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Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter?

2009 standen bei Batman (mal wieder) allerlei Veränderungen an und zum neuen Mann unter der Fledermaus-Maske wurde Ende 2009 der alte Robin. Dieser Unfug war nicht von Dauer, doch war immerhin ein prima Vorwand um – genau wie einst 1986 den Briten Alan Moore bei Superman: Was wurde aus dem Mann von Morgen? – nun dessen Landsmann Neil Gaiman (Sandman) zu bitten eine finale Geschichte zur DC-Ikone zu erzählen.

Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter?

Der Autor, der sich weitestgehend als Comictexter verabschiedet hat, konnte nicht widerstehen, denn er war schon immer ein glühender Fan von Batman. Gaiman erzählt in Was wurde aus dem Dunklen Ritter? gleich ein knappes Dutzend völlig verschiedene Geschichten von Batmans Tod. Egal ob Catwoman, Robin, Superman, der Joker oder der Butler Alfred (der enthüllt, dass er eigentlich der Joker ist), alle erzählen ureigene sich widersprechende Geschichten von Batmans Tod.

Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter?

Passend dazu variiert der Zeichner Andy Kubert auch die äußere Erscheinung von Batman. Dieser sieht mal wie einst bei Bob Kane aus und kurz danach wie bei Neal Adams, Frank Miller oder Kelley Jones.

Das Ende von Neil Gaimans Geschichte ist zugleich auch wieder ein Anfang, was gut dazu passt, dass jede Änderung am Batman-Mythos unweigerlich dazu führen wird, dass danach der Status Quo wieder hergestellt wird.

Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter?

Auch die Veröffentlichung von Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter? hat Panini noch um weitere thematisch passende Geschichten vom selben Autor ergänzt.

Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter?

 Besonders schön ist Eine schwarzweiße Welt,  in der Gaiman und der Zeichner Simon Bisley eine Backstage-Welt zeigen in der Batman und der Joker sich hinter der Comic-Bühne in der Garderobe darüber streiten wer die besseren Auftritte und Texte hat.

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Wer ist Batgirl?

Offiziell hat Bruce Wayne zwar Cassandra Cain adoptiert (siehe „Batman Sonderband #22„) – über ihre augenblickliche Situation ist sie aber dennoch nicht ganz zufrieden. Kein Wunder, da genau eben jener (nach den Ereignissen von BATMAN R.I.P. und FINAL CRISIS) tot zu sein scheint. Und so gibt sie desillusioniert die vakante Stelle von Batgirl symbolisch durch die Übergabe ihres Kostüms an Stephanie Brown an diese weiter.

Wer ist Batgirl?

Wir erinnern uns: Stephanie Brown ist die Tochter vom Cluemaster und gleichzeitig die langjährige Freundin von Tim Drake. Nachdem Tims Vater herausgefunden hatte, dass sein Sohn des Nachts in seiner zweiten Identität als Robin auf Verbrecherjagd geht, verlangte er von ihm, seine zweite – geheime – Karriere an den Nagel zu hängen.

Wer ist Batgirl?

Stephanie übernahm kurzer Hand an der Seite von Batman die Rolle des Robin. Aber leider wenig erfolgreich. Um zu zeigen, was dennoch in ihr steckt, versuchte sie die Unterwelt von Gotham City aufzumischen – aber leider ging ihr Plan nicht auf: Stattdessen zettelte sie einen unkontrollierten Bandenkrieg in BATMAN: WAR GAMES an, an dessen Ende ihr eigenes Ableben durch die Hand von Black Mask stand. So schien es – aber es kam noch schlimmer: In Wirklichkeit war es Dr. Leslie Thompkins (!). Eine Handlung so völlig “out of character“; einfach unverzeihlich.

Der enorme und völlig unerwartete Druck seitens der Fangemeinde auf die, von den Editoren veranlasste Entscheidung, Steph hinscheiden zu lassen, ließ DC noch einmal einlenken, und so kam sie wieder. Und so steht sie bereit, um neue Aufgaben zu erfüllen und eine neue Rolle im DC-Universum auszufüllen.

