Warum ich Pater Pierre getötet habe

Der kleine Oliver ist hin und her gerissen zwischen seinen herzensguten aber strenggläubigen Großeltern, die jeden Morgen um 7 Uhr 30 in die Frühmesse gehen, und seinen atheistischen Eltern, die sich auch innerhalb ihrer Ehe alle Freiheiten lassen. Als er neun ist, tritt Pater Pierre in Olivers Leben. Dieser ist ein linker Priester und wird daher von Eltern und Großeltern akzeptiert.

Warum ich Pater Pierre getötet habe

Der lebensfrohe und unorthodoxe Pierre organisiert alljährlich ein Ferienlager für Jugendliche auf dem Lande. Die ersten Jahre fährt Oliver auch sehr gerne mit. Doch als er 12 ist, kommt ihm Pierre während einer Nacht bedrohlich nahe. Am nächsten Morgen fragt Pierre den verwirrten Jungen wie er darüber denkt. Oliver sagt: “Du bist erwachsen, ich bin ein Kind. Das kann nicht gehen.“ Pierre scheint sich darüber zu freuen und bittet Oliver nicht “darüber“ zu reden.

Warum ich Pater Pierre getötet habe

Damit scheint alles gut zu sein und Oliver fährt noch einige Jahre in Pierres Lager und versucht nicht an jene Nacht zu denken. Doch er schleppt diese Last mit sich herum und leidet schwer darunter. Mit 35 schreibt Oliver Ka sein Erlebnis schließlich nieder und sein Freund, der Zeichner Lionel Papagalli alias Alfred, machte 2006 eine Comicgeschichte daraus. Zur Recherche reisen Oliver und Alfred zum Ort des Geschehens und treffen dort überraschenderweise auf den stark gealterten Pierre…

Warum ich Pater Pierre getötet habe

Oft entsteht der Eindruck, die besten und vor allem persönlichsten Comics entstehen, wenn Autor und Zeichner identisch sind. Doch die autobiografische Geschichte “Warum ich Pater Pierre getötet habe“ profitiert davon, dass die Zeichnungen von Alfred und nicht von Oliver Ka stammen. Das gemeinsame Arbeiten am Comic glich sicher auch oft einer Therapiesitzung. Oliver musste nicht nur Alfred, sondern auch sich selbst klar machen, was damals genau passiert war und verdrängte Erinnerungen wieder hervorholen.

Warum ich Pater Pierre getötet habe

Alfred findet zur Visualisierung der Geschichte hochinteressante teilweise auch sehr verspielte Bildfolgen. Er wechselt gelegentlich den Zeichenstil und setzt auch schon einmal Fotos ein. Diese Experimente sind jedoch nie Selbstzweck, sondern vermitteln Gemütszustände ungewöhnlich klar und nachvollziehbar. Das Resultat ist nicht nur ein äußerst sensibler Comic über die Folgen von Kindesmissbrauch, sondern zeigt auch wie wichtig es ist offen darüber zu reden.

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