Archiv der Kategorie: COMIC

Die neusten Comicalben auf dem Markt!

Lurchi: Finale mit Riesen-Überraschung

Mit Heft Nummer 170 wird die seit 1937 laufende Serie Lurchis Abenteuer fortgesetzt. Damit liegt nun nach Lurchis Höhlenabenteuer, Lurchis Luftpost.  Spielplatz mit Hindernissen und Fernweh das fünfte “lustige Salamanderheft“ von Jan Reiser (Sticks & Fingers,  De Gschicht vom Brandner Kasper, Der kleine Lord) vor.

Lurchi hat Geburtstag und der BSC Molchhausen tritt im Endspiel in der Bezirks-Amphibien-Liga im Basketball gegen den SC Krötenteich an. Alle Spieler sind hochmotiviert und zunächst geht Molchhausen durch Elvira Eichhorn und dann der Krötenteich dank Fredi Flitz in Führung. Spannende Zweikämpfe liefern sich Laura Laubfrosch und Mina Mauswiesel. Und bei all der Anspannung und Motivation passiert es: Hopps trifft Lurchi mit dem Ball und dieser geht zu Boden und muss in die Kabine zum Erholen. Aber Lurchi möchte unbedingt weiterspielen – aber als er zum Platz geht, sieht er, wie jemand der genauso aussieht wie er, für ihn schon spielt. Das ist wirklich eine Riesen-Überraschung!

Wer ist dieser mysteriöse Doppelgänger? Lurchis Schwester Trine ist wieder da! Endlich, endlich möchte man sagen. Schon im allerersten Lurchi-Heft von 1937 heißt es: „Sohn und Tochter Salamander – Springen fröhlich umeinander.“ Der heimliche Fan-Liebling Trine, der nur in gut einem Dutzend Hefte seinen Auftritt hatte ist zurück. Ihren bislang letzten Auftritt hatte sie im November 1996 im Jubiläumsheft 120 von Dietwald Doblies.

Lurchi ist das offizielle Maskottchen des Basketball-Bundesligisten „MHP RIESEN Ludwigsburg“ und so gibt es dieses Mal ein exklusives Interview mit Philipp Schuler, der seit vielen Jahren voller Überzeugung in das Lurchi-Kostüm schlüpft und bei jedem Heimspiel dabei ist und für die richtige Stimmung sorgt. Und wir erfahren, dass Jan Reiser Großes mit Trine vorhat – man darf sehr gespannt sein!

… und so heißt es am Ende dieses Mal: „Und lang schallts im Walde noch: „Lurchi und Feunde leben hoch!“

Norbert Elbers

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Greg Rucka: Punisher

Dass es neben Garth Ennis noch weitere interessante Punisher-Autoren gibt, zeigt dieser wuchtige leicht überformatige Hardcoverband, der zwölf Marvelhefte enthält, die 2011 erschienen sind. Die Story stammt von Greg Rucka (Gotham Central, Whiteout, The Old Guard) und der Auftakt ist grandios.

Spektakulär lässt Rucka den Italiener Marco Checcetto in Szene setzten, wie aus der Hochzeit von Marine Sergeant Rachel Cole-Alves ein Blutbad wird. Parallel dazu lernen wir die New Yorker Detektives Oscar Clemons und Walter Bolt kennen, die sicher nicht zufällig an das von Morgan Freeman und Brad Pit gespielte Ermittlerduo aus David Finchers Sieben denken lassen.

Doch damit nicht genug, Greg Ruckas erstes Punisher-Heft enthält auch noch einen grandios verschachtelten Epilog, in dem klar wird, dass Detektive Bolt gemeinsame Sache mit dem Punisher macht, zwar zum eigenen Vorteil, doch anscheinend nicht ganz freiwillig.

