Bernd Pfarr: Alex der Rabe

Bereits 1999 erschien bei der Edition Moderne ein erster Band mit den Erlebnissen des Raben Max. Doch der umfasste lediglich 40 Seiten und enthielt somit nur einen Bruchteil jener Comics, die Bernd Pfarr von 1988 bis 2004 monatlich im ReformhausKurier veröffentlichte.

Zum zwanzigsten Todestag von Pfarr veröffentlicht der Kibitz Verlag den ersten Band einer aus drei querformatigen Büchern bestehenden Gesamtausgabe von Alex der Rabe. Bernd Pfarr, der schön gestaltete Bücher liebte und seine Lieblingswerke nach eigenen Vorstellungen neu binden ließ, hätte seine Freude an dieser schönen Edition.

Ähnlich zeitlos wie die zehnseitigen Entenhausen-Geschichten von Carl Barks sind auch die aus acht bis zwölf Panel bestehenden Alex der Rabe-Comics. Bei seinem Figuren-Ensemble hat sich Pfarr ganz gewiss bei Barks Familie Duck inspirieren lassen.

Das platonische Verhältnis von Alex zu seiner Freundin Nicki und das ständige Wetteifern mit dem angeberischen Nebenbuhler Dietrich, lassen an Donald, Daisy und Gustav Gans denken, während Pfarrs Professor Alsonso an Daniel Düsentrieb erinnert.

Die Geschichten richten sich in erster Linie an ein jüngeres Publikum. Daher geht es dabei nicht ganz so abgefahren zu, wie in Pfarrs kurz zuvor im Satiremagazin Titanic gestarteten Erlebnissen des Büroangestellten Sondermann. Dennoch verfügt auch Alex der Rabe über einen im weiteren Verlauf der Serie beständig zunehmenden surrealen Touch. Dieser schlägt sich zusätzlich noch in den schief und krumm gezeichneten Gebäuden nieder und macht die zeitlos komische Serie auch für reifere Lesende attraktiv.

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Das sagte Nuff!

Mit “Nuff said!“ – umgangssprachlichen “Genug geredet!“ – beendete Stan Lee in den Sechzigern häufig seine Textbeiträge in den Marvel-Heften. Der Verlag veröffentlichte 2002 unter dem Motto “Nuff said!“ sogar etliche Comics, die ganz auf Worte verzichteten.

In Deutschland traten die ersten Marvel-Superhelden ab 1966 bunt gemischt beim Bildschriftenverlag (bsy) in der Reihe Hit Comics auf. Zu bewundern waren Helden wie Der Dämon (Daredevil) oder Erzkämpfer (Iron Man) auf. Auch ansonsten waren die Übersetzungen eher Glücksache. So wurde in Hit Comics # 7 aus “Nuff said!“ ein ziemlich hirnrissiges “Das sagte Nuff!“. Viele Leser fragten sich daraufhin, wer dieser “Nuff“ ist.

Das sagte Nuff! ist auch der Titel eines 2005 gestarteten “Magazins für Silver Age Marvels in Deutschland“. In zwölf Ausgaben hat das liebevoll aufgemachte Heft sein Spektrum immer mehr erweitert.

Neben einem Steckbrief zu Galactus („Größe: 876 m“) Berichten zu Thor-Trickfilmen (“Marvel in Motion“) oder Merchandise-Produkten von bsv geht es auch um Flash alias Blitz Gordon oder einen klassischen Comic zum Film James Bond jagt Dr. No.

Das Team um Daniel Wamsler hat allerlei interessante Informationen zu den deutschen Marvel-Veröffentlichungen zusammengetragen. Eine Fülle an Fakten bietet eine Übersicht zu Paninis Spider-Man Komplett-Schubern. Witzig sind die seltsam formulierten Zertifikate, mit denen der TV-Sender VIVA die “Echtheit“ einiger Autogramme von Stan Lee bestätigen wollte.

