Die Liste der Beteiligten ist mehr als erstaunlich. Am Konzept arbeiteten sowohl die Science-Fiction-Legende Ray Bradbury, wie auch der Comic Guru Jean Giraud alias Moebius, sowie die Disneys Animations-Meister Frank Thomas und Ollie Johnston mit. Auch der Name von Robert Towne, der Roman Polanskis “Chinatown“ schrieb, findet sich im Vorspann. Das endgültige Drehbuch verfasste dann Chris Columbus, der später die ersten beiden “Harry Potter“-Filme inszenieren sollte. Die Musik stammt aus der Feder der “Mary Poppins“-Komponisten Richard M. und Robert B. Sherman, um nur einige Namen zu nennen.
Doch trotzdem gelang es nicht aus Winsor McCays Comic-Klassiker “Little Nemo“ einen wirklich guten oder zumindest einen kommerziell erfolgreichen Zeichentrickfilm zu machen. Das Hauptproblem war McCays einseitige Shortstories zu einer durchgehenden Geschichte zusammenzufügen. Die beste Lösung ist es sicherlich nicht der kindlichen Hauptfigur mit dem nicht im Comic vorkommenden Flughörnchen Icarus eine lustig gemeinte (und in der deutschen Fassung auch noch sprechende) Nervensäge an die Seite zu stellen.
Die japanisch-amerikanische Produktion erlebte ihre Premiere 1989 in Tokio und kam erst drei Jahre später in einer um 11 Minuten gekürzten “jugendfreieren“ 84-minütigen Fassung in die US-Kinos. Insgesamt konnte nur ein Drittel des Budgets von 30 Millionen Dollar wieder eingespielt werden. Der Film ist leider längst nicht so gut, wie er als Summe seiner gar nicht so wenigen ansprechenden Sequenzen eigentlich hätte sein müssen. Doch wer die oft ziemlich kitschige erste Hälfte durchgehalten hat, wird mit einem knalligen Finale belohnt.
Es ist sehr erfreulich, dass Koch Media den komplett von Hand gezeichneten Film als interessant zusammengestellte DVD- und Blu-ray-Edition heraus gebracht hat. Enthalten ist auch die längere, etwas gruseligere und erwachsenere japanische Version, die wahlweise in der Originalfassung oder auch mit der (wo vorhanden) deutschen Synchronisation (und wo nicht vorhanden, in japanischer Sprache mit deutschen Untertiteln) betrachtet werden kann. Zur deutschen Kinofassung hingegen fehlen alternative Sprachfassungen.
Das Bonusmaterial ist beachtlich. Enthalten sind jene zwei Kurzfilme die 1984 und 1987 in Japan entstanden sind und helfen sollten einen geeigneten Look zu finden. Sowohl der 4-minütige Testkurzfilm von Yoshifumi Kondō („Stimme des Herzens – Whisper of the heart„) als auch der 10-minütige Trickfilm von Osamu Dezaki sehen interessanter aus, als das wie ein auf Sparflamme in Szene gesetzter Disney-Film wirkende Werk, das dann in die Kinos kam.
Außerdem sind neben dem japanischen und dem US-Trailer noch zwei Making Ofs (21:47 min + 14:44 min) enthalten, die sich allerdings hauptsächlich mit den Sprechern der US-Fassung (darunter befindet sich immerhin Mickey Rooney) beschäftigen. Interessanter sind die von Winsor McCay selbst produzierten „Little-Nemo“-Kurzfilme von 1911 (11:36 min) und 1921 (6:40 min), sowie eine Galerie mit 413 Werbematerial und Originalzeichnungen.
In seiner mittlerweile 27. Künstler Biographie in Comicform hat sich Willi Blöss mit Wilhelm Busch beschäftigt. Dabei zeigt er einmal mehr, wie viel Fakten und Details auf nur 24 Seiten vermittelt werden können.
