Schlagwort-Archive: Tom Tykwer

Der Krieger und die Kaiserin

Mit Lola rennt gelang dem Gespann Tom Tykwer und Franka Potente 1998 ein absoluter Welthit. Der Film erzählt seine drei Geschichten so atemlos schnell, dass kaum ein Zuschauer bemerkte, was für einen klischeehaften Käse ihm Tyker da eigentlich auftischt. Dasselbe Thema wurde zuvor schon in Und täglich grüßt das Murmeltier und zeitgleich in Sliding Doors – Sie liebt ihn sie liebt ihn nicht mit Gwyneth Paltrow ungleich origineller umgesetzt.

Mit ihrem neuen Film Der Krieger und die Kaiserin gelang es Tykwer und Potente jedoch das Publikum total zu überraschen. Die Liebesgeschichte zwischen der seltsamen Nervenheilanstalt-Pflegerin Sissi und dem noch seltsameren Möchtegern-Bankräuber Bodo (Benno Führmann) ist absolut öde, unoriginell und sowas von lahmarschig. Somit ist es Tykwer durchaus gelungen etwas komplett anderes als Lola rennt zu machen.

Die Musik zum Film hingegen lässt sich durchaus hören, auch wenn sie im Film keine allzu große Rolle spielt. Recht originell ist dabei der Ansatz aus den Leitmotiven des Soundtracks Songs herausarrangieren, die so im Film gar nicht verwendet werden, aber schon in den Gesamtkontext passen. Für den eingängigen Titelsong You Can’t Find Peace, den es auch in fünf nahezu identischen Versionen auf einer Maxi gibt, konnte Skin gewonnen werden. Sie verfasste ihren eigenen Text, was in Anbetracht der blödsinnigen Dialoge in Tykwers Film auch absolut ratsam war.

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Arne Jysch: Der nasse Fisch

Nachdem er 1929 in Köln in Notwehr den Sohn eines einflussreichen Zeitungsverlegers tötete, wird Kommissar Gereon Rath nach Berlin versetzt. Obwohl er dort gerne bei der Mordkommission des fortschrittlichen Kriminalisten Ernst Gennat gearbeitet hätte, landet Rath bei der Sittenpolizei.

Arne Jysch: Der nasse Fisch

Im sündigen Berlin der Weimarer Republik gibt es für ihn viel zu tun. Rath profiliert sich und wird schließlich von Gennat angefordert. Ein Traum geht in Erfüllung, doch dieser entpuppt sich nach und nach auch als Alptraum…

Arne Jysch: Der nasse Fisch

Mit Unterstützung des Zeichners Bert Gottschalk hat Arne Jysch (Wave and Smile) den ersten der auf acht Romane angelegten Gereon-Rath-Reihe von Volker Kutscher adaptiert und in Szene gesetzt. Diese in der Weimarer Republik und dem Dritten Reich spielende Krimi-Serie diente auch als Vorlage für die u. a. von Tom Tykwer (Lola rennt) realisierte teuerste deutsche TV-Produktion Babylon Berlin.

Arne Jysch: Der nasse Fisch

Doch auch Jysch‘ Comic-Adaption kann sich sehen lassen und fängt sehr gut die Atmosphäre zwischen Tingeltangel und Straßenkampf im damaligen Berlin ein. Die stimmungsvolle schwarzweiße Grafik von Jysch erinnert oft an die Comics von Reinhard Kleist (Castro, Der Boxer), kann jedoch (noch) nicht ganz bei dessen durchgängig kunstvoll realisierten Artwork mithalten. Die Geschichte kommt aber sehr gut rüber.

Arne Jysch: Der nasse Fisch

Dank einiger Änderungen, “die Volker Kutscher ohne Murren akzeptiert hat“, ist es Arne Jysch gelungen, aus einem 500-seitigen Roman einen 200-seitigen sehr spannenden Comic zu machen. Es ist zu hoffen, dass er auch die weiteren Gereon-Rath-Romane adaptiert.

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Cloud Atlas

Nach dem Film mag der eine oder andere Besucher vielleicht ein kleines Aha-Erlebnis haben, vor allem wenn er in Besitz eines Presseheftes, des zugehörigen Romans oder eines sonstigen Code-Buchs ist. Während des Films drängt sich fast drei Stunden lang die Frage auf was – trotz der namhaften Besetzung, manch kurzem gelungenen Moment und des gewaltigen Produktionsaufwandes – der ganze Quatsch eigentlich soll.

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Die Geschwister Wachowski haben sich mit Tom Tykwer verbündet und an einer Adaption von David Mitchells Roman Der Wolkenatlas versucht. Dieser erzählte verschachtelt in sechs Episoden, die zwischen 1850 und einer fernen Zukunft angesiedelt sind, eine Art Geschichte der Menschheit aber auch des Geschichtenerzählens. Im Kino werden diese wild durcheinander montierten Episoden von immer wieder den selben Darstellern dargeboten. Mal ist Tom Hanks ein Schurke, mal der Held, Männer werden zu Frauen, Weiße werden zu Asiaten und umgekehrt.

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© Cinema Blend /Warner Home Video

Einen Sinn scheint das Ganze nicht zu machen. Einmal mehr – nach Matrix Reloaded, Matrix Revolutions und Speed Racer – scheint sich zu bestätigen, dass die Wachowskis lediglich ein One-Hit-Wonder sind, während sich Tom Tykwer wohl weiterhin als zuverlässig unberechenbarer Filmemacher behaupten wird.

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