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I Care a Lot

Der Auftakt dieser bei Netflix gelandeten Produktion lässt die Frage aufkommen, ob es Sinn macht sich einen Film anzusehen, dessen Hauptfigur Marla Grayson eine staatlich akkreditierte Senioren-Betreuerin ist, die ihre oft noch sehr rüstigen Klienten in Altersheime steckt, um sich deren Besitztümer unter die perfekt manikürten Fingernägel zu reißen.

I Care a Lot

Das Hauptargument zum Dranbleiben scheint zunächst hauptsächlich die erstaunlich vielseitige Hauptdarstellerin Rosamund Pike (Stirb an einem anderen Tag, The World’s End, State of the Union) zu sein.

I Care a Lot

Doch gerade durch Pikes glaubhafte Darstellung einer eiskalten nur auf ihre Vorteile bedachten Frau fält es nicht leicht, dabei zuzusehen, wie Marla die völlig gesunde Jennifer Peterson (Dianne Wiest) mit Hilfe einer befreundeten Ärztin rücksichtslos in ein Heim einweisen lässt und über ihr Vermögen herfällt…

I Care a Lot

Doch dankenswerterweise wechselt Regisseur und Drehbuchautor J Blakeson die Tonart, denn als um das Wohl seiner Mutter kämpfender Sohn Roman kommt Peter Dinklage (Game of Thrones) ins Spiel. Dieser setzt alle Mittel ein, um Jennifer wieder aus dem Heim zu holen. Nachdem sein schleimiger Anwalt bei der raffinierten Marla abblitzt, greift der im fest im kriminellen Milieu verankerte Roman zu den Waffen. Doch Marla lässt sich nicht einschüchtern…

I Care a Lot

J Blakeson gelang eine auf allen Ebenen funktionierende nahezu perfekte Mischung aus Thriller und Satire, die im großen Finale noch allerlei Überraschungen bereit hält.

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Frank Schmolke: Freaks

“Eine kleinlaute Restaurantangestellte entdeckt dank eines kuriosen Landstreichers, dass sie Superkräfte und Seelenverwandte hat, und enthüllt eine gewaltige Verschwörung.“ Mit diesen kargen Worten versucht Netflix seinen Film Freaks – Du bist einen von uns anzupreisen.

Frank Schmolke: Freaks

Der vom TV-Regisseur Felix Binder inszenierte deutsche Superhelden-Film hatte am 2. September 2020 wohl ganz passable Abrufzahlen, verschwand jedoch recht schnell im Archiv von Netflix.

Frank Schmolke: Freaks

Doch zum Glück hatte der Freaks-Drehbuchautor Mark O. Seng, der immerhin auch am Netflix-Erfolgsserie Dark beteiligt war, die Idee seine Geschichte auch in Comicform zu erzählen. Nachdem er Frank Schmolkes Nachts im Paradies entdeckt hatte, stand sein Wunschzeichner fest.

Frank Schmolke: Freaks

Ohne den Netflix-Film gesehen zu haben, gelang Schmolke auf der Grundlage von Sengs Drehbuch eine finstere Geschichte. Diese erschien einen Monat nach der Filmpremiere bei der Edition Moderne und zeigt wieviel Potential in der Geschichte steckt.

Frank Schmolke: Freaks

Die ab 12 Jahre freigegebene Netflix-Produktion hat so gar nichts von der vielgepriesenen Freizügigkeit des nicht öffentlich-rechtlichen Fernsehens, sondern erinnert – trotz guter Nebendarsteller wie Wotan Wilke Möhring, Ralph Herforth oder Nina Kunzendorf – eher an harmlose ZDF-Filmchen und wurde 2022 auch vom Zweiten Deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Schmolke hingegen erzählt eine finstere Geschichte vor dem Hintergrund einer finsteren Welt.

Frank Schmolke: Freaks

Bei ihm lebt die “kleinlaute Restaurantangestellte“ Wendy mit Mann und Sohn in einer abgerockten Etagenwohnung. Vor diesem Hintergrund ist der drohende soziale Abstieg der am Rande des Existenzminimums lebenden Kleinfamilie glaubhafter, als bei der Netflix-Wendy, die in einer Villa mit Pool lebt. Auch ansonsten ist Schmolkes Version von Freaks finsterer. Der Comic erzählt eine größere Geschichte mit interessanter charakterisierten Figuren und hat ein sehr viel knalligeres Finale zu bieten.