Interessant sind auch die in Das sagte Nuff! # 12 enthaltenen Interviews mit zwei Machern, die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass Marvel-Comics in Deutschland erschienen sind. Der seinerzeit für Condor und später für Frauenzeitschriften arbeitende Wolfgang M. Biehler stellt sich eher als cooler Manager dar. Dem global agierenden Reinhold Mordek alias “Remo“, der u. a. in New York versuchte Druckvorlagen von alten Marvel-Comics zu finden, ist anzumerken, dass ihm Comics eine Herzensangelegenheit sind.

Interviews wie diese beweisen, dass noch lange nicht genug gesagt ist! Doch leider war 2010 mit der Nummer 12 endgültig “genug gesagt“ wurde, denn laut Herausgeber Daniel Wamsler wurden “mit jeder weiteren Ausgabe weniger Exemplare verkauft.

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Marc-Uwe Kling: Normal und die Zero Heroes

Marc-Uwe Kling dürfte vor allem durch seine erfolgreich verfilmten und auch als Comic adaptierten Känguru-Chroniken bekannt sein. Mit Das NEINhorn hat er zudem noch eine Kinderbuchreihe am Start, mit QualityLand macht er uns Angst vor der nahen Zukunft und mit Views hat er sich an einen Thriller versucht. Fehlt eigentlich nur noch ein eigenes Superhelden-Universum.

Doch auch diese Lücke wurde jetzt geschlossen. Ein zweibändiger Comic entführt in eine Welt, in der – abgesehen von einem jungen Mann – jeder Mensch Superkräfte hat. Wie im Laufe der Lektüre zu erfahren ist, gibt es jedoch Schlimmeres als keine speziellen Fähigkeiten zu haben, denn längst nicht jede davon, ist auch wirklich hilfreich.

Die Zeichnungen von Florian Biege, der bereits mit seiner Comicversion von Walter Moersʼ Die Stadt der träumenden Bücher überzeugte, sind mehr als ansehnlich. Die Grundidee der Story, die Kling zusammen mit dem Drehbuchautor Jan Cronauer schrieb, ist ähnlich originell, wie die Ausgangssituationen in spaßigen Animationsfilmen mit Superhelden wie Pixars Die Unglaublichen oder Dreamworks Megamind.

So sind es ausgerechnet Normal und seine über lachhafte Superkräfte verfügenden Freunde, die als Zero Heroes gegen den Normalizer antreten, der den Superhelden ihre Kräfte raubt. Außerdem geht es durchaus zu Herzen, dass Normal (scheinbar) über keine speziellen Fähigkeiten verfügt und sich deshalb nicht traut, seine heimliche Liebe Cassandra anzusprechen, zumal diese auch noch einige Minuten in die Zukunft blicken kann.

Es gibt großartige Momente in diesem Comic, etwa jenes Panel, in dem die Panzerknacker gegen die Daltons kämpfen. Doch sehr häufig tritt die Geschichte auf der Stelle, denn Kling und Cronauer sind eher an Wortspielen oder schrägen Heldennamen wie Leatherman, Justin Time oder gar Cat Steven & Steven Seagull interessiert als an einer originellen und spannenden Geschichte.

Alle Abbildungen: © 2024 by Rowohlt Verlag

Daher hält sich die Vorfreude auf den zweiten Band Normal und die Ticking Clock in Grenzen.

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Alfred: Maltempo

Ort der Handlung ist die Umgebung eines verschlafenen, leicht heruntergekommenen Ortes im Süden von Italien. Hier soll ein Hotelkomplex entstehen, doch die Baumaßnahmen werden immer wieder durch Sprengstoffanschläge aufgehalten.

Ausgerechnete in dieser Gegend kommt demnächst die populäre TV-Castingshow Vieni Cantare, die Nachwuchsmusikern eine Chance gibt Italiens Superstar zu werden. Der 15-jährige Mimmo Maltempo ist ganz aufgeregt und versucht seine zerstrittenen Bandkollegen wieder zusammenzubringen.

