Archiv der Kategorie: COMIC

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Jiro Taniguchi: Die Sicht der Dinge

Nachdem er vom Tode seines Vaters erfuhr, hat es Yoichi nicht allzu eilig damit Tokio zu verlassen und in seinen Heimatort Tottori zu reisen. Zunächst plant er die in Japan übliche Totenwache auszulassen und erst später zur Beerdigung anzureisen. Doch durch sanften Druck seiner Frau überlegt Yoichi es sich anders. Erstmals nach 15 Jahren kehrt er zurück nach Tottori und erfährt bei der Totenwache von Verwandten und Freunden etliche Dinge über seinen Vater, die ihm neue Blickwinkel eröffnen.

Jiro Taniguchi: Die Sicht der DingeDurch eine geschickte Rückblendenstruktur erfährt der Leser langsam aber sicher wie es zur Entfremdung zwischen Yoichi und seinem Vater kam. Nachdem in Tottori ein Großbrand wütete, der das Friseurgeschäft des Vaters zerstörte, kam es zu einem Bruch in Yoichis Familie, den der kleine Junge nicht mitbekam. Während der Vater zu stolz war, sich finanziell unterstützen zu lassen und sich voll in die Arbeit stürzte, begann die sich vernachlässigt fühlende Mutter ein Verhältnis mit Yoichis Lehrer, was schließlich zur Scheidung führte. Yoichi machte hierfür ausschließlich seinen Vater verantwortlich, wurde mit dessen neuer Frau nicht warm und war froh als er den Ort seiner Jugend endlich für immer verlassen konnte.

Jiro Taniguchi: Die Sicht der Dinge
Wie im sehr interessanten Nachwort von Jiro Taniguchi (Vertraute Fremde, Der Gourmet. Die Wächter des Louvre) zu erfahren ist, verarbeitete er in dieser Geschichte auch seine eigene Biografie. Taniguchi stammt ebenfalls aus Tottori, lebt in Tokio und besuchte seine Heimatstadt erst nach 15 Jahren wieder. Er kennt also die Dinge, die er erzählt und zeichnet. Durch die ruhige Erzählweise und die exakte Wiedergabe von scheinbar alltäglichen Dingen bekommt die Geschichte eine Wahrhaftigkeit, die auch dazu einlädt die eigene Sicht der Dinge zu hinterfragen.

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Jiro Taniguchi: Vertraute Fremde

Noch etwas bezecht von den Folgen einer Geschäftsreise steigt der Architekt und Familienvater Hiroshi Nakahara scheinbar zufällig in den falschen Zug und landet in seiner Geburtsstadt Kurayoshi. Dort sucht er erstmals seit Jahren wieder das Grab seiner Mutter auf und fällt in Ohnmacht. Als er wieder erwacht, ist er plötzlich 14 Jahre alt und befindet sich im Jahre 1963. Er trifft auf seine Mutter und seinen Vater, der kurz darauf die Familie verlassen hat. Hiroshi setzt alles daran dies zu verhindern…

Jiro Taniguchi: Vertraute Fremde

Diesen science-fiction-artigen Aufhänger nutzt Jiro Taniguchi auch zu einigen recht amüsanten Situationen. Endlich kann Hiroshi die damals schüchtern angehimmelte Flamme erobern und den Schulrowdy verprügeln. In erster Linie jedoch gelingt Taniguchi eine – nicht nur für Comicverhältnisse – ungewöhnlich sensible und dichte Familiengeschichte vor dem historischen Hintergrund des langsam zu Wohlstand kommenden Nachkriegs-Japans. Eine zusätzliche interessante Ebene erhält die Erzählung noch dadurch, dass Taniguchi immer wieder kurze Szenen mit Hiroshis beiden Töchtern einfügt, die ebenfalls befürchten, dass ihr Vater sie verlassen hat.

