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Years and Years

2019 produzierte die BBC eine erstaunliche Serie, die davon erzählt, wie sich unsere Welt in den nächsten Jahrzehnten entwickeln könnte. Als Mischung aus Maggie Thatcher, Boris Johnson und Donald Trump gelingt Emma Thompson als Vivienne Rook das erschreckend realistische Porträt einer rücksichtslosen Machtpolitikerin mit Entertainer-Qualitäten, deren Weg bis an die Spitze der britischen Regierung sich wie ein roter Faden durch die Serie zieht.

Doch im Zentrum der von Russell T Davies (Doctor Who, Torchwood) konzipierten Serie steht die Familie Lyons, deren Schicksal niemanden kaltlassen dürfte. Der schwule David Lyons (Russell Tovey) verliebt sich in den ukrainischen Flüchtling Viktor (Max Baldry), der wieder in seine vom Krieg gebeutelte Heimat abgeschoben wird. Die Pandemie hat die Serie nicht vorausgesehen, doch in Sachen russischer Invasion in der Ukraine ist sie erstaunlich hellsichtig.

Davids Bruder Stephen (Rory Kinnear) verliert seinen Job als Banker und alle Ersparnisse.  Mit seiner Familie muss er zur resoluten Großmutter Muriel (Anne Reid) ziehen und er findet nur einen Job als Fahrradkurier. Davids Tochter Bethany (Lydia West) möchte am liebsten sterben und ihr Bewusstsein in einer Cloud hochladen lassen. Sie begnügt sich jedoch damit, Körperteile und –funktionen mit dem Internet zu verknüpfen.

Edith Lyons (Jessica Hynes) ist eine politische Aktivistin, die in der Nähe war als Donald Trump einen Atomangriff auf eine chinesische Insel verübt hat. Edith hat nur noch wenige Jahre zu leben und setzt alles dran, um zu beweisen, dass Vivienne Rook bedürftiger Menschen in KZ-ähnlichen Lagern internieren lässt.      

Für Years and Years spricht, dass die erschreckend realistisch wirkende Geschichte nicht ausufert und wie viele US-Serien in epischer Länge erzählt wurde, sondern mit sechs knapp einstündigen Episoden recht kompakt daherkommt. Dennoch bleibt genügend Zeit, um nicht nur von einer dystopischen Zukunft zu erzählen, sondern auch davon, wie wichtig familiärer Zusammenhalt in schweren Zeiten ist. 

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James Bond: Spectre

Mit Skyfall gelang dem Regisseur Sam Mendes und seinem Team das Kunststück einen ebenso klassischen wie modernen James-Bond-Film zu drehen. Das Werk überzeugte in Sachen Action, doch auch das Drehbuch überraschte immer wieder. Laut Hauptdarsteller Daniel Craig wurde bei Spectre versucht alles noch “bigger and better“ zu machen. Doch das Überraschendste am neuen 007-Film ist, dass es (Vorsicht Spoiler!) keine Überraschungen gibt.

Spectre
Beginnend mit einer beeindruckend langen Einstellung wurde die in Mexiko-City angesiedelte Pre-Titel-Sequenz zwar nach allen Regeln der Filmkunst während des dort gefeierten “Day of the Dead“ opulent in Szene gesetzt. Doch bevor es action-mäßig richtig losgeht (irgendwie sollte da doch ein Stadion in die Luft gejagt werden, oder?), erklingt auch schon Sam Smiths gar nicht einmal so mitreißender Titelsong Writing’s on the Wall. Immerhin hat Daniel Kleinman für den Vorspann wieder hübsche surreale Bildsequenzen gefunden, in die auch Daniel Craig mit eingebaut wurde.

Spectre
Der dann folgende Hauptfilm lässt James Bond einmal mehr aus den Dienst ausscheiden, da er auf eigene Kappe ohne Absprache mit M ermittelt hat. Der Grund hierfür ist allerdings halbwegs originell, die dann folgenden in Rom, Österreich (Im Geheimdienst ihrer Majestät lässt hier – aber leider auch nur hier – überdeutlich grüßen) und Marokko gedrehten Sequenzen eher weniger. Wenn hier aus alten 007-Filmen zitiert wird, wirkt dies meist peinlich.

Spectre

Gut ist Spectre dort, wo der Film auf Skyfall aufbaut und ebenfalls spannende in London gedrehte Momente zeigt. Wenn hier das liebgewonnene neue Team mit M (Ralph Fiennes), Moneypenny (Naomie Harris), Q (Ben Whishaw) und Tanner (Rory Kinnear) außerhalb der gewohnten Büro-Atmosphäre agiert, wirkt der Film frisch.

Spectre

Keine gute Idee hingegen war es, den Schurken von Christoph Waltz in seinem patentierten schmierig-eleganten Stil spielen zu lassen. Dabei ist der Ansatz, die von Waltz verkörperte Figur Franz Oberhauser (die im Zusammenhang mit Ian Flemings Kurzgeschichte Octopussy steht) mit der Vergangenheit von James Bond zu verknüpfen, durchaus vielversprechend. Doch leider ist das Finale des Films enttäuschend konventionell geraten und macht nicht neugierig auf einen weiteren 007-Film von Mendes. Anscheinend sollte nach dem Hacker-Angriff auf Sony diesmal eine Geschichte erzählt werden, die es nicht wert ist, im Internet vorab ausgeplaudert zu werden.

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