Die für ihren Einsatz in Afghanistan mit dem Silver Star ausgezeichnete Rachel Cole-Alves hat als Einzige das Massaker auf ihrer Hochzeit überlebt. Obwohl schwer verletzt macht sie sich auf die Suche nach den Mördern ihres Ehemanns…

Trotz vieler erinnerungswürdiger Momente ist Ruckas Punisher-Run leider kein rundum gelungenes Meisterwerk. Dies liegt zum einen daran, dass nicht alle Hefte aus der Feder von Marco Checcetto stammen und die von Matthew Clark, Mirko Colak oder Michael Lark gezeichneten Seiten weniger gut gelungen sind.

Etwas nervig fand ich außerdem, dass Ruckas Serie sehr viel stärker mit dem damals aktuellen Stand des Marvel-Universums verknüpft war. Gleich zu Anfang der Geschichte nimmt eine Konfrontation mit dem albernen geflügelten Schurken Vulture dem Punisher einiges von seiner grimmigen Würde. Zudem gipfelt die Serie in das nicht voll überzeugende dreiteilige Crossover The Omega-Disc mit Daredevil und Spider-Man.

Neal Adams

Doch das ist Jammern auf sehr hohem Niveau und für diesen Sammelband spricht zudem das hochinteressante Bonusmaterial. Neben einem Blick in Marco Checcettos Skizzenbuch gibt es einige ziemlich sensationelle alternative Titelbilder von Meistern ihres Fachs wie Mike Perkins, Adi Granov oder Neal Adams zu bestaunen.

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Gerne würdest Du allen so viel sagen

Historische Begebenheiten des letzten Jahrhunderts stehen im Zentrum der sechzehn Comics dieser 320-seitigen Anthologie. Dabei unterscheiden sich die Zeichenstile ebenso stark, wie die Perspektive aus der die während der Pandemie entstandenen Geschichten erzählt werden.

Im ersten Beitrag setzt Hannah Brinkmann faktenreich und in teilweise sehr kleinen Panels in Szene, wie es dem Anwalt Hans Litten 1931 gelang Adolf Hitler bei einer Befragung vor Gericht in die Enge zu treiben und zu blamieren.

Den Abschluss des Buchs bildet der Comic Spannende Zeiten, in dem Anne Zimmermann sehr gut nachfühlbar davon erzählt, wie ihr Vater und ihr Bruder während des Lockdowns langsam zu querdenkenden Wutbürgern mutierten. Sie zeigt aber auch, wie wichtig es ist, Kontakt zu halten und geliebte Menschen nicht aufzugeben.

Nicht minder beeindruckend ist Katharina Greves in Versform erzählte und im Stil eines Kinderbuchs zu Papier gebrachte Moritat Fräulein Herrenmensch, in der kurz und eindringlich dargestellt wird, wie Lieschen Mustermann im Dritten Reich durch den Bund Deutscher Mädel von ihrer Familie isoliert und auf Parteilinie gebracht wurde.

In eine ähnliche aber ganz anders visualisierte Richtung geht Thomas Gilkes schematisch durchgestyltes Handbuch für den angehenden Potentaten, in dem ebenso satirisch wie bitter-wahr darstellt wird, was einen “guten“ Diktator ausmacht.     

Till Lukat

Doch auch die restlichen Beiträge von Bianca Schaalburg, Till Lukat, Julia Bernhard, Jakob Hinrichs, Katia Fouquet, Chyżewska, Sheree Domingo, Karochg, Clayton Junior, Nathalie Frank, Oliver Grajewski, Anne Zimmermann, sowie Inga Dreyer & Julia Kluge können überzeugen und zeigen, wie gut sich Comics zur Darstellung historischer oder gesellschaftlicher Zusammenhänge eignen.   

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Peter Bergting: The Portent

Der junge aber schon sehr erfahrene Schwertkämpfer Milo hat einst einen folgenschweren Fehler begangen. Er durchstreift eine Schattenwelt, die nur sehr selten von Menschen besucht und von seltsamen Dämonen bewohnt wird. Gemeinsam mit der Zauberin Lin und dem alten Soldaten Alkuin versucht Milo die Welt der Menschen zu retten.