Frank Schmolke: Freaks

Wer zuerst den von Frank Schmolke in beeindruckenden Schwarz-Weiß-Zeichnungen in Szene gesetzten Comic gelesen hat und sich dann auf den Film einlässt, wird diesen als eine Aneinanderreihung vertaner Chancen empfinden.

Sebastian Fitzek

Aktuell hat Frank Schmolke den Psychothriller Der Augensammler von Sebastian Fitzek bravourös in Farbe adaptiert.

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The Crown – Season 4

Eine Serie über das Leben von Königin Elisabeth hätte furchtbarer Kitsch werden können. Doch das Team um Peter Morgan, nach dessen Drehbuch bereits ein Film mit Helen Mirren als Die Queen entstanden war, zeigt sich in einer 2016 gestarteten Netflix-Produktion nicht nur am Schicksal der ach so bedauernswerten in ihre Paläste eingesperrten Royals interessiert.

The Crown – Season 4

Mindestens ebenso wichtig ist die Rekonstruktion der jeweiligen Zeitepochen und der politischen Zustände, mit denen Königin Elisabeth II in ihrer bisher bereits knapp sieben Jahrzehnte andauernden Regentschaft konfrontiert wurde. In den ersten beiden Staffeln von The Crow war Claire Foy (Verschwörung) in der Rolle der Monarchin zu sehen, und zahlreiche Rückblenden erklärten, warum gerade diese junge Frau auf dem Thron von Großbritannien gelandet war.

The Crown – Season 4

In Staffel 3 übernahm Olivia Colman (Broadchurch), die eine bereits sehr viel reifere Monarchin verkörperte. Diese hatte auf teilweise schmerzhafte Weise genug Erfahrungen gesammelt , um sowohl die wöchentlichen Termine mit den wechselnden Premierministern, als auch die Probleme der lieben Verwandtschaft zu überstehen.

The Crown – Season 4

Nicht unerwähnt bleiben soll in diesem Zusammenhang Helena Bonham Carter, die in The King’s Speech bereits als “Queen Mum“ zu sehen war. In The Crown zaubert sie  das tragische Schicksal von Elisabeths Schwester Margaret sehr einfühlsam auf den Bildschirm.

The Crown – Season 4

Season 4 widmet sich jener Zeitepoche von 1979 bis 1990 in der Margaret Thatcher britische Premierministerin war, die recht sehenswert von Gillian Anderson (Akte X) verkörpert wird. Der krasse Sozialabbau sowie der zwar unnötige, aber für eine große Popularität der “eisernen Lady“ sorgende, Falklandkrieg werden thematisiert. Stärker noch interessiert zeigt sich die Serie jedoch an den Konflikten zwischen zwei derselben Generation angehörenden Frauen – die im Oktober 1925 geborene Thatcher ist ein halbes Jahr älter als Elisabeth II -, die sich in Männerwelten durchsetzen konnten, doch unterschiedliche Lebensziele hatten.

The Crown – Season 4

Zentrales Thema ist (natürlich) die völlig vergeigte Ehe von Prince Charles und Diana Spencer, deren Nachbeben immer noch die Yellow Press beschäftigen. In The Crown spielt Josh O’Connor den zukünftigen englischen König als rätselhaften Schrat, der auf eine andere Frau fixiert ist. Emma Corrin hingegen ist als Lady Di eine ganz normale junge Frau, die – auch weil sie gerne im Zentrum der Aufmerksamkeit steht – eine perfekte Prinzessin und vielleicht auch Königin gewesen wäre.

The Crown – Season 4

Diese in der vierten Staffel noch nicht zu Ende erzählte Geschichte ist natürlich eine großartige Tragödie, die in einigen der zehn Episoden fast schon zu breit ausgespielt wird. Doch für The Crown spricht einmal mehr, dass sich die Serie weiterhin auf einem sehr hohen Niveau auch mit zu Unrecht vergessenen Ereignissen beschäftigt. Diesmal geht es auch um den Irland-Konflikt, um das britische Verhältnis zur Apartheit in Südafrika, um zwei ungeliebte königlichen Cousinen, die in einem Sanatorium versteckt wurden, sowie um Michael Fagan, jenen Mann, der 1982 in den Buckingham Palast eindrang und bei Elisabeth II auf der Bettkante saß.

