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Max Giermann: Ich bin was, was Du nicht siehst

Das ausgebildete Clown Max Giermann erwarb sich einigen Ruhm durch seine Promi-Parodien in der ProSieben-Show Switch reloaded. Doch die Rolle seines (bisherigen) Lebens spielte er in der ansonsten auf Dauer etwas ermüdenden ZDF-Serie Sketch History. Dort interpretierte er einige historische Personen wie Julius Cäsar oder den Heiligen König Melchior als Vorfahren von Klaus Kinski. Innerhalb der Serie ist aber auch zu erfahren, dass es Werner Herzog war, der Kinski während der Dreharbeiten zu Fitzcarraldo dazu anstachelte, den Berserker zu spielen. Es ist unglaublich, wie Max Giermann in diesem und zahlreichen weiteren Sketchen zum augenrollenden Schauspiel-Wüterich wird.

Max Giermann: Ich bin was, was Du nicht siehst

Es war eine echte Überraschung, als in der Vorschau des auf Cartoon-Bücher spezialisierten Lappan Verlags ein Buch von Max Giermann angekündigt wurde. Eine Erklärung hierfür liefert ein sich durch das ganze Buch ziehendes Interview. Max Giermann erzählt hierin, dass er wahrscheinlich schon länger als er denken kann zeichnet. Er ist jedoch Autodidakt und es gibt bei ihm “klare handwerkliche Grenzen“.

Max Giermann: Ich bin was, was Du nicht siehst

Doch Giermann gelingt es fast immer seine durchaus abgefahrenen und verrückten Einfälle zu visualisieren. Dabei setzt er nicht nur auf krakelig gezeichnete Cartoons, sondern fabriziert auch recht lustige Montagen aus Fotos und Zeichnungen.

Max Giermann: Ich bin was, was Du nicht siehst

Doch auch die Fans des Kinski-Parodisten kommen auf ihre Kosten durch einige köstliche Karikaturen des Edgar-Wallace-Augenrollers, sowie durch Fotos von Giermann, der täuschend ähnlich als Jens Spahn, Robert Habeck oder Donald Trump hergerichtet wurde.

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Sketch History

Bei dieser ZDF-Comedy-Show überrascht am meisten die sorgfältige und sehr aufwändige Machart. Kulisse, Kostüme und Spezialeffekte, alles ist vom Feinsten. Dadurch hat der Zuschauer tatsächlich den Eindruck in der Steinzeit, bei den Wikingern, im Führerbunker oder im Weißen Haus zu sein. Der Humor schreckt auch vor Derbheiten und Brutalitäten nicht zurück, daher lief die Sketch History im ZDF-Spätprogramm, die zugehörige DVD ist jedoch bereits ab 12 Jahren freigegeben.

Sketch History

Da die einzelnen Episoden durch Animationsfilmchen verbunden werden, drängt sich ein Vergleich zu Monty Python’s Flying Circus auf. Doch der britische TV-Klassiker war Ende der Sechziger Jahre sehr viel innovativer und konsequenter. Die Trickfilme von Terry Gilliam standen auf eigenen Füssen und brauchten keine lustig gemeinten erläuternden Texte, wie sie Bastian Pastewka in der Sketch History aufsagt. Wichtiger noch ist jedoch, dass bei Monty Python jeder einzelne Sketch für sich stand und nicht Teil einer auf mehrere Episoden verteilten Serie war.

Sketch History

Genau darin besteht das Problem bei der Sketch History. Eine Episode für sich betrachtet erfreut durch die Opulenz und die ständig wechselnden, aufwändig in Szene gesetzten, historischen Schauplätze. Doch optisch ist das Pulver schnell verschossen. Geballt betrachtet, beginnt es irgendwann zu nerven, wenn immer wieder Homestorys von Beethoven oder Edison erzählt werden, kein Mensch William Shakespeare versteht, oder Matthias Matschke zum x-ten Mal als Joseph Goebbels Varianten zur Sportpalast-Rede zum Besten gibt.

Sketch History

Doch das Serielle hat natürlich auch seine Reize, etwa wenn immer wieder (und in den letzten Folgen leider kaum noch) Max Giermann einige historische Personen wie Julius Cäsar oder den Heiligen König Melchior als Vorfahren von Klaus Kinski interpretiert. Es ist unglaublich, wie er dabei zum augenrollenden Schauspiel-Wüterich wird. Nicht ohne sind auch die wirklich lustigen Interviews mit den historischen Persönlichkeiten am Ende jeder Episode. Das Konzept der Sketch History ist ganz sicher noch ausbaufähig, zumal das Ensemble wirklich mit Leib und Seele dabei ist.

Sketch History

Die DVD von Sony enthält auf 2 Scheiben alle 10 Episoden der “Sketch History“. Als Bonusmaterial gibt es 6 Minuten mit Outakes und ein Faltblatt mit Biographien des Ensembles.

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