohl er im Jahre 1969 spielt hat Quentin Tarantinos neunter Kinofilm für Jürgen Müller und Philipp Bühler auch sehr viel mit dem Zustand des heutigen Kinos zu tun. Auch damals musste sich der in großen Sälen projizierte Film gegen neuen Medien behaupten. Dazu gehört nach wie vor das Fernsehen, aktuell kommen aber auch die häufig in Kinoqualität produzierten Serien hinzu, die und um die Uhr verfügbar sind.

100 Filme der 2010er

Das Konzept des Buchs ist gleichgeblieben und das ist gut so. Das Cover zeigt ein im Pop-Art-Stil verfremdetes Foto von Joaquin Phoenix als Joker. Zu jedem der chronologisch, gelisteten Filme kommt ein oft erstaunlich einfallsreich gestaltetes Plakatmotiv zum Abdruck und es folgen mehr oder weniger pointierte Texte der zehn Autoren.

Bereits die Aufnahme der Brachial-Komödie Brautalarm von 2011 ins Buch überrascht, doch der Film zeigt, dass vulgärer Klamauk keine Domäne der Männerwelt ist. Erstaunlich gut weg kommen in Sammel-Rezis die Avengers– Filme und die (bisher?) letzte Star-Wars-Trilogie.

100 Filme der 2010er

Platz finden auch der Animationsfilm mit Coco: Lebendiger als das Leben und Soul, der Experimentalfilm mit Boyhood sowie – nicht nur durch Parasite oder Toni Erdmann – das Weltkino. Es ist sehr schade, dass erst in einem Jahrzehnt wieder ein neuer Band dieser Reihe erscheinen wird.

Filme der Jahrzehnte

Die Wartezeit könnte jedoch vertrieben werden, durch Neuauflagen der oftmals schon lange vergriffenen Bände, die sich mit den Filmen des letzten Jahrhunderts beschäftigen.

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Filme der 2000er – Bibliotheca Universalis

2012 erschien beim Taschen Verlag das neunte voluminöse Buch der Reihe Filme der Jahrzehnte Fünf Jahre später erfolgt innerhalb von Taschens Bibliotheca Universalis eine kompakte, nicht einmal halb so große, aber ungekürzte Neuausgabe in deutscher Sprache.

Filme der 2000er - Bibliotheca Universalis

Das Buch beschäftigt sich mit 120 ausgewählten Filmen, die zwischen 2001 und 2010 in die Kinos kamen. Genau wie in den vorherigen Bänden der Reihe werden in der Einleitung die Besonderheiten des Kino-Jahrzehnt mit einem vom Herausgeber, dem Kunsthistoriker Jürgen Müller, als besonders “typisch“ empfundenen Film verknüpft.

Filme der 2000er

Dass es sich hierbei mit No Country for Old Men von den Coen Brothers um einen nicht von jedermann geliebten Film handelt, belegt nicht nur die Fixierung der Buchreihe auf das Hollywood-Kino sondern auch die erfrischende Subjektivität bei der Zusammenstellung des Jahrzehnt-Kanons.

Filme der 2000er - Bibliotheca Universalis

So fehlen weder kommerzielle Highlights wie James Camerons Avatar (der Film zierte das Titelbild der Erstauflage), wie auch die jeweils komplett besprochenen Filmreihen Der Herr der Ringe („Frodo“ Elijah Wood ist auf dem Cover der Neuauflage zu sehen) und Harry Potter, während von der Bourne-Trilogie nur der dritte Teil Das Bourne Ultimatum als besonders herausragend empfunden wird.

Filme der 2000er - Bibliotheca Universalis

Auch von Kritikern oft ignorierte Genres wie James Bond (Casino Royale), Superhelden (The Dark Knight, Iron Man, Spider-Man) oder Trickfilm (Ice Age, Persepolis, Waltz with Bashir, mit besonderer Würdigung von Pixar: Findet Nemo, Die Unglaublichen, Wall-E, Oben), wird reichlich Platz im Buch eingeräumt. Eine besondere Liebe scheinen die Macher des Buches für brachiale Komödien wie Hangover und Stichtag oder den seltsamen Komiker Will Ferrell (Anchorman, Ricky Bobby) zu empfinden.

