Schlagwort-Archive: Nicholas Ofczarek

Nightlife

Nachdem die von ihm geschriebene und inszenierte Integrations-Komödie Willkommen bei den Hartmanns 2016 knapp 4 Millionen Besucher erreichte, ließ sich Simon Verhoeven drei Jahre Zeit, bis er sein neues Werk fertigstellte. Für Nightlife spricht, dass Verhoeven nicht wie seine Kollegen bei Der Vorname oder Das perfekte Geheimnis einfach eine erfolgreiche ausländische Komödie germansierte.

Nightlife

Allerdings ist nicht zu vermuten, dass es demnächst auch französische oder italienische Verfilmungen von Nightlife geben wird, denn dazu ist die halbwegs munter zwischen Romantic Comedy und Krimi-Komödie wechselnde Geschichte doch etwas zu holperig konzipiert. Der Film erzählt von drei nicht mehr ganz jungen Menschen, die langsam aber sicher herausfinden (müssen), dass das Leben keine endlose Party ist.

Nightlife

Die Berliner Barkeeper Milo (Elyas M’Barek) und Renzo (Frederick Lau) träumen von bei einem bürgerlichen Leben mit Radtouren bei Tageslicht, während die Musik-Produzentin Sunny (Palina Rojinski) nicht mehr dazu bereit (und wohl auch nicht mehr in der Lage ist), jedem quatschigen Trend (recht köstlich ist Simon Verhoevens Gastauftritt als Anführer einer tumben Macho-Boygroup) hinterher zu hecheln. Soweit, so durchaus noch realitätsnah und sogar ganz amüsant, wenn sich Milo und Sunny auf seltsamen Wegen immer näherkommen.

Nightlife

Wenn dann jedoch der Chaot Renzo die Romanze mit einem verpatzten Drogendeal ganz erheblich stört, betritt Nightlife den albernen Bereich. Doch durch Tempo, witzige Nebenfiguren, wie Nicholas Ofczarek (Der Pass) als barbäuchiger Austria-Pate oder Leon Ullrich als Leiter einer völlig bekifften Fantasy-Rollenspiel-Gruppe, ungewöhnliche Schauplätze (das Hauptquartier einer osteuropäischen Gang in Marzahn dient auch als Hüpfburg-Lager) kommt nicht wirklich Langeweile auf. Das Ende (Vorsicht, Spoiler!) ist dann sogar so glückselig geraten, dass kurze Zeit tatsächlich der Eindruck entsteht, einen richtig guten Film gesehen zu haben.

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Der Pass

Eine grausam zugerichtete Leiche wird pervers inszeniert mitten auf der Grenze zwischen zwei Ländern gefunden. Doch dies ist erst der Anfang einer immer stärker eskalierenden Mordserie, deren Aufklärung zwei höchst unterschiedlich temperierte Ermittler aus den beiden Nachbarländern übernehmen sollen.

Der Pass

So weit, so bekannt, denn mit Der Pass entstand eine weitere (circa fünfte) Neuverfilmung der dänisch-schwedischen Erfolgsserie Die Brücke. Doch die deutsch-österreichische Variante übernimmt vom Original wenig mehr als die Ausgangssituation und verlegt den Fundort der ersten Leichen auf einen verschneiten Bergpass.

Der Pass

Dort trifft die engagierte deutsche Ermittlerin Ellie Stocker (Julia Jentsch aus Sophie Scholl – Die letzten Tage) zum ersten Mal auf ihren österreichischen Kollegen Gedeon Winter (Nicholas Ofczarek). Dieser ist das genaue Gegenteil der jungen Frau, denn er hat recht grobe Umgangsformen, einen Hang zum Zynismus und ist in eine Korruptionsaffäre verstrickt. Zudem konsumiert zudem auch noch Unmengen von Alkohol und Drogen.

Der Pass

Doch der Spaß, der dabei entstehen kann, wenn ein korrekter Deutscher auf einen schlampigen Österreicher trifft, kommt bei Der Pass kaum auf. Der Kriminalfall nimmt in seiner Mischung aus Cyber-Spannerei, Krampus-Kult und flankierenden Sensations-Journalismus immer mehr brutalen Drive auf, wodurch das unterschiedliche Duo teamfähig wird. Sowohl Stocker als auch Winter nehmen bei der Jagd auf den Serienmörder keine Rücksicht auf sich selbst und ihre Umgebung.

Der Pass

Es ist erstaunlich, was das eher für Klamauk-Filme bekannte Team Cyrill Boss & Philipp Stennert (Neues vom Wixxer, Jerry Cotton) hier entfesselt hat. Die Spannung trägt über die vollen acht Episoden, obwohl der Zuschauer den Mörder schon recht früh kennenlernt. Die Brutalität der Gewalttaten wird fast nie gezeigt, sondern der Splatter findet im Kopf des Betrachters statt. Die letzte Episode ist schon fast ein Spielfilm für sich. Es bleibt spannend, wie die sich bereits in Produktion befindliche zweite Staffel nach dem drastischen Finale weitergehen soll.

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Schwere Jungs

Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen 1952 wieder deutsche Sportler an einer Olympiade teil. Zu den Winterspielen in Oslo wurden u. a. zwei konkurrierende Viererbob-Teams geschickt, die in den Vorläufen nicht sonderlich gut abschnitten. Doch dem Steuermann von “Deutschland I“ gelang es für den Finallauf ein gemischtes Team mit den schwersten Rodlern aus beiden Bobs zusammenzustellen und dadurch Olympisches Gold zu gewinnen.

Schwere Jungs

Rund um diese Tatsachen erzählt der Film Schwere Jungs eine eher fiktive Geschichte von zwei Buben aus Garmisch-Partenkirchen, die einst 1936 mit ihren Seifenkisten-Bobs um die Wette fuhren. Der damals siegreiche Dorfler hatte auch nach dem Krieg im Leben Glück und wurde zu einem erfolgreichen Bobfahrer und Brauerei-Besitzer. Gamser, sein Konkurrent aus Kindertagen, hingegen schlägt sich eher schlecht als recht als Schreiner durch und setzt daher alles daran um sich für die Winterolympiade in Oslo zu qualifizieren und es dem Dorfler dort endlich einmal so richtig zu zeigen…

Schwere Jungs

Wer hier nun eine Art winterliches Wunder von Bern mit Vilsmaier-Touch wittert, liegt sicher nicht völlig falsch, dürfte aber dennoch im Kino angenehm überrascht werden. Der Regisseur Marcus H. Rosenmüller (Wer früher stirbt ist länger tot, Beste Gegend, Trautmann) erzählt im Gegensatz zu Sönke Wortmann diesmal nicht vom gebeutelten Nachkriegsdeutschland, das einen Erfolg im Sport dringend als Nationalbalsam benötigt, sondern bleibt sehr nah bei seinen glaubhaften Figuren.

Schwere Jungs

Dabei entwickelt sich ein Humor fern von verkrampften Klamauk, wobei sich lediglich die etwas krachig als spießige Olympia-Funktionäre aufspielenden Nebendarsteller Horst Krause und Bastian Pastewka im leicht albernen Bereich befinden. Ansonsten macht der Film aus seinen bayrischen Urviechern keine Trachtentrottel sondern authentische und sehr eigenwillige Menschen. Vor allem dadurch sind die „Schweren Jungs“ ebenso amüsant wie spannend.

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