Dies ist nicht ganz einfach, denn die einstigen Freunde sind kaum noch kompatibel. Doch Mimmo gibt trotz aller Widerstände nicht auf, zumal er hofft durch seinen Auftritt die wunderschöne Alba für sich gewinnen zu können.

Der 190-seitige Comic Maltempo ist Atmosphäre pur. Immer präsentiert Lionel Papagalli alias Alfred (Warum ich Pater Pierre getötet habe, Senso, Come Primo) Illustrationen die “lediglich“ Gebäude oder Landschaften zeigen. Dadurch wird auf eine ebenso unaufdringliche wie schöne Art vermittelt, in welcher Umgebung die Geschichte angesiedelt ist.

Doch Alfred erzählt nicht nur von Musik, Liebe und Freundschaft, sondern lässt auch immer wieder durchschimmern, dass es in Italien postfaschistische Tendenzen gibt. So plappert Mimmos Freund Gennario ungefiltert die rechtsradikalen Phrasen seines Vaters nach. Mimmo hingegen wird ziemlich sauer und reagiert sehr drastisch, als er einen Dorfbewohner mit einer Fuhre von Mussolini- Büsten erwischt.

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Modesty Blaise – Band 3

„Man nannte sie öfter einen weiblichen James Bond, aber das ist das Letzte, was sie ist. Bond ist einer der großartigen Roman-Charaktere des zwanzigsten Jahrhunderts, aber er existiert nur, während er auf Mission ist – er hat kein Heim, keine Freunde, keine Interessen.

Modesty Blaise hat das alles: Sie hat einen kleinen Kreis sehr naher Freunde, sie ist an vielen Dingen interessiert und sie hat ein Privatleben, das immer gegenwärtig ist und mit den Ereignissen, nicht Missionen, in die sie auf die eine oder andere Art verwickelt wird. Für den Britischen Geheimdienst hat sie in fünfundneunzig Comic-Storys und einundzwanzig Romanen nur zweimal gearbeitet.“

Dies sagte der Autor Peter O’Donnell in einem Interview über seine 1963 geschaffene Comicstrip-Heldin. Die drei in diesem Sammelband enthaltenen Comicgeschichten belegen die Aussage sehr gut. Im ersten Abenteuer Top Traitor machen sich Modesty Blaise und Willie Garvin zwar auf die Suche nach dem verschwundenen Geheimdienstchef Sir Gerald Tarrant, doch der Grund dafür ist kein Auftrag. Die einzige Motivation für ihren Einsatz ist ihre Freundschaft zu Tarrant. 

Der Einstieg in die aus 118 Zeitungsstrips bestehende Story The Vinkings ist sehr interessant mit der kriminellen Vergangenheit der beiden Hauptfiguren verknüpft. Ein junger Mann namens Olaf, der einst äußerst schlampig für Modesty Blaise arbeitete, ist mittlerweile in der Bande des egozentrischen Magnus, der sich für den “letzten Wikinger“ hält. Modesty lehnt das Angebot von Olafs wohlhabenden Vater ab, Olaf aus den Fängen von Magnus zu befreien. Doch als sie von dessen Ehefrau um Hilfe gebeten wird, tritt Modesty zusammen mit Wilie gegen Magnus und seine Wikinger an.

Auch in der Geschichte The Head Girls ist es kein Auftrag des britischen Geheimdienstes, der Modesty auf eine gefährliche Mission sendet. Zufällig trifft sie bei einem gemeinsamen Urlaub mit Willie auf Industriespione und eine Organisation, die angehende Sekretärinnen dazu ausbildet die Geheimnisse ihrer zukünftigen Chefs an sie zu verraten. Die Story gipfelt schließlich in einer Konfrontation mit Modestys Erzfeind Gabriel.

