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Parasite

Die in sehr ärmlichen Verhältnissen lebende südkoreanische Familie Kim bekommt die ganz große Chance zum sozialen Aufstieg, nachdem der Sohn einen Job als Nachhilfelehrer bei einer Tochter aus gutem Hause antritt. Diesem gelingt es bei der in einem architektonischen Wunderwerk hausenden Parks mit allerlei Tricks sowohl seine Schwester als Kunsttherapeutin als auch seinen Vater als Chauffeur und seine Mutter als Köchin unterzubringen…

Parasite

Dieser Auftakt von Parasite klingt nach der asiatischen Variante einer jener französischen Wohlfühl-Komödien, die reale soziale Probleme mit freundlichem Humor zukleistern, wie Ziemlich beste Freunde oder Monsieur Claude und seine Töchter. Dazu passend lässt das einfallsreiche Design der trotz allen irgendwie anheimelnden Kellerwohnung der Kims und der klinisch-reinen unterkühlten Villa der Parks in der Oberstadt an den Look der Werke von Jacques Tati denken.

Parasite

Doch der mit The Host und Snowpiercer auch im Horror- und Science-Fiction-Kino beheimatete Regisseur und Drehbuchautor Bong Joon-ho hat noch einige deftige Überraschungen im Angebot. Davon sollte so wenig wie möglich verraten werden. Die größte Überraschung ist jedoch, dass dieser unberechenbare südkoreanische Blockbuster neben der Goldenen Palme auch die Oscars in den Rubriken Regie, Drehbuch, bester Film und bester internationaler Film gewann.

Auf den normalen DVD- und Blu-ray-Editionen ist als Bonusmaterial neben einigen Trailern nur ein kurzes (im Film nur kurz zu sehendes) You-Tube-Video über das schnelle Zusammenfalten von Pizza-Kartons enthalten. Da Bong Joon-ho seinen Film nochmals in einer schwarzweißen Version in die Kinos brachte, werden auch entsprechende Special-Editions veröffentlicht.

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The Host

Zwar hat Südkorea keine vergleichbare Monster-Tradition wie Japan mit seinen langlebigen Godzilla– und Gamera-Filmreihen, doch die dortige Filmindustrie produzierte 1967 mit Taekoesu Yonggary (der bei uns als Godzillas Todespranke in den Jugendvorstellungen lief) einen kleinen Klassiker des Man-in-Monstersuit-Genres. Doch jetzt wurde auf Modelleisenbahnlandschaften zerstampfende Männer in Gummianzügen verzichtet und tricktechnisches Knowhow in den USA (bei der schon für Harry Potter tätigen Firma The Orphanage) eingekauft. Pikanterweise wurde damit in Südkorea ein Film zusammengebastelt, der alles andere als freundlich mit Amerika umspringt.

The Host

Zum Auftakt des Films wird gezeigt, wie ein US-Konzern ungeniert die Abfälle von genetischen Experimenten einfach in den mitten durch Seoul fließenden Fluss Han entsorgt. Zwei Jahre später gibt es die Quittung und eine seltsame Mischung aus Nashorn, Saurier und Fisch entsteigt den Fluten und metzelt die Bevölkerung Seouls nieder um anschließend bis zur nächsten Untat spurlos zu verschwinden. Dabei entführt die Bestie die Tochter eines Kioskbesitzers, der gemeinsam mit seiner alles andere als heroischen (oder gar intelligenten) Verwandtschaft den Kampf aufnimmt und dabei immer noch effektiver als die ungeniert in der Fremde operierende US-Army ist…

The Host

Dem Erfolgsregisseur Bong Joon-ho (Snowpiercer, Parasite) gelang mit The Host eine alles andere als homogene aber höchst anregende Mixtur aus Monsterfilm, Sozialkritik und Klamauk, die 2006 in Südkorea zum erfolgreichsten Film aller Zeiten wurde. Unvergleichlich wie die Bestie (allen Spielregeln des Horrorkino zum Trotz gleich nach wenigen Minuten) in voller Gruselpracht am helllichten Tag einen blutigen Amoklauf inmitten einer Menschenmasse veranstaltet. Etwas befremdlich wirkt hingegen manche humoristische Einlage, doch der Asiate lacht halt etwas anders als unsereins. Insgesamt ist es nicht unsympathisch, dass es diesmal nicht einigen Superhelden oder –hirnen gelingt den Drachen zu bezwingen sondern einer reichlich abgewrackten Unterschichts-Familie.

The Host

Mittlerweile liegt “The Host“ auch auf Blu-ray vor, hier gibt es als Bonus noch „Barking Dogs Never Bite“ das Erstlingswerk von Regisseur Bong Joon-ho auf einer Extrascheibe in Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

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