Aber in Gotham City passiert nichts, ohne dass es Batman – in diesem Fall ja Dick Grayson – bemerken würde. Ein neues Batgirl, das auf Verbrecherjagd geht, muss Batman auf den Plan rufen! Dick informiert ein anderes früheres Batgirl: Barbara Gordon. Sie soll mal nach dem Rechten schauen. Barbara versucht Steph von ihren Plänen, als Vigilantin zu agieren, abzuhalten – aber vergebens. Eine neue Droge macht in Gotham die Runde und so arbeiten Steph und Barbara zusammen um den Giftmischern Scarecrow und Black Mask gemeinsam das Handwerk zu legen. Am Ende ist Barbara tief beeindruckt von den Leistungen von Steph und so “erlaubt“ sie, dieser als Batgirl – unter ihrer Aufsicht! – weiter unterwegs zu sein. Steph bekommt ein schickes und technisch aufgepepptes neues Kostüm und wird fortan in ihrer neuen Aufgabe als Batgirl die Reihen der Batman-Familie verstärken.

Die neue Batgirl-Serie ist neben BATMAN AND ROBIN, BATMAN: STREETS OF GOTHAM, RED ROBIN, GOTHAM CITY SIRENS und AZRAEL eine von den neuen Serien, die nach den schon erwähnten Großereignissen BATMAN R.I.P. und FINAL CRISIS und dem neuen Status Quo in den USA starteten.

Der Autor Bryan Q. Miller entwickelt eine flotte Geschichte, die sich flüssig und fesselnd liest, er beweist viel Gefühl für die Gedanken und Probleme von heranwachsenden Jugendlichen. Es macht unglaublich viel Spaß Steph dabei zu begleiten, wie sie versucht ihre neue Rolle zu finden, sich damit auseinandersetzt und wie überaus geschickt und hartnäckig – aber auch mit Zweifel – sie ihre Ziele verfolgt. Eine erfrischende, fesselnde Story.

Stephanie Brown – über Spoiler und Robin zum neuen Batgirl – nie war sie besser, als in dieser Rolle!

Norbert Elbers


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Frank Miller & Simon Bisley: Bad Boy

Die Bad Boys der Comicbranche Frank Miller und Simon Bisley taten sich im Jahre 1997 zusammen und schufen die Geschichte von Jason. Er ist ein kleiner Junge und lebt mit seinen Eltern in einer Welt, von der er weiß, dass er nicht dahin gehört. Auch seine Eltern sind nicht seine Eltern – das ahnt er in solchen Maßen, dass er es weiß. Er will fliehen, aber das wird ihm in dieser Scheinwelt verwehrt. Er will nur fliehen, immer nur fliehen und er will eine Kippe und ein Bier. Jedes Risiko geht er dafür ein – und am Ende gelingt ihm das schier unmögliche. Er ist entflohen, weiß zwar nicht, wo er ist – ist aber auch egal: Ihm wird Nikotin gegeben!

Frank Miller & Simon Bisley: Bad Boy

In Deutschland erschien das Album schon einmal – bei Schreiber & Leser im Jahr 2000 – für 24,80 DM. In dieser neu übersetzten Neuauflage von Panini sind noch ein paar zusätzliche Seiten Artwork von Bisley. Die vorliegende Ausgabe orientiert sich an der im Juli 2008 veröffentlichten Hardcoverausgabe von Dynamite Entertainment. Editor vor zwölf Jahren bei Oni-Press war damals Bob Schreck. Bob Schreck war vorher bei Dark Horse und gründete 1997 Oni-Press, bevor er schließlich zu DC wechselte und dort lange Batman-Titel betreute, u.a. auch „All-Star Batman & Robin, the Boy Wonder“. Im Januar 2009 wurde er von DC vor die Tür gesetzt.

Frank Miller & Simon Bisley: Bad Boy

Der Comic st also mittlerweile fast 12 jahre alt – liest sich aber immer noch wie ein guter Underground-Comic. Zeitlos eben. Von Frank Miller eben, der der Welt so wunderbare Sachen wie „Sin City“ und „300“ beschert hat. Wer dieses Werk von ihm noch nicht kennt, der sollte jetzt die Gelegenheit dazu nutzen.

Norbert Elbers


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Astro City: Der gefallene Engel

In seiner Serie „Astro City“ stellt sich Autor Kurt Busiek, genau wie schon bei seiner Serie „Marvels“ die Frage, wie unsere Welt wohl aussehen würde, wenn es tatsächlich Superhelden gäbe. Seine Geschichten sind oft aus der „Froschperspektive“ der Bürger von Astro City beschrieben, die über keine Superkräfte haben. Busiek findet dabei immer wieder einen neuen Zugang zu seiner Thematik.