Doch es sind nicht nur die raffiniert und mitreißend erzählten Geschichten, die diesen schwarzweißen Zeitungsstrip auch nach 60 Jahren immer noch lesenswert machen, sondern ebenso die großartigen Bilder von Jim Holdaway, der unvergleichlich elegant mit Pinselstrichen und Schwarzflächen arbeitet. Genau wie bei der Veröffentlichung des Klassikers Prinz-Eisenherz hat sich Achim Dressler vom Bocola Verlag auch hier großen Aufwand betrieben, um die einzelnen Strips in bestmöglicher Qualität präsentieren zu können. Aus dem Archiv des englischen Lizenzgeber erhielt er hierzu sehr viel bessere Druckvorlagen als die vorherigen Verleger.

Es ist zu hoffen, dass in dieser weltweit einzigartigen Gesamtausgabe alle von Peter O’Donnell geschriebenen Comics mit Modesty Blaise erscheinen werden.       

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Craig Thompson: Ginsengwurzeln

2003 erschien ein epischer Comic, an dem Craig Thompson mehr als drei Jahre geschrieben und gezeichnet hatte. Blankets erzählt auf knapp 500 Seiten sehr sensibel und bildgewaltig davon, wie Thompson zusammen mit seinem Bruder Phil im ländlichen Wisconsin bei seinen streng religiösen Eltern aufwächst.

In einem winterlichen Kirchencamp verliebt er sich in Raina, doch obwohl seine Gefühle erwidert werden, steht den jungen Leuten ihre religiös-fundamentalistische Erziehung im Wege.

Blankets wurde zu einem großen Erfolg bei Lesern und Kritikern. Das war bei Thompsons nächstem Epos Habibi, an dem er sechs Jahre gearbeitet hatte und Motive aus Tausendundeiner Nacht und dem Koran mit einer Liebesgeschichte verknüpfte, nicht im selben Maße der Fall.

Zwanzig Jahre nach Blankets beschäftigt sich Thompson in seinem ebenfalls sehr voluminösen Werk Ginsengwurzeln erneut mit seiner Jugend. Hierin ist nicht nur zu erfahren, dass er und Phil noch eine Schwester haben, sondern auch, dass seine Familie in Wisconsin vom Anbau von Ginseng lebte.

Auf über 400 Seiten erzählt der Comic hauptsächlich und in alle nur denkbaren Richtungen wuchernd davon, wie es dazu kam, dass in den ländlichen USA ein Zentrum des Anbaus und Handels mit Ginsengwurzeln entstanden ist. Dies ist zwar nicht uninteressant, doch trotz Thompsons großartig detaillierten und rötlich kolorierten Bilder auf die Dauer etwas ermüdend.

Für die Fans von Blankets lohnt sich die Lektüre von Ginsengwurzeln dennoch, denn immer wieder kehr Thompson in die Welt seines meisterlichen Frühwerks zurück. So ist zu erfahren, dass er und sein Bruder fanatische Comicfans waren und das Zeichnen ihnen die harte Jugend etwas versüßt hat.

Interessant ist auch, wie Thompson von seinen Besuchen bei den Eltern erzählt und gerührt feststellt, dass in deren schwach bestückten Bücherbord auch sein Comic Blankets zu finden ist, obwohl sie darin nicht allzu vorteilhaft porträtiert werden.

Zu Herzen gehende Passagen wie diese haben mich bei der Stange gehalten und mehr über Ginseng erfahren lassen, als ich jemals wissen wollte.      

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Spirou: Der Liliput-Trick

Am 3. Januar 2024 wäre der 1997 verstorbene André Franquin 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass erscheinen bei Carlsen einige schöne Jubiläumseditionen mit Werken des belgischen Comickünstlers. Mein persönlicher Höhepunkt war eine Deluxe-Ausgabe des 1965 im Spirou-Magazin veröffentlichten 22-seitigen Comics Die Bravo Brothers, den Franquin selbst für sein bestes Werk hält.

In ähnlicher Aufmachung folgt jetzt eine Deluxe-Edition der ebenfalls recht kurzen Spirou-Geschichte Der Liliput-Trick. Dieser Comic erzählt davon, dass Fantasio anscheinend geschrumpft wurde und erlebte seine Premiere nicht im Magazin Spirou, sondern ab 3. September 1960 in der französischen Zeitung Le Parisien Libéré als schwarzweiße Fortsetzungsserie mit zwanzig wöchentlich veröffentlichten Episoden.