The Crown – Season 4

Es darf sich noch auf zwei weitere Staffeln von The Crown gefreut werden, in denen Imelda Staunton und Jonathan Pryce als Elisabeth und Prince Philip zu sehen sein werden.

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Mank

Citizen Kane war 1941 zwar kein großer Erfolg, doch mittlerweile ist er in vorderster Position auf nahezu jeder Liste der “wichtigsten Filme aller Zeiten“ zu finden. Den Ruhm hierfür erntete bisher ausschließlich der seinerzeit erst 26-jährige Orson Welles, der den Klassikernicht nur  inszenierte, sondern auch noch in der schillernden Hauptrolle des Zeitungs-Zar Charles Foster Kane brillierte.

Mank

Mit Mank entstand ein Film, der versucht einiges richtigzustellen und den in Vergessenheit geratenen Drehbuchautor Herman J. Mankiewicz ins Zentrum rückt. Dieser wird zwar erst kurz vor Ende von Citizen Kane im Abspann genannt, erhielt aber für sein Drehbuch den einzigen Oscar, der dem Film 1942 zugesprochen wurde. Mankiewicz musste sich die Auszeichnung jedoch mit Orson Welles teilen.

Mank

David Fincher (Sieben, Verblendung) lässt in Mank den von Tom Burke gespielten Orson Welles kaum auftreten. Stattdessen schildert sein Film, wie Mankiewicz unter großen Schwierigkeiten das viel zu lange Drehbuch verfasste. Es wird unterstellt, dass Welles wenig mehr getan ht, als dies zu kürzen, während Mankiewicz zuvor mit viel Herzblut eigenen Erlebnisse in die Geschichte eingearbeitet hat.

Mank

Es ist kein Geheimnis, dass der real existierende Zeitungsmagnat William Randolph Hearst Vorbild für Charles Foster Kane war. Dies ist schon dadurch belegt, dass Hearst alles daransetzte, um zu verhindern, dass Citizen Kane entstand oder zumindest in den Kinos gezeigt wurde. Tatsächlich war Mankiewicz mit Hearst bekannt und besuchte gelegentlich dieselben Partys wie dieser.

Mank

Das Drehbuch von Mank unterstellt, dass Hearst – zurückhaltend diabolisch gespielt von Charles Dance (Game of Thrones) – sich den scharfzüngigen Mankiewicz als Hofnarren hielt. Dieser wiederum fand angeblich eine verwandte, weil ähnlich geistreiche, Seele in Hearts Lebensgefährtin Marion Davies. Diese ehemalige Hollywood-Diva bringt Amanda Seyfried (Mamma Mia!, Ted 2) zum Schillern.

Mank

Finchers steile These unterstellt, dass das Drebuch von Citizen Kane die Rache von Mankiewicz an Hearst ist, weil dieser ihn einst als seinen Leierkasten-Affen bezeichnet hat. Das ist wahrscheinlich etwas weit hergeholt, gewinnt aber durch Finchers meisterhafte Inszenierung an Glaubhaftigkeit. Dieser hat Mank den schwarzweißen Look und den Orchester-Soundtrack eines 40er-Jahre-Films verpasst. Daher hat das auf Netflix gezeigte Werk auch jener kleinen “Cue Marks“ rechts oben im Bild, die seinerzeit dem Vorführer signalisierten, dass gleich die Filmrolle zu wechseln ist.

Mank

Der volle Spaß an Finchers Film erschließt sich nur jenen Zuschauern, die wissen wer Irving Thalberg, David O. Selznick oder Ben Hecht waren. Doch alleine schon durch die großartige Leistung von Gary Oldman in der Titelrolle lohnt sich eine Sichtung des 130-minütigen Film. Es ist beeindruckend wie zielsicher dieser Mankiewicz-Pointen abfeuert. Kostprobe gefällig? “Im Sozialismus teilen sich alle den Reichtum, im Kommunismus alle die Armut.“

