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Fawlty Towers

Parallel zu seiner Tätigkeit bei Monty Python schrieb sich John Cleese 1975 auch noch die Rolle des trottelig-pompösen Hotelbesitzers Basil Fawlty auf den langen Leib.

Fawlty Towers

Als Co-Autorin und Darstellerin des Zimmermädchens Polly war seine damalige Gattin Connie Booth mit von der Partie. Den bedauernswerten spanischen Kellner Manuel (Mr. Fawlty gibt vor spanisch zu können) spielt der deutschstämmige Andrew Sachs und als genervte (und nervige) Mrs. Fawlty vervollständigt Prunella Scales das Quartett.

Fawlty Towers

Von Fawlty Towers entstanden insgesamt nur 12 Episoden, doch diese haben es in sich. So versucht der durchgeknallte Basil beim Bedienen seiner deutschen Gäste unter dem Motto Don’t mention the war! nicht über den Zweiten Weltkrieg zu sprechen. Dabei verhaspelt sich immer wieder, gibt seinen Gästen dafpr die Schuld (You invaded Poland!) und variiert schließlich sogar seinen berühmten “Silly Walk“ zum Stechschritt.

Fawlty Towers

Speziell diese Szenen sind natürlich nicht wirklich zu synchronisieren, doch insgesamt ist die deutsche Bearbeitung von SAT.1 besser als ihr Ruf. Richtig genießen sollte man die Serie jedoch im Original. Dies ist zum Glück dank zahlreicher DVD- und Blu-ray-Veröffentlichungen möglich. Auf alle Fälle ist Fawlty Towers ein einzigartiges Vergnügen.

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Michael Palin – In 80 Tagen um die Welt

1988 unternahm Michael Palin eine ungewöhnliche Reise. Während sein Monty Python-Kumpel Eric Idle im selben Jahr an der Seite von Pierce Brosnan den Diener Passepartout in der TV-Serie In 80 Tagen um die Welt spielte, trat Palin tatsächlich die im Roman von Jules Verne beschriebene Reise an. In 80 Tagen umrundete er den Globus und wurde dabei von einem vierköpfigen BBC-Filmteam begleitet, das er “Passepartout“ nannte.

Michael Palin - In 80 Tagen um die Welt

Palin durfte keine Flugzeuge als Transportmittel benutzen und die Reiseroute orientierte sich an Vernes Roman. Stationen waren u. a. Venedig, Kairo, Dubai, Bombay, Hongkong, Shanghai, Tokio, Los Angeles und New York. Da es mittlerweile sehr viel weniger Passagierschiffsverkehr als zu Vernes Zeiten gibt und es nicht immer einfach war auf einen Frachter mitzureisen, gelang es Palin nur mit knapper Not seine Mission zu erfüllen. Er erwies sich jedoch als sehr amüsanter Weltreisender mit sicherem Blick für das Ungewöhnliche.

Michael Palin - In 80 Tagen um die Welt

Michael Palins Reise-Impressionen wurden in einer siebenteiligen TV-Serie dokumentiert. Eigentlich waren nur sechs Folgen geplant, aber den hochinteressanten Erlebnissen bei der Seefahrt von Arabien nach Indien auf einer primitiven Dhau wurde dann deutlich mehr Raum eingeräumt. Die Reihe war so erfolgreich, dass Palin zu weiteren ungewöhnlichen Reisen – etwa “Von Pol zu Pol“ oder “Rund um den Pazifik“ aufbrach.

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102 Dalmatiner

1996 – also lange vor Cruella – brachten die Disney Studios eine Realverfilmung ihres Zeichentrickhits 101 Dalmatiner in die Kinos. Eigentlich eine eher blöde Idee, doch dank der sorgfältigen Machart, der grundsoliden Geschichte des Zeichentrickfilms und einer launig aufspielenden Glenn Close als Schurkin Cruella del Vil, die unbedingt einen Mantel aus Dalmatiner-Fell besitzen will, spielte das Ding so viel ein, dass fünf Jahre später eine (sehr viel weniger rentable) Fortsetzung folgte.