Astro City: Der gefallene Engel

Eine der beste „Astro City“-Geschichten ist gleich im ersten Heft enthalten. Hier wird aus der Sicht eines stark an Superman angelehnten Heldens namens „Samaritan“ erzählt. Dieser fliegt für sein Leben gern, ist jedoch so stark damit beschäftigt Leben zu retten, dass ihm auch an einem guten Tage nur 56 Sekunden bleiben in dem er sich zwischen den Einsätzen dem Vergnügen des Fliegens hingeben kann. Daher fliegt er zumindest in seinen Träumen.

Astro City: Der gefallene Engel

„Astro City“ erschien zunächst bei Speed und wird nun bei Panini fortgeführt. Den Auftakt des Neustarts macht die Storyline “Der gefallene Engel“, die sich durch sieben US-Hefte (14 – 20) zog. Panini druckt im Sammelband zum Glück auch sämtliche Cover von Alex Ross (Marvels, Kingdom Come) in Originalgröße ab. Diesmal stehen die Schurken des “Astro City“-Universums im Mittelpunkt der Geschichte und auch hier findet Busiek einen originellen Blickwinkel.

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Die wenig erfolgreichen Vertreter der Gattung Superbösewicht fristen ein trostloses Dasein im Stadtteil Kiefer Square und dort geht zudem auch noch ein Mörder um. Der frisch aus dem Knast entlassene nahezu rostfreie Steeljack versucht der Sache auf den Grund zu gehen und entdeckt schlimme Dinge. Im Vorwort zu “Der gefallene Engel“ schreibt Frank Miller völlig zu Recht: “Eine sehr gute Gangster-Story. Und eine noch viel bessere Superhelden-Story.“


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Neil Gaiman: Marvel 1602

Anno 1602 ist Königin Elisabeth besorgt angesichts des selbst für englische Verhältnisse kaum noch auszuhaltenden Wetters, der Himmel hat sich blutrot verfärbt. Sie ruft zwei Berater zu sich: Ihren Spionage-Chef Sir Nicholas Fury und den Magier Stephen Strange, die beide versuchen den seltsamen Phänomenen auf die Spur zu kommen.

Neil Gaiman: Marvel 1602

Als weitere Helfer fungieren u. a. ein blinder Barde ohne Furcht, Carlos Javier und die hochbegabten Insassen seiner Erziehungsanstalt, eine vierköpfige Reisegruppe, die in der neuen Welt durch einen Schiffsbruch ungeahnten Veränderungen ausgesetzt ist sowie ein gewisser Peter Parquagh, der nicht von einer Spinne gebissen wird.

Neil Gaiman: Marvel 1602

Der britische Kultautor Neil Gaiman (Sandman) wollte 2003, nach dem 911-Anschlag, in seinem ersten Marvel-Comic keine im damaligen New York spielenden Abenteuer erzählen. Daher holte er sehr weit aus und entwarf eine 400 Jahre zurückliegende Frühgeschichte des Marvel-Universums. Eingebettet in eine spannende Story präsentiert er faszinierende Ur-Versionen von vertrauten Superhelden wie Spider-Man, den X-Men , sowie ein überraschende Version von Captain America.

Neil Gaiman: Marvel 1602

Doch es gelingt Gaiman tatsächlich den Bogen so zu spannen, dass die Geschichte zugleich auch ins aktuelle Marvel-Universum eingebettet ist und nicht etwa in den Bereich Elseworld gehört. Adäquate Unterstützung fand er im Zeichner Andy Kubert (Wolverine Origin)  und auch die an alte Holzschnitte erinnernden in Schabtechnik von Scott McKowen gestalteten Titelbilder sind eine Klasse für sich. Ein nette kleine Beigabe war auch, dass Spider-Man-Schöpfer Steve Ditko einige Zeichnungen zum Comic beisteuerte.

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Panini veröffentlichte die in den USA aus 8 Heften bestehende Miniserie zunächst in zwei Sammelbänden und danach als Gesamtausgabe und schließlich auch noch als fast doppelt so große gebundene DeLuxe Edition. Ein besonderes Schmankerl ist dabei eine nicht in allen Ausgaben enthaltene Seite. Hier sind Zeichner und Autor zu sehen und Kubert meint zu Gaiman: “Ich hoffe nur, Du weißt was Du tust.“

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Dieser Eindruck kann mitten in der schon einige Marvel-Grundkenntnisse voraussetzenden Lektüre schon einmal entstehen. Doch insgesamt und dank zahlreicher Überraschung am Ende der Geschichte gilt bei 1602 keinesfalls “Denn sie wissen nicht was sie tun“.

