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Volker Reiche: Snirks Café – Das Voodoohuhn von Curaçao

Die Produktivität von Volker Reiche bleibt erstaunlich. Zwanzig Jahre hat er die Traditionsserie Mecki für die Hörzu gezeichnet und acht Jahre (davon sechs Jahre lang werktäglich!) garnierte er die F.A.Z. mit seinen Strizz-Strips. Danach überraschte er mit dem voluminösen autobiographischen Comic Kiesgrubennacht, in dem er seine nicht nur glückliche Jugend im Nachkriegsdeutschland schilderte.

Volker Reiche: Snirks Café - Das Voodoohuhn von Curaçao

Snirks Café: Das Voodoohuhn von Curaçao weist genau wie Kiesgrubennacht Schnittstellen zu Strizz auf, ist jedoch wieder ausschließlich im komischen Bereich angesiedelt. Hauptfigur ist der 28-jährige Kilian Fischer, der sich jedoch „Snirk“ nennt, weil er eine noch nicht genau definierte Firma namens Snirks Café gründen möchte. Er hofft das Startkapital von seinem Opa zu bekommen, doch dieser will davon nichts wissen, sondern schickt Kilian auf einen Trip in die Karibik. Dort soll dieser seinen verschollenen Vater ausfindig machen. Mit auf die Reise geht Opas bester Kumpel Kurti, der keine große Lust hat zu reden und stattdessen lieber zeichnet. Der rundliche Kurti ist der heimliche Held der Serie und eine Figur von rührender Naivität und beneidenswerter Ehrlichkeit. Ein unvergesslicher Moment des Comics erzählt ganz ohne Worte wie Kurti seine Perücke einem nicht zum Nestbau talentierten Vogel als Brutstätte stiftet.

Volker Reiche: Snirks Café - Das Voodoohuhn von Curaçao

Auf sehr lustigen farbigen 77 Seiten, die vom 11. Februar bis zum 11. Juli 2014 in der F.A.Z. abgedruckt wurden (und gegen Ende innerhalb der Geschichte die Spiele der Fußball-WM kommentierten), erzählt Volker Reiche wie sich die Familie Fischer mit Hilfe des Voodoohuhns Martina wiederfindet. Dabei bleibt noch einiges im Argen, doch dies könnte in der folgenden Serie Snirk & Strizz aufgeklärt werden, in der Kilian Fischer in der Firma Leo & Co mit seinem alten Schulfreund Strizz zusammenarbeiten muss. Doch ob es diese noch geben wird erscheint nach der Einstellung des regelmäßigen Comic-Strips in der F. A. Z. mehr als fraglich.

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42. Comicfestival in Angoulême

Wie regelmäßig in den letzten Jahren habe ich auch diesmal das französische Festival de la Bande Dessinée d’Angoulême besucht.

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Meine Eindrücke von der im Schatten des Pariser Anschlages auf die Redaktion von Charlie Hebdo stehenden größten europäischen Comicfestival wurden in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht und sind mittlerweile auch online zu lesen.

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Die CHARLIE HEBDO Ausstellung in Angouleme zeigt wenig mehr als die schönsten Geschmacklosigkeiten von Wolinski, Cabut & Co.. Doch dass ein ganzes Land nach dem Anschlag verkündet hat, Charlie zu sein, wirkt plötzlich gar nicht mehr pathetisch. Die allwöchentlich an den Zeitungskiosken ausgehängten plakativ-provokanten Titelbilder sind tatsächlich ein nicht mehr wegzudenkendes Stück Frankreich.

COMIX Charlie Hebdo

Das deutsche Fachblatt COMIX druckte eine Sonderausgabe mit französisch übersetzten Je suis Charlie Beiträgen von deutschen Comic-Künstlern wie Flix, Isabel Kreitz, Reinhard Kleist oder Volker Reiche.

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Die langen Schlangen vor dem Cité de la BD hingen auch mit den verschärften Einlasskontrollen zusammen.

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Doch das Festival-Leben ging weiter und das Stadtbild wurde um ein von Philippe Druillet entworfenenes tolles Wandgemälde erweitert.

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Herausragend war die Werkschau von Jiro Taniguchi (Vertraute Fremde), der eine beeindruckende Menge von höchst unterschiedlichen Geschichten in die Welt gesetzt hat. So stark wie wohl kein anderer japanischer Zeichner fühlt er sich dem frankobelgischen Comic verbunden.

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Die dritte große Ausstellung des Festivals war die Werkschau des erwartungsgemäß nicht anwesenden Festival-Präsident Bill Watterson. Dessen Serie Calvin und Hobbes ist immer noch äußerst beliebt, obwohl sie bereits 1995 eingestellt wurde.

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Watterson steuerte zum Festival ein eigens dafür geschaffenenes Plakat-Motiv bei.

Riad Sattoufs „Der Araber von morgen“ wurde als bestes Comic-Album des Jahres prämiert.

Der Araber von Morgen

Der aus Syrien stammende Zeichner und Filmregisseur (“Jungs bleiben Jungs“) hat auch für Charlie Hebdo gearbeitet.

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Auf dem Rückweg vom Comicfestival war ich noch am Ort des CHARLIE HEBDOT Anschlags in Paris. Wie viele, viele Menschen habe ich dort zwischen zahlreichen frischen Blumensträußen und Kränzen auch einen Zeichenstift niedergelegt.

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