Obwohl der Autor und Zeichner Peter Bergting das “F-Wort“ ablehnt, handelt es sich bei The Portent zweifelsohne um eine Fantasy-Serie. Allerdings wurde die Geschichte garniert mit Horror- und Asia-Elementen sowie einer äußerst melancholischen Atmosphäre. Dieser Sammelband enthält die ersten vier Hefte, die in den USA bei Image erschienen sind.

Überraschenderweise lebt und zeichnet Bergting jedoch von seiner Heimat Schweden aus und hat sich bei der Gestaltung seiner Schattenwelt meist an den Landschaften Norwegens orientiert. Das stimmungsvoll kolorierte und äußerst kontrastreiche Artwork erinnert etwas an Mike Mignolas Hellboy und überzeugt auch im etwas kleineren Format der Cross Cult-Ausgabe.

Diese Edition ist sehr liebevoll aufgemacht und enthält neben einer Galerie mit Bildern von Gastzeichnern auch noch ein sehr interessantes Interview, das Frauke Pfeifer, die Übersetzerin von The Portent mit Peter Bergting führte. Wir erfahren hier, dass die Fantasy-Serie quasi nach Feierabend entstand. Neben seiner Arbeit als Kinderbuch- und Fantasy-Illustrator mit Vorliebe für Drachen und Ungeheuer hat Bergting anschließend noch “von 19 bis 2 Uhr nachts“ an The Portent gearbeitet.

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Jason: Ein Norweger auf dem Jakobsweg

Jasons Erlebnisse als er von St-Jean-Pied-de-Port über Santiago de Compostela bis nach Finisterre auf dem Jakobsweg unterwegs war, sind alles andere als spektakulär. Das trifft auch auf die schwarzweißen, sehr aufgeräumten Zeichnungen zu, mit denen der Norweger seine Erinnerungen in Szene setzte.


Dem Umstand, dass alle seine Protagonisten Tierköpfe tragen, trotzt Jason, einen wirklich guten Gag ab. So wird der anthropomorphe Jason im Comic von einem australischen Pilger gefragt, ob er in dessen Handykamera sprechen und sagen könne, dass er Norweger sei. Da dies auf YouTube gestellt werden, soll lehnt Jason es ab.

In der Nachbetrachtung hält er sich für inkonsequent, weil er diese Begebenheit zwar auf Seite 133 in seinem Comic eingebaut hat, selbst aber nicht gefilmt werden möchte. Doch dann kommt ihm der Gedanke, dass er es zugelassen hätte, wenn ihn jemand gefragt hätte, ob er ihn als einen Hund zeichnen darf, der sagt, dass er Jason aus Norwegen sei.

Trotz seiner simplen Bilder vermittelt Jason sehr viel besser als Harpe Kerkeling in Ich bin dann mal weg oder der Film Dein Weg mit Martin Sheen, was es bedeutet, einige Wochen zu Fuß bei Wind und Wetter unterwegs zu sein, abends in Zimmern voller Etagenbetten zu übernachten und sehr viele Menschen aus aller Welt oft nur sehr oberflächlich kennenzulernen.

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Weird Science

Im Mai 1950 werden wohl nicht allzu viele Comicfreunde traurig gewesen sein, als im zwölften Heft der Serie Saddle Romances keine weiteren Cowboy-Liebesgeschichten, sondern unter dem neuen Titel Weird Science Stories von verrückten Wissenschaftlern und Kreaturen aus dem Weltraum zum Abdruck kamen.

Auch der Titel wurde geändert, denn bei EC-Comics erschien anstatt der zwölften Ausgabe von Saddle Romances urplötzlich das Heft Weird Science # 12. Die Gründe, warum es für William M. Gaines zeitweise preiswerter war, bei einer laufenden Comicreihe den Titel zu ändern, anstatt eine neue Serie an die Kioske zu bringen, sind ähnlich mysteriös, wie so manche der plötzlich im Heft enthaltenen Science-Fiction-Geschichten.

