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Modern Love

Basierend auf einer wöchentlich in der New York Times erscheinenden Kolumne, in der Leser über alle möglichen (oder unmöglichen) Facetten ihres Liebeslebens berichten, entstand eine höchst bemerkenswerte Serie, die auf AMAZON PRIME zu bewundern ist.

Modern Love

Der irische Regisseur John Carney, der bisher hauptsächlich durch Can A Song Save Your Life? mit Kira Knightley aufgefallen war, produzierte aus zehn Stories der Rubrik Modern Love höchst bemerkenswerte jeweils 30-minütige Kurzfilme. An dekorativen Original-Schauplätzen in New York agierte ein namhaftes Ensemble (u. a. Tina Fey, Dev Patel, Andy Garcia, John Slattery, Jane Alexander und Catherine Keener).

Modern Love

Neben der ersten Episode When the Doorman Is Your Main Man über eine junge Frau (Christin Miloti), die ihr Liebesleben mit dem Portier ihres Apartmenthauses diskutiert, ragt vor allem die phantastische Geschichte Take Me as I Am, Whoever I Am heraus. Die zunächst als erschreckend kitschiges Musical erzählte Episode, mündet schließlich in der tragischen Geschichte einer jungen Frau (ganz großartig: Anne Hathaway!), die unter bipolaren Störungen leidet.

Modern Love

Der Vorspann zu Modern Love verheißt zwar, dass hier alle Spielarten der Liebe thematisiert werden, doch – abgesehen von der Geschichte eines schwulen Paares, das das Kind einer jungen Obdachlosen adoptieren will – geht es in der Serie ziemlich heterosexuell zu, was sich in den hoffentlich noch folgenden nächsten Staffel ja noch ändern kann.

Modern Love

Wer bisher glaubte, dass die große Stärke von Serien gegenüber dem Kino darin besteht, dass hier – verteilt auf viele Episoden – epische Geschichten erzählt werden können, dem beweist Modern Love das dies nicht die ganze Wahrheit ist.

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80 Jahre Marvel – Die 1940er

Ein beeindruckendes Jubiläum feiert Panini mit der Buchreihe 80 Jahre Marvel. Monatlich erscheinen Hardcover-Bände, die sich jeweils auf über 200 Seiten mit den Schwerpunkten beschäftigen, die die einzelnen Jahrzehnte dominierten.

80 Jahre Marvel

Zwar erschien bereits im Oktober 1939 das Heft Marvel Comics # 1, mit dem alles begann, doch der erste Panini-Band widmet sich den 40er-Jahren und das Vorwort kann auch gute Gründe dafür benennen. Die bereits ab Ausgabe zwei in Marvel Mystery Comics umbenannte Serie präsentierte mit The Human Torch alias Die Fackel und Prinz Namor zwei Charaktere, die noch heute im Marvel-Universum aktiv sind.

80 Jahre Marvel

Sie agierten jedoch zunächst jeweils in separaten Geschichten und erst im Juni 1940 in Marvel Mystery Comics # 8 geschah etwas, was fortan zur Spezialität des Verlags wurde. Der Sub-Mariner will seinen Hass auf die Menschheit ausleben und die Fackel versucht ihn bei seinem Zerstörungstrip durch New York zu bremsen.

80 Jahre Marvel

Das Aufeinandertreffen zweier zunächst in verschiedenen Serien eingeführter Charaktere wurde immer wieder gerne bei Marvel praktiziert und zelebriert. Ein zusätzlicher Aspekt ist, dass sich die Abenteuer der Helden nicht wie bei DC in fiktiven Städten wie Metropolis oder Gotham City abspielten, sondern zumeist im realistisch dargestellten New York. Sehr unterhaltsam wird hier vermittelt wie und was seinerzeit Jahrzehnten bei Marvel erzählt wurde.

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Joker

Der Traum von einem DC Extended Universum, das ähnlich wie Disneys Marvel Cinematic Universe geschickt verzahnte Blockbuster im Monatstakt liefert, ist bei Warner mangels Geduld und Talent (erstmal?) ausgeträumt. Das hat nicht nur Nachteile, wie Joker beweist. Die Popularität von Batmans Gegner ist ungebrochen und daher erscheint es nicht allzu abwegig den durchgeknallten Clownprinz einmal ganz ohne seinen Gegenpart, den Dunklen Ritter, in das Zentrum einer Geschichte zu stellen, die keine Rücksicht auf bisherige Comics oder Filme nimmt.