Neil Gaiman: Marvel 1602

2005 erschien unter dem Titel 1602 – Die neue Welt eine erste Fortsetzung, an der weder Gaiman noch Kubert beteiligt waren.


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Brian Azzarello & Eduardo Risso: 100 Bullets

Nachdem Garth Ennis‘ Kultserie Preacher nach 66 US-Heften planmäßig beendet wurde, erhofften sich in den USA das DC-Label Vertigo, bzw. bei uns zunächst Speed und danach  Panini von 100 Bullets einen ähnlichen Erfolg. Wenn es nach dem auf Seite 3 verteilten Vorschußlorbeeren geht, dann handelt es sich um einen massiven Knaller. Neben Ennis („100 Bullets trifft jedes Mal ins Schwarze.“) loben u. a. Alex Ross (Marvels, Kingdom Come), Paul Dini (Dark Knight: Eine wahre Batman-Geschichte) und Jim Steranko 100 Bullets über den grünen Klee und Warren Ellis (Transmetropolitan) behauptet sogar, die Serie regekmäßig im Comicshop zu kaufen!

Brian Azzarello & Eduardo Risso: 100 Bullets

Ein Blick in den ersten Sammelband kann danach nur ernüchternd sein. Im Gegensatz zu den tollen Covern von Dave Johnson ist das Artwork etwas enttäuschend. Eduardo Risso (Vampire Boy, Moonshine, Dark Knight: Eine wahre Batman-Geschichte) geht zwar sehr großzügig mit kühnen Layouts und Schwarzflächen um, kann aber nicht immer vertuschen, dass seine höchst konventionell colorierten Zeichnungen oft eher ungelenk und grob wirken.

Brian Azzarello & Eduardo Risso: 100 Bullets

Auch die Story von Brian Azzarello (The Dark Knight III: The Master Race) will (noch?) nicht restlos begeistern: Eine gewisse Dizzy wird aus dem Knast entlassen und erhält von dem Vertreter einer obskuren Regierungsorganisation nicht nur Informationen über die Mörder ihres Mannes und ihres Sohnes, sondern auch noch ein sehr verlockende Angebot.

Brian Azzarello & Eduardo Risso: 100 Bullets

Sollte sie die Mörder ihrer Familie umbringen, wird sie gänzlich straffrei ausgehen. So weit so (halbwegs) originell, doch die darauf folgenden familiären Verwickelungen der armen Dizzy und der erste Showdown sind noch nicht so ganz das Gelbe vom Ei. Naja, immerhin hat der Mann von der Regierung am Ende des Comics noch einiges mit Dizzy zu besprechen, was vielleicht Anlass zu Hoffnung gibt.

Brian Azzarello & Eduardo Risso: 100 Bullets


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Luke Cage

Am 30. September 2016 stellte Netflix mit “Luke Cage“ seine nach „Daredevil“ und „Jessica Jones“ dritte Marvel-Serie online. Im Zentrum steht ein seit 1972 unter dem Motto “Hero for Hire“ im Marvel Universum, und dort zumeist im New Yorker Stadtteil Harlem, tätiges ehemaliges Gang-Mitglied, das – nachdem es im Knast Experimenten unterzogen wurde- nahezu unzerstörbar ist.

Luke Cage

Genau wie schon in Netflix‘ Jessica Jones wird Luke Cage auch diesmal wieder vom charismatischen Mike Colter verkörpert und Rosario Dawson ist als Krankenschwester Claire Temple auch hier wieder ein Bindeglied der TV-Serien mit Marvel-Charakteren. Panini hat es sich auch diesmal nicht nehmen lassen, rechtzeitig zum Start der Serie einen Comic-Klassiker mit der Hauptfigur herauszubringen bzw. neu aufzulegen.