Der SR-Verlag startete The EC Archives mit einem Hardcoverband, der die ersten sechs Hefte der klassischen Horror-Serie Tales from the Crypt enthält. In ähnlicher Aufmachung folgt jetzt der Auftakt der nicht minder bemerkenswerten Reihe Weird Science mit einem Vorwort von George Lucas. In dieser Serie kamen viele der großartig von Wally Wood gezeichneten Science-Fiction-Stories zum Abdruck, die beim All-Verlag bereits in einer schönen Edition veröffentlich wurden.

Doch die Ausgabe vom SR-Verlag hat den Vorteil, dass hier in chronologisch korrekter Reihenfolge verfolgt werden kann, wie sich die EC-Comics entwickelt haben. Der wichtigste EC-Mitarbeiter war zweifelsohne Al Feldstein, von dem viele Titelbilder und Comics stammen. Er hat aber auch häufig Geschichten für andere Zeichner wie Jack Karmen oder Graham Ingels geschrieben.

Ein kurzes Gastspiel als EC-Zeichner gab Harry Harrison, der oft gemeinsam mit Wally Wood Comics zu Papier brachte. Harrison merkte jedoch recht bald, dass er ein sehr viel talentierterer Autor als Zeichner war und daher sehr viel Science-Fiction schrieb, wie etwa den Roman Make Room! Make Room!, der Vorlage des Erfolgsfilms Soylent Green (… Jahr 2022 … die überleben wollen).

Ein Höhepunkt dieser Ausgabe sind sechs Comics, die Harvey Kurtzman gezeichnet und größtenteils auch getextet hat. Kurtzmans Stil war sehr eigenwillig und überschritt häufig die Grenze zur Karikatur, was ihn als ebenso idealen wie genialen Herausgeber des EC-Satiremagazins MAD qualifizierte.

Kurtzman zeichnete mit Verschollen im Mikrokosmos auch die erste in Weird Science veröffentlichte Story. Diese von Al Feldstein geschriebene Geschichte hat große Ähnlichkeit mit der sechs Jahre später von Richard Matheson verfassten Erzählung Die seltsame Geschichte des Mr. C., die Jack Arnold 1957 verfilmte. Es bleibt zu hoffen, dass der SR-Verlag einen langen Atem hat, und die deutschen Comicfreunde mit vielen weitere EC-Meisterwerken erfreuen wird!

Direkt beim SR-Verlag kann unter info@film-boerse.info eine auf 100 Exemplare limitierte und nummerierte Vorzugsausgabe von Tales from the Crypt # 1 mit Druck und einem anderem Cover für 80,- Euro bestellt werden.

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Huba! – Eine Marsupilami-Liebesgeschichte

André Franquin ließ Spirou und Fantasio 1952 in der Geschichte Eine aufregende Erbschaft im Dschungel von Palumbien das mysteriöse Marsupilami suchen. Sie fanden es und der Rest ist Comicgeschichte.

Fünf Jahre später folgte mit Das Nest im Urwald ein Comic, in dem ein naher Verwandter des gelbschwarze Fantasie-Tier mit dem Riesenschwanz in einem Film zu sehen sind, den die Reporterin Steffani im Dschungel von Palumbien gedreht hatte.

Zu sehen ist ein Marsupilami, das spielend mit Piranhas und einem Jaguar fertig wird, doch einige Schwierigkeiten damit hat, eine Artgenossin von sich zu überzeugen. Doch der Einsatz wird belohnt und am Ende der Geschichte gibt es schwarzgelben Drillings-Nachwuchs…

2010 erschien in Frankobelgien unter dem Titel Houba! Une histoire d’amour ein Band im Querformat, in dem die Rahmenhandlung mit Spirou, Fantasio und Steffani aus dem Comic Das Nest im Urwald entfernt wurde und ausschließlich die Szenen aus dem Dokumentarfilm enthalten sind.