Jiro Taniguchi: Vertraute Fremde
Als erster japanischer Comic überhaupt wurde Vertraute Fremde 2003 auf dem Comicfestival in Angoulême mit einem Preis ausgezeichnet, den Jiro Taniguchi für sein Szenario erhielt. Anschließend wurde der Manga in Frankreich verfilmt. Bei Carlsen erscheint die Geschichte nicht unter dem Label Manga, sondern gespiegelt in der Reihe “Graphic Novel“. Weitere Werke von Jiro Taniguchi wie Die Sicht der Dinge, Der Gourmet oder Die Wächter des Louvre folgten und das ist gut so!

Vertraute Fremde

Vertraute Fremde erschien 2011 auch in der Reihe Süddeutsche Zeitung Bibliothek – Graphic Novels.

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Die Ignoranten – Wenn Wein und Comic sich begegnen

Sicher ist jeder auf irgendeinem Gebiet ein absoluter Ignorant. Während der Comic-Zeichner Étienne Davodeau (Lulu – Die nackte Frau, Der schielende Hund) kaum etwas über die Wein-Produktion weiß, kennt sich der Winzer Richard Leroy überhaupt nicht mit Comics aus. Das Konzept diese beiden „Ignoranten“ zusammenzubringen, sich über ihre Arbeitsmethoden austauschen zu lassen und dies zu einem von Davodeau gezeichneten Comicalbum zu verarbeiten, klingt nur bedingt prickelnd. Doch das Resultat kann sich wahrhaft lesen lassen.

Die Ignoranten - Wenn Wein und Comic sich begegnen

Das liegt sicher auch daran, dass Richard Leroy kein typischer Weinbauer ist. Der ehemalige Bankangestellte produziert in seinen Weinbergen einen fast schon legendären trockenen Weiswein in sehr viel kleineren Mengen als er verkaufen könnte. Seine Produkte sind bei französischen aber auch internationalen Gastronomen und in amerikanischen Weinführern bereits mehr als ein Geheimtipp. Es hat schon fast etwas Mystisches wenn Leroy seine Reben beschneidet, seinen Weinberg frühmorgens mit seltsamen Substanzen dünkt, versucht genau die richtigen Holzfässer auszuwählen und bei der Gärung darauf verzichtet Schwefel oder ähnliches zu verwenden, sondern den “Traubensaft sich selbst überlässt“.

Die Ignoranten - Wenn Wein und Comic sich begegnen

Doch auch über Comics erfährt der Leser so einiges. Während Davodeau nicht immer erfolgreich versucht Leroy beim Winzern zu helfen, empfiehlt er seinem Freund auch einige Comics als Bett-Lektüre. Während dieser bei Watchmen von Alan Moore und Dave Gibbons recht bald eingenickt ist, haben ihm Comics wie Art Spiegelmans Maus oder Der Fotograf von Emmanuel Guibert und Frederic Lemercier schlaflose Nächte bereitet. Da Davodeau gut in der französischen Comic-Szene verdrahtet ist, besucht er gemeinsam mit Leroy neben den Festivals in Saint Melo oder in Bastia auf Korsika auch Zeichner-Kumpels wie Jean-Pierre Gibrat (Der Aufschub) oder Marc-Antoine Mathieu (Gott höchstselbst). Die daraus resultierenden Gespräche hat Davodeau äußerst lebendig in lässigen schwarzweißen Zeichnungen zu Papier gebracht.

Die Ignoranten - Wenn Wein und Comic sich begegnen

Eine Rolle spielen auch die Produktionsmethoden in der französischen Comic-Industrie. Davodeau besucht gemeinsam mit Leroy seine Druckerei in Belgien um zu überprüfen, wie seine Farben auf dem ausgewählten Papier zur Geltung kommen oder seinen Verlag Futuropolis in Paris. Hier bekommt der Leser einen Eindruck in die Sorgfalt mit der in Frankreich nicht nur Weine produziert sondern auch Comicprojekte angeschoben und begleitet werden, was Früchte trägt in originellen Werken wie Die Ignoranten.

Étienne Davodeau: Die Ignoranten - Wenn Wein und Comic sich begegnen

Bereits 2013 veröffentlichte Egmont diesen Comic als eins der wenigen Highlights einer kurzlebigen Graphic-Novel-Reihe. Der Hardcoverband ist schon lange vergriffen und daher ist es sehr erfreulich, dass sieben Jahre später bei Carlsen eine Neuauflage als Paperback erschien ist.