Joker

Stärker noch als die Besetzung der Titelrolle mit dem wandlungsfähigen Joaquin Phoenix (Gladiator, Im Feuer) überrascht die Wahl des Regisseurs. Todd Philipps fiel bisher hauptsächlich durch brachiale, aber auch sehr komische Filme wie Old School oder die Hangover-Trilogie aus. Als Inspiration für seinen Joker dienten ohne Zweifel Filme von Martin Scorsese wie Taxi Driver oder The King of Comedy.

Joker

Daher ist Scorsese als Produzent dabei, Robert De Niro spielt einen etwas schmierigen TV-Talkmaster und Philipps`Gotham City erinnert weniger an die finstere Heimatstadt von Batman, sondern ähnelt eher dem dreckig-grauen Moloch New York aus dem Kino der 70er- und 80er Jahren. Daher sind bei Joker die Bilder körnig, das Bildformat ist weniger breit, ähnlich wie bei einem Uralt-Fernseher und das Warner-Logo am Anfang des Films ist auch nicht gerade auf dem neusten Stand.

Joker

In dieser realistisch rekonstruierten Retro-Umgebung ist der mit großer Begeisterung als bunter Werbeclown agierende Arthur Fleck ein Fremdkörper und er bekommt auch prompt Ärger mit einer Jugendgang. Fleck leidet an einer psychischen Krankheit, die ihn immer wieder grundlos lachen lässt. Dies macht ihn zu einem Außenseiter und wir werden Zeuge, wie bei ihm immer mehr Sicherungen durchknallen. Todd Philipps beschreibt diesen langsamen Zusammenbruch ausschließlich aus der Sicht des künftigen Jokers.

Joker

Abgesehen von einem kleinwüchsigen Kollegen und einer Nachbarin (Zazie Beetz aus Deadpool 2) ist kein Charakter des Films positiv gezeichnet. Dies trifft gant besonders auf Thomas Wayne (Brett Cullen), den Vater des künftigen Batman zu, der als kaltherziger Karrierist porträtiert wird. Am Rande der Geschichte gibt es auch einige interessante Verknüpfungen zum Batman-Mythos. Doch in erster Linie ist Joker eine ebenso faszinierende wie höllisch spannende One-Man-Show von Joaquin Phoenix, für die es innerhalb einer straff organisierten Filmwelt wie dem Marvel Cinematic Universe keinen Platz gegeben hätte.

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Nora Krug: Heimat

Heimat ist zwar auch ein Comic, doch der Untertitel “Ein deutsches Familienalbum“ passt besser zu dem voluminösen und vielschichtigen Werk. Die ersten Seiten stellen stammbaum-artig Nora Krugs Verwandtschaftsverhältnisse im Laufe des letzten Jahrhunderts dar. Diese ziemlich verzweigte Darstellung verwirrt zunächst etwas, ist jedoch eine sehr gute Orientierungshilfe bei der Lektüre.

Nora Krug: Heimat

Nora Krug, die mittlerweile mit ihrem jüdischen Ehemann in New York lebt, empfindet oft ein schwer zu beschreibendes deutsches Heimatgefühl. Das Buch spricht hier explizit die Stichworte  “Leitz-Aktenordner“, “Brot“, “Wärmeflasche“ oder “Uhu-Klebstoff“ an. Doch neben der Sehnsucht nach diesen “deutschen Dingen“ ist da auch ein schlechtes Gewissen.

Nora Krug: Heimat

Dies hängt für Nora Krug, die von Elternhaus und Schule ermutigt wurde, sich mit der Zeit des Dritten Reichs zu beschäftigen, damit zusammen, dass ihr nicht klar ist, wie sich ihre Vorfahren im Dritten Reich verhalten haben. Ihr 1944 gefallener Onkel schrieb als 12-jähriger einen mit Hakenkreuzen verzierten Schulaufsatz darüber, wie er “sein Mütterlein ehrte“ und ein Jahr später widmete er sich dem Thema „Juden sind Giftpilze“.

