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Hervé Bournis: Das kleine Rockbuch

Ein Comic ist Das kleine Rockbuch eigentlich gar nicht, zumindest meistens. Der Franzose Hervé Bournis zeigt (ihm) wichtige Situationen und Stationen der Rockgeschichte. Chronologisch gegliedert von der Erfindung der Jukebox (1915) bis hin zu Britney S. (“Du hast uns zum Tanzen (ein bisschen) und zum Lachen (sehr) gebracht“) präsentiert Bournis in lockeren schwarzweißen Zeichnungen eine bunte Collage aus Plattencovern, Fakten, Zitaten und Kuriositäten.

Hervé Bournis: Das kleine Rockbuch

Eingeflochten sind persönliche Erlebnisse, die teilweise auch von Gastzeichnern realisiert wurden, oder “Pop Battles“ bei denen Bournis Musiker wie David Bowie gegen Lou Reed oder Nirvana vs. Pixies antreten lässt. Das alles ist natürlich eine höchst subjektive Zusammenstellung, die auch auf die französische (aber natürlich nicht auf die deutsche) Musikgeschichte eingeht.

Bournis zeigt ganz nebenbei, dass Rockmusik kein rein akustisches Erlebnis ist, sondern das Auge durchaus mithört und Cover oder Outfits oft länger in Erinnerung bleiben als die zugehörigen Sounds. Das kleine Rockbuch lädt eher zum Blättern und Stöbern ein als zur hochkonzentrierten Lektüre. Es erinnert an eine gute mit Sachverstand gefüllte Jukebox und erscheint thematisch passend im Singleformat, inklusive einem Loch im Cover.

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Charles Berbérian: Jukebox

In seinem Soloalbum Jukebox frönt Charles Berbérian (Shamhats Liebhaber), der gemeinsam mit Philippe Dupuy an der Erfolgsserie Monsieur Jean arbeitet, seiner Liebe zur Rock- und Popmusik der 80er Jahre.

Charles Berberian: Jukebox

Im Gegensatz zum ähnlich gelagerten Comic Das kleine Rockbuch (Carlsen) von Herve Bourhis ignoriert der 1959 in Bagdad geborene Berbérian die französische Rock-Szene nahezu komplett. Er beschäftigt sich zumeist mit Weltstars wie Phil Collins oder Elton John, selbst wenn diese ihm häufig ganz schön auf den Keks gehen.

Charles Berberian: JukeboxIn kurzen uneinheitlich – nein, sehr abwechslungsreich – gezeichneten Kapiteln sinniert Berberian darüber was für Schuhe Leonard Cohen eigentlich unter seinen weiten Hosen trug oder wie es Phil Collins gelang ein Hawaiihemd mit Schulterpolstern aufzutreiben. Überhaupt funktioniert Rock und Pop im Comic hier so gut, weil es Berbérian nicht nur um Musik geht, sondern vielleicht noch stärker um die zugehörigen Klamotten.

Charles Berberian: Jukebox

So empfand etwa der junge Berbérian das Ende einer Beziehung als wenig schmerzhaft, da er danach nicht mehr in jenen unbequemen lavendelblauen Schuhen herumlaufen musste, die seiner Ex gefallen hatten.

Charles Berberian: Jukebox

Doch nicht nur Michael Jackson, John Lennon oder Ziggy Stardust alias David Bowie mit denen Berberian fiktive Gespräche führt, stehen im Zentrum des Buches sondern auch überaus interessante Bands wie Gay Zombies on Crack oder Murnau Project, die leider noch nicht gegründet wurden. Insgesamt ist diese gut gefüllte Jukebox eine rockige, poppige und angenehm ungeordnete Ansammlung von Fakten und Geflunker.

Charles Berberian: Jukebox

In Cinerama beschäftigt sich Charles Berbérian auf eine ähnlich persönliche Art mit den “besten schlechten Filmen“, die ihn geprägt haben.

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