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Alex Alice: Das Schloss in den Sternen

Die Hauptfigur dieses Comics ist der junge Séraphin Dulac. Dessen Mutter stürzte 1868 mit einem Ballon ab, als sie versuchte in großer Höhe die mysteriöse Substanz “Äther“ zu erforschen.

Alex Alice: Das Schloss in den Sternen

Eine wichtige Rolle im weiteren Verlauf der Geschichte spielt der bayrische Märchenkönig Ludwig II, der bereits in einer Manga-Serie und dem gar nicht so lustigen deutschen Funny-Comic King Kini auftrat. Der bayrische Monarch lädt Séraphin Vater, den französischen Erfinder Professor Dulac nach Neuschwanstein ein, denn dort wurde das Logbuch seiner verunglückten Frau gefunden. Ludwig II arbeitet an einem gewaltigen Fluggerät, das mit der Kraft des Äthers das Weltall erforschen soll. Obwohl sein Vater zunächst dagegen ist, begleitet ihn Séraphin nach Bayern und erlebt das Abenteuer seines Lebens…

Alex Alice: Das Schloss in den Sternen
Alex Alice, der Das Schloss in den Sternen (genau wie seine ebenfalls bei Splitter erschienene Serie Siegfried) im Alleingang realisierte, beschwört eine Welt, in der Technik und Kultur enge Verbündete sind. Schon das Cover des Comics zeigt, was hier die Hauptinspirationsquelle war. Das Layout erinnert an die Titelbilder der von Pierre-Jules Hetzel verlegten prachtvoll illustrierten Bücher von Jules Verne. Die Geschichte ist ebenso solide erzählt und voller sensationeller Schauwerte, wie die besten Romane von Verne. Die Bilder und die Figuren hingegen lassen an Zeichentrick-Meisterwerke aus den Studio Ghibli denken, wie etwa Das Schloss im Himmel. Wenn innerhalb der Geschichte jedoch die Kaiserin von Österreich auftaucht, dann sieht diese selbstverständlich genauso aus wie Romy Schneider in den Sissi-Filmen.

Alex Alice: Das Schloss in den Sternen

In Frankreich wurde Le Château des étoiles zunächst in Form von sechs 24-seitigen Journalen zum Preis von je 2,95 Euro veröffentlicht. In diesem 29 x 42 cm großen “Comic-Zeitungen“ kommen die wunderschönen farbenfrohen Zeichnungen von Alex Alice noch besser zur Geltung, als in den nur halb so großen gebundenen Comic-Alben.

Alex Alice: Das Schloss in den Sternen
Fantasy-Comics, die toll aussehen gibt es zuhauf. Fantasy-Comics, die sich wirklich lesen lassen gibt es schon weniger. Doch an einen Fantasy-Comic, der mich durchgehend zum Staunen bringt, daran glaubte ich nicht mehr. Doch dann habe ich Das Schloss in den Sternen gelesen…

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Alex Alice: Siegfried

Die Siegfried-Saga existiert in verschiedenen Versionen sowie in der wohl bekanntesten, sehr freien Bearbeitung des nordischen Sagenkreises durch Richard Wagner. Der Franzose Alex Alice (“Das Schloss in den Sternen“) ließ sich von allen inspirieren und schuf, fast verborgen unter seinem spektakulären Glanz, ein überraschend archaisches Werk.glaubt bevor ich .

Alex Alice: SiegfriedWir sehen die vielschichtigen Facetten der Figuren glitzern, lernen ihre Beweggründe kennen und ihr Tun zu verstehen. Der Zeichner findet neue Wege, um sattsam bekannte Archetypen, wie etwa die Walküren, überzeugend ins dritte Jahrtausend zu retten. Alice stellt die wichtigen Fragen und gibt nicht nur visuell beeindruckende Antworten – wenngleich sein plakatives Artwork fast sein erzählerisches Talent verdeckt.