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Mark Millar: American Jesus

Der Auftakt lässt an Stephen Kings Stand by me denken, doch diesmal ist das Ziel einiger wandernder Jungs keine Leiche, sondern ein Pornoheft. Dabei stürzt ein LKW von einer Brücke und begräbt den 12-jährigen Jodie Christianson unter sich. Dieser überlebt und bleibt unverletzt. Nachdem er zur Freude seiner Mitschüler auch noch Sprudel in Wein verwandelt hat, beginnt Jodie sich zu fragen, ob er der neue Messias ist…

Mark Millar: American Jesus

Diese Geschichten erschien 2004 bei Dark Horse unter dem Titel Chosen. Die mit einer überraschenden, aber nicht wirklich originellen, Wendung im dritten Heft (erst einmal) abgeschlossene Miniserie war, nach Wanted, der zweite Comic des Labels Millarworld. Hier macht der schottische Autor Mark Millar nach großen Erfolgen bei Marvel und DC sein eigenes Ding. Dass er nicht mehr von Verlagen abhängig ist, zeigte sich auch darin, dass Chosen fünf Jahre später unter dem Titel American Jesus gebündelt bei Image erschien.

Mark Millar: American Jesus

Panini hat bei uns nach und nach, teilweise auch übergroß im Hardcover-Format, die von Millar getexteten Comics veröffentlicht, doch American Jesus war bisher nicht darunter. Dies dürfte weniger am kontroversen Inhalt liegen, denn der Katholik Millar geht recht respektvoll mit den religiösen Aspekten der Story um.

Mark Millar: American Jesus

Es ist eher zu vermuten, dass die oft etwas unbeholfen wirkende Grafik von Peter Gross (The Unwritten, Das Puppenhaus) gegen die Serie sprach.

Mark Millar: American Jesus

The New Messias ist der Mittelteil einer Trilogie und beginnt in den 70er-Jahren in Harlem. Dort ist die 14-jährige Jungfrau Luciana Cortez plötzlich schwanger. Die junge Frau und ihr Freund Eddie flüchten nach Waco, Texas zu einer Gruppe religiöser Fanatiker. Dort bringt Luciana ihre Tochter Catalina zur Welt, die über spezielle Fähigkeiten verfügt und aus der erdrückenden Enge der Sekte flüchtet…

Mark Millar: American Jesus

Insgesamt wirkt der 16 Jahre später entstandene zweite Teil von American Jesus erzählerisch und optisch runder. Das Artwork von Peter Gross ist deutlich gereift, obwohl der Zeichner an einem Handtremor litt und auf digitales Arbeiten umsteigen musste.

Auch der dritte Teil Die Offenbarung (Revelation) besteht wieder aus drei US-Heften. Diese Miniserie wurde 2022 gestartet und liegt mittlerweile bei Image und auch bei uns als Gesamtausgabe vor, die als Bonus wieder ein interessantes Gespräch zwischen Millar und Gross enthält. Es sei gespoilert, dass der Zeichner vom Ende der Story ganz schön überrascht war.    

Erwartungsgemäß kommt es zum Showdown. Doch bevor Catalina auf Jodie trifft, rechnet sie noch mit den herrschenden Zuständen ab. Hier überrascht, dass der Katholik Millar– genau wie zuvor schon in King of Spies – alles andere als pfleglich mit dem Papst umgeht.

Nach knapp zwei Jahrzehnten beendet Millar seine Serie originell, konsequent und rechtzeitig zum demnächst auf Netflix anstehenden Start der in Mexiko gedrehten Serien-Adaption, die bei uns den Titel Der Auserwählte tragen wird.     

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Lucifer

Neil Gaiman ließ den gefallenen Engel Lucifer Morningstar bereits 1989 in seinem Comic-Klassiker Sandman auftreten. Als diese Figur fast drei Jahrzehnte später im Zentrum einer TV-Serie stand, wurde Gaimans Name erst ab der dritten Staffel im Vorspann genannt. Als Entschädigung durfte der britische Autor in der Episode Once Upon A Time die Stimme von Gott einsprechen.

Lucifer

Doch ansonsten nutzt Lucifer Gaimans mythologische Vorgaben nur am Rande. Die Serie ist eine muntere Mischung aus Crime, Comedy, Drama und Love Story. Produzent ist Tom Kapinos, von dem bereits die Serie Californication stammte. Lucifer zeigt den in Los Angeles einen Nachtclub betreibenden Höllenfürsten als jemanden, der – genau wie David Duchovny als Hank Moody in Californication – kein Problem damit hat, alles was ihm gerade durch den Kopf geht offen auszusprechen.