Luke Cage
Softcover-Cover

Die fünfteilige Miniserie “Cage“ erschien 2002 im Marvel-Label MAX, mit dem der Superhelden-Verlag versuchte durch Aufdrucke auf den Heften, wie „Parental Advisory Explict Content“, ein erwachseneres Publikum neugierig zu machen. Marko Djurdjevic‘ am TV-Erscheinungsbild von Mike Colter angelehntes Motiv auf dem Cover der Neuauflage täuscht ein wenig, denn inhaltlich geht es zumindest von der Optik her in eine andere Richtung.

Luke Cage

Die eher konventionelle Geschichte stammt vom viel beschäftigten Autor Brian Azzarello („100 Bullets„, „Batman: Dark Knight III„), während die Zeichnungen von der Underground- und Fantasy-Legende Richard Corben stammen. Zwar leidet das Artwork ein wenig darunter, dass der auch für seine knalligen Farben bekannte Corben hier nicht selbst kolorierte.

Luke Cage

Doch Corbens ulkig proportionierten Gestalten sind auch heute noch eine angenehme Abwechslung, im ansonsten das Superhelden-Genre dominierenden Pseudo-Realismus.

Luke Cage
Hardcover-Cover

Sehr erfreulich ist, dass der Panini-Sammelband zudem noch alle „Cage“-Cover von Richard Corben, sowohl in der schwarzweißen, als auch in der von José Villarrubia kolorierten Version, enthält. Eins davon ziert die auf 222 Exemplare limitierte Hardcover-Version des Comics.

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Robin: Der Sohn des Dunklen Ritters

Schon der Anfang ist grandios: “Was sollen wir hier, Fatzke?” So spricht Damaian zu Beginn in einer ausweglosen Situation zu seinem Widersacher. Damit ist dem Autor auch schon eine treffende Charakterisierung des letzten Robins gelungen und zeigt, in welche Richtung es geht.

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Softcover-Cover

Damian Wayne war tot. Er, der leibliche Sohn von Bruce Wayne und Talia al Ghul starb einen gewaltsamen Tod durch seinen eigenen Klon-Bruder Heretic beim Kampf gegen die Verbrecherorganisation Leviathan. Aber nun ist er zurück. In Rückblicken wird von seiner Ausbildung durch Talia und der Mordliga zum Killer berichtet.

Robin: Der Sohn des Dunklen Ritters

Im Jahr des Blutes – eine einjährige Abschlussprüfung – richtete er damals (es nicht besser wissend) allerlei Unheil an. Aber nun als Sohn von Bruce Wayne hat er erkannt, dass dies falsch war. Und er versucht, den angerichteten Schaden wieder gut zu machen. Nun bereist er als Robin die ganze Welt, um für seine Sünden Buße zu tun. Er braucht einen Neuanfang. Es geht um die Aufarbeitung und Wandlung von einem al Ghul zu einem Wayne. Er selbst hat für sich das Jahr der Sühne ausgerufen.

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Variant-Cover

Nicht ganz unintelligent bereitet Gleason (Autor und Zeichner in Personalunion) dem Leser hier eine spannende Geschichte. Es gelingt ihm allerbeste Unterhaltung auf allerhöchstem Comic-Niveau zu präsentieren: Geschliffene Dialoge, präzise Charakterisierungen, actiongeladene Szenen, emotionale Momente und sprudelnder Ideenreichtum. Er legt eine gefühlvolle Geschichte hin, die ebenfalls auch durch bewegende, überraschende und neue Momente überzeugen kann.

Norbert Elbers

Robin: Der Sohn des Dunklen Ritters 01: Das Jahr des Blutes; Enthält: “Robin: Son of Batman“ #1 bis #6 (August 2015 – Januar 2016), “US- Convergence: New Teen Titans” #2 (II) (Juli 2015); Text und Zeichnungen: Patrick Gleason; Tusche: Mick Gray; Kolorierung: John Kalisz; Aus dem Amerikanischen von Marc Schmitz; Prestige; Softcover: € 16,99; Softcover variant: € 20,00; 156 Seiten; farbig; Panini/DC Comics; Cover: Patrick Gleason

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Sterben für die Freiheit – Sophie Scholl und Frauen des Widerstands

In Frankreich ist es durchaus üblich, dass mehrere Zeichner gleichzeitig an einer Serie arbeiten, um einen raschen Veröffentlichungstakt zu ermöglichen. Man denke nur an die von Frank Giroud getextete und von zehn Zeichnern realisierte Reihe Zehn Gebote. Ähnlich funktioniert auch die von 2013 bis 2016 zunächst in vier Alben bei Castermann veröffentlichte Serie Femmes en Résistance, die nach einem Konzept von Emmanuelle Polack von den Autoren Régis Hautière und Francis Laboutique verfasst wurde.

