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Henk Kuijpers: Franka-Gesamtausgabe 2

Es ist sehr lobenswert, dass der All Verlag eine gebundene Gesamtausgabe der niederländischen Serie Franka gestartet hat. Besonders erfreulich ist, dass die detailreichen Comicseiten von Henk Kuijpers, sowie seine zahlreichen zusätzlichen Illustrationen im leichten Überformat zum Abdruck kommen und dass es eine sachkundige Einführung in die holländische Comicszene von Volker Hamann (Reddition) gibt.

Mittlerweile liegt bereits der zweite Band der Gesamtausgabe vor, der zeigt wie die zuvor durch ihren großen Kopf noch etwas kindlich wirkende Titelheldin langsam zu einer attraktiven Frau heranreift und wie Kuijpers anstatt seiner anfangs noch oft etwas überkonstruierter Geschichten, spannende Abenteuer erzählt, die bei den besten frankobelgischen Serien mithalten können.

Den Auftakt des zweiten Bandes bildet das nett in Szene gesetzte 38-seitige Album Circus Santekraan von 1980, in dem Kuijpers seiner Liebe zum fahrende Volk Ausdruck verleiht. In detailverliebten Bildern erzählt er nicht allzu glaubhaft vom Verwandlungskünstler John Something Smith, der sich in Windeseile in Charlie Chaplin, Winston Churchill oder Stan und Ollie verwandeln kann.

Ein deutlicher Fortschritt ist die 22-seitige Story Das Geheimnis der Sümpfe. Franka wird hierin beim Versuch einer alten Seemanns-Legende auf die Spur zu kommen mit einer riesigen Eule konfrontiert. Kuijpers kann hier so richtig aus dem Vollen schöpfen und in seinem detaillierten Zeichenstil Schiffe, Bauwerke und abenteuerliche Konstruktionen präsentieren.

Dieses Abenteuer wurde 1982 zusammen mit zwei weiteren Geschichten als Album veröffentlicht. Doch Der Saboteur und Der Pyromane sind eher konventionelle und oft etwas unnötig kompliziert erzählte Kriminalgeschichten, die ausschließlich Kuijpers fiktive Großstadt Groterdam als Schauplatz haben. Dieser Band der Gesamtausgabe enthält als Bonus noch ergänzte und überarbeitete Seiten, die Kuijpers für spätere Veröffentlichungen nachgeliefert hat. Diese kommen allerdings recht kleinformatig zum Abdruck.

Den Abschluss bildet der 1983 im niederländischen Comicmagazin Eppo gestartete Zweiteiler Die Zähne des Drachen und Der Untergang des Donnerdrachen. Dieser vielleicht immer noch unerreichte Höhepunkt der Serie steht in der Tradition von Sir Arthur Conan Doyles The Lost World und handelt von einer abgelegenen Gegend, in der immer noch Dinosaurier leben.

Bemerkenswert ist Kuijpers sorgfältig konstruierte Spannungsbogen, der Franka mit zwei weiteren interessanten unabhängigen weiblichen Charakteren konfrontiert. Im Zentrum steht zunächst ein geheimnisvoller prähistorischer Knochen, der nicht so alt ist, wie er sein müsste. Nachdem Franka diesen in einem Trödelladen im Hafenviertel erworben hat, wird sie von der Asiatin Mai Mai verfolgt und weckt den Forschergeist der Paläontologin Ava Adelaar.

Cover der Vorzugsausgabe

Kuijpers erzählt auch von einer nur aus Männern bestehenden Expedition zum Drachenfelsen, die 1936 tragisch scheiterte. Im großen Finale konfrontiert er seine drei Protagonistinnen im Inneren eines Vulkans mit allerlei Ungetümen aus der Urzeit.

Mir fällt kein Spirou– oder Tintin-Album ein, in dem es derart turbulent und spannend zugeht, wie auf den letzten 25 Seiten von Der Untergang des Donnerdrachen!

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André Taymans Eden

Sir Arthur Conan Doyle bereicherte die populäre Kultur nicht nur durch seinen Meisterdetektiv, sondern war auch der Urgroßvater aller Dinosaurier-Fantasien. 1912 erschien sein Roman The Lost World über eine Expedition, die zu einem geheimnisvollen Plateau in Südamerika aufbricht, das von Sauriern und menschenähnlichen Affen bevölkert wird.