102 Dalmatiner

Diesmal bekam Glenn Close noch Gerard Depardieu als Modeschöpfer Le Pelt zur Seite gestellt. Dieser versucht sie in der Kunst des Grimassenschneidens zu übertreffen. Das wäre kaum auszuhalten, wenn nicht Ioan Gruffudd und Alice Evans als junges Liebespaar für die dringend nötige Balance sorgen würden. Recht hübsch ist ihr mit Ausschnitten aus Susi und Strolch kontrastiertes Rendezvous beim Italiener.

102 Dalmatiner

Auch an der Tierfront ist alles in Ordnung. Hier sorgen der völlig weiße Dalmatiner-Welpe Nullpunkt und der sich für einen Rottweiler haltende Papagei Daedalus (der im Original Waddlesworth heißt und vom Monty Python Iric Idle gesprochen wird) für Stimmung. So kann der Film dank durchgeknallter Kostüme von Close und Depardieu, etwas Herz und ganz vielen Tieren recht kurzweilig unterhalten.

102 Dalmatiner

Extras der DVD: Audiokommentar vom Regisseur Kevin Lima und einiger Tiertrainer (wie alle Extras, wahlweise mit deutschen Untertiteln), Drei Kurzfilme vom Dreh: “Hunde als Schauspieler“, “Wie Cruella entsteht“ und “Hinter den Kulissen“ (insgesamt 17:37 min, wenn die DVD mit deutschem Menü gestartet wird, werden die Extras in Deutsch kommentiert), Action Overload: “Welpen ohne Ende“ (1:10 min), kleiner Dalmatiner-Ratgeber (1:49 min), Spezialeffekte 102 – selbst  gemacht  – Berichte über die Trickszenen (5:31 min), Ein recht lustiger Outtake: “Cruella Entlassung“ (0:53 min), Trailer (1:14 min)

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Holy Flying Circus – Voll verscherzt

Es wirkt fast wie eine Episode aus Monty Python’s Flying Circus. Am 9. November 1979 wurden Michael Palin und John Cleese in die BBC-Sendung Friday Night, Saturday Morning eingeladen, um sich für ihren angeblich blasphemischen Film Das Leben des Brian zu rechtfertigen. Als Moderator fungierte Tim Rice, dessen Musical Jesus Christ Superstar ebenfalls zu Protesten von religiösen Eiferern geführt hatte. Um den Film zu verdammen wurden der Bischof von Southwark und Malcolm Muggeridge, der zum Christentum konvertierte ehemalige Herausgeber des englischen Satiremagazins Punch, eingeladen.

Holy Flying Circus - Voll verscherzt

Während die gelegentlich sichtlich nervösen Cleese und Palin um eine ernsthafte Diskussion bemüht waren, traten der Bischof und Muggeridge äußerst polemisch und polternd auf. Später war sogar zu erfahren, dass sie 15 Minuten zu spät in die Vorführung von Das Leben des Brian gekommen waren und gar nicht mitbekommen hatten, dass Brian und Jesus zwei völlig verschiedene Charaktere sind. Diese Sternstunde des britischen Fernsehens hätte die Vorlage für einen cleveren satirischen oder auch politischen Film wie Frost/Nixon sein können.

Holy Flying Circus - Voll verscherzt

Das klappt auch beinahe, allerdings erst im letzten Drittel des 2011 entstandenen TV-Films Holy Flying Circus – Voll verscherzt wenn die Diskussionsrunde – erstaunlich genau an der Realität orientiert – nachgestellt in einem originalgetreu rekonstruierten geschmacklosen pseudo-karibischen Studio nachgestellt wird. Die hier hervorragend aufspielenden Darren Boyd und Charles Edwards sehen haargenau wie Cleese und Palin aus, während Steve Punt wie ein mit perfekter Computeranimation getrickster junger Eric Idle wirkt. Auch die Auftritte von Stephen Fry als Gott sind recht originell geraten.

Holy Flying Circus - Voll verscherzt

Doch die erste Stunde von Holy Flying Circus ist leider entsetzlich albern und dadurch auch ganz schön langweilig geraten. Hier wurde vergeblich versucht den unberechenbaren und oftmals surrealen Stil von Monty Python zu imitieren, was einmal mehr zeigt, wie einzigartig der Ideenreichtum, das Timing und vor allem der Unterhaltungswert dieser legendären Komiker-Gruppe war.