Gleich am Anfang des Comics stellt Willi Blöss klar, dass Wilhelm Busch keineswegs – wie gerne behauptet wird – der Vater des (deutschen) Comics ist. Vor ihm gab es den Engländer William Hogart, den Schweizer Rodolphe Töpffer und auch Heinrich Hoffmanns anti-antiautoritärer “Struwwelpeter“ war bereits erschienen, bevor Wilhelm Busch 1859 innerhalb der “Fliegenden Blätter“ erstmals als komischer Zeichner in Erscheinung trat.
Nach Ansicht von Blöss hat Busch dennoch einen bedeutenden Beitrag innerhalb der Geschichte des Comics geleistet, denn seine “grafischen Effekte und die eskalierenden Abläufe“ werden “später sogar Walt Disney und dessen Trickfilme beeinflussen“.
Doch Willi Blöss beschäftigt sich in seinem Comic nicht nur mit dem Werk von Busch, sondern auch mit dem Menschen. Hierbei versucht er – so nah orientiert an den überlieferten Fakten wie möglich- nachzuweisen, dass dieser als ewiger und zumeist keuscher Junggeselle durch sein ein dreiviertel Jahrhundert andauerndes Leben gegangen ist. Sicher hat er daher in seinen Bildgeschichten Frauen immer wieder “übel malträtiert, aber nicht übler als die übrigen Protagonisten.“
Nicht nur vom Inhalt her, sondern auch optisch gibt die Comic-Biografie allerlei her. Die Zeichnungen sind wieder klar, schlicht und karikierend (was in diesem Falle besonders gut zum Thema passt). Doch hinzu kommt noch eine auf den ersten Blick willkürlich und grell wirkende Kolorierung, die jedoch die interessant layouteten Seiten gut gliedert und die Lektüre zu einem großen Vergnügen macht. Den Comic gibt es als kleines postkarten-großes Heftchen für 3 Euro. Wer jedoch 2 Euro mehr investiert, kann sich davon überzeugen, dass die Zeichnungen von Willi Blöss noch gewinnen, wenn sie mehr als doppelt so groß reproduziert werden!
Alle zwei Wochen bringt Panini Deutschland in Eigenregie einen Hardcover-Band mit einem Comic aus dem Star Wars Universum heraus. Enthalten sind sowohl klassische als auch moderne Comics, sowie Adaptionen der Filme. Nebeneinander positioniert bildet sich auf den Buchrücken ein durchgehendes “galaktisches Panorama-Motiv“.
Zum Auftakt erscheint eine Gesamtausgabe der sechsteiligen Serie Im Schatten Yavins, die 2013 bei Dark Horse veröffentlicht wurde und bei Panini in den Star Wars Heften 106, 107 und 108 als Fortsetzung zum Abdruck kam. Der einzige Makel dieser auch redaktionell vorbildlich betreuten Ausgabe der Star Wars Comic-Kollektion ist, das nicht alle sechs der plastisch kolorierten Titelbilder von In the Shadow of Yavin enthalten sind, was sehr schade ist, denn diese stammen von der Comic-Legende Alex Ross (Marvels, Kingdom Come).
Die Geschichte spielt kurz nach der legendären Schlacht von Yavin, also dem Finale des ersten Kinofilms Star Wars – A New Hope. Als Autor fungierte Brian Wood und die Zeichnungen des Comics stammen von Carlos D’Anda (Batman – Arkham City). Recht nah orientiert an den klassischen Kinofilmen, wird hier geschildert, wie es direkt nach der großen Raumschlacht mit Luke, Leia, Han, Chewbacca und Darth Vader weitergeht.
Seit die Firma Disney die Leitung von George Lucas‘ Star Wars Universum übernommen hat, geht es dort geordneter zu. Comic– oder Roman-Reihen, die munter und eigenmächtig die in den Filmen erzählten Geschichten fortführen, oder gar eine Hauptfigur wie Chewbacca sterben lassen, sind seitdem mehr angesagt. Alles was vor dem Beginn der Disney-Ära veröffentlicht wurde, ist fortan Legende und gehört daher zum Bereich Star Wars: Legends. Genau diesen Geschichten widmet sich die Star Wars Comic-Kollektion.