Die Panels wurden gelegentlich etwas ummontiert und in prächtigen Farben  neukoloriert. Entfallen sind auch die Kommentare von Steffani, die eigentlich überflüssig sind, denn die aussagekräftigen Zeichnungen, die in dieser schönen Edition noch besser zu Geltung kommen sprechen für sich.

Den 100. Geburtstag des 1997 verstorbenen André Franquins feiert Carlsen mit einigen Sonderbänden. Neben Huba! – Eine Marsupilami-Liebesgeschichte erscheinen schön aufgemachte Ausgaben mit neu zusammengestellten Gaston-Onepagern oder mit allen schwarzen Gedanken, sowie eine Deluxe-Ausgabe der Spirou-Geschichte Die Bravo Brothers, die ebenfalls zeigt, wie großartig Franquin Tiere in Szene setzen konnte.

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Riad Sattouf: Esthers Tagebücher 7: Mein Leben als Sechzehnjährige

Nachdem Riad Sattouf seine sechsbändige Serie Der Araber von morgen abgeschlossen hat, geht es noch eine Weile weiter mit Esthers Tagebuch. Diese Reihe startete Sattouf 2015 und veröffentlicht die von ihm als Comic adaptierten Erlebnisse und Beobachtungen eines damals neunjährigen Mädchens aus seinem Bekanntenkreis regelmäßig auf einer Seite des Wochenmagazins L’Obs.

Die auch als animierte TV-Serie umgesetzten Comics will Sattouf bis zum 18. Geburtstag von Esther zeichnen. Bei Reprodukt liegt mit Mein Leben als Sechzehnjährige mittlerweile der siebte Band des Tagebuchs vor. Eshers hier beschriebenen Erlebnisse spielen sich inmitten der Corona-Pandemie ab. Auch der von Donald Trump ausgelöste Sturm auf das Kapitol spielt eine Rolle, wobei Esther “den mit den Hörnern“ für recht attraktiv hält.

Doch die weltpolitischen Ereignisse finden in den Geschichten meist nur im Hintergrund statt. Für die Hauptfigur sind es dramatischere Erlebnisse, wenn sie ohne Bargeld in den falschen Bus steigt oder bei rotzfrechen Mädchen, die nur geringfügig jünger als sie sind, “babysitten“ soll.

Eine große Rolle spielt auch Esthers mehr als problematisches Verhältnis zum anderen Geschlecht. Sie würde viel häufiger Metro fahren, wenn es dort nicht so viele glotzende Männer gäbe, und dass “Hurensohn“ ein Schimpfwort ist, sieht sie gar nicht ein, denn wenn eine Mutter für ihre Kinder auf dem Strich geht, so ist das doch vorbildlich.

So wie es aussieht, folgen noch zwei weitere Alben mit Seiten aus Esthers Tagebuch. Danach wird die junge Dame, die in Wirklichkeit einen anderen Namen trägt, ihr Leben unbeobachtet fortsetzen.

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Mark Millar: Night Club

Genau wie seine Freunde Sam und May gehört der siebzehnjährige Danny Garcia in seiner Schule zu den Außenseitern. Um dies zu ändern versucht er es mit einem Fahrradstunt für seinen YouTube-Kanal. Doch statt in den Charts landet er im Krankenhaus. Während er dort um sein Leben kämpft, erhält er Besuch von Detective Nick Laskaras, der ein Vampir ist und weitete Blutsauger benötigt, um eine Mission zu erfüllen.

Greg Capullo

Durch einen Biss verwandelt Laskaras Danny in einen Vampir. Dieser hat mit seinen neuen Fähigkeiten so viel Spaß, dass er Sam und May davon überzeugt, sich von ihm beißen zu lassen. Das Trio besorgt sich Wrestler-Masken und formiert sich zu einem vampirischen Superhelden-Trio namens Night Club. Dies ist zunächst ein großer Spaß, doch diesen verdirbt ihnen Detective Laskaras ganz gehörig…

In letzter Zeit habe ich mich nur noch sehr selten über einen neuen Comic vom schottischen Autor Mark Millar (Wanted, Kingsman – The Secret Service) gefreut. Anstelle seiner immer wieder mitreißenden Ergänzungen zum Kick-Ass-Universum waren es Fortsetzungen von Serien wie Jupiter’s Legacy, The Magic Order oder Prodigy, die auf Netflix-Verfilmungen schielten und die Handlung eher verkomplizierten als weiter voranzubringen. 

