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African Queen

Während des Ersten Weltkriegs fliehen die altjüngferlich-spröde Missionarstochter Rose Sayer und der raubeinige, trinkfeste Kapitän Charlie Allnutt auf dessen veraltetem Dampfboot aus Deutsch-Ostafrika vor den Deutschen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten finden die beiden doch zusammen und aus gegenseitiger Abneigung entwickelt sich eine Romanze, aber auch ein Angriffsplan auf ein deutsches Kanonenboot…

African Queen

Vor Ort in Afrika (und im Studio in London) drehte der abenteuerlustige Regisseur John Huston (Der Malteser Falke, Der Schatz der Sierra Madre) 1951 diesen Klassiker. Zu Anfang der Dreharbeiten war noch gar nicht klar, ob es ein Abenteuerfilm oder eine Komödie werden sollte. Doch da die Chemie zwischen Humphrey Bogart und Katharine Hepburn so gut funktionierte wurde es eine Mischung aus beidem und zugleich auch noch eine zu Herzen gehende Liebesgeschichte, die bis heute nichts von ihrem Reiz verloren hat.

African Queen

Die neu abgetastete  DVD- und Blu-ray-Edition von EuroVideo bietet den Film in noch nie gesehener Technicolor-Farbenpracht und Bildschärfe. Doch auch das Bonusmaterial kann sich sehen lassen. Zwar fehlt der Audiokommentar des Kameramanns Jack Cardiff der US-Edition, doch das knapp einstündige Making Of ist äußerst lehrreich. So ist zu erfahren, dass Bogart und Huston – ganz im Gegensatz zu den übrigen Crew-Mitgliedern – die Dreharbeiten in Afrika ohne Erkrankungen überstanden, da sie anstatt des dortigen zweifelhaften Wassers guten Whiskey tranken!

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Das alte, finstere Haus

William Castle produzierte zwar auch Roman Polanskis Rosemary´s Baby, doch wenn er selbst inszenierte ging es eher brachial zu. An subtilen Horror zeigte Castle wenig Interesse und arbeitete lieber mit Gimmicks. So ließ er Kinositze vibrieren, Pappskelette durch die Säle fliegen oder bot den Zuschauern, an vor der Vorführung gratis Lebensversicherungen abschließen.

Das alte, finstere Haus

Mit Der unheimliche Mr. Sardonicus startet Koch Media eine William Castle Collection. Für diesen 1961 entstandenen Horror-Film hatte sich Castle den “Punishment Poll“ ausgedacht, durch den das Publikum den Eindruck haben sollte, über das Ende des Films abzustimmen. Als zweiter Beitrag der Castle Collection folgt ein eher untypischer Film, ganz ohne Gimmick.

Das alte, finstere Haus

Da Anhang der 60er-Jahre sowohl William Castle als auch die durch Dracula mit Christoper Lee zu Weltruhm gekommenen britischen Hammer Film Productions eine Neuverfilmung der klassischen Horror-Komödie The Old Dark House planten, beschloss man die Kräfte zu bündeln. Castle übernahm in den englischen Bray Studios die Regie und Hammer sorgte für eine gute Besetzung (allen voran Robert Morley aus Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten) und sehenswerte Kulissen.

 Das alte, finstere Haus

Doch während James Whale (Frankenstein) 1932 nach einer Romanvorlage von J. B. Priestley ein sowohl skurriler als auch unberechenbarer Geisterhaus gelang, ist Castles Neuverfilmung eher im albernen Bereich angesiedelt. Das lag sicher auch daran, dass ein komplett neues Drehbuch geschrieben wurde, das den Film in die Richtung von Arsen und Spitzenhäubchen trimmen und zugleich eine Jugendfreigabe ermöglichen sollte.

 Das alte, finstere Haus

Es gab allerlei nette Details zu bestaunen, dazu gehört neben einem durchgeknallten Arche-Noah-Bastler auch ein sehenswerter Vorspann, der vom Cartoonisten Charles Addams gestaltete wurde, da dieser durch den Klassiker The Old Dark House zu seiner Addams Family inspiriert wurde. Doch insgesamt wollte das Remake nicht so recht zünden und verlor zudem noch einen Großteil seines Reizes, als es in den USA nur in Schwarzweiß gezeigt wurde. Dennoch ist es mehr als erfreulich, dass im Rahmen der William Castle Collection diese ungewöhnliche Kooperation zwischen englischen und US-Horror ansprechend dokumentiert wird.

Das alte, finstere Haus

Die Edition von Koch Media enthält den 86-minütigen Film auf DVD und auf Blu-ray, wahlweise in Farbe oder in Schwarzweiß. Hinzu kommt sehr interessantes Bonusmaterial: “Not too spooky“ –  Der britische Darsteller und Autor Jonathan Rigby plaudert recht launig und sehr kenntnisreich über den Film (28:37 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln): “House and Castle“ – Hammer-Experte Dr. Paul Frith liefert ergänzende Infos  (7:22 min), Deutscher Vorspann (1:34 min), Englischer Trailer (2:47 min) und eine Galerie mit 29 Fotos, Plakaten und Werbematerialien.