Doch auch die Comic-Adaptionen der ersten sechs Filme finden Aufnahme in die Edition. Beim zweiten Band der Star Wars Comic-Kollektion wurde das Cover geändert, das sich ursprünglich noch am klassischen Look von Marvels Comic-Adaption des ersten Kinofilms von 1977 orientierte und von der US-Omnibus-Ausgabe der klassischen Star Wars Comics aus dem Hause Marvel übernommen wurde.
Jetzt ziert das Cover eine plastisch kolorierte Illustration von Adi Granov, die auch auf dem Titelbild der US-Ausgabe von der “remasterten“ Neuausgabe der klassischen Comic-Adaption von Star Wars – Episode IV zu finden ist.
1977 diente dem Autor Roy Thomas (75 Years of Marvel Comics) das Drehbuch von George Lucas als Vorlage, da der Film noch gar nicht in den Kinos lief, als er bereits an der Comic-Adaption arbeitete.
Daher ließ Thomas den Zeichner Howard Chaykin Situationen in Szene setzen, die im Film gar nicht zu sehen sind (obwohl sie teilweise gedreht wurden).
Im zweiten Band der Star Wars Comic-Kollektion ist eine von Chris Sotomayo neu kolorierte Version von Chaykins klassischem Comic enthalten.
Innerhalb der Star Wars Comic-Kollektion erscheinen auch neu bearbeitete Comic-Adaptionen von Das Imperium schlägt zurück (als Band 7) und Die Rückkehr der Jedi-Ritter.
Somit ist eine interessante Mischung aus legendären Star Wars Comics zu erwarten.
Richard Schickel hat als Filmkritiker und Autor einen eigenen Kopf, das zeigte sich wohl am stärksten bei seinem Klassiker Disneys Welt – Zeit, Leben, Kunst & Kommerz des Walt Disney von 1968. In diesem Buch setzte er sich sehr kritisch (aber auch fair) mit der immer noch zunehmenden Disneysierung auseinander, was darin resultierte, dass zur Bebilderung nicht auf Filmfotos aus Disney-Filmen zurückgegriffen werden durfte.
Steven Spielberg: Seine Filme, sein Leben ist mit zahlreichen gut ausgewählten Fotos und Plakatmotiven, sowie mit einem Vorwort des von Schickel porträtierten Star-Regisseurs versehen. Dennoch handelt es sich um keine Jubel-Biografie. Der Autor macht dem Leser schon durch die Kürze seiner sehr informativen Texte zu gewissen Spielberg-Filmen wie A. I. – Künstliche Intelligenz, Minority Report oder Die Abenteuer von Tim und Struppi klar, dass er diese nicht gerade für Meisterwerke hält, während er unauffälligere Werke wie Terminal oder München durchaus zu schätzen weiß und sich ausführlicher mit diesen beschäftigt.
Recht interessant ist auch der einleitende Teil des Buchs. Hier beschreibt Schickel wie der 18-jährige Spielberg die Universal Studios als Tourist besichtigte, was seinerzeit eine Tour mit dem Bus quer durch Drehorte und Produktionsbüro war. Er versteckte sich auf der Toilette, bis sein Bus weiter gefahren war und erkundete das Studiogelände auf eigene Faust. Von einem freundlichen Mitarbeiter erhielt Spielberg schließlich sogar einen Passierschein für die nächsten Tage. Fortan trieb sich regelmäßig bei Universal herum. Dadurch erhielt er erste kleine Jobs und der Rest ist (Film-) Geschichte.