Lucifer

Diese Ungeniertheit, die Lucifer auch bei seiner Tätigkeit als Berater der Polizei von Los Angeles einsetzt, erinnert an Simon Bakers Auftreten als Mentalist Patrick Lane. Doch wie in Lucifer der allwöchentliche, manchmal durchaus spannende, Kriminalfall ganz selbstverständlich mit den Problemen einiger auf der Erde lebenden Engeln und Dämonen verknüpft, ist einzigartig.

Lucifer

Die Hauptattraktion der Serie ist jedoch zweifelsohne der Waliser Tom Ellis, der sich als Lucifer nicht nur – oft ziemlich arrogant – über die Menschheit lustig macht, sondern in einem noch sehr viel stärkeren Maße über den American Way of Life ablästert. Doch bei der Zusammenarbeit mit der Polizistin Cloe Decker (Lauren German), die er liebevoll auch privat mit “Detective“ anspricht, entwickelt Lucifer Gefühle, die ihm – nach einem ausgefüllten Single-Leben seit Beginn der Zeit – völlig fremd sind,

Lucifer

Rund um die sich langsam mit vielen Rückschlägen, Enttäuschungen und Enthüllungen entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Lucifer und seinem Detective, spielen sich weitere nicht minder mitreißende Dramen ab. Zu den vielen schillernden Nebencharakteren gehört Lesley-Ann Brandt als Mazikeen alias Maze, die als wehrhafte meist Leder tragende Dämonin Lucifer gerne mit roher Waffengewalt beisteht.

Lucifer

Nicht unerwähnt bleiben soll auch Ella Lopez (Aimee Garcia),  die als Forensikerin auch an den blutigsten Tatorten immer gute Laune verbreitet und stets ein neues Nerd-T-Shirt trägt.

Lucifer

Den Pilotfilm in Kinoqualität inszenierte Len Wiseman (Underworld, Stirb Langsam 4.0), der bereits mit ähnlich gut gelungenen Episoden die Serien Sleepy Hollow und Swamp Thing eröffnete. In der dritten Staffel gibt es ein Wiedersehen mit Tom Welling aus Smallville, der als Polizist Marcus Pierce ein finsteres Geheimnis mit sich herumschleppt.

Lucifer

Nach drei Staffeln wollte Fox die Serie einstellen und Netflix übernahm (bei uns blieb Lucifer jedoch bei Amazon Prime), wodurch Abnutzungs-Erscheinungen mit etwas mehr Gewalt und Freizügigkeit ausbügelt wurden. Thematisch passend soll die immer noch sehr viel Spaß machende Serie mit der sechsten Staffel enden.

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Project Power

Netflix erfreute seine Abonnenten anfangs mit allerlei Marvel-Serien wie Daredevil oder Jessica Jones. Doch da es neue Marvel-Serien künftig nur noch auf Disney+ gibt, hat Netflix einen Deal mit Mark Millar eingefädelt. Millarworld-Comics wie Space Bandits, Prodigy oder The Magic Order entstanden bereits in Zusammenarbeit mit Netflix-Designern.  Verfilmungen sind allerdings noch nicht in Sicht.

Project Power

Daher produziert Netflix eigene Filme mit Superhelden-Appeal wie 6 Underground mit Ryan Reynolds (Deadpool) oder The Old Guard mit Charlize Theron als Anführerin eine Truppe unsterblicher Söldner. Es wird aber auch am Rande des Marvel Cinematic Universe gewildert, indem die Gebrüder Anthony und Joe Russo, die das furiose Double-Feature Avengers: Infinity War und Avengers Endgame in Szene setzten, Thor Chris Hemsworth in Tyler Rake: Extraction auf eine bleihaltige Mission schickten.