1925 wurde The Lost World erstmals verfilmt. Für die Tricks war Willis O’Brien zuständig, der hierbei die nötigen Fähigkeiten erwarb, um acht Jahre später King Kong gegen Dinosaurier antreten zu lassen. 1960 entstand eine sehr viel weniger gut gelungene Neuverfilmung und 1997 verpasste Steven Spielberg seiner Fortsetzung zu Jurassic Park den Untertitel The Lost World.

Conan Doyles Roman unterhält nicht nur durch die Saurier, sondern auch durch den zu Wutausbrüchen neigenden rauschebärtigen Hünen Professor George Edward Challenger. Mit diesem schuf der Autor eine charismatische Figur, die er danach noch in zwei weiteren Romanen und zwei Kurzgeschichten auftreten ließ.

Doch der Initiator der Expedition war im Roman der irische Journalist Edward Dunn Malone, von dessen Urenkelin Kathy eine Comicserie von André Tayman (Caroline Baldwin) erzählt. Kathy macht 1970 ihren Abschluss in Paläontologie und erhält am Tag der Diplomverleihung die Aufzeichnungen ihres Urgroßvaters.

Zusammen mit einigen Hippie-Freunden bricht Kathy in zwei VW-Bussen auf, um die verlorene Welt zu finden. Der Kombination aus New Age und Dinosaurier-Action inklusive Schurkenbande trotzt Tayman in seinem an den großen Klassikern des Abenteuercomics geschulten Stil einen Nostalgietrip ab, der auf die Fortsetzungen gespannt macht.

Schreiber & Leser hat den ersten Band von Eden als Hardcover-Edition veröffentlicht. Zur auf 333 Exemplare limitierten Vorzugsausgabe gibt eine hübsche Beigabe. Wer diese im Fachhandel erwirbt, erhält zusätzlich noch einen von Taymann signierten VW-Bulli-Bastelbogen!   

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Versunkene Welt – The Lost World

Einmal mehr ist es sehr erfreulich, dass uns Koch Media einen kleinen Klassiker des phantastischen Films in sehr guter Bildqualität auf DVD und Blu-ray zugänglich macht. Diesmal handelt es sich um eine Verfilmung von Sir Arthur Conan Doyles Roman The Lost World. Der Schöpfer von Sherlock Holmes erzählt hierin von einer Expedition, die das Team des zu Wutausbrüchen neigenden Professor Challenger in ein abgelegenes von Dinosauriern bevölkertes Tal führt.

Versunkene Welt – The Lost World

Der von Irwin Allen (The Time Tunnel) produzierte Film von 1960 lief bei uns unter den Titeln Versunkene Welt und Urupara – Die versunkene Welt in den Kinos. Claude Rains (Casablanca) als Challenger, sowie Michael Rennie (Der Tag, an dem die Erde still stand) und Jill St. John (Diamantenfieber) sind eine gute Besetzung.

Versunkene Welt – The Lost World

Doch was dem Film fehlt, sind glaubhafte Dinosaurier. Genau wie im 20 Jahre zuvor entstandenen Steinzeitmenschen-Klamauk Tumak, der Herr des Urwalds kommen hier ins Riesenhafte vergrößerte Eidechsen zum Einsatz. Diese wurden mit Hörnern und Knochenkämmen beklebt, in eine Felsschlucht geworfen, ertränkt und (höchstwahrscheinlich mit Hilfe von Elektroschocks) aufeinander losgelassen.

Versunkene Welt – The Lost World

Das es auch sehr viel stilvoller geht, beweist eine Verfilmung des selben Stoffs, die 1925 entstand und dankenswerterweise der Edition von Koch Media als Bonusmaterial beigelegt wurde. Der Stummfilm ist sehr viel atmosphärischer, da die Geschichte, genau wie die Romanvorlage und im Gegensatz zur in der damaligen Gegenwart angesiedelten Verfilmung von 1960, im viktorianischen Zeitalter angesiedelt ist. Wallace Beery ist ein wilderer und charismatischerer Professor Challenger als Claude Rains. Am wichtigsten sind jedoch die liebevoll per Stop-Motion-Technik animierten sehr viel glaubhafteren Dinosaurier.