Sterben für die Freiheit – Sophie Scholl und Frauen des Widerstands

Im Zentrum des Geschehens stehen vier Frauen, die während des Zweiten Weltkriegs im Kampf gegen den Faschismus ihr Leben gelassen haben. Für den Zusammenhalt der Geschichte sorgen gleich zwei fiktive Rahmenhandlungen, sich über alle vier Alben erstrecken. Die Erste spielt in der Gegenwart und erzählt von einer jungen Frau, die im Nachlass ihrer verstorbenen Tante eine Schatulle mit Dokumenten vorfindet. Diese stammen von Anna Schaerer, einer geheimnisvollen Frau, die vorgab Journalisten zu sein, doch zugleich aber auch ab 1937 als Spionin tätig war. In einer zweiten Rahmenhandlung ist diese immer wieder auftauchende Dame das Bindeglied zwischen den vier Frauen des Widerstands.

Sterben für die Freiheit – Sophie Scholl und Frauen des Widerstands

Das erste Album wurde von Pierre Wachs (Das geheime Dreieck) gezeichnet und handelt von der in den 30er-Jahren sehr populären englischen Fliegerin Amy Johnson. Dieser gelang damals ein Alleinflug von Großbritannien nach Australien. Trotz ihrer Erfahrung lehnte es die RAF ab, sie im Zweiten Weltkriegs als Kampfpilotin einzusetzen. Stattdessen flog sie für eine Organisation, die auch weibliche Piloten einsetzte, um fertiggestellte Kampfflugzeuge an die Front zu überstellen. Bei einem Einsatz im Januar 1941 starb Amy Johnson unter nicht mehr genau zu klärenden Umständen. Der manchmal etwas umständlich erzählte Comic beschäftigt sich auch mit dem komplizierten Liebesleben der Flugpionierin.

Sterben für die Freiheit – Sophie Scholl und Frauen des Widerstands

Der zweite Band der Reihe Femmes en Résistance dürfte der Hauptgrund für das Erscheinen einer Gesamtausgabe der französischen Serie in Deutschland sein, denn im Zentrum steht hier die Widerstandskämpferin Sophie Scholl. Erwähnenswert dürfte sein, dass dieses Album in Frankreich bei AMAZON bereits vergriffen ist und gebraucht schon recht hoch gehandelt wird. Die oftmals recht detaillierten Zeichnungen stammen von Marc Weber und die Story macht auch hier wieder einige komplizierte Verrenkungen, um das spannende Leben der Mitglieder der Weißen Rose an den Leser zu bringen.

Sterben für die Freiheit – Sophie Scholl und Frauen des Widerstands

In der Comic-Geschichte wird Anna Schaerer von Admiral Canaris, dem den Nazis sehr skeptisch gegenüberstehenden Leiter des deutschen Militär-Geheimdienstes, nach München geschickt, um herauszufinden, wer dort antifaschistische Flugblätter verteilt. (Canaris sieht im Comic übrigens genauso aus wie O. E. Hasse im gleichnamigen deutschen Kinofilm von 1954.) In der damaligen „Hauptstadt der Bewegung“ lernt Anna Schaerer die junge Sophie Scholl kennen und freundet sich mit dieser an. Anna kann jedoch nicht verhindern, dass Sophie und ihr Bruder Hans verhaftet und durch die Guillotine hingerichtet werden.

Sterben für die Freiheit – Sophie Scholl und Frauen des Widerstands

Die Mischung aus fiktiven und tatsächlichen Handlungselementen ist nur bedingt gelungen, denn das tatsächliche Leben von Sophie Scholl und den Mitgliedern der Weißen Rose verlief sehr viel interessanter und spannender als im Comic.

Sterben für die Freiheit – Sophie Scholl und Frauen des Widerstands

Band 3 wurde von Johann Leroux alias Ullcer gezeichnet und beschäftigt sich mit dem Leben der 1893 in Marseille geborenen Berty Albrecht. Diese engagierte sich europaweit für Menschenrechte und die Gleichstellung der Frau. Ab 1933 half sie Menschen, die aus Nazi-Deutschland geflohen waren, und während der deutsche Besatzungszeit veröffentlichte sie Untergrund-Zeitungen. 1943 wurde Berty Albrecht von der Gestapo verhaftet und gefoltert, kurz darauf erhängte sie sich. Natürlich wird auch in dieser Comic-Geschichte das Schicksal der historischen Figur mit dem Leben der mysteriösen Anna Schaerer verknüpft.