Ben Templesmith

Auch Night Club entstand in Zusammenarbeit mit Netflix, was wohl ermöglichte, dass Image die ersten fünf Comichefte der Serie für $1.99 anbieten konnte und der Abschlussband mit doppelten Umfang für $3.99 zu haben war. Was Millar in dieser Miniserie erzählt und der Spanier Juanan Ramírez großartig in Szene setzt, ist inhaltlich barrierefrei zugänglich und erzählt eine abgeschlossene Geschichte, die mit einem Micro-Cliffhanger endet. Night Club würde sich also bestens als Vorlage für einen Blockbuster mit Aussicht auf ein Franchise eignen.

Matteo Scalera

Es sei noch erwähnt, dass es Millar wieder gelungen ist, großartige Künstler wie Greg Capullo (Batman vs. Spawn), Ben Templesmith (30 Days of Night) oder Matteo Scalera (King of Spies) für die Titelbilder und Variantcover zu gewinnen. Einige davon sind auch in diesem Panini-Band zu bewundern.  

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Punisher – Anthologie

Dieser großformatige Hardcoverband feiert auf 320 Seiten den 50. Geburtstag eines “Bestrafers und Vollstreckers“. Enthalten sind die zehn wichtigsten und besten Comics mit Marvels Punisher.

Hinzu kommen informative Texte, aus denen auch hervorgeht, warum es einige Comics, wie die Begegnungen des Punishers mit dem Barbaren Conan oder dem ewigen Teenager Archie, nicht in diese Anthologie geschafft haben,

Eröffnet wird der Comicreigen mit dem ersten Auftritt des Punishers von 1974. In The Amazing Spider-Man 129 war der schwarze Mann mit dem Totenkopf auf der Brust eigentlich nur als Handlanger des ebenfalls in diesem Heft debütierenden Schurken The Jackal vorgesehen. Doch dank des großartigen Covers von John Romita Sr. und da in Gerry Conways Story bereits zu erahnen war, dass hier eine tragische Figur debütierte, stahl der Punisher dem Schakal die Show.

Bemerkenswert ist auch der zweite Comic in diesem Band, den Dennis O’Neil 1981 für das Amazing Spider-Man Annual 15 geschrieben hatte. Die Zeichnungen stammen von keinem Geringeren als Frank Miller, der zeitgleich große Erfolge mit seinen Daredevil-Geschichten feierte. Das Resultat, in dem der Punisher gegen Dr. Octopus antritt, kann dank des großartigen Artworks von Miller und seinem Inker Klaus Janson immer noch begeistern.

Ab 1986 konnte der Punisher auch als Solo-Antiheld begeistern und agierte in realistischen Umgebungen, in denen sich Marvel-Charaktere ansonsten nur selten blicken lassen. In der Miniserie Circle of Blood, von der das erste Heft in diesem Band enthalten ist, landete Frank Castle im Knast und ließ sich dadurch in seiner Tätigkeit als Bestrafer in keinster Weise bremsen.

Noch eine ganze Ecke beeindruckender ist das erste Heft der zwei Jahre später gestarteten Serie The Punisher: War Journal. Als Zeichner kam hier der damals schon beeindruckende Jim Lee zum Einsatz, der auf 28 Seiten gleich zwei Geschichten erzählte. Im unteren Viertel der Seiten setzte Lee in grellen Farben und ohne Text die Geschichte des tragisch endenden Central-Park-Picknicks der Familie Castle in Szene.

