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Das Damengambit

Anya Taylor-Joy bereicherte mittelprächtige Filme wie The New Mutants oder Glass und hat Edgar Wrights Last Night in Soho zum Strahlen gebracht. Doch ihre beste Rolle spielte sie in der aus sieben Episoden bestehenden Netflix-Serie Das Damengambit, die auf einem Roman von Walter Tevis basiert.

Das Damengambit

Taylor-Joy überzeugt hier als Elizabeth Harmon, die in den 50er-Jahren in einem christlichen Waisenhaus in Kentucky aufwächst und vom dortigen Hausmeister die Grundlagen das Schachspielen lernt. Beth beschäftigt sich so intensiv mit dem Spiel, dass sie als junge Frau in Moskau gegen den amtierenden Weltmeister antritt…

Das Damengambit

Die komplette Serie wurde von Scott Frank inszeniert und geschrieben. Frank war zuvor an den Drehbüchern zu Minority Report, The Wolverine und Logan. Anya Taylor-Joy gelang die glaubhafte Darstellung einer willensstarken, aber auch zu Exzessen neigenden, Frau, die in den 60er-Jahren ein erstaunlich selbstbestimmtes Leben führt.

Das Damengambit

Für die Serie spricht, dass Scott Frank nur am Rande daran interessiert ist, genüsslich zu zeigen, wie der Hauptfigur immer neue Steine in den Weg gelegt werden. Stattdessen erzählt Das Damengambit davon, wie jemand zielstrebig aber nicht rücksichtslos seinen eigenen Weg geht. Dieser Hoffnung machende Grundton ist eine willkommene Abwechslung in einer Zeit, in der Pessimisten die besseren Argumente haben.

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Ruhet in Frieden – A Walk among the Tombstones

Lawrence Block hat seit 1976 bereits 17 Romane mit dem ehemaligen Polizisten und trockenen Alkoholiker Matthew Scudder geschrieben. 1986 ließ Regisseur Hal Ashby (Harold und Maude) Jeff Bridges den Privatdetektiv ohne Lizenz verkörpern, verlegte die Handlung in 8 Millionen Wege zu sterben jedoch nach Los Angeles. Liam Neeson hingegen spielt einen sehr viel stärker an der literarischen Vorlage orientierten Matt Scudder.

Ruhet in Frieden - A Walk among the Tombstones

Scudder quittierte den Dienst bei der New Yorker Polizei, nachdem er bei der Verfolgung einiger Krimineller versehentlich ein kleines Mädchen erschossen hatte. Da er dabei betrunken war, gibt Scudder sich die Schuld. Seine neue Sucht sind die Treffen der Anonymen Alkoholiker. Er nimmt hin und wieder Aufträge an und lässt sich dafür Geschenke machen. Als zwei Serialkiller systematisch die Verwandten von reichen Drogenhändlern entführen, Lösegeld erpressen und ihre Geiseln trotzdem umbringen, wird Scudders Jagdinstinkt geweckt…

Ruhet in Frieden - A Walk among the Tombstones

Es war 2008 eine echte Überraschung als Liam Neeson in 96 Hours eine Rolle angenommen hatte, die 30 Jahre zuvor Charles Bronson gespielt hätte. Doch Neesons Talent machte aus dem ehemaligen CIA-Agenten Bryan Mills einen glaubhaften Charakter und aus dem recht plumpen Action-Thriller einen verdammt spannenden, ja sogar richtig guten Film. Dies galt für die beiden Fortsetzungen leider nur noch bedingt. Umso erfreulicher ist es, Neeson in Ruhet in Frieden, einen ganz anderen, aber mindestens genauso spannenden Film zu sehen. Auch hier ist seine ruhige Präsenz schon die halbe Miete. Action-Fans müssen sich nach dem bleihaltigen Auftakt eine ganze Weile gedulden, bis es dann zum richtig spannenden Finale auf einem Friedhoff kommt, daher auch der sehr viel bessere Originaltitel A Walk among the Tombstones. Doch auch oder gerade die ruhigeren Szenen mit den unbekannten aber guten Nebendarstellern fesseln. Regisseur und Drehbuchautor Scott Frank (Get Shorty) hat die intelligenten Wortgefechte sehr spannend in Szene gesetzt. Die Kino-Einspielergebnisse lassen es eher nicht vermuten, dennoch wäre es sehr erfreulich Neeson in weiteren Filmen als Matt Scudder zu sehen.

Ruhet in Frieden - A Walk among the Tombstones

Die Blu-ray von Universum Film enthält neben dem 114-minütigen Hauptfilm noch Interviews (26:10 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), ein kurzes aber gutes Making Of (6:26 min), einen Blick hinter die Kulissen (12:07 min), sowie den Original-Trailer (2:28 min) und den deutschen Trailer (2:01 min).

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