Beim Lesen und Betrachten des Buches wird klar, dass Spielberg möglicherweise der vielfältigste Regisseur aller Zeiten ist. Er kann Tier-Horror, nostalgische Action, Kriegsfilm und großes Drama. Eins kann er jedoch nicht: Flop. Selbst seine schwergängigeren Filme wie das Sklaven-Drama Amistad oder sein wohl schlechtestes Werk Always schrieben schwarze Zahlen. Richard Schickel schließt sein Buch mit den schönen Sätzen: “Er muss niemand außer sich selbst noch etwas beweisen. Für ihn wird es immer einen Film geben, den er noch unbedingt machen will. Zumindest hoffen wir das.“
Mit Toy Story 2und Toy Story 3 bewies Pixar, dass Fortsetzungen durchaus an das Original heranreichen können. Mit Cars 2 und Die Monster Uni trat das Animationsstudio danach allerdings den Gegenbeweis an. Daher erschien es etwas fraglich, ob sich ein weiterer Besuch in der Unterwasserwelt von Findet Nemo lohnt. Doch Findet Dorie ist nur bedingt eine Fortsetzung, sondern der Film steht auf eigenen Flossen.
Durch die Konzentration auf das Schicksal einer beliebten Nebenfigur bekommt der Film seinen ganz eigenen Drall. Die vergessliche blaue Paletten-Doktorfisch-Dame Dorie erinnert sich plötzlich daran, einmal Eltern gehabt zu haben. Sie bricht daher, begleitet von den Clownfischen Nemo und Marlin, zu einer abenteuerlichen Such-Expedition auf. Die Spur der vermissten Eltern führt in ein “Marine Life Institute“ und hier kommt es zur Begegnung mit einer der verrücktesten Figuren, die Pixar bisher auf die Zuschauer losgelassen hat.
Der Krake Hank hat zwar (hauptsächlich aus animations-technischen Gründen) nur sieben statt acht Tentakel, ist aber dennoch höchst leistungsfähig. So kann der Tintenfisch unsichtbar mit seiner Umgebung verschmelzen und (Achtung Spoiler!) sogar einen Lastwagen fahren.
Die Vorgeschichte, in der sich Dories Eltern immer um ihr an Gedächtnisschwund leidendes Kind sorgen mussten, wird sehr rührend (aber nie schmalzig) erzählt und setzt sich durchaus ernsthaft mit dem Thema “Behinderung“ auseinander. Dieses Grundmotiv klingt auch in der zunehmend turbulenter werdenden Handlung immer wieder an. Der Film überzeugt nicht nur durch seine brillante Tricktechnik, mit der zahlreiche neue maritime Charaktere zum Leben erweckt wurden, sondern erzählt auch eine Geschichte, die wirklich zu Herzen geht.
Die Blu-ray von Disney enthält neben dem 97-minütigen Hauptfilm noch einen Audiokommentar von den Regisseuren Andrew Stanton und Angus MacLane, sowie der Produzentin Lindsey Collins (wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln). Als Bonusmaterial gibt es noch den Kurzfilm “Piper“(6:05 min), animierte “Interviews im Meeresbiologischen Insitut“ (2:04 min, deutsch synchronisiert), die Berichte “Ein Oktopus mischt Pixar auf“ (9:05 min), “Dories Gedächtnislücken“ (4:31 min), “Fahrgemeinschaft“ (3:47 min), “Animation und Darstellung“ (6:57 min), “Im Monterey Bay Aquarium“ (3:20 min), sowie “Meeresbewohner und ihre Besonderheiten“ (3:02 min)
In schöner Regelmäßigkeit bringt der Schüren-Verlag Bücher zu speziellen Filmthemen heraus. Oft handelt es sich dabei um Doktorarbeiten junger Autoren, nicht immer leicht verständlich, aber doch meist interessant.
Der Untertitel zum im Schüren Verlag erschienen Buch “Der Zeichentrickfilm“ von Matthias C. Hanselmann lautet “Eine Einführung in die Semiotik und Narratologie der Bildanimation“. Bereits dieser dürfte für die meisten „Normalleser“ etwas schwer verdaulich sein und genauso verkrampft geht’s dann im restlichen Buch weiter: Kein Satz, der nicht ein, zwei derartig geschwollene Fachausrücke in sich hat. Der Autor (Studium der Germanistik- Kunstgeschichte und Geschichte) schmeißt damit um sich, wie ein Bonbonverteiler im Karneval.