Holy Flying Circus - Voll verscherzt

Extras der DVD und Blu-ray: Deleted Scenes (7:51 min) und Outtakes (18:58 min), wahlweise mit deutschen Untertiteln

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Monty Python: Almost the Truth – The Lawyer’s Cut

Die betont lustigen Episodentitel The Not-So-Interesting Beginnings, The Much Funnier Second Episode, And Now, The Sordid Personal Bits, The Ultimate Holy Grail Episode, Lust For Glory! sowie Finally! The Last Episode (Ever) (For Now…) und der recht gekonnt den Monty-Python-Style nachahmende Vorspann mit einer Sängerin, die von Folge zu Folge immer genervter ihre Shirley-Bassey-Parodie absolviert, lassen auf eine eher alberne Angelegenheit schließen.

Monty Python: Almost the Truth - The Lawyer's Cut

Doch die sechsteilige Serie Monty Python: Almost the Truth ist eine mehr als interessante Dokumentation, schon dadurch, dass es hier zu einer Art Reunion gekommen ist. In getrennt aufgenommenen Interviews liefern John Cleese, Michael Palin, Terry Jones, Eric Idle und Terry Gilliam – ergänzt durch Archivaufnahmen des verstorbenen Graham Chapmans – Anekdoten zur Geschichte der wohl einflussreichsten Komiker-Gruppe aller Zeiten (einer ihrer größten Fans war Elvis und das Wort Spam geht auf ihr Konto).

Monty Python: Almost the Truth - The Lawyer's Cut

Durch die chronologisch angeordneten Statements der Pythons und Kommentaren von Promis wie Dan Aykroyd, Simon Pegg, Tim Roth,  Steve Coogan, Eddie Izzard, Russell Brand und  Seth Green setzt sich ein vielschichtiges und schwer faszinierendes Gesamtbild zusammen.Monty Python: Almost the Truth - The Lawyer's Cut

Ausführlich dokumentiert werden die Jugendjahre, die Vorbilder (wie z. B. die Radiosendung The Goon Show mit Peter Sellers), die ersten Gehversuche in Do Not Adjust Your Set und At Last The 1948 Show, die Entstehungsgeschichte des Flying Circus,  sowie der Kinoklassiker Die Ritter der Kokosnuss und Das Leben des Brian. Etwas kurz kommen die Soloprojekte der Pythons, doch das hätte ganz sicher den Rahmen der ohnehin schon epischen Serie gesprengt. Das Tüpfelchen auf dem i sind die passend zusammengestellten Extras sowie die äußerst stilvoll aufgemachte DVD-Verpackung.

Monty Python: Almost the Truth - The Lawyer's Cut

Extras auf einer dritten DVD: Gut zusammen gestellte Sketch-Auswahl (Stichworte: Papagei, Spanische Inquisition, Holzfäller-Song, Silly Walks, 24:36 min), Erweiterte Interview mit den Pythons (66:08 min), Terry Gilliam Bildergalerie, Allerlei hochinteressante Outtakes (49:07 min)

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Monty Python’s Flying Circus

Als 1971 gerade eine dritte Staffel von Monty Python’s Flying Circus vorbereitet wurde, erhielt Terry Jones einen Anruf von einem BBC-Mitarbeiter. Dieser informierte Jones darüber, dass die Video-Bänder mit den ersten 13 Folgen der Serie gelöscht und für neue Aufzeichnungen genutzt werden sollen. Zum Glück gelang es Jones die Bänder entweder zu kaufen, zu stehlen oder heimlich zu kopieren, es gibt da verschiedene Versionen.

Monty Python's Flying Circus

Gar nicht auszudenken, was hier beinahe alles an Weltkultur-Gütern vernichtet worden wäre. Man denke nur an den komischsten Witz der Welt, der den Zweiten Weltkrieg entschieden hat, an die Selbstverteidigung gegen mit Obst bewaffnete Angreifer, an Katzen-Verwirrer und natürlich den mausetoten Papagei.