Project Power

In die selbe Kerbe haut die Netflix-Produktion Project Power. Die Grundidee klingt durchaus vielversprechend: In New Orleans kursieren Drogen, die Superkräfte verleihen. Doch um welche speziellen Fähigkeiten es sich jeweils handelt, ist erst nach dem Schlucken der Pillen zu erfahren…

Project Power

Die Kämpfer gegen das Drogenkartell spielen immerhin Jamie Foxx (The Amazing Spider-Man II) und Joseph Gordon-Levitt (The Dark Knight Rises). Dennoch langweilt Project Power trotz eines Budgets von 85 Millionen Dollar aufgrund der sehr holperigen Inszenierung. Auch das Drehbuch reißt da nichts mehr raus. Es stammt von Mattson Tomlin, der sich hoffentlich beim demnächst anstehenden The Batman mehr Mühe gegeben hat.

Project Power

Am Rande sei noch erwähnt, dass sich Twilight-Star Robert Pattinson in Tenet recht gut als Action-Held macht. Fast könnte man meinen, Christopher Nolan hätte ihn bei den Dreharbeiten fit gemacht für seine nächste Rolle als The Batman.

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Mark Millar: Space Bandits

Diese neue Serie von Mark Millar spielt zwar im selben Universum wie Sharkey – The Bounty Hunter, ist jedoch sehr viel besser gelungen. Dies liegt auch an Millars sehr viel amüsanterer Story, doch in einem noch stärkeren Maße am Artwork des Italieners Matteo Scalera (King of Spies). Anders als seinem Landsmann Simone Bianchi bei Sharkey ist Scalera jederzeit anzumerken, wieviel Spaß er dabei hat, eine verrückte Science-Fiction-Geschichte zu zeichnen.

Mark Millar: Space Bandits

Dazu gehört sicher auch das Vergnügen zwei attraktive weibliche Hauptfiguren in Szene zu setzen. Sowohl Cody Blue als auch Thana Khole haben in letzter Zeit lebensgefährliches Pech mit Männern gehabt. Beide sind als galaktische Trickbetrüger unterwegs und wurden von ihren Komplizen hereingelegt. Nachdem sie sich im größten Gefängnis des Universums kennenlernten, planen sie Ausbruch und Rache…

Mark Millar: Space Bandits

Die von Millar entworfene Welt hat einen speziellen Reiz dadurch, dass in seinem Universum die irdische Pop-Kultur der 80er-Jahre auch auf den abgelegensten Welten so gut ankommt, dass “The Lionel Ritchie“ oder “Molly-Ringwald-Bezirk“ passende Namen für schnittige Raumkreuzer oder angesagte Wohnviertel sind. Neben Matteo Scalera haben – im Hinblick auf eine Streaming-Serie – für diesen Comic auch wieder Netflix-Designer Entwürfe angefertigt.

Mark Millar: Space Bandits
Variant-Cover von Klaus Janson

Einige dieser Skizzen sind in diesem Panini-Band mit den ersten fünf US-Heften von Space Bandits enthalten, die eine in sich abgeschlossene Story erzählen. Als weiteren Bonus gibt es noch eine Galerie mit Variant-Covern, die diesmal von besonders hochkarätigen Zeichnern angefertigt wurden.

Mark Millar: Space Bandits
Variant-Cover von Travis Charest

Zu sehen sind sehr reizvolle Titelbilder von Dave Gibbons (Watchmen, The Secret Service), Howard Chaykin (Star Wars), Skottie Young (I hate Fairyland), Walt Simonson (Alien), Klaus Janson (The Dark Knight Returns) und Travis Charest (Die Waffen des Meta-Barons).

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The Old Guard

Möglicherweise bereits seit Beginn unserer Zeitrechnung ist die mittlerweile auf vier unsterbliche Krieger angewachsene “Alte Wache“ unterwegs und darum bemüht auf der “richtigen“ Seite zu kämpfen. Verständlicherweise ist die Anführerin Andy ihrer schweißtreibende Tätigkeit etwas überdrüssig und nicht eben begeistert, als das Schicksal aus der frisch verstorbenen Soldatin Nile Freeman eine neue Unsterbliche ins Spiel bringt…

The Old Guard

Zwar basiert der bei Netflix seine Premiere erlebende 70-Millionen-Dollar-Film auf einer Comicvorlage, deren Autor Greg Rucka (Whitout, Gotham Central) auch das Drehbuch zu The Old Guard schrieb. Doch trotz einer verwandten Thematik wird versucht, sich vom Superhelden-Kino abzugrenzen. Die durchaus mit Superkräften gesegneten Hauptfiguren tragen keine bunten Kostüme, sondern laufen in mausgrauen Alltagsklamotten herum.