Nora Krug: Heimat

Bei ihrem 1988 gestorbenen Opa war es Krug völlig unklar, was dieser während der Nazizeit getan (bzw. nicht getan) hatte. Ihre Recherchen macht sie in Form von kurzen Comic-Geschichten, abgedruckten Dokumenten und Fotos, sowie Prosa-Schilderungen nachvollziehbar. Hierdurch entsteht ein zwar weiterhin unvollständiges aber dennoch sehr plastisches Familienalbum, das ganz nebenbei zeigt, dass mit einigem Engagement erstaunlich viel über das Leben der Vorfahren zu erfahren ist.

Nora Krug: Heimat

Völlig zu recht wurde das 288-seitige Werk begeistert besprochen (u. a. von der New York Times) und mit Preisen ausgezeichnet. Auch die Zentrale für politische Bildung ist überzeugt von dem Buch und – so lange der Vorrat reicht – sind dort preisgünstige Hardcover-Ausgaben zu beziehen.

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George Herriman: Krazy Kat

Wie schon so manches Buch aus dem Hause Taschen wirkt auch dieser mehrere Kilo schwere Prachtband wie ein Backstein. Das passt bestens zum Inhalt, denn der Titelheld wird immer wieder mit Ziegeln beworfen. George Herrimans Krazy Kat ist einer der ganz großen Comic-Klassiker, auch wenn die 1913 gestartete Serie zeitweise nur in ganz wenigen US-Zeitungen veröffentlicht wurde.

George Herriman: Krazy Kat

Doch Krazy Kat hatte einflussreiche Bewunderer, zu denen neben US-Präsident Woodrow Wilson und Charlie Chaplin auch Pablo Picasso gehört haben soll. Wichtiger noch war jedoch, dass der Zeitungs-Zar William Randolph Hearst ein Fan war und verfügt hatte, dass die Serie immer in mindestens einer seiner Publikationen zu erscheinen hat.

George Herriman: Krazy Kat

Am Anfang stand George Herrimans 1910 gestartete Strip-Serie The Dingbat Family, die schon recht bald nach oben und unten ausuferte. Die Geschichten bekamen die richtige Würze erst dadurch, dass sich die Dingbats sehr stark über die oberhalb ihrer Mietswohnung logierenden Nachbarn ärgerten. Diese zweite Familie war zwar im Comic nie zu sehen, machte die Serie jedoch so interessant, dass Herriman sie in The Family Upstairs umbenannte. Die Katz-und Maus-Geschichten, die sich unterhalb der Wohnung der Dingbats abspielten, funktionierten hingegen zunächst als “Strip im Strip“ und bekamen schließlich ein Eigenleben.

George Herriman: Krazy Kat

Krazy Kat ist zweifelsohne Geschmackssache und der Sinn (oder Unsinn) der Geschichten erschließt sich nicht jedem Leser. Schon die Beziehungen der Hauptfiguren ist recht seltsam. Die Katze Krazy ist in die Maus Ignaz verliebt, obwohl sie von dieser ständig mit Ziegelsteinen beworfen wird. Die als Polizist tätige Bulldogge Offissa Pupp hingegen fühlt sich zu Krazy hingezogen und versucht ihn vor den anfliegenden Ziegelsteinen zu schützen…

George Herriman: Krazy Kat

Alexander Braun (Will Eisner Graphic Novel Godfather) hat für Taschen bereits eine optimale Gesamtausgabe von Little Nemo zusammengestellt. Doch während die dort erzählten Abenteuer in Schlummerland dank Winsor McKays auch heute noch sehr ansprechenden Grafik zeitlos erscheinen, ist der Mythos Krazy Kat erklärungsbedürftig.

George Herriman: Krazy Kat

Braun macht auch hier seine Sache hervorragend. In einem umfassenden 120-seitigen reich bebilderten deutschsprachigen Begleittext entführt er den Leser in die Welt von Herriman, in dessen Geburtsstadt New Orleans, in die brodelnde Metropole New York und nach Los Angeles. Umfassend dokumentiert und interpretiert er Krazy Kat, bevor sich der Leser – entsprechend gewappnet – an den großformatig reproduzierten farbigen (in der Originalfassung belassenden) Sonntagsseiten ergötzen kann, die zwischen 1935 und 1944 entstanden sind. 2020 erhielt dieser schöne Band den Eisner-Award in der Rubrik Best Archival Collection/Project—Strips.