In dieser Form kamen zuvor bereits die Spirou-Geschichten Im Reich der roten Elefanten und Tiefenrausch erstmals zum Abdruck. Bei allen drei Comics hat Franquin die Zeichnungen nicht im Alleingang realisiert, sondern ihm stand der Newcomer Jean Roba zur Seite, der zur selben Zeit auch seine Erfolgsserie Bill & Boule (Schnieff und Schnuff) startete.

Die Deluxe-Edition enthält den Liliput-Trick in drei Versionen. Den Auftakt bildetet die Geschichte in der 28-seitigen vom Michael Hein übersetzten Version mit vier Streifen pro Seite, so wie sie ab August 1962 im Magazin Spirou zum Abdruck kam. Der Band enthält eine etwas größer als in Carlsens Gesamtausgabe reproduzierte Version, die Frédéric Jannin nach den Vorgaben von Franquin neu und etwas dezenter bzw. weniger farbenfroh koloriert hat.

Es folgen vier Beispielseiten, die zeigen wie die Geschichte im Le Parisien Libéré schwarzweiß und mit gelegentlichen Einsatz von Rasterpunkten veröffentlicht wurde. Dabei kamen jeweils sechs Bildstreifen zum Abdruck und die Episoden sind so konzipiert, dass es am Ende jeweils einen kleinen Cliffhanger gibt. Bei der ummontierten Veröffentlichung im Spirou-Magazin befand sich dieser Spannungseffekt häufig in der Seitenmitte.    

Der Höhepunkt des Buchs sind die Faksimile-Versionen aller Originalzeichnungen von Der Liliput-Trick. Diese werden fachkundig von Christelle und Bertrand Pissavy-Yvernault kommentiert. Zusätzlich kommen zahlreiche Skizzen und Fotos zum Abdruck, die vermitteln wie Franquin seinerzeit die Zusammenarbeit mit Roba organisierte.

Für Franquin spricht, dass er unter dem letzten Panel der Geschichte den Namen Roba noch vor seinem eigenen nannte. Außerdem hatte er nichts dagegen, dass Roba seine Figuren aus Boule & Bill in Der Liliput-Effekt kurz auftreten ließ.   

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The Texas Chain Saw Massacre

Seit 2007 kümmert sich Turbine Medien darum, dass Tobe Hoopers in Deutschland zunächst 1978 mit vierjähriger Verspätung unter dem Titel Blutgericht in Texas gezeigter und danach indizierter Film The Texas Chain Saw Massacre der Öffentlichkeit wieder legal zugänglich gemacht wird. Dass dies nun nach langwierigen rechtlichen Auseinandersetzungen möglich ist wird von Turbine auf Blu-ray und 4K Ultra HD mit einer optimal aufgemachten Edition gefeiert, die auch zwei interessante Fortsetzungen ebenso optimal präsentiert.

Da die Mediabooks zudem noch exklusive Cover des von mir sehr geschätzten Comickünstlers Timo Wuerz (Black Metal, Ghost Realm) enthalten, kam ich um diese Veröffentlichung nicht herum. Timo schuf in letzter Zeit zu Filmen wie An American Werewolf in London, Candyman, Gwendoline oder Roger Cormans Die Verfluchten äußerst gelungene Blu-ray-Cover, die sich nicht vor den klassischen Filmplakaten von Renato Casaro verstecken müssen.

Ich hatte The Texas Chain Saw Massacre vor etlichen Jahrzehnten einmal als Video-Raubkopie gesehen und war nur mäßig beeindruckt. In Erinnerung blieb, wie Gunnar Hansen als Leatherface scheinbar angetrieben von einer knatternden Motorsäge eine junge Frau durch die texanische Wildnis jagte. Immerhin wirkte der Film auf mich ähnlich unangenehm, wie Stanley Kubricks Uhrwerk Orange und verursachte nicht unerhebliche Berührungsängste bezüglich einer zweiten Sichtung.