Monty Python's Flying Circus

Spurlos verschwunden wäre auch Michael Palin als Friseur, der mit seinem Job hadert und sehr viel lieber eine andere Tätigkeit ausüben würde. Was ist Monty Pythons späterer Hit Always Look on the Bright Side of Life gegen den legendären Lumberjack Song? Das britische Sextett 1972 sang das Lied sogar in deutscher Sprache sang: „Ich bin ein Holzfäller und fühl mich stark, ich schlaf des Nachts und hack am Tag.“

Monty Python's Flying Circus

Ab 1967 unternahmen Michael Palin, Terry Jones und Eric Idle in Do Not Adjust Your Set, sowie John Cleese und Graham Chapman in At Last The 1948 Show, erste Gehversuche in Sketch-Shows. Sie strebten jedoch ein Format an, in dem komische Szenen nicht einfach willkürlich aneinandergereiht werden, sondern die Sketche sollen sich zu einer übergeordneten größeren Verrücktheit zusammenfügen.

Monty Python's Flying Circus

Hierzu verbündeten sich die fünf Briten mit dem US-Amerikaner Terry Gilliam. Dieser fertigte für den Flying Circus nicht nur den animierten Vorspann an, sondern sorgte mit seinen verrückten Legetricks für fließende Übergänge zwischen den gespielten Witzen.  Ohne Gilliams Animationen hätte Monty Python’s Konzept „Jede Episode ein Gesamtkunstwerk“ nicht funktioniert.

Monty Python's Flying Circus

Anfang 1970 hatte die BBC alle 13 Episoden der ersten Staffel von Monty Python’s Flying Circus ausgestrahlt und bereits im September des selben Jahres ging es weiter. Die ersten beiden Folgen von Season Two  enthalten zwei absolute Höhepunkte.

Monty Python's Flying Circus

Der Sketch The Ministry of Silly Walks stammt zwar von Michael Palin und Terry Jones, die Lorbeeren erntete jedoch John Cleese, dessen “silly“ Stechschritt zum absoluten Höhepunkt der Serie wurde. Dass die Zustände im „Ministerium für alberne Gangarten“ auch als Bürokratie-Parodie gedeutet werden können, wurde von den Pythons billigend in Kauf genommen, viel wichtiger war jedoch, dass es dort schön silly, also so albern wie möglich, zugeht.

Monty Python's Flying Circus

Gleich danach in Episode 2 folgt ein weiterer Höhepunkt. Im Verlauf von zwei scheinbar nicht zusammenhängenden Sketchen ist zu hören, dass niemand „die Spanische Inquisition erwartet“. Das ist zwar richtig, aber trotzdem tauchen prompt Kardinal Ximinez (Michael Palin), Kardinal Fang (Terry Gilliam) und der nach einem britischen Pulp-Helden benannte Kardinal Biggles (Terry Jones) in knallroter Montur auf und fuchteln mit Krutzifixen herum. Ihren dritten Einsatz verpatzt die spanische Inquisition jedoch und erreicht ihr Ziel erst, während bereits der Abspann läuft.

Monty Python's Flying Circus

Anfang 1972 startete die dritte Staffel. In der zweiten Episoden hinterließ eine nur 20 Sekunden andauernde Szene einen bleibenden Eindruck. Michael Palin führte auf einer Schleusenanlage den Fish-Slapping Dance vor und schlug dabei kunstvoll zum Takt der Musik mit zwei Sardinen auf John Cleese ein. Dieser beendete die Sache ziemlich brachial, indem er Palin eine große Forelle um die Ohren haute und dieser ins Wasser fiel.

Monty Python's Flying Circus

In der aus sechs DVDs bestehenden Zusammenstellung Monty Python’s Personal Bests war The Fish-Slapping Dance für alle Pythons außer Eric Idle (der jedoch in sein Musical Spamalot einen Fisch Schlapping Song einbaute) einer der Höhepunkte der Serie.  Auch George Harrison war ein großer Fan des Fisch-Tanzes und Michael Palin nutze sogar Teddington Lock, den Drehort des Sketches, als Schauplatz für seine “Personal Best“-Präsentation.

