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Cefischer: Oskar

Bei einem Luftangriff verlor Carl Ernst Fischer 1944 beide Arme. Der mit Cefischer signierende vielbeschäftigte Illustrator brachte sich bei, mit dem Mund zu zeichnen. Dabei entwickelte er eine erstaunliche Virtuosität, die seine 1952 in der Frankfurter Illustrierten gestartete Serie Oskar zu einem der wenigen deutschen Comic-Klassiker machte.

Cefischer: Oskar

Seinen ersten Auftritt hatte Oskar in der letzten Folge der von Cefischer gezeichneten, wenig populären, Serie Simsala Bimbo – Der Zauberlehrling. Hier gelingt es dem Kater seine komplette Familie per Zauberstab aus einem Zylinder kriechen zu lassen. Zugleich wurde darauf hingewiesen, das in der nächsten Ausgabe der Frankfurter Illustrierten “unsere neue heitere Bilderfolge beginnt.”

Cefischer: Oskar

Oskar ist der fünffache Vater von drei Jungs und zwei Mädchen. Obwohl Oskar ein Kater ist, schlägt er sich mit allzu menschlichen Problemen herum, die der Nachkriegs-Generation nicht fremd waren. Wenn seine Frau ein neues Kleid möchte,  droht Oskar der finanzielle Ruin, während alle Versuche seine Kinder zu erziehen oder auch nur zu bändigen nach hinten losgehen. Daher versucht er immer wieder verzweifelt und meist vergeblich, vor dem chaotischen Familienleben in die nächste Kneipe zu flüchten.

Cefischer: Oskar

Ein wiederkehrendes Motiv ist die Zweckentfremdung von Alltags-Gegenständen. Aus Reifenschläuchen werden Boote, das Holz aus einem Lattenzaun verwandelt sich in Skier und mit Hilfe der eigentlich für die Kinder vorgesehenen Wippe kann Oskar immer wieder einen Blick auf die schöne Nachbarin erhaschen.

Cefischer: Oskar

Nicht jeder Gag ist ein Schenkelklopfer, doch es macht immer wieder Spaß Cefischers Katzenfamilie zu besuchen. Diese lebt ganz selbstverständlich, voll bekleidet in einer von Menschen bevölkerten Welt, doch gelegentlich jagt sie auch Mäuse.

Cefischer: Oskar

Cefischer erzählt seine Geschichten abwechselnd als Cartoons oder  auch in Form von aus zwei bis fünf Panels bestehenden Comics mit sparsam eingesetzten Sprechblasen. Gelegentlich setzen sich die einzelnen Gags zu längere Geschichten zusammen, die etwa über eine Erbschaft oder eine Kreuzfahrt mit Schiffsbruch erzählen.

Cefischer: Oskar

Der Erfolg dieser mit kräftigen Grautönen und der Schmuckfarbe Rot in Szene gesetzten Serie schlug sich in der Veröffentlichung von zahlreichen Oskar-Sammelbänden nieder. Doch eine schön aufgemachte Gesamtausgabe mit Hintergrundinfos steht noch aus.

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Die Biber-Patrouille

Es ist erfreulich, dass es im Comic-Bereich immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt, auch im Bereich Nostalgie. Ich kann mich finster daran erinnern, dass in den 80er-Jahren bei Bastei eine Serie namens Die blauen Panther erschien, die die Abenteuer einer Pfadfindergruppe enthielt. Halbwegs bemerkenswert ist, dass diese Comics bereits Ende der 50er-Jahre in der Heftreihe Der heitere Fridolin als Sechs auf großer Fahrt ihre deutsche Premiere erlebte.

Die Biber-Patrouille

Richtig erstaunlich finde ich, dass dieser Serie vom belgischen Comic-Autor Jean-Michel Charlier stammt, der Klassiker wie Die Abenteuer von Tanguy und Laverdure oder Blueberry geschrieben hat. Eine große Überraschung ist, dass sich der Salleck Verlag dieser bei uns der etwas in Vergessenheit geratenen Pfadfinder-Serie angenommen hat und sie unter dem korrekt übersetzten Originaltitel Die Biber-Patrouille (La Patrouille des Castors) als mit hochinteressanten Hintergrundinformationen garnierte Gesamtausgabe veröffentlicht.

Die Biber-Patrouille

Weniger erstaunlich ist, dass es in Belgien, einem Land in dem sich auch heute noch die von Robert Baden-Powell gegründete internationale Jugendorganisation großer Beliebtheit erfreut, neben Flieger-, Western- oder Piraten- auch Pfadfinder-Comics großer Beliebtheit erfreuen. Es ist sogar so, dass der belgische Comic “Pfadfinder-Wurzeln“ hat, denn Ur-Vater Hergé (Tim und Struppi) startete seine Karriere 1924 als Zeichner im Pfadfindermagazin Le Boy-Scout Belge.

Die Biber-Patrouille

Die erstmal 1954 im Magazin Spirou veröffentlichten Serie Die Biber-Patrouille erzählt die Abenteuer der Pfadfinder Mustang, Falke, Kater, Mücke und Tapir. Salleck präsentiert in einem gebundenen Sammelband die ersten vier albenlangen Geschichten, die in dieser Reihenfolge auch seinerzeit bei Bastei als Die blauen Panther erschienen sind. Hierin verschlägt es das Quintett nach einem Abenteuer um den Schatz der Abtei von Grosbois, in die Bretagne und schließlich sogar nach Indien, wo es zu einer Begegnung mit Rudyard Kiplings Mogli kommt.

Die Biber-Patrouille

Bei Salleck sind bereits drei Bände mit den ersten Abenteuern erschienen. Nachschub gibt es genug, denn die Serie lief bis 1993. Wobei die letzten der 30 Alben nicht nur von Michel Tacq alias MiTacq gezeichnet wurden, sondern dieser hat aber 1979 (also bereits ein Jahrzehnt vor dem Tode von Charlier) auch das Texten übernommen. Es ist sehr erfreulich, dass dieser kleine belgische Comic-Klassiker jetzt auch bei uns in adäquater Form erscheint.

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