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Verliebt in die Braut

Tom Bailey führt ein sorgloses Junggesellen-Leben mitten in Manhattan. Finanziell hat er ausgesorgt, da er jene Pappkränze erfunden hat, die verhindern, dass sich die Starbucks-Kunden am heißen Kaffee verbrühen. Toms Liebesleben ist turbulent, doch mit seiner besten Freundin Hannah kann er zum Glück über alles reden. Eines Tages droht Toms gut austariertes Leben völlig aus den Fugen zu geraten. Hannah will einen schottischen Adligen heiraten und hat ausgerechnet Tom als ihre “Brautjungfer“ auserkoren…

Verliebt in die Braut

Eifrigen Guckern von romantischen Komödien – und seien es auch nur formelhafte TV-Movies – dürfte klar sein, was jetzt passiert: Der ach so coole Tom (den der tatsächlich ziemlich coole Patrick Dempsey ziemlich cool spielt) entdeckt, dass er für Hannah (sehr niedlich: Michelle Monaghan) mehr empfindet als er sich eingestehen wollte. Er setzt also alles dran, um die Hochzeit in Schottland mit dem rustikalen Colin (durchaus nicht unsympathisch: Kevin McKidd) zu verhindern.

Verliebt in die Braut

Doch bis es schließlich soweit kommt, passieren allerlei ziemlich köstliche Dinge. Sehr schön ist z. B. die Nebenrolle von Toms Vater, der sehr souverän aber (auch mit einem Hauch von Tragik) vom Regisseur Sydney Pollack in einer seiner letzten Rollen verkörpert wird. Dieser hat schon einige Scheidungen hinter sich und heiratet immer wieder viel zu junge Frauen, mit denen er noch kurz vor der Trauung um den Ehevertrag feilscht (Wie viel kriegt sie? Wie oft darf er?). Auch das nicht ohne Probleme verlaufende Aufeinandertreffen von Schotten und Amis nutzte der englische Regisseur Paul Weiland (Mr. Bean, Rosannas letzter Wille) für allerlei Seitenhiebe in beide Richtungen. Insgesamt zählt Verliebt in die Braut zu den leider recht seltenen Filmen, die sehr viel mehr bieten als ihre Trailer versprechen.

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Die Kong Crew

Wer den 1933 entstandenen Monsterfilm King Kong und die weiße Frau in seiner Jugend sah, wird die ebenso spannende wie romantische Story Zeit seines Lebens nicht mehr vergessen. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Geschichte vom Riesenaffen immer wieder neu erzählt wird. Kürzlich kam mit Kong: Skull Island eine originelle Neuinterpretation in die Kinos, die in den 70er Jahren spielte und sich darum bemüht, der Geschichte einen politischen Background mit einer Prise Apocalypse Now zu geben.

Die Kong Crew

Auch der französische Comiczeichner Eric Herenguel (Krän der Barbar, Geister von Troy) hat sich eine recht originelle Variante der Geschichte um King Kong ausgedacht. In seinem Paralleluniversum ist es 1933 nicht gelungen den Riesenaffen durch Flugzeugattacken und Augengeklimpere von Ann Darrow dazu zu bringen, sich vom Empire State Building zu stürzen. Stattdessen hat King Kong Manhattan zu seiner neuen Hood gemacht.

Die Kong Crew

Herenguels Comic-Geschichte spielte 1947 und aus irgendwelchen Gründen haust mittlerweile im Zentrum von New York auch allerlei prähistorisches Getier, genau wie auf King Kongs Heimatinsel Skull Island. Es bleibt abzuwarten ob Eric Herenguel hierfür in den nächsten Bänden von Die Kong Crew noch eine Erklärung abliefert oder das saurier-verseuchte New York einfach weiterhin wie selbstverständlich als Hintergrund für eine nostalgisch-liebenswerte Hommage an Hollywood-Abenteuerfilme der 30er und 40er Jahre einsetzt.

Die Kong Crew

Nicht ohne Grund erinnert Eric Herenguels Geschichte um den tollkühnen Airforce Piloten Virgil Bradley, der nicht an Befehle glaubt, und auch der leicht karikierende Zeichenstil, an Dave Stevens ähnlich gelagerten Comic Rocketeer. Dies – und natürlich die King-Kong-Elemente- unterscheiden Herenguels Serie angenehm von sonstigen frankobelgischen Flieger-Comics, die oft wie Werbeprospekte für das Arsenal der nationalsozialistischen Luftwaffe wirken.