Monty Python's Personal Bests

Dass es sinnvoll ist, Monty Python’s Flying Circus nicht schon abzuschalten, wenn der Abspann beginnt, belegt besonders schlüssig die dritte Staffel. Hier tritt z. B. nach den End-Credits Ringo Starr auf oder bei der dritten Episode folgen nach dem Abspann noch 8 Minuten mit weiteren mehr als sehenswerten Sketchen.

Monty Python's Flying Circus

Nach dem Ende der dritten Staffel stieg John Cleese aus und 1974 entstanden noch sechs Episoden ohne ihn, allerdings stammten noch eine Sketch-Ideen von ihm. Die vierte Staffel ist deutlich schwächer, was sicher nicht nur daran liegt, dass die robuste Persönlichkeit von Cleese fehlt. Wahrscheinlich waren auch für die restlichen Pythons die Möglichkeiten ihres Chaos-Konzept der TV-Serie ausgereizt. Dass einige der späteren Episoden schon fast kleine Spielfilme waren, deutete an, dass die Zukunft der Truppe im Kino stattfand.

Monty Python's Flying Circus

In einer einzigartigen Edition präsentiert capelight pictures alle 45 Episoden der  Serie, restauriert und in der passablen Sat.1-Synchronisation von 1998, aber natürlich auch in der Originalfassung. Zu fast allen Episoden gibt es Outakes und alternative Versionen der Sketche. Die Animationen von Terry Gilliam wurden neu gescannt und sahen noch nie so gut aus. Ein 18-minütiger  Bericht zeigt wie beeindruckt Gilliam vom neuen Look seiner Legetricks ist.

Monty Python's Flying Circus

Interessant sind auch ein Studentenfilm von 1970, in  den Vic Jamison über die Dreharbeiten der zweiten Staffel berichtete (12:12 min), sowie die Tonspur eines 1971 entstandenen Interviews mit Ian MacNaughton (28:16 min), dem Produzenten und Regisseur von 42 der 45 Episoden. Hier ist zu erfahren, dass die Lacher, die in den Episoden zu hören sind, nicht vom Band kommen. Die Publikumsreaktionen stammen aus Live-Aufführungen der Sketche, bei denen auch die Animationen und die aufwändig mit Außenaufnahmen produzierten Sequenzen eingespielt wurden.

Monty Python: Almost the Truth - The Lawyer's Cut

Hinzu kommt ein 20-minütiger Bericht der BBC2-Sendung  In Vision, der am 6.12.1974 ausgestrahlt wurde, also einen Tag , nachdem die letzte Folge vom Flying Circus  gezeigt wurde. Hier kommen Graham Chapman, Terry Jones und recht ausführlich Terry Gilliam zu Wort. Wer bei dieser optimal zusammengestellten Edition weitere Hintergrund-Infos vermisst, dem sei die großartige Doku Monty Python: Almost the Truth – The Lawyer’s Cut, sowie bedingt der TV-Film Holy Flying Circus – Voll verscherzt empfohlen.

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Jabberwocky

Terry Gilliam stand bei der TV-Serie Monty Python’s Flying Circus nur gelegentlich vor der Kamera. Hauptsächlich arbeitete der einzige US-Amerikaner der britischen Komiker-Truppe an den kleinen Animationsfilmen, die als surreale Übergänge zwischen den Sketchen dienten. 1975, beim ersten Monty-Python-Kinofilm Die Ritter der Kokosnuss, teilte sich Gilliam die Regie mit Terry Jones, was für allerlei Streitereien sorgte.

Jabberwocky

Zwei Jahre später hatte Terry Jones einen kurzen Gastauftritt am Anfang von Terry Gilliams erster Solo-Regie-Arbeit, wurde aber bereits nach wenigen Minuten spektakulär vom Titel-Monster Jabberwocky umgebracht. Lose basierend auf einem Gedicht von Lewis Carroll widmete sich Gilliam nach Die Ritter der Kokosnuss erneut der Welt des Mittelalters, das er nicht nur als finstere Zeit, sondern auch als ganz schön schmutzig darstellte.