Verspricht die Unterteilung des umfangreichen Buches (fast 700 Seiten!) noch durchaus interessante psychologische Erkenntnisse, z. B. Über das Verhältnis von Zeit-, Raum-, Transformation und Kommunikation im Zeichentrickfilm, wird das Leseverständnis/-vergnügen schnell gebremst durch die wichtigtuerische Sprache des offensichtlich noch jungen und überambitionierten Autors.
Pluspunkt: Das Buch ist reichlich bebildert (Schwarz/weiß) und umreißt das gesamte Spektrum des Zeichentrickfilms von Disney bis Anime. Wer allerdings handfesteres über Geschichte und Herstellung von Trickfilmen erfahren will, liegt hier völlig falsch. Vielmehr ist das Buch eine bisweilen ganz interessante Analyse über die kommunikative und tiefenpsychologische Wirkungsweise (jetzt fang ich auch noch damit an!) der Bildanimation.
1977 drehten die Disney Studios mit Elliot, das Schmunzelmonster einen Realflm, in dem ein von den Animatoren des Studios gezeichneter großer etwas ungeschickter Drache die Hauptrolle spielte und Darstellern wie Mickey Rooney, Red Buttons oder Shelley Winters die Show stahl.
Der Film war zugleich auch ein Musical und die von Helen Reddy gesungene rührende Nummer Candle on the Water wurde seinerzeit für den Oscar nominiert. In die deutschen Kinos kam seinerzeit nur eine um 20 Minuten gekürzte Fassung. Wer den kompletten Film sehen möchte, ist auf DVDs und Blu-rays aus dem Ausland angewiesen.
Der Film hatte seinerzeit moderaten Erfolg im Kino und wurde – vor allem dank des netten Drachen Elliot – zu einem kleinen Disney-Klassiker. Daher wurde 2013 beschlossen eine Art Remake zu drehen. Elliot, der Drache entstand in Neuseeland, ist kein Musical und der Drache wurde diesmal natürlich am Computer animiert und nicht von Hand gezeichnet.
Geblieben ist die Geschichte vom Jungen Pete, der sich mit dem Drachen Elliot anfreundet. Doch Pete ist diesmal kein Waisenkind, sondern ein kleiner Junge, der bei einem Autounfall in der Wildnis seine Eltern verloren hat und fortan in den Wäldern lebt. Jahre nach dem Unfall trifft Pete auf die Rangerin Grace, die versucht ihn wieder in die Zivilisation zurückzuführen. Dies klappt zunächst ganz gut, doch als Elliots Waldheimat abgeholzt werden soll, setzen sich der Junge und sein Drache zur Wehr…
Während der Film von 1977 in Neuengland zu Beginn des letzten Jahrhunderts spielt, ist die Neuverfilmung in der Gegenwart angesiedelt. Die Besetzung ist auch diesmal prominent. Neben Bryce Dallas Howard (The Village), die bereits in Jurassic Worldmit Riesenechsen zu tun hatte, sind noch West Bentley (Interstellar), Karl Urban (Star Trek Beyond) und Robert Redford mit an Bord.
Entstanden ist ein – im besten Sinne des Wortes – “Film für die ganze Familie“, der seine dezent ökologisch abgeschmeckte Geschichte spannend und auch lustig (aber nie albern) erzählt.
Extras der Blu-ray: Audiokommentar von Regisseur/Autor David Lowery, Co-Autor Toby Halbrooks, sowie den jungen Darstellern Oakes Fegley und Oona Laurence (wie ale Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), “Notiz an mich: Das Tagebuch des Regisseurs“ (7:31 min), “Magie entsteht“ (2:12 min), Deleted Scenes und Outtakes mit Regisseur-Intro (9:12 min), Pannen vom Dreh (1:55 min), Musikvideo “Nobody Knows“ von The Lumineers (3:12 min) und “Something Wild“‘ von Lindsey Stirling (3:45 min) und “Willkommen in Neuseeland“ (1:56 min)
Die kleine Elena Patata zieht mit ihren Eltern und den dicken Kater Bandito in den Stadtteil Oldmill Village der Großstadt Bigburg („eine der Städte, die niemals schlafen“). Zwei Nachbarsmädchen namens Patty und Tatty warnen sie gleich vor einem gewissen in der Nähe wohnenden Jungen namens Zick. Dieser ist gegen alles Mögliche allergisch, teilt das Haus aber mit Cappuccino trinkenden Monstern, die nur er sehen kann.