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Panik in New York

Während heute Spezialeffekte im Kino und TV kaum noch wahrzunehmen sind, üben die handgemachten (und Einzelbild für Einzelbild fast immer persönlich ausgeführten) Trickeffekte von Ray Harryhausen eine Faszination aus, die locker bei dem Besuch einer brillanten Ballettaufführung oder eines spannenden Fußballspiels mithalten kann.

Panik in New York

Harryhausens nach Panik um King Kong zweiter Film entstand 1953 unter der Regie von Eugène Lourié und war wahrscheinlich auch sein wichtigster. Panik in New York (The Beast From 20.000 Fathoms) basiert auf einer Erzählung seines Kumpels Ray Bradbury. Dieser erfuhr davon allerdings erst später durch Zufall, als er als Berater das Drehbuch des Films durchlas und feststellte, dass hier einige seiner Ideen aus einer Kurzgeschichte, die zuvor in der Saturday Evening Post erschien, geklaut wurden. Harryhausen erfand für den Film einen so genannten Rhedosaurier, der nach einem Atombombenversuch in der Antarktis aufgetaut wird und New York verwüstet.

Panik in New York

Anstatt kostspieliger Modellbauten wurden einfach Realaufnahmen von New York mit dem animierten Saurier gekoppelt. Daher – und sicher auch weil anstatt eines US-Stars der deutlich günstigere Schweizer Paul Hubschmidt (Die Züricher Verlobung) unter dem Pseudonym Paul Christian die Hauptrolle spielte – konnte der Film für 250.000 Dollar gedreht werden und spielte über fünf Millionen Dollar ein. Kurze Zeit später drehten die Japaner ihre eigene Version des Films unter dem Titel Godzilla. Anstatt aufwändiger Tricks wurde einfach ein Mann in ein Gummikostüm gesteckt und dieser trampelte auf Miniaturlandschaften herum.

Auch Godzilla wurde zu einem weltweiten Erfolg und wieder war es Eugène Lourié, der mit Das Ungeheuer von Loch Ness (Originaltitel: The Giant Behemoth) in England einen weiteren ähnlich gelagerten Monsterfilm drehte. Dabei wurde (teilweise) wieder auf sorgfältig realisierte Stop-Motion-Effekte zurückgegriffen, für die Willis H. O’Brien verpflichtet wurde, der 1933 King Kong zum Leben erweckte..

Panik in New York

In Deutschland erschien Panik in New York in guter Bildqualität und mit einigen interessanten Extras bei Warner auf DVD, allerdings unter dem irreführenden Titel Dinosaurier in New York. Extras: Making Of (6:08 min), ein öffentlicher Auftritt von Ray Harryhausen und Ray Bradbury (16:51 min), US-Trailer zu „Panik in New York“, „Gwangis Rache“, „Kampf der Titanen“ und dem Willis O`Brien Film „The Black Scorpion“.

Panik in New York

Während der Film bei uns nur unter dem deutschen Titel “Dinosaurier in New York“ in auf DVD erschienen ist, liegt mittlerweile in den USA und in Großbritannien eine schön aufgemachte Premium Collection im Pappschuber vor. Der Film ist hier in gutem Blu-ray-Transfer zu bestaunen. Hinzu kommen neben den selben Extras wie bei der deutschen DVD-Edition noch 4 Postkarten.

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Roger Moore: Live And Let Die

Als Jane Seymour, eine ausgebildete Balletttänzerin, während der Dreharbeiten zu Leben und Sterben lassen herumalberte und Roger Moore darauf hinwies, dass sie ihre Beine weiter auseinanderspreizen könne als er, entgegnete dieser: “Ich muss das auch nicht, um ins Filmgeschäft zu kommen, mein Entlein.“

Roger Moore: Live And Let Die

Wer nun erwartete, dass es in Moores Film-Tagebuch vor sexistischen Knallschoten nur so wimmelt, dürfte enttäuscht sein. Der Schauspieler absolvierte die Dreharbeiten zu seinem ersten James-Bond-Film fast komplett an der Seite seiner italienischen Gattin Luisa und auch die beiden Kinder waren oft in der Nähe. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, über fremdgehende Crew-Mitglieder zu spotten.