Jabberwocky

Für nur 500.000, – Dollar schuf Gilliam – neben einem spektakulären Monster – eine glaubhafte Rekonstruktion der Zeitepoche, die bei ihm nichts mit den Ritterfilmen aus Hollywood gemein hatte. Als naiver Held mit Buchhalter-Seele fungiert Monty Python’s Michael Palin, der sich als Dennis so ungeschickt anstellt, dass er dadurch schließlich eine Prinzessin erobert.

Jabberwocky

Seinerzeit war Jabberwocky als ungewöhnliche Mischung zwischen Humor und Grusel kein Erfolg. Die erste Zurschaustellung der wilden Fantasien von Terry Gilliam gewinnt jedoch bei jeder erneuten Sichtung.

Jabberwocky

Capelight Pictures hat “Jabberwocky“ 2-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook veröffentlicht. Die Edition präsentiert den 106-minütigen Film auf DVD und Blu-ray, wahlweise mit Audiokommentar von Terry Gilliam und Michael Palin (ohne deutsche Untertitel), Making-of (40:47 min, wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); „From Sketch to Screen“ – Storyboard und Skizzen von Terry Gilliam (7:00 min); Audio-Interview mit Kameramann Terry Bedford (22:30 min), „Jabberwocky“ – Das berühmte Unsinn-Gedicht; vorgetragen von Michael Palin und Annette Badland (1:27 min); Featurette mit Jabberwocky-Designerin Valerie Charlton (14:45 min); Originalopening (3:15 min); Originaltrailer (1:27 min); Deutscher Kinotrailer (1:36 min)

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The Man Who Killed Don Quixote

Seitdem er 1989 erstmals Don Quixote gelesen hatte, plante Terry Gilliam (Brazil, Time Bandits) eine Verfilmung von Miguel de Cervantes‘ Roman. 2000 war es soweit und die Dreharbeiten begannen. Als Sancho Panza, bzw. als ein Zeitreisender, der dessen Rolle übernommen hatte, konnte Johnny Depp verpflichtet werden. Doch eine Erkrankung von Jean Rocheford, der Don Quixote spielen sollte, sowie chaotische Bedingungen bei den Dreharbeiten (die immerhin die abendfüllende Dokumentation Lost in La Mancha ermöglichten) verhinderten ein Zustandekommen des Films.

The Man Who Killed Don Quixote

Doch Terry Gilliam gab nicht auf. 2006 sollten Robert Duvall und Ewan McGregor die Hauptrollen übernehmen, doch daraus wurde nichts. Mit seinem Stammschauspieler Jonathan Pryce und dem vielseitigen Adam Driver (Star Wars, Silence) fand Gilliam schließlich eine interessante Besetzung für die Hauptrollen. Im Juni 2017 hatte er die Dreharbeiten in Spanien und Portugal abgeschlossen, allerdings auch noch eine Klage vom Produzenten Paulo Branco am Hals, der die Aufführung des Films verhindern wollte. Auch diese letzte Hürde nahm Terry Gilliam.

The Man Who Killed Don Quixote

Ins Kino kommt jetzt ein mit 132 Minuten etwas überlanges Werk mit ebenso viel genialen wie nervigen Momenten. Adam Driver spielt den durch Werbefilmen zu Ruhm gekommenen Regisseur Toby, der in Spanien die Großproduktion Don Quixote dreht. Er hat schon fast vergessen, dass er als junger idealistischer Filmemacher in einem kleinen Dorf, ganz in der Nähe seines Drehortes, bereits den selben Stoff in Szene gesetzt hatte. Seinerzeit konnte er den örtlichen Schuster Javier (Jonathan Pryce) so stark für die Hauptrolle begeistern, dass dieser sich immer noch für Don Quixote hält…

The Man Who Killed Don Quixote

Wenn die schlichten schwarzweißen Bilder des Studentenfilms mit Toby aktuellen Erlebnissen kontrastiert werden, ist The Man Who Killed Don Quixote  großes Kino. Wenn dann jedoch Driver mit Pryce zu einer nicht enden wollenden Odyssee durch eine Mischung aus Gegenwart und Mittelalter irrt, kommt die Frage auf, warum Gilliam so lange daran festgehalten hat, diesen halbgaren Film zu drehen.

