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Minority Report

Philip K. Dick hat mit seinen die Realität anzweifelnden Science-Fiction-Storys schon die Vorlage für zwei auf höchst unterschiedliche Art gelungene Filme geliefert: Ridley Scott schickte einen an sich zweifelnden Harrison Ford als Blade Runner auf die Jagd nach künstlichen Menschen und Paul Verhoeven ließ Arnold Schwarzenegger in Total Recall auf einen Abenteuerurlaub gehen, der immer mehr zum blutigen Selbsterfahrungstrip wurde. Scott setzte auf Atmosphäre und Verhoeven auf Action. Beide Werke verwirrten und verstörten die Zuschauer so sehr, dass sie zu Kultfilmen wurden.

Minority Report

2002 hat sich Steven Spielberg eines Philip K. Dick-Stoffes angenommen und gleich im ersten Bild will er andeuten, dass er uns diesmal richtig hart und depressiv kommen will. Das unglaublich kitschige Emblem seiner Firma Dreamworks kommt auch in diesem kühlen blaustichigen leicht metallisch-schmuddeligen Look des Films daher, der jegliche Niedlichkeit oder glatte Action vermeiden soll. In der Hauptrolle agiert dagegen ein Tom Cruise, der uns immer wieder glauben lässt, wir wären hier im dritten Teil von Mission: Impossible. Regisseur und Hauptdarsteller verhindern leider, dass Minority Report statt eines Spielberg- oder Cruise-Vehikel ein richtig guter Film wurde.

Minority Report

Dabei ist die Story mehr als interessant: In ferner Zukunft können Mörder noch bevor sie zuschlagen verhaftet werden. Eine spezielle Behörde analysiert die Visionen von drei seherisch begabten Menschen und schickt Spezialeinheiten los um die potentiellen Mörder auf noch nicht ganz frischer Tat zu verhaften. Hierdurch wurden Mordfälle gänzlich eliminiert. Cruise spielt nun ein Mitglied einer dieser Spezialtruppen, der am eigenen Leibe erfährt, dass dies System alles andere als perfekt ist.

Minority Report
Leider bleibt der zweifelnde Cruise immer noch viel zu sehr der strahlende Held. Dies kann nicht nur am Darsteller liegen, denn Stanley Kubrick hat ihn in Eyes Wide Shut ganz schön verwirrt aussehen lassen. Doch Spielberg, der sich bereits in A.I. – Künstliche Intelligenz als Kubricks Erbe versuchte, möchte seine Zuschauer nicht allzu sehr frustrieren. Daher gibt es immer mal wieder eine fröhlich nervende Cornflakes-Verpackung oder ähnliche kleine Späßchen damit es nicht allzu düster wird.

Minority Report

Wie schon bei Der Soldat James Ryan (und eigentlich auch bei Schindlers Liste) traut sich Spielberg nur ein kleines bisschen hinein in die menschlichen Abgründe, um danach gleich ganz schnell wieder unverbindlich und versöhnlich zu werden. Dazu gehört natürlich auch ein absolutes Happy End, dass die Zuschauer dann völlig unverstört in die Realität entlässt.

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John Carter – Zwischen zwei Welten

1912, kurz bevor er mit seinen Tarzan-Geschichten richtig durchstartete, begann der Autor Edgar Rice Burroughs mit einer Reihe von 11 Romanen, die unzweifelhaft Flash Gordon, Superman, Star Wars und James Camerons Avatar maßgeblich beeinflussten.

John Carter - Zwischen zwei Welten

Hauptfigur der Geschichten ist ein gewisser John Carter, der einst als Soldat der Konföderierten diente, sich auf der Flucht vor einigen Indianern in einer Höhle versteckte und dort von einer mysteriösen Kraft direkt auf den Planeten Mars transportiert wird. Durch die dort herrschende geringere Schwerkraft verfügt er über Superkräfte, freundet sich mit dem grünhäutigen vierarmigen Marsianer Tars Tarkas an und verliebt sich in die rothäutige Prinzessin Dejah Thoris…

John Carter - Zwischen zwei Welten

Schon sehr lange wurde versucht die Geschichten von John Carter auf die große Leinwand zu bringen. Einst waren Trickexperte Ray Harryhausen oder Regisseur Joe Dante und Darsteller Tom Hanks als Dreamteam im Gespräch, vor einiger Zeit Jon Favreau (Iron Man) aber auch Robert Rodriguez.

John Carter - Zwischen zwei Welten

2012 hatte sich schließlich die Firma Disney, die bereits Burroughs‘ Tarzan recht anständig als Zeichentrickfilm adaptierte, der Sache angenommen. Da erschien es nur logisch sich der Kreativkräfte der Tochter Pixar zu bedienen. Der Regisseur Andrew Stanton (Findet Nemo, Wall-E) ist ein großer Fan der Fantasy-Romane Burroughs und realisierte – genau wie zeitgleich sein Kollege Brad Bird mit dem vierten Teil Mission: Impossible – mit John Carter seinen ersten Realfilm.

John Carter - Zwischen zwei Welten

Die schon lange überfällige Verfilmung der Abenteuer von John Carter, dem Ur-Vater aller Superhelden und Space Operas, ist ein Triumph in jeglicher Hinsicht. Taylor Kitsch (Wolverine) ist eine sympathische Heldenfigur und führt ein beachtliches Ensemble an. Ciarán Hinds, Mark Strong, James Purefoy und die attraktive Powerfrau Lynn Collins (die ebenfalls in Wolverine zu sehen war) als Dejah Thoris tragen phantasievolle Gewänder, während Willem Dafoe, Thomas Haden Church und Samantha Morton die vierarmigen grünhäutigen Tharks-Aliens doubeln.

John Carter - Zwischen zwei Welten

Es ist deutlich zu spüren, dass hier Fans von Burroughs’ Romanen und den zugehörigen legendären Coverillustrationen von Frank Frazetta am Werke waren. Das Design der Außerirdischen und der fremden Welten ist atemberaubend werkgetreu. Spezial- und 3D-Effekte sind absolut state of the art.

John Carter - Zwischen zwei Welten

Im Gegensatz zum schnell abgedrehten Billigfilm Princess of Mars (2009) der für ihre “Mockbuster“ berüchtigten Trashschmiede The Asylum  wurde die Geschichte nicht in die Gegenwart verlegt, sondern beginnt im vorletzten Jahrhundert. Eine sehr schön nostalgisch ausgestaltete Rahmenhandlung bildet die Klammer zu einem turbulenten fast schon atemlosen Fantasy-Abenteuer, das in ein schönes Finale mündet.

John Carter - Zwischen zwei Welten

Leider kam der Film zu spät. Kritiker und Publikum schien dies ein Plagiat auf alle jene Fantasy-Werke, die ohne Burroughs nicht denkbar gewesen wären, Andrew Stanton kehrte zurück zum Trickfilm und inszenierte Findet Dorie.

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