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Marnie

Zwar steht der 1964 entstandene Psycho-Thriller Marnie im Schatten von Alfred Hitchcocks direkt zuvor gedrehten Meisterwerken Psycho und Die Vögel. Während dieser beiden Filme die Pop-Kultur weiterhin unverändert beeinflussen, wird Marnie eher als Nebenwerk betrachtet. Der Film erzählt von einem Verleger, der sich in eine Kleptomanin verliebt und nach der Hochzeit versucht herauszufinden, warum seine Braut frigide ist.

Marnie

Die arg konstruierte Erklärung für die Defekte der Titelfigur ließen Marnie seinerzeit etwas albern wirken. Doch die Art, wie Hitchcock seine Geschichte erzählt, ist zeitlos mitreißend und spannend. Eine pikante Note bekommt der Film, der von einem finanziell unabhängigen Mann handelt, der eine labile Frau von sich abhängig macht und zum Beischlaf zwingt, dadurch, dass Hitchcock seine Hauptdarstellerin Tippi Hedren, die er durch Die Vögel zum Star machte, sexuell bedrängt hat.

Marnie

Dennoch gelang hier ein Film über eine trotz ihrer Probleme und Defekte sehr starken Frau. Gegen die großartig agierende Tippi Hedren verblasst sogar ihr charismatische Co-Star Sean Connery, der damals gerade den ersten James-Bond-Film Dr. No abgedreht hatte. Da sich der finanzielle Erfolg in Grenzen hielt, mochte Hitchcock Marnie nicht besonders.

Marnie

Im Nachwort zur Neuauflage seines hervorragenden Buches Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht? äußert der französische Regisseur Francois Truffaut die Vermutung, Hitchcock hätte sich von seinem „Hofkomponisten“ Bernard Herrmann getrennt, weil er ihm die Schuld gab für „eine gewisse Trostlosigkeit“, die für ihn von Marnie ausging.

Marnie

Tatsache ist jedenfalls, dass Hitchcock nach diesem Film die Zusammenarbeit mit Herrmann einstellte und dessen bereits fertiggestellten Soundtrack zu seinem nächsten Film Der zerrissene Vorhang nicht verwendete. Dabei waren es auch die sehr passenden (ein wenig an dessen Musik zu Vertigo erinnernden) Melodien von Herrmann, die Marnie zu Hitchcocks letzten wirklich durchgehend gelungenen Film machten

Marnie

Eine optimale Heimkino-Edition des Films steht noch aus, denn die Blu-ray-Veröffentlichung von Universal ist leider arg grobkörnig ausgefallen. Immerhin überzeugt die knapp einstündigen Doku im Bonusmaterial.

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Die Vögel II – Die Rückkehr

Lange hat es gedauert bis Die Vögel endlich im korrekten 16:9 Kinoformat auf DVD und Blu-ray erschienen ist. Zuvor wurde Alfred Hitchcocks 1963 entstandenes Meisterwerk nur im Vollbild-Format veröffentlicht. Fast ebenso lange hat es gedauert, bis die deutlich weniger meisterliche Quasi-Fortsetzung Die Vögel II – Die Rückkehr von 1994 auf DVD vorliegt. Diesmal ist Vollbild das richtige Format, denn das Filmchen entstand fürs Fernsehen.

Die Vögel II – Die Rückkehr

Wenn, wie in diesem Fall, der Name des Regisseurs Alan Smithee lautet, sind Filmfreunde gewarnt. Dieses Pseudonym verwenden Regisseure, die nichts mehr mit dem (möglicherweise nicht in ihrem Sinne) fertiggestellten Film zu tun haben möchten. In diesem Fall versteckt sich hinter “Alan Smithee“ ein gewisser Rick Rosenthal, der unanonym vor und nach Die Vögel II zwei gar nicht so richtig gute Fortsetzungen zu John Carpenters Halloween drehte.

Die Vögel II – Die Rückkehr

Auch Die Vögel II ist natürlich sehr viel schwächer als das Original, doch trotzdem ein recht solide erzählter Tier-Horror-Film. Im Zentrum des Geschehens steht das Ehepaar Ted und Mary Hocken (Brad Johnson und Chelsea Field), das mit seinen beiden Töchtern nach Gull Island zieht. In der Ehe kriselt es, denn zuvor ist unter tragischen Umständen ein Sohn des Pärchens gestorben. Nicht ungeschickt werden die Eheprobleme dramatisiert, während sich zugleich im Hintergrund die hauptsächlich aus Möwen bestehende Vogelschar immer zahlreicher und aggressiver zum halbwegs großen Finale formiert.

Die Vögel II – Die Rückkehr

Etwas veredelt wird Die Vögel II noch dadurch, dass die auch aus Hitchcocks Marnie bekannte Tippi Hedren eine kleine aber nicht unwichtige Nebenrolle spielt. Rod Taylor, ihr Partner aus Die Vögel, war übrigens 2007 in einer weiteren Quasi-Fortsetzung zu sehen, die bei uns den deutsch-englischen Bastard-Titel Die Vögel – Attack from Above verpaßt bekam. Im Original hieß der Film jedoch Kaw, da diesmal nur Raben aber keine Tauben Amok flogen.

Die Vögel II

Die DVD von KSM enthält neben dem 82-minütigen Film lediglich eine Galerie mit Bildern von den Dreharbeiten (1:23 min).

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