Schlagwort-Archive: Michael Parks

Argo

Wenn sich ein Drehbuchautor diese Geschichte ausgedacht hätte, wäre er in Hollywood höchstwahrscheinlich nicht zum Zuge damit gekommen. Am 4. November 1979 wurde die US- Botschaft in Teheran gestürmt und fanatisierte iranische Studenten nahmen 52 Amerikaner als Geiseln. Sechs Botschaftsangestellten gelang es zu fliehen und der kanadische Botschafter versteckte sie in seinem Haus. Der CIA-Agent Tony Mendez hatte eine wahnwitzige Idee, wie seine sechs Landsleute ohne Anwendung von Gewalt zurück in die USA reisen könnten.

Mendez macht sich auf nach Hollywood und bedient sich der Hilfe des Planet der Affen-Maskenbildners John Chambers um ein gefaktes Science-Fiction-Filmprojektnamens Argo in Gang zu bringen. Zwei Jahre zuvor wurden für Star Wars einige Szenen in der Wüste Marokkos gedreht und daher scheint es plausibel zu sein, wenn Mendez als angeblicher Produzent des angeblichen kanadischen Filmes Argo in den Iran reist, um dort nach exotischen Drehorten Ausschau zu halten. Ob es jedoch den iranischen Behörden plausibel erscheint, wenn Mendez allein in Teheran als Produzent einreist und anschließend gemeinsam mit einen sechsköpfigen “Filmteam“ wieder ausreist, wird sich noch zeigen…

Mit seiner dritten Regiearbeit gelang Ben Affleck ein ebenso amüsanter wie hochspannender Film. Die Szenen in Hollywood mit Alan Arkin als ausgefuchsten Produzenten und John Goodman als jovialem Maskenbildner sind schreiend komisch. Im hochspannenden Finale hingegen wird nachvollziehbar die bedrückende Unsicherheit von Menschen vermittelt, die nicht wissen ob sie in ihr Heimatland zurückreisen dürfen oder hingerichtet werden.

Affleck erzählt seine Geschichte ganz ohne politische Hetze und glorifiziert auch den CIA nicht, sondern lässt dort einen Haufen Bürokraten um die Wette intrigieren. Beeindruckend ist auch, dass Ben Affleck, der 2002 in Der Anschlag noch Tom Clancys CIA-Mann Jack Ryan gradlinig heroisch spielte, die Hauptrolle des Tony Mendez als fast schon schüchternen Individualisten anlegt, der sich daran macht seinen “besten schlechten Plan“ gewaltfrei in die Tat umzusetzen. Im Nachspann werden die Darsteller den tatsächlichen Personen gegenübergestellt und die Ähnlichkeit ist frappierend. Auf den weiteren Verlauf von Ben Afflecks Karriere bin ich mehr als gespannt!

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Kevin Smith: Red State

Die Aussicht auf heißen Sex lockt drei Teenager mitten aufs Land. Doch in Cooper’s Dell erwartet sie die Hölle: Hinterhältig werden sie betäubt. Als sie wieder erwachen, befinden sie sich in den Händen eines erzreaktionären Bibelkults, der an ihnen mit unfassbarer Brutalität ein Exempel statuieren will. Doch damit nicht genug: Während ihrer Folter wird das Lager von der Polizei umstellt und die Staatskräfte sind ebenso blutrünstig wie die religiösen Fanatiker…

Kevin Smith: Red State

Zum ersten Mal verkneift sich Kevin Smith (Dogma, Jay & Silent Bob schlagen zurück, Zack and Miri Make a Porno) der Meister des gehobenen Blödsinns, jegliche Ironie und versuchte sich an einem knallharten Horror- und Action-Reißer, der von tatsächlichen Ereignissen beeinflusst wurde. Doch für das Spannungskino fehlt Smith leider das handwerkliche Rüstzeug. Nicht besser wird Red State dadurch, dass der Film noch eine sehr naive Botschaft hat, die wohl lauten soll: “Religion und Staatsgewalt sind gemein und gefährlich.“

Kevin Smith: Red State

Die Besetzung des für 4 Millionen Dollar gedrehten Filmes ist jedoch nicht uninteressant. Der eigentlich immer zuverlässige John Goodman macht das Beste aus seiner unausgegorenen Rolle als mal hochmoralischer und mal rücksichtsloser Regierungs-Agent. Oscar-Preisträgerin Melissa Leo (The Fighter) ist glaubhaft als religiöse Fanatikerin.

Kevin Smith: Red State

Michael Parks (Grindhouse) ist als Sektenführer so gefährlich charismatisch, dass Kevin Smith ihm anscheinend verfiel und endlos lange Predigten mit ihm drehte. Wie Kevin Smith verkünund das Eishockey-Drama Hit Somebody mit Seann William Scott (American Pie) folgen. Doch es kam völlig anders

Kevin Smith: Red State

Sehr viel spannender als “Red State“ ist Kevin Smiths Vermarktungsstrategie. Er entschied sich den Film nicht an einen Verleih zu verkaufen, sondern tingelte höchstpersönlich durch die USA und trat und trat nach den Filmvorführungen als Stand-Up-Comedian auf. Dadurch sowie durch den Verkauf der TV- und DVD-Rechte schrieb der Film sehr schnell schwarze Zahlen.

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