Alex Alice: Siegfried

Da hat jemand in die Mottenkiste gegriffen, alte Schätze geborgen, neu poliert und modern aufgepeppt, um sie intelligent und spannend auf seine Art zu interpretieren. Der Schluss dieses ersten Teils ist ein wunderbarer Cliffhanger, der den Leser voller Erwartung auf den zweiten Band des Dreiteilers zurücklässt. Einfach nur schön. Und dann noch der Preis von 15,80 € für satte 80 Seiten insgesamt! Für so was hätte ich in meiner Jugend … ähm, bezahlt natürlich.

Rainer Schneider

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King Kini – Der Märchenkönig

Überfällig war es ja schon lange, ein Comic-Album mit Bayerns Märchenkönig Ludwig II in der Hauptrolle und Schloss Neuschwanstein im Hintergrund. Angepackt haben es Knut & Christian Eckert und ihre an Asterix geschulten Knollennasen-Männchen wissen auf den ersten Blick durchaus zu gefallen. Auch die Vorstellung der Hauptfiguren, neben Ludwig wären das: Oberstallmeister Graf Holnstein, Richard Wagner und (natürlich) Sissi, erinnert an das gallische Meisterwerk von Goscinny und Uderzo.

King Kini - Der Märchenkönig - Die Abenteuer des König Ludwig II von Bayern

Doch damit haben sich schon die Ähnlichkeiten. So wurden die bei genauer Betrachtung doch oftmals etwas schlampig ausgeführten Zeichnungen recht wahllos auf den einzelnen Seiten platziert. Dabei variiert der Abstand zwischen den Panels immer wieder, ohne dass ein Grund dafür erkennbar wäre. Ganz offensichtlich haben die Eckerts nicht allzu viel Erfahrung mit Comics.

King Kini - Der Märchenkönig - Die Abenteuer des König Ludwig II von Bayern

Doch leider wollen auch die Gags nicht so recht zünden. Erzählt wird, wie Ludwig in München hinter einer verschollenen Wagner-Oper herjagt. Der ganz große Knaller, der auch in englischer Sprache veröffentlichten Geschichte, wird auch noch einmal auf der Rückseite des Albums abgebildet. Hier wird die königliche Kutsche von einer Schumi-Karikatur überholt wird und diese mit einem markanten Kinn versehene Figur meint dazu: „Tja, wer ko, der ko!“ Tja, aber auch wer nicht ko, der ko trotzdem ein Comicalbum veröffentlichen.

King Kini - Der Märchenkönig - Die Abenteuer des König Ludwig II von Bayern

Unter dem Titel Ludwig II ist übrigens auch ein Manga über den Märchenkönig erschienen.

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You Higuri: Ludwig II

Der junge und sehr attraktive Richard Hornig tritt 1886 in die Dienste des Bayernkönigs Ludwig II. Er fällt dem Monarchen sofort auf und beide werden schnell ein Liebespaar. Um sie herum toben Intrigen. So verübt Richards Zwillingsbruder Fritz ein Attentat auf den verschwenderischen König und Elisabeth von Österreich alias Sissi trägt sich mit dem Gedanken mit einem jungen Anarchisten in die Südsee durchzubrennen.

You Higuri: Ludwig II

Diese Manga-Version vom Leben des bayrischen Märchenkönigs entstand bereits 1996. Die Autorin und Zeichnerin You Higuri (“Seimaden“) hangelt sich entlang der aus diversen Filmen bekannten Fakten und erzählt einen schwärmerischen Reigen der Gefühle. Dabei hat sie Kostüme und die gelegentlich im Bild auftauchenden Bauwerke mit großer Sorgfalt zu Papier gebracht. Die schlaksigen, großäugigen Hauptfiguren sind jedoch eindeutig made in Nippon. Auch aufgrund der lieblichen Zeichnungen entsteht hier trotz der geschilderten amourösen Verwicklungen weniger der Eindruck großer Leidenschaft. Es erscheint eher so, als wenn die Personen wenig mehr wollen als lieb miteinander zu kuscheln.

You Higuri: Ludwig II

Recht kurios ist auch der Anhang, in dem dargestellt wird, wie You Higuri gemeinsam mit ihrem Assistenten Bayern bereist und ihre Eindrücke zu Papier gebracht hat. Auf alle Fälle ist dieser Manga eine deutlich interessantere Comic-Version von Ludwig II als die ziemlich verunglückte deutsche Funny-Variante King Kini – Der Märchenkönig.