Leben und sterben lassen

Bemerkenswerter ist aber, dass Roger Moore, der eng mit Harry Belafonte und Sidney Poitier befreundet war, auch Rassismus thematisiert, zumal die Romanvorlage von Ian Fleming nicht frei davon ist. So hätte er es eigentlich für angebracht gehalten, wenn in Leben und Sterben lassen nicht nur der von Yaphet Kotto verkörperte Schurke von einem schwarzen Darsteller verkörpert wird, sondern auch das Bond-Girl. Mit großer Verwunderung (und wohl auch mit unterdrückter Wut) reagiert er auf die Äußerungen von Landsleuten, denen es sauer aufstieß, dass an seiner Seite – also neben einem britischen National-Heiligtum – in einer Nebenrolle die schwarze Darstellerin Gloria Hendry zu sehen ist.

Leben und Sterben lassen
© United Artists / Twentieth Century Fox

Doch in erster Linie wird hier ein sehr lebendig geschriebener Einblick in die Produktion eines Filmes geboten, der in New Orleans, auf Jamaika, in New York und natürlich den Pinewood Studios in London entstanden ist. Leben und Sterben lassen unterhält auch nach 45 Jahren immer noch bestens, das gilt auch für Roger Moores oft sehr pointierte Einträge in sein Film-Tagebuch.

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Walt Disney: Verwünscht

Nachdem es die Shrek-Filme erfolgreich praktizierten, übt schließlich auch die Firma Disney sanft Selbstkritik und macht sich über ihre eigenen Erfolgsformel lustig.

Walt Disney: Verwünscht

Verwünscht parodierte 2007 allzu heile Märchenwelten und beginnt als zuckersüßer 2D-Animationsfilm (und zeigt ganz nebenbei, dass der konventionelle Zeichentrickfilm auch im Computerzeitalter nichts von seinem Reiz verloren hat).

Walt Disney: Verwünscht

Erzählt wird von der naiven Märchenprinzessin Giselle, die von ihrer zukünftigen Schwiegermutter Narissa kurz vor der Hochzeit in die “Welt ohne Happyend“ verbannt wird. Dadurch landet Giselle mitten auf dem pulsierenden Time Square. Der Zeichentrick wird jetzt zum Realfilm und eine verwirrte Prinzessin im Ballkleid irrt durch das heutige New York.

Walt Disney: Verwünscht

Bevor sie jedoch vom Märchenprinzen Edward gerettet wird, lernt sie den eigentlich noch charmanteren allein erziehenden Scheidungsanwalt Robert kennen. Mit Hilfe von singenden Tauben, Ratten und Küchenschaben räumt sie dessen Appartement auf und erwärmt zugleich sein Herz. Doch die böse Zauberin Narissa taucht ebenfalls in New York auf…

Walt Disney: Verwünscht

Das Konzept von Verwünscht ist nicht ohne, und die romantische Märchenparodie hat einige wirklich hübsche Momente. X-Men James Marsden liefert eine ziemlich köstliche Prinzen-Parodie und Susan Sarandon ist in ihrem kurzen Auftritten als Narissa angemessen diabolisch. Die sympathisch-realistische Darstellung von Patrick Dempsey (Bridget Jones‘ Baby) als Robert gibt dem Film die dringend benötigte Bodenhaftung.

Walt Disney: Verwünscht

Obwohl sich der Film über diese Unart immer wieder lustig macht, können es sich die Disneys dann doch nicht verkneifen, eine kitschige Gesangs- und Tanznummer mit Ohrwurmmusik von Alan Menken im Central Park zu inszenieren.

Walt Disney: Verwünscht

Wenn die in Mimik und Optik ziemlich gewöhnungsbedürftige Giselle-Darstellerin Amy Adams noch etwas mehr vom Pretty Woman-Charme der jungen Julia Roberts gehabt hätte, wäre Verwünscht der perfekte Film für Jung und Alt geworden.

Am 24. November 2022 startet auf Disney+ mit Verwünscht nochmal eine Fortsetzung, in der wieder Amy Adams, Patrick Dempsey und James Marsden dabei sind.

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