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Das Kabinett des Dr. Parnassus

Wer glaubt Fantasy-Filme sind künftig nur noch mit aufwändigsten Spezialeffekten und in 3D erträglich, erhält von Terry Gilliam eine heilsame Lektion. Während James Cameron den Zuschauer in Avatar zur ziemlich vertraut wirkenden fremden Welt Padora – in zugegebenermaßen so noch nie gesehener technischer Perfektion – aufbrechen lässt, schraubte Gilliam einen sehr eigenwilligen aber nie sperrigen Film zusammen, bei dem er nach eigenen Aussagen erst nach Fertigstellung wusste, worum es eigentlich geht.

Das Kabinett des Dr. Parnassus

So etwas hätte natürlich auch ganz schön in die Hose gehen können, man denke nur an Gilliams letztes Werk Tideland. Doch die im London der Gegenwart angesiedelte Geschichte um die heruntergekommene Wandertheater-Truppe des Doktor Parnassus (Idealbesetzung: Christopher Plummer), der vor 1.000 Jahren einen Pakt mit dem Teufel (gute Wahl: Tom Waits) einging, erstaunt und entzückt. Erinnerungen an Gilliams Meisterwerke Brazil oder 12 Monkeys werden wach, während die junge Lily Cole als Parnassus-Tochter Valentina eine ähnliche Karriere wie einst Uma Thurman nach Die Abenteuer des Baron Münchhausen hinlegen könnte.

Das Kabinett des Dr. Parnassus

Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein tragisches Ereignis maßgeblich zur ganz besonderen Wirkung von Das Kabinett des Dr. Parnassus beitrug. Als die Dreharbeiten noch lange nicht abgeschlossen waren, verstarb Heath Ledger, welcher den mysteriösen Tony spielte, der sich der Truppe von Dr. Parnassus angeschlossen hatte. Zum Glück waren zu diesem Zeitpunkt bereits die in der Londoner Realität spielenden Szenen abgedreht.

Das Kabinett des Dr. Parnassus

Gilliam beschloss per Drehbuch-Überarbeitung, dass Menschen, die die magische Welt hinter Parnassus´ Zirkuswagen betreten, auch ihr Aussehen verändern. Für die “alternativen“ Versionen von Tony konnten – und das auch noch zum Nulltarif! – Johnny Depp, Jude Law und Colin Farrell gewonnen werden. Der Film wurde dadurch nicht nur fertig sondern höchstwahrscheinlich auch noch besser.

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Brothers Grimm

Man stelle sich die Gebrüder Grimm als Ghostbusters des 19. Jahrhunderts im von den Franzosen besetzten Deutschland vor. Aus Wilhelm Carl wurde Will (Matt Damon) und dieser ist der zupackende Teil des Duos. Sein Bruder Jacob Ludwig heißt nun Jake (Heath Ledger) und ist eher verträumt. Beide ziehen durch die Lande und dabei den Bewohnern das Geld aus der Tasche in dem sie diese vor Geistern schützen, die die Brüder zuvor selbst gebastelt haben. Doch dann haben sie es plötzlich mit echten Spukgestalten zu tun…

Brothers Grimm

Dem neusten Streich von Monty Pythons Terry Gilliam (Brazil, Time Bandits, Die Abenteuer des Baron Münchhausen) ist zunächst anzumerken, dass hier Harvey “mit den Scherenhänden“ Weinstein am Werke war. Im Auftrag des Miramax-Bosses wurde anscheinend die erste Hälfte des Filmes gnadenlos zusammengestoppelt. Unnötig hektisch werden Figuren und Situationen vorgestellt und der Humor zündet meist auch nicht so recht, das kann Tim Burton besser.

Brothers Grimm

Doch die phantastische Ausstattung hält den Betrachter bei der Stange. Wenn es dann schließlich in den wahrhaft verhexten Wald und gegen die böse Hexe geht, die schon etliche Kinder entführt hat, knüpft der Film an die Meisterwerke von Terry Gilliam an. Gewürzt mit allerlei Zitaten aus dem Märchenschatz der Grüber Grimm mixt Gilliam auf seine ganz eigene Art wohligen Schrecken mit überraschendem Humor.

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