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Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten

Im Jahre 1910 veranstaltet eine Londoner Zeitung einen Wettflug über den Ärmelkanal bis nach Paris. Flieger aus aller Welt reisen an und wollen die Prämie gewinnen.

Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten

Doch vor dem spannenden Finale in der französischen Hauptstadt kommt es noch zu zahlreichen Bruchlandungen sowie zu einigen Konfrontationen zwischen den höchst unterschiedlichen Temperamenten der Flieger. Außerdem haben es sowohl der englische als auch der amerikanische Wettbewerbsteilnehmer auf die Tochter des Zeitungsverlegers abgesehen.

Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten

Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten von 1965 bietet eine sowohl liebevolle wie auch höchst aufwändige Rekonstruktion der die Kindertage der Luftfahrt, aber auch (noch immer treffenden) sanften Spott über nationale Eigenarten.

Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten

Die Engländer sind steif und hassen auf internationalen Treffen diese vielen Ausländer. Die Franzosen sind Frauenhelden, die Italiener haben zahlreiche Kinder, die Japaner bauen alles nach und dem deutschen Soldaten (ganz köstlich: Gerd Fröbe) befiehlt ganz einfach der Kaiser den Wettflug zu gewinnen.

Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten

Genau wie zuvor die DVD enthält auch die Blu-ray nur den Film. In den USA hingegen wurden auf der DVD Extras wie Audiokommentar des Regisseurs und eine Fotogalerie mitgeliefert. Trotzdem lohnt auch die Anschaffung der deutschen Scheibe, die leider nur in der Originalfassung Dolby 5.0 bietet. Doch immerhin ist der köstliche Film in voller Breite sowie mit Pausenmusik von Ron Goodwin und den kompletten von Ronald Searle gestalteten Vor- und Nachspann zu sehen.

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Jules Verne’s In 80 Tagen um die Welt

1956 entstand basierend auf Jules Vernes wohl besten Roman eine Kinoversion mit David Niven, die allgemein als sehr gelungen angesehen wird. Daher sollte es über 30 Jahre dauern, bis der Stoff erneut angepackt wurde. Pierce Brosnan, der sechs Jahre bevor er seinen Dienst als 007 (im Dialog dieses TV-Film ist übrigens des Öfteren der James Bond Wappenspruch Die Welt ist nicht genug zu hören) antrat und zuvor bereits in der TV-Miniserie Noble House sowie in Remington Steele überzeugte, ist genau wie Niven die ideale Besetzung des britischen Gentleman Phileas Fogg.

Jules Verne's In 80 Tagen um die Welt

Brosnan verkörpert sehr gelungen einen etwas steifen Pünktlichkeits-Fanatiker, der sich aufgrund einer Wette unverzüglich auf eine Weltreise begibt und für den die ganze Veranstaltung scheinbar genauso aufregend ist, wie eine Einladung zum Tee. Während 1956 neben David Niven Filmstars wie Marlene Dietrich, Frank Sinatra und Buster Keaton in kleinen Gastrollen zu sehen waren, spielen in der Serie zumeist TV-Stars wie Patrick Macnee (Mit Schirm, Charme und Melone) oder Pernell Roberts (Bonanza) mit. Bemerkenswert ist, dass die Briten Robert Morley und Sir John Mills bereits in der 1956er Verfilmung dabei waren.

Jules Verne's In 80 Tagen um die Welt

Doch auch die Hauptrollen in der über vierstündigen TV-Produktion sind mit Peter Ustinov als mürrischen Detektiv Fix und der sympathischen Julia Nickson (Rambo 2) als Prinzessin Aouda optimal besetzt. Foggs französischem Diener Passepartout spielte Eric Idle, dessen  Monty-Python Kollege Michael Palin im selben Jahr ebenfalls in 80 Tagen um die Welt reiste, dies allerdings tatsächlich im Rahmen einer BBC-Doku.

Jules Verne's In 80 Tagen um die Welt

Obwohl der Originaltitel der Serie Jules Verne´s Around the World in 80 Days lautet, wurde – genau wie bereits 1956 – echt häufig von Vernes Romanvorlage abgewichen, ohne dass die Geschichte dadurch interessanter geworden ist. Doch wann immer diese TV-Serie sich nah am Buch orientiert, kann sie voll überzeugen und bestens unterhalten.

Jules Verne's In 80 Tagen um die Welt

Die DVD-Neuedition von KSM präsentiert die Serie in einer im Vergleich zur alten e-m-s-Veröffentlichung insgesamt circa 5 Minuten längeren Fassung. Die (Voll-)Bildqualität ist okay, aber doch deutlich unschärfer als bei aktuellen Serien. Die zwei DVDs stecken getrennt in einer Plastikhülle mit Wendecover und diese wiederum in einem recht dekorativen Pappschuber, dessen FSK-Siegel prolemlos rückstandsfrei entfernt werden kann. Als Bonusmaterial gibt es lediglich eine kurze Bildergalerie, doch immerhin liegt ein interessant zusammengestelltes 12-seitiges Booklet bei.

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