Die Handlung dieses Comics spielt in den USA und der Zeichenstil ist eine gelungene Mischung zwischen Disney und Manga. Doch die Geschichte weist auch zahlreiche italienische Bezüge auf. Dies ist nicht weiter verwunderlich, denn Alessandro Barbucci und Barbara Canepa, die Schöpfer dieser Serie, arbeiteten schon für die in Italien gezeichneten Disney-Comics schufen auch die sehr erfolgreiche Comicreihe W. I. T. C. H. Genervt durch die Auflagen der Disney-Company verließen Barbucci und Canepa die Serie und zeichneten für den französischen Markt die Reihe Skydoll.
Auch bei Monster Allergy konnten sie ihre eigene Sache durchziehen. Im Gegensatz zu W. I. T. C. H. überzeugt die Serie nicht nur durch die liebevoll ausgestalteten Farbseiten, sondern die Geschichten lassen sich sogar mit großem Vergnügen lesen. Doch der erste Versuch des Carlsen Verlags die Serie an die Kioske zu bringen misslang. Trotz eines Kampfpreises von 2,60 EUR für vierundvierzig Comicseiten plus Beilagen wurde Monster Allergy nach nur drei Ausgaben eingestellt. Danach übernahm der Ehapa Verlag und veröffentlichte von 2005 bis 2007 in neun kleinformatigen Alben immer gleich zwei Abenteuer in einem Band.
Mit dani books hat sich danach ein dritter Verlag der Serie angenommen. Hier erscheint in acht Bänden eine “monstermäßige Gesamtausgabe“. Die Bücher enthalten je vier Abenteuer, sind dicker und großformatiger und insgesamt ald die Ehapa Ausgabe. Zudem enthält diese Edition auch noch etliche bisher bei uns nicht veröffentliche Abenteuer von Elena Patata & Co.!
Steven Spielberg hat sich langsam aber sich davon emanzipiert “nur“ ein Regisseur zu sein, der kassenträchtige Filme für die ganze Familie dreht. Mittlerweile wirkt es nicht mehr bemüht, wenn er wie in Schindlers Liste oder Der Soldat Ryan große Themen aufgreift. Sein neustes Werk erweckt den Eindruck, dass Spielberg jedoch das Produzieren von “Family Entertainment“ verlernt hat.
Seinen Höhepunkt als Märchenonkel der Welt feierte Spielberg zweifelsohne 1982 mit E. T. – Der Außerirdische. Nie wieder gelang es ihm (aber auch keinem anderen Filmemacher) wieder so hemmungslos auf die Tränendrüse zu drücken, soviel Herzenswärme in eine spannende Handlung zu packen und es trotzdem noch so ironisch zugehen zu lassen, dass es niemals peinlich wurde.
Im selben Jahr veröffentlichte der britische Autor Roald Dahl (Charlie und die Schokoladenfabrik) sein Lieblingsbuch BFG – Big Friendly Giant, das bei uns unter dem Titel Sophiechen und der Riese erschien. Erzählt wird die herzergreifende Geschichte eines Waisenmädchens, das sich mit einem gutmütigen Riesen anfreundet. BFG, wie Sophiechen ihren großen Freund nennt, bewahrt Träume in Einmachgläsern auf. Er ernährt sich von Kotzgurken und nach unten sprudelnden Blubberwasser, das ihn fröhlich furzen lässt. Doch BFG hat Probleme mit den menschenfressenden Riesen, mit denen er zusammenlebt. Da kann nur noch die englische Königin helfen…
Für die Ende 2015 verstorbene E. T.-Drehbuchautorin Melissa Mathison war es ein Herzenswunsch, Dahls Buch zu verfilmen. Ihre Adaption entstand als Kombination aus Realfilm und Computeranimation und wurde zur ersten Zusammenarbeit zwischen dem Disney Studio und dem Regisseur Spielberg. Die Hauptfigur BFG sieht jetzt zwar ein wenig wie Liam Neeson aus, spricht jedoch mit der Stimme von Mark Rylance, der für seine bemerkenswerte Leistung in Spielbergs Bridge of Spies eine Oscar-Nominierung als “bester Nebendarsteller“ erhielt. Als Waisenmädchen Sophie gibt sich die Newcomerin Ruby Barnhill große Mühe nicht allzu sehr zu nerven.