Versunkene Welt – The Lost World

Hierfür war der Spezialeffekt-Experte Willis O’Brien verantwortlich, dem 1933 mit King Kong und die weiße Frau sein Meisterwerk gelingen sollte. Für das große Finale dieses Klassikers, in dem ein Monster eine moderne Großstadt terrorisiert, konnte Willis O’Brien in The Lost World bereits üben. Der Film von 1925 endet damit, dass ein von der Expedition mitgebrachter Brontosaurier in London Amok lief. Der geizige Irwin Allen verkniff sich dieses große Finale in seiner etwas sensationsarmen 1960er Farbfilmversion von The Lost World.

Versunkene Welt – The Lost World

Die Edition von Koch Media enthält den 92-minütigen Farbfilm von 1960 im 1:2,35-Breitwandformat. Als Specials gibt es noch eine kurze Doku (3:03 min), einen Bericht von der Premiere (1:07 min), zwei deutsche Trailer (3:03 min + 2:42 min), einen US-Trailer (3:03 min) sowie eine Galerie mit 92 Bildern und Werbematerialien. Eine zweite Scheibe enthält “The Lost World“ von 1925 in einer restaurierten 97-minütigen eingefärbten Version mit Musikuntermalung. Hinzu kommt noch eine stumme “Kodakscope Version“ des selben Fioms, die nur 64 Minuten lang ist, sowie ein stummer Trailer (1:15 min) und Spezialeffekt-Outtakes (9:11 min).

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Tumak, der Herr des Urwalds

Bereits 1927 drehte der Produzent Hal Roach mit Stan Laurel und Oliver Hardy einen Kurzfilm namens Flying Elephants, der in der Steinzeit spielte. 13 Jahre später kehrte Roach in diese Zeitepoche zurück und inszenierte zusammen mit seinem Sohn den Film One Million B. C. über Menschen in Fellklamotten, der eigentlich ernst gemeint war.

Tumak, der Herr des Urwalds

Doch bereits der Prolog ist einigermaßen komisch. Hier sucht eine mit Lederhosen und Sepplhüten bekleidet Reisegruppe auf einer Bergtour in einer Höhle Unterschlupf und trifft dort auf einen zauseligen Wissenschaftler, der sofort zu einem Vortrag über das Leben in der Urzeit ansetzt.

Tumak, der Herr des Urwalds

Wenn dann von einer Horde Steinzeitmenschen erzählt wird, die sich nicht nur mit als Mammuts verkleideten Elefanten, sondern auch noch mit ins riesenhafte vergrößerten Eidechsen herumschlagen muss, dürfte kaum ein Auge trocken bleiben.

Tumak, der Herr des Urwalds

Einer der Höhepunkte ist, wenn der hünenhafte Darsteller Victor Mature (Das Gewand, Faustrecht der Prärie) in seiner zweiten Kinorolle als Tumak im Faustkampf gegen einen gleichgroßen Mann antritt, der in einen T-Rex-Kostüm steckt.

Tumak, der Herr des Urwalds

Etwas weniger witzig ist die Unbekümmertheit, mit der hier Eidechsen und Krokodilen nicht nur Hörner und Knochenkämme angeklebt werden, sondern diese angezündet, unter Felslawinen begraben und (höchstwahrscheinlich mit Hilfe von Elektroschocks) aufeinander losgelassen werden. Zwanzig Jahre später setzte Irwin Allen die selbe „Technik“ bei seiner Verfilmung von Sir Arthur Conan Doyles Roman The Lost World ein.

Tumak, der Herr des Urwalds

1966 drehten die legendären britischen Hammer Film Productions ein Remake von One Million B. C. (Deutscher Titel: Eine Million Jahre vor unserer Zeit), in dem es Raquel Welch als Steinzeit-Schönheit mit Dinosauriern zu tun bekam, die liebevoll von Ray Harryhausen in Stop-Motion-Technik auf die Leinwand gezaubert wurden. Es wurden aber auch hier echte Tiere eingesetzt.

Tumak, der Herr des Urwalds

Der Film von 1940 entstand zunächst unter der Regie von Filmpionier D. W. Griffith (The Birth of a Nation), doch dieser wurde während der Dreharbeiten von den beiden Roachs abgelöst. Die Spezialeffekte wurden nicht nur für den Oscar nominiert, sondern fanden noch bis in die 60er Jahre hinein Verwendung in zahlreichen Billigfilmen, wofür sie teilweise sogar eingefärbt wurden.

Tumak, der Herr des Urwalds

Die DVD von Alive enthält den schwarzweißen Film in mittelprächtiger Qualität, das Bild ist oft etwas düster, Extras gibt es keine.

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