Doch nach Erhalt der Prachtedition von Turbine konnte ich nicht anders und musste mir den Film in allerbester Bildqualität ansehen. Noch vor Michael Myers in John Carpenters Halloween und Jason Voorhees in Freitag der 13. schuf Tobe Hooper mit Leatherface eine Horror-Ikone, die sich kettensägend durch zahlreiche Fortsetzungen metzelte. Zugleich gelang ihm aber auch eine Zustandsbeschreibung der (damaligen) USA, in der eine Gruppe naiver Hippies in die Fänge (und auf dem Speiseplan) einer völlig dysfunktionalen Familie geriet. Angesichts der ganzen Indizierungsversuche verwundert, dass Hooper die nicht eben wenigen Gewalttaten eher dezent und fast ohne Blut in Szene setzte, ihm aber dennoch zahlreiche verstörende Momente gelangen.

Obwohl Hoopers Film ein großer Erfolg war, sollte es zwölf Jahre dauern bis eine Fortsetzung in die (us-amerikanischen) Kinos kam. Der Weg dorthin war dornig, da Hooper – dank eines im wahrsten Sinne des Wortes mafiösen Produzenten – nicht die alleinigen Rechte an seinem Film hatte. Mit The Texas Chain Saw Massacre 2 drehte Hooper keine Fortsetzung, sondern eine wilde Komödie, in der sich sein Namensvetter Dennis Hopper als Texas Ranger Lefty Enright mit drei Kettensägen bewaffnet. Im heruntergekommenen Vergnügungspark Texas Battle Land tritt der Ranger zum Fechtduell gegen Leatherface an…  

Obwohl eher als Parodie angelegt, wurde die Fortsetzung von Hooper sehr viel blutiger in Szene gesetzt als der Erstling. Dies mobilisierte wieder jene staatlichen Stellen, die sich anmaßten zu entscheiden, was ihre Mitmenschen sehen dürfen. Besonders doll trieb es ein Staatsanwalt in München, der im dortigen Werkstattkino eine Kope von The Texas Chain Saw Massacre 2 (oder was er dafür hielt) beschlagnahmte. Ausführliche Infos hierzu liefert das hervorragend von Tobias Hohmann zusammengestellte Turbine-Booklet, das auch ein sehr interessantes Interview mit dem damaligen Vorführer und heutigen Werkstattkino-Leiter Wolfgang “Wolfi“ Bihlmeier enthält.

Im Laufe der letzten Jahrzehnte entstanden sieben weitere mehr oder weniger interessante Fortsetzungen, in denen spätere Stars wie Viggo Mortensen, Matthew McConaughey oder Renée Zellweger in ersten Hauptrollen zu sehen waren. Turbine hielt das 2017 entstandene Pequel Leatherface für würdig, um als dritter Kettensägen-Film Aufnahme in diese Reihe zu finden und mit einem Cover von Timo Wuerz gewürdigt zu werden.       

Insgesamt ist dies keine schlechte Wahl, denn basierend auf einem intelligenten Drehbuch von Seth M. Sherwood gelang dem französischen Regie-Duo Julien Maury und Alexandre Bustillo ein in den Fünfzigern angesiedelter erstaunlich sensibler Einblick in die Kindheit des Titel-“Helden“. Für den Film sprechen auch die im wahrsten Sinne des Wortes beängstigend guten darstellerischen Leistungen von Lily Taylor als Outback-Mutter-Monster und Stephen Dorff als rachsüchtigen Texas Ranger. Schade, dass die restlichen Fortsetzungen deutlich schwächer ausgefallen sind.

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Michèle Fischels: Outline

Bei manchem Comicschaffenden gibt es einen gewissen Futterneid auf jene Newcomer, die die letzten Semester ihres Studiums dazu nutzen durften, um als Diplomarbeit eine Graphic Novel zu erstellen. Dabei stehen die Studierenden und ihre Be- und Empfindlichkeiten häufig im Zentrum der Erzählungen. Etwas interessanter wird es, wenn der Comic von den Großeltern, Müttern oder Vätern der Kreativkraft handelt.