Sterben für die Freiheit – Sophie Scholl und Frauen des Widerstands

Die “Wahrheit“ über diese fiktive Figur enthüllt schließlich der vierte und letzte Band der Reihe. Im Zentrum steht diesmal Mila Racine, eine 1921 in Moskau geborene Jüden, die sich im antifaschistischen Widerstand engagierte und 1945 im Konzentrationslager Mauthausen ermordet wurde. Die Zeichnungen stammen von Olivier Frasier, dessen Bilder weniger in der Tradition der manchmal etwas steril wirkenden “realistischen“ frankobelgischen Comic-Alben stehen, sondern – thematisch passend – oft roh und hart wirken. Optisch ist dies Album ganz sicher der Höhepunkt der vierteiligen Serie.

Sterben für die Freiheit – Sophie Scholl und Frauen des Widerstands

Noch bevor in Frankreich eine Gesamtausgabe der Femmes en Résistance erschienen ist, hat Panini die Serie im etwas kleineren “Graphic-Novel-Format“ gebunden, gebündelt und garniert mit interessanten Hintergrundinfos zum günstigen Preis von 24,99 Euro veröffentlicht.

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Batman: Der letzte Kreuzzug

14 Jahre nach The Dark Knight Strikes Back kehrt Frank Miller zu Batman zurück. Gemeinsam mit dem als Co-Autor fungierenden Brian Azzarello (100 Bullets, Before Watchmen) hat er nicht nur die eher monumentale, auf 9 Hefte angelegte, Serie The Dark Knight III: The Master Race geschrieben, sondern auch noch ein Prequel zu seinem Meilenstein The Dark Knight Returns.

Batman: Der letzte Kreuzzug

Auch durch den daran beteiligten Zeichner ist dieser Comic eine kleine Sensation. Der zuvor meist für Marvel tätige John Romita Jr. erregte zuvor schon viel Aufmerksamkeit, als er die von Geoff Johns geschriebene Superman-Miniserie Men of Tomorrow in Szene setzte.

Batman: Der letzte Kreuzzu

Romita Jr. hat Batman zwar bereits in einem Crossover mit dem Punisher gezeichnet, doch in The Dark Knight Returns: The Last Crusade taucht er voll ins DC-Universum ein. Die Geschichte von Miller und Azzarello schildert, wie Batman mit dem Ruhestand hadert und sich eine gemeinsame Zukunft mit Selina Kyle alias Catwoman durchaus vorstellen kann, zumal ihre Beziehung mittlerweile nicht mehr nur platonischer Natur ist.

Batman: Der letzte Kreuzzu

Für Batman kommt es jedoch leider nicht in Frage das Fledermaus-Kostüm an den zweiten Robin Jason Todd zu übergeben, denn dieser agiert bei den nächtlichen Einsätzen oftmals übertrieben brutal. Batman denkt daran “in Rente zu gehen und ihn von der Höhle aus“ anzuleiten. Doch aus dieser Batman Beyond-Lösung wird (zumindest im Bezug auf Jason Todd) nichts, denn der Joker hat auch noch mehr als ein Wörtchen mitzureden…

Batman: Der letzte Kreuzzu

Was Miller und Azzarello hier auf 57 Seiten erzählen, ist weniger eine in sich abgeschlossene Story, sondern vielmehr ein Jonglieren mit aus anderen Batman-Geschichten bekannten Situationen und Figuren-Konstellationen. Über alle Zweifel erhaben ist jedoch das Artwork von Romita Jr.  Seine klaren, zugleich aber auch sehr detailreichen, Bilder bestätigen einmal mehr, dass hier der – meiner Meinung nach – immer noch beste amtierende Zeichner von Superhelden-Geschichten am Werke war.

Batman: Der letzte Kreuzzug

Panini Deutschland hat Batman: Der letzte Kreuzzug zunächst mit einem alternativen Cover von Lee Bermejo und 27 weiteren „Comic-Shop-Variants“ veröffentlicht. Mittlerweile liegt auch eine Hardcover-Ausgabe vor.

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