The Old Guard

Ein großes Plus des Films ist einmal mehr Charlize Theron, die in allen Genres zu Hause ist. Nachdem die 1975 in Afrika geborene Schauspielerin bereits 2004 einen Oscar für ihre Hauptrolle in Monster erhielt, hat sie auch immer wieder in Action-Rollen überzeugt. Dabei hatte leider manche Filme, wie  Fast & Furious 8 oder Atomic Blonde, nicht die mitreißende Qualität von Mad Max: Fury Road.

The Old Guard

Auch The Old Guard kann leider nur bedingt überzeugen, was auch daran liegen dürfte, dass Theron ein eher unscheinbares Ensemble an die Seite gestellt wurde. Während Andys von Matthias Schoenaerts, Marwan Kenzari und Luca Marinelli gespielte Team-Mitglieder nur in den Action-Szenen überzeugen, können immerhin KiKi Layne als Rookie Nile und Chiwetel Ejiofor als interessant charakterisierter Gegenspieler Copley ein paar Akzente setzten.

The Old Guard

Am Ende des Films wird die Möglichkeit einer Fortsetzung angedeutet, doch das erscheint nicht so spannend wie eine Rückkehr von Charlize Theron als Imperator Furiosa in einem weiteren Mad-Max-Film.

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Eurovision Song Contest

Am Anfang des Jahrtausends haute Will Ferrell die skurrilen Charaktere nur so raus, Da gab es den Begräbnis-Anbaggerer in Die Hochzeits-Crasher, den ewige Partyking “Frank the Tank“ in Old School, den schuhplattelnden Neo-Nazi Franz Liebkind in The Producers, den nach intensiver Nutzung einer Drehtür kotzenden Weihnachtselfen Buddy, den im Paarlauf der Männer antretenden Eisprinzen, den Rennfahrer Ricky Bobby oder den exzessiv Jazz-Querflöte spielenden Anchorman, um nur einige zu nennen.

Eurovision Song Contest

Jetzt geht es endlich wieder soweit. Will Ferrell tritt in einem Film mit konventioneller Filmdramaturgie an und spielt mit der größten Selbstverständlichkeit eine Rolle, für die er mit mittlerweile 52 Jahren eigentlich viel zu alt ist. Seit Abba mit Waterloo den European Songcontest gewonnen hat, träumte der Irländer Lars Erickssong davon, ebenfalls im großen Gesangswettbewerb anzutreten. In Sigrit Ericksdóttir (Rache McAdams) hat er eine treue Verbündete gefunden, die jedoch mehr von Lars möchte als gemeinsam mit ihm in der Band Fire Saga zu musizieren.

Eurovision Song Contest

Im Hintergrund der Geschichte brodelt auch noch ein Konflikt zwischen Vater und Sohn, wobei es einmal mehr großartig ist zu sehen, was für ein entspannter Darsteller der ehemalige James Bond Pierce Brosnan ist. Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga sollte eigentlich parallel zum in Rotterdam veranstalteten ESC 2020 stattfinden. Doch Corona kam dazwischen und jetzt läuft der von David Dobkin (Die Hochzeits-Crasher) inszenierte Film quasi als Ersatz für den ausgefallenen Song Contest auf Netflix.

Eurovision Song Contest

Natürlich ist das an Peinlichkeiten nicht eben arme europäische Musik-Festival ein toller Vorwand für Will Ferrell, um in durchgeknallte Kostüme zu schlüpfen. Dies macht er mit einer so natürlichen Naivität, dass es schwer fällt sich dem ganz speziellen Charme dieses Filmes zu entziehen. Ein weiteres Plus ist, dass der vor Ort auf Island und in Edinburgh gedrehte Film sich am tatsächlichen Song Contest orientiert und einige der über Ohrwurm-Qualität verfügenden Musiknummern wie Vulcano Man oder vor allem Ja Ja Ding Dong sich auch problemlos dafür qualifiziert hätten.

Eurovision Song Contest

Hinzu kommen die zahllosen überraschenden Gags, sowie die durch die Bank guten Darsteller. Es bleibt zu hoffen, dass Ferrell in dieser Richtung weitermacht.

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