Auffallend ist außerdem, dass diese Comicdebüts oft auch das einzige Werk des Ex-Studierenden geblieben sind und dennoch keine One-Hit-Wonder waren. Es würde mich wundern, wenn dies auch auf das Comicdebüt von Michèle Fischel zutrifft. Die Absolventin der FH Münster im Bereich Design überrascht mit ihrer Schilderung des letzten Schuljahres von drei AbiturentInnen.

Das letzte Schuljahr vor dem Abitur ist angebrochen. Eine Zeit, in der alles scheinbar wie immer ist, sich aber dennoch laufend ändert. Beim frisch verliebten Ben, der den ausklingenden Sommer mit seiner Freundin Clara genießen möchte, trübt sich die Stimmung zunehmend. Nachdem sich Bens bester Freund Andreas ohne eine Erklärung von ihm abgewendet hat, zieht sich auch Clara immer mehr zurück.

Während sich die Spannungen zwischen Ben und Clara zuspitzen und Andreas mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat, rücken die Abiturprüfungen unweigerlich näher – und mit ihnen der ganze andere Stress: „Was machst du nach der Schule? Wo bewirbst du dich? Schreibst du dich ein? Ziehst du aus?“ Es bleibt kaum Zeit zum Nachdenken und Durchatmen…

Michèle Fischels legt mit Outline ein beeindruckendes Debüt vor. Erzählerisch, aber auch zeichnerisch, zeigt sie ein feines Gespür für jene ganz besondere Phase des Lebens, in der wir Kindheit und Schulzeit hinter uns lassen und mit Vorfreude aber auch Unsicherheit in die Zukunft blicken.

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Man-Thing Classic Collection

Panini hat sich in letzter Zeit in Sachen Swamp Thing sehr verdient gemacht. In wuchtigen Hardcoverbänden erschienen nicht nur die klassischen von Len Wein und Bernie Wrightson geschaffenen Comics mit DCs Ding aus dem Sumpf oder erstmals alle 45 von Alan Moore getexteten Hefte, sondern auch Geschichten mit Swamp Thing von Rick Veitch, Kelley Jones oder von Ram V und Mike Perkins.    

Da ist es nur konsequent, wenn mit Man-Thing auch Marvels Gegenstück zu Swamp Thing in einem 1.200-seitigen großformatigen Band auf die deutsche Comicgemeinde losgelassen wird. Das in den Everglades beheimatete sumpfige Ungetüm debütierte im Mai 1971  in der ersten Ausgabe von Marvels in Schwarzweiß veröffentlichten Magazin Savage Tales, auf dessen Cover allerdings der Barbar Conan zu sehen war.      

Erst zwei Monate später hatte Swamp Thing seinen ersten Auftritt im DC-Heft House of Secrets. Kurios ist, dass Gerry Conway, der Autor des ersten Comics mit Man-Thing seinerzeit zusammen mit Len Wein, dem Schöpfer von Swamp Thing, in einer WG lebte. Doch während Len Wein sein Sumpfmonster Zeit seines Lebens betreute, steuerte Gerry Conway zur Saga von Man-Thing wenig mehr die von Gray Morrow gezeichnete erste elfseitige Geschichte bei.

Basierend auf einer Idee von Stan Lee und Roy Thomas erzählt Conway darin vom Wissenschaftler Dr. Theodore „Ted“ Sallis, der zusammen mit seiner Freundin Ellen Brandt gut versteckt in den Sümpfen von Florida lebt und mit einem Supersoldatenserum herumexperimentiert. Ellen arbeitet mit zweifelhaften Gestalten zusammen, die in den Besitz des Serums gelangen wollen. Doch Ted gelingt die Flucht und bevor er mit seinem Auto in den Sumpf rast, spritzt er sich die Chemikalie in den Arm.       

