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Die Wildgänse kommen

Die Wildgänse, eine Truppe verwegener Abenteurer, die für Geld alles tut, übernimmt den hochbrisanten Auftrag, im kriegszerrissenen Afrika einen gestürzten Regierungschef aus einem Militärlager zu befreien. Ein Auftrag, der für diese schlagkräftige 50 Mann starke Privatarmee zu einem explosiven Himmelfahrtskommando wird. Als sie in stockdunkler Nacht, bis an die Zähne bewaffnet, über dem Kampfgebiet abspringen, ahnen sie nicht, dass sie von ihrem Auftraggeber hintergangen worden sind…

Wer Ende der 70er-Jahre Die Wildgänse kommen im Kino erlebte, dürfte diesen harten aber herzigen Söldnerfilm Zeit seines Lebens nicht vergessen. Schon die Besetzung ist erste Sahne und alle Darsteller haben ihre ganz großen Auftritte. Richard Burton trinkt absolut glaubhaft auf Ex seinen Whisky (“Ohne Eis oder Soda, dafür aber mit mehr Whisky!“), Roger Moore verfüttert Rauschgift an einen Drogenlord, Richard Harris ist ein ebenso guter Vater wie Organisator von Himmelsfahrtskommandos, Hardy Krüger gibt volle Pulle den geläuterten Rassisten und träumt von seiner Farm in Afrika und Stewart Granger bekommt seine gerechte Strafe.

Das Drehbuch packt genug moralisches Brimborium in die Geschichte (in diese Kerbe haut auch der Titelsong von Joan Armatrading, der ein hübscher Kontrast zum ansonsten aus eingängiger Marschmusik bestehenden Soundtrack ist), so dass die sich schließlich irgendwie um die Freiheit des schwarzen Afrikas drehende Actionstory auch von pazifistischen Kinobesuchern ohne allzu schlechtes Gewissen genossen werden kann.

Der Erfolg von Die Wildgänse kommen sorgte dafür, dass weitere Söldnerfilme folgten, teilweise mit frechen Plagiats-Titeln wie Geheimcode Wildgänse oder auch die unglaublich trashige Fortsetzung Wildgänse 2 – Sie fliegen wieder, in der ein von Lawrence Olivier dargestellter Rudolf Hess von einer Spezialeinheit aus dem Spandauer Gefängnis befreit wurde. Spätestens nach der Sichtung dieser Gurken (aber auch im Vergleich zum großen aber auch sehr viel langweiligeren Vorbild Die Kanonen von Navarone) wird klar, von welchem Kaliber Die Wildgänse kommen ist.

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Juggernaut – 18 Stunden bis zur Ewigkeit

Nach Airport und Flammendes Inferno, aber noch vor Der tödliche Schwarm oder Meteor versuchte sich der vielseitige Regisseur Richard Lester (A Hard Day’s Night, Die drei Musketiere, Superman III) zur Hochzeit des Katastrophenfilms an einem Beitrag zu diesem Genre. 18 Stunden bis zur Ewigkeit geriet 1974 zwar etwas weniger spektakulär als Die Höllenfahrt der Poseidon. Doch dafür Lesters Film ist spannender und komischer.

Juggernaut - 18 Stunden bis zur Ewigkeit

Im Zentrum steht das Kreuzfahrschiff S. S. Britannic, das durch die gerade die gerade an die Sowjetunion verkaufte Traumschiff Hamburg gedoubelt wurde. Ein heimtückischer Bombenleger, der sich Juggernaut nennt, hat etliche Explosionskörper auf dem Schiff versteckt. Nach dem Zünden einer Bombe fordert er 500.000 Pfund, sonst wird er die Britannic in die Luft jagen. Obwohl die Reederei bereit ist zu zahlen, lehnt die britische Regierung dies ab und schickt das Team vom Bombenexperten Lieutenant Commander Anthony Fallon auf eine Himmelfahrtsmission…

Juggernaut - 18 Stunden bis zur Ewigkeit

Fallon wird von Dumbledore Richard Harris verkörpert und wenn dieser ganz allein versucht eine höllisch raffiniert konstruierte Bombe zu entschärfen, dann ist das ganz großes Spannungskino, weit entfernt vom dem im Katastrophenfilm üblichen Destruktions-Wahnsinn. Für Humor ist Lesters Stammschauspieler Roy Kinnear zuständig, der den für die Unterhaltung der Passagiere zuständigen Schiffsoffizier Curtain spielt. Dieser versucht ebenso verzweifelt wie vergeblich im Schatten der Todesgefahr für gute Laune zu sorgen, was einen amüsanten Kontrast zur spannenden Handlung ergibt.

Juggernaut - 18 Stunden bis zur Ewigkeit

Seinerzeit war 18 Stunden bis zur Ewigkeit trotz Star-Besetzung (Omar Sharif, Anthony Hopkins) kein großer Erfolg, sicher auch, weil die Werbekampagne ein weiteres Zerstörungs-Spektakel versprach, während der Film subtile Spannung mit eigenwilligen Humor verknüpfte. Doch die lange vergriffene DVD-Edition wurde hoch gehandelt und es ist erfreulich, dass eine schön aufgemachte Neuausgabe erschienen ist.

Juggernaut - 18 Stunden bis zur Ewigkeit

Das Mediabook von Justbridge Movies enthält den 110-minütigenden Film auf DVD und Blu-ray und als einziges Bonusmaterial einen englischsprachigen Trailer (2:54 min). Doch dafür gibt es noch ein reich bebildertes 18-seitiges Booklet mit Texten von Christoph N. Kellerbach.

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