Filme der 2000er - Bibliotheca Universalis

Erfreulich ist auch, dass sich mit Good Bye Lenin, Das Leben der Anderen, Gegen die Wand, Yella, Der Baader Meinhof Komplex und Das weiße Band auch einige auf höchst unterschiedliche Art gelungene deutsche Kinofilme platzieren konnten, die in der Tat auf Augenhöhe mit Hollywood-Highlights stehen. Einmal mehr überzeugt auch das Konzept des Buchs, die einzelnen Filme mit kurzen aber kenntnisreichen Texten und Biographien sowie sehr gut ausgewählten Bildern vorzustellen werden. Dabei werden konsequenterweise nur Plakate und Aufnahmen von markanten Szenen aus den Filmen, aber kein Fotos von den Dreharbeiten, verwendet.

Filme der 2000er - Bibliotheca Universalis

Jürgen Müller hat auf diese Art mittlerweile mehr als ein Jahrhundert Filmgeschichte abgehandelt und Anfang 2021 erschien 100 Filme der 2010er.

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Die besten TV-Serien

Beim Betrachten dieses Buchs stellt sich die Frage, wie lange der Begriff „TV-Serie“ noch zutreffend ist. Fans von Serien lassen sich schon lange nicht mehr von TV-Sendern diktieren, wann sie sich Die Simpsons oder Game of Thrones ansehen sollen. Nur Amateure ärgern sich über Werbespots oder die noch ätzenderen Einblendungen mit Programmhinweisen.

Unbenannt
© Taschen

TV-Serien sind auch Jahrzehnte nach ihrer Erstausstrahlung immer noch verfügbar. Auf DVD, Blu-ray oder im Internet können die Episoden in der korrekten Reihenfolge, wahlweise in der Originalfassung und vor allem losgelöst von den chaotischen Programmplanungen der Sender jederzeit geguckt werden. Das sich durch DVD-Boxen oder Downloads von Serien gutes Geld verdienen lässt, hat zweifelsohne mit der gestiegenen Qualität zu tun. Während Fernsehen früher sehr viel billiger als Kino aussah, funktionieren die einzelnen Folgen von Lost, Desperate Housewives, 24 oder The Walking Dead auch bestens daheim auf den Riesenbildschirmen.

Unbenannt
© Taschen

Jürgen Müller, der für Taschen bereits die Dekaden-Filmbuchreihe zusammenstellte, verfolgt bei Die besten TV-Serien ein ähnliches Konzept. In seinem Vorwort weist er auf einen herausragenden Moment der jüngeren TV-Geschichte hin. In den seltsam surreal anmutenden Eingangssequenzen in der zweiten Staffel von Breaking Bad war immer wieder ein ramponierter rosa Plüschbär zu sehen. Des Rätsels Lösung liefert erst die letzte Folge von Season 2. Derart komplexe und rätselhafte Strukturen wären undenkbar gewesen, zu Zeiten als es den TV-Zuschauern jederzeit möglich sein sollte in eine Serie einzusteigen und als Fernsehen wenig mehr als lieblos bebildertes Radio war.

Unbenannt
BREAKING BAD © Sony Pictures Television / AMC

Für Jürgen Müller begann die Revolution 1989 mit dem Start der respektlosen Trickfilm-Serie Die Simpsons und ein Jahr später mit David Lynchs wunderbar versponnener Mystery-Reihe Twin Peaks. Gemeinsam mit 29 weiteren Autoren hat Müller insgesamt 68 Serien der letzten 25 Jahre ausgewählt. Diese werden auf den knapp 750 Seiten des Breitwand-Buches durch – wie bei Taschen immer üblich – hervorragende oft großformatige Fotos vorgestellt.

Unbenannt
© Taschen

Die Texte sind weniger an Faktenhuberei oder Klatsch und Tratsch interessiert, sondern liefern interessante Analysen der einzelnen Serien-Konzepte. Bezüglich der Auswahl lässt sich natürlich streiten. Abgesehen von The Office und Downton Abbey wird das britische TV nicht weiter berücksichtigt. Dänemark ist immerhin mit Lars von Triers Hospital der Geister und Borgen vertreten, im Falle von Die Brücke wurde das US-Remake bevorzugt und für besser befunden. Darüber lässt sich streiten und das sollte auch gemacht werdeb. Auf alle Fälle bietet das Buch reichlich Hinweise darauf, welche Serien vielleicht doch noch im Heimkino, am PC oder am Smartphone angetestet werden sollten.

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