Doch es ist nicht sie, die BFG – Sophie & der Riese zu einer so schrecklich zähflüssigen Angelegenheit macht, sondern das Bemühen ein weiteres von Dahls unverfilmbaren Kinderbüchern möglichst werkgetreu auf die Leinwand zu zaubern. Die ganze perfekte Tricktechnik nützt gar nichts, da die Geschichte schnarchlangsam auf der Stelle tritt. Ausführlich darf der Riese seine Fähigkeiten im seltsamen Sprechen und im Furzen vorführen. Langeweile kommt dabei erst gar nicht erst auf, sondern herrscht von Anfang an!
Die DVD von Constantin Film enthält neben dem 113-minütigen Film noch die Berichte “Riesensprache“ (3:08 min) und “Eine Hommage an Melissa Mathison“ (5:29 min), deutscher und US-Trailer (je 2:11 min)
Seitdem die Firma Disney 2012 die Leitung in George Lucas‘ Star Wars Universum übernommen hat, geht es dort geordneter zu. Comic– oder Roman-Reihen, die munter und eigenmächtig die in den Filmen erzählten Geschichten fortführen, sind seitdem mehr angesagt. Alles was vor dem Beginn der Disney-Ära veröffentlicht wurde, ist fortan Legende und gehört daher zum Bereich Star Wars: Legends.
Neue Geschichten hingegen haben sich in den galaktischen Kanon mit einzureihen und sind daher Teil des „Star Wars: Kanon“. Star Wars: Tarkin erschien in den USA 2014 und gehört zu den ersten Romanen, die erzählen, was sich “tatsächlich“ außerhalb der Filme zugetragen hat. Zentrale Figur ist der vor allem aus Episode IV, also dem allerersten Star Wars Kinofilm, bekannte Grand Moff Tarkin, der auch noch am Ende von Episode III kurz zu sehen war und in Rogue One: A Star Wars Story sogar größere Auftritte hatte.
Der Kommandant und Bauherr des Todessterns wurde sehr markant von der britischen Horror-Legende Peter Cushing (Dracula, 1958) verkörpert. Unklar blieb jedoch Tarkins Position innerhalb der Machtstruktur des galaktischen Imperiums, vor allem im Hinblick auf dem ihm anscheinend nicht wirklich untergeordneten Darth Vader. Jetzt enthüllt der Autor James Luceno, der neben zahlreichen Star-Wars-Romanen auch die Buch-Adaptionen zu den Filme The Shadow und Die Maske des Zorro schrieb, einige Details aus Tarkins Jugend, wie etwa dessen Vornamen Wilhuff.
Tarkin wiederfuhr in seiner Jugend durch seinen Großonkel Jova in der Wildnis seines Heimat-Planeten Eriadu eine knallharte Ausbildung. Diese qualifizierte ihn dazu Günstling des Imperators Palpatine zu werden. Diese Details aus den Lehr- und Wanderjahren des Großmuftis verknüpft Luceno in Star Wars: Tarkin nicht ungeschickt mit einer manchmal etwas kompliziert erzählten Rahmenhandlung. Tarkin wird hierin vom Imperator gemeinsam mit Darth Vader auf eine Mission geschickt, bei der ebenfalls unklar bleibt, wer das Kommando hat…