Ein weiterer Höhepunkt ist das 1992 erschienene erste Heft der Serie The Punisher: War Zone, in dem Chuck Dixon erzählt, wie Frank Castle unter dem Tarnnamen Johnny Tower scheinbar der Mafia beitritt. Doch natürlich kocht er sein eigenes Süppchen, was den großartigen John Romita Jr. immer wieder zu dynamischen Doppelseiten zum Drehen mit durchgehenden Motiven voller Brutalität inspirierte.       

Punisher kills the Marvel Universe

1996 war ein entscheidendes Jahr in der Geschichte von Marvels Bestrafer, denn Garth Ennis trat in das Leben von Frank Castle. In The Punisher kills the Marvel Universe konnte der nordirische Autor nach Herzenslust über Superhelden herfallen. Seine Comic variiert die Origin des Punishers geringfügig und bei Ennis sind es keine Gangster, sondern die gegen Aliens ankämpfenden X-Men und Avengers, die die Schuld am Tod seiner Familie tragen.

Nick Castle trifft auf eine Gruppe, deren von gut betuchte Mitglieder ebenfalls geliebte Menschen als “Kollateralschaden“ beim Einsatz von Superhelden verloren haben. Der Punisher wird mit der nötigen Feuerkraft ausgestattet, um systematisch Superhelden zu töten. Doch kurz vor Abschluss seiner blutigen Mission beginnt er am Sinn seines blutigen Treibens zu zweifeln…

Ab 2000 schrieb Garth Ennis einige der besten Storys mit dem Punisher. Neben dem kompletten 44-seitigen Comic Punisher kills the Marvel Universe, den der Brite Doug Braithwaite in recht rohen aber wirkungsvollen Bildern in Szene setzte, enthält dieser Band auch das erste Heft der von Ennis geschriebenen und von Steve Dillon gezeichneten Miniserie Welcome Back, Frank. Dies war der Startschuss zu einer Reihe von weiteren grandiosen Punisher-Comics, die immer wieder von blutigen Ernst zu wahnwitziger Brachialkomik wechselten.

Dass es neben Garth Ennis noch weitere interessante Punisher-Autoren gibt, zeigen einige etwas aktuellere Comics. 2011 gab Greg Rucka (Gotham Central, Whiteout, The Old Guard) dem Italiener Marco Checcetto im einen grandios verschachtelt erzählten Serienauftakt zu einer neuen Punisher-Serie die Möglichkeit zum stimmungsvoll kolorierten Ausloten der Möglichkeiten des Medium Comic.

Dass auch Frauen etwas mit der Figur des Punishers anfangen können. bewies einmal mehr die auch als Zeichnerin tätige Autorin Becky Cloonan. Für Steve Dillon schrieb sie 2017 bereits Punisher: Operation Condor. Dieser Band enthält eine pointierte Geschichte von Cloonan für über eine gestohlene Punisher-Pistole, die Kris Anka zeichnete.

Eine Figur wie der grimmige Punisher passt nur bedingt in ein vom Disney-Konzern erworbenes Marvel-Universum, zumal sich reale Söldner und zweifelhafte Gruppierungen mit dessen Totenkopf-Emblem schmücken. Daher gab es 2022 mit der Serie Der König der Killer einen Versuch die umstrittene Figur neu zu definieren.

Jason Aaron erzählt in seinem Punisher-Neustart davon, wie Frank Castle in die Fänge des Ninja-Kults Die Hand gerät. Die Erzpriesterin dieser weltweit operierenden Organisation will den Punisher anheuern und hat als Argumentationshilfe dessen ermordete Familie revitalisiert…

Grafisch ist die Serie teilweise interessant, was weniger an den routinierten realistischen Zeichnungen von Star-Wars-Zeichner Jesús Saiz liegt. Sehr viel interessanter sind die von Paul Azaceta (Outcast) in einem völlig anderen experimentellen Stil realisierten Rückblenden, in denen Aaron interessante Details aus der Jugend von Frank Castle nachliefert. Während dieser Teil des Comics überzeugt, ist das neue mit Hörnern versehene Totenkopf-Emblem des Punishers nicht der Bringer und gehört schleunigst wieder auf Anfang gestellt. 

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