Dort verändert das Serum Geist und Körper von Ted. Dieser wird zu einem unzerstörbaren Killer, der sich bitter an seinen Verfolgern rächt und und der untreuen Ellen durch Handauflegen die Haut verbrennt. 

Seinen zweiten Auftritt hatte Man-Thing in Heft 12 der Reihe Astonishing Tales, in dem eigentlich eine Geschichte mit Ka-Zar dem “Lord of the Hidden Jungle“ erzählt wird. Etwas ungeschickt wurde hier gelblich eingefärbte Geschichte eingefügt, die auf sieben Seiten noch einmal die Entstehungsgeschichte von Man-Thing erzählt. Diese Story stammt von Len Wein und wurde sehr dynamisch von Neal Adams in Szene gesetzt.    

 Weiter ging es in der Marvel-Horrorreihe Adventure into Fear. In Ausgabe 10 verwurstete Conway auf zehn Seiten noch einmal die Origin In der nächsten Nummer im Dezember 1972 startete der neue Texter Steve Gerber, der in den nächsten drei Jahren nahezu alle Geschichten mit Man-Thing schreiben sollte.

Bereits in Adventure into Fear # 11 platzierte er erstmals jenen Slogan, der künftig das Motto von Man-Thing sein sollte: „Whatever knows fear burns at the Man-Thing’s touch!“ („Wer Angst kennt, brennt bei der Berührung Man-Things!“)

Innerhalb der Serie debütierte auch Gerbers populärste Figur Howard the Duck und ab 1974 bekam Man-Thing eine eigene Serie. Gerber gelang das Kunststück mit einer eher passiven aber sehr empathischen Figur wie Man-Thing spannende und oftmals auch ganz schön abgefahrene Geschichten zu erzählen.

Rund um das Sumpfmonster platzierte er interessante Charaktere, wie den selbsternannten Loser Richard Rory, der immer wieder über sich hinauswuchs, aber dennoch vom maskierten Rächer Foolkiller gejagt wurde.

Steve Gerber platzierte aber auch Kapitalismuskritik in seinen Stories und ging dabei alles andere als dezent vor. Immer neue Schandtaten beging etwa der skrupelloser Unternehmer Franklin Armstrong Schist, auf dessen Firmenschildern F. A. Schist zu lesen ist.

In Man-Thing # 22 im Oktober 1975 trat dann gar Steve Gerber persönlich auf. Er verabschiedete sich von der Serie und seinen treuen Lesern. Anschließend absolvierte Man-Thing Gastauftritte an der Seite vom Hulk oder von Spider-Man, bevor das Sumpfmonster wieder in einer eigenen Serie auftrat. Diese wurde, obwohl sie von einem populären Autoren wie Chris Claremont geschrieben wurdem, nach elf Ausgaben eingestellt.

Paninis Man-Thing Classic Collection enthält alle diese interessanten und oft sehr ungewöhnlichen Comics. Der Band lädt ein zu einer Zeitreise durch ein spannendes Marvel-Jahrzehnt ein. Zu bewundern sind Zeichnungen von Meistern ihres Fachs, wie Gray Morrow, Neal Adams, John Buscema, Howard Chaykin, Mike Ploog, Val Mayerik, John Byrne, Pat Broderick, Tom Sutton, Alfredo Alcala, Ed Hannigan, Sal Buscema oder Jim Mooney.

Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass Man-Thing bereits 2005, also noch vor dem Start des Marvel Cinematic Universe, im Zentrum einer gar nicht einmal so schlimmen, herrlich trashigen Verfilmung stand. 

Sehr viel mehr Aufsehen – auch in Sachen Merchandise – erregte allerdings 2022 auf Disney+ ein kurzer Auftritt von Man-Things. Diesen gab es am Ende der vom ansonsten eher als Komponisten tätigen Michael Giacchino inszenierten, ziemlich sinnfreien Horror-Anthologie Werewolf by Night.

Der definitive Film mit Man-Thing steht also noch aus!

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