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Bilder vom Comic Café vom 14.02.2016

Hier einige Impressionen von meinem Comic Café, das am Sonntag den 14. Februar 2016 im Münchner Werkstattkino stattfand

 

Bilder vom Comic Café vom 14.02.2016

Matthias Schäfer hat eigens ein kleines animiertes Video gedreht, das hier zu sehen ist.

Angoulême: 43. Festival international de la Bande dessinée

Zentrales Thema war das größte europäische Comicfestival im französischen Angoulême. Im Vorfeld der Veranstaltung gab es einen Skandal im Zusammenhang mit der Verleihung des Grand Prix. Wer diese Auszeichnung bekommt, kann zugleich auch als Präsident die Ausrichtung des Festivals im nächsten Jahr mitbestimmen. Als eine Liste mit 30 Kandidaten bekanntgegeben wurde, gab es viel Entrüstung darüber, dass sich kein einziger weiblicher Comickünstler darunter befand.

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Um den Druck aus der Veranstaltung zu nehmen, wurde der Preisträger bereits vorzeitig bekannt gegeben. Der Belgier Hermann Huppen fügte sich dann bestens in die eher rückwärtsgewandte Ausrichtung des Festivals. Es wurden drei schon etwas betagte, aber noch erstaunlich rüstige, Comic-Meilensteine gefeiert.

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Die viele kleineren Ausstellungen wurden überstrahlt von der großen Werkschau “L ’Art de Morris“. Die Western-Parodie “Lucky Luke“ des als Morris bekannten Belgiers Maurice de Bevere (1923 – 2001) ist auch nach 70 Jahren dank ihrer gekonnt karikierten Typen frischer denn je. Eine Ausstellung feierte den Zeichner Morris.

© Morris - Goscinny / Lucky Comics 2016
© Morris – Goscinny / Lucky Comics 2016

Im April erscheint aber auch der von Matthieu Bonhomme (“Texas Cowboys“) in einem realistischeren Stil gezeichnete Comic “Der Mann, der Lucky Luke erschoss“ der vom Tod der eigentlich unsterblichen Figur handelt.

© Morris - Goscinny / Lucky Comics 2016
© Morris – Goscinny / Lucky Comics 2016

Weitere große Themen des Festivals waren “Corto Maltese“, der melancholische Seemann, den der Italiener Hugo Pratt erstmals 1967 zu Papier brachte, sowie der Japaner Katsuhiro Otomo, der im letzten Jahr zum Festival-Präsidenten gekürt wurde. Otomo war persönlich anwesend und stieg auch gerne auf das markante rote futuristische Motorrad seiner 1982 gestarteten Erfolgsserie “Akira“.

Foto © UFOto
Foto © UFOto

Ich präsentierte frische Impressionen vom diesjährigen Festival in Angoulême, siehe auch meinen Artikel in der Süddeutschen Zeitung.

COMICS LESEN!

Fester Bestandteil des Programms ist die Expertenrunde “Comics lesen!“ die sich als Prüfstand für Neuerscheinungen versteht.

Bilder vom Comic Café vom 14.02.2016

Regelmäßig und kontrovers diskutiere ich mit Igor Barkan (Zombiac), dem Comiczeichner Robert Platzgummer (MingaManga) Rainer Schneider (Comicaze) über aktuelle Comics.

Tag X: Bd. 2: Die Kennedy-Gang

Zur Debatte standen “TAG X – Die Kennedy-Gang“ (Panini).

Bilder vom Comic Café vom 14.02.2016

Hier die Wertung.

Votes for Women – Der Marsch der Suffragetten

VOTES FOR WOMEN – DER MARSCH DER SUFFRAGETTEN (Egmont)

Bilder vom Comic Café vom 14.02.2016

Hier die Wertung.

Animations-Experte Matthias Schäfer informierte über die klassischen Peanuts-Cartoons.

Bilder vom Comic Café vom 14.02.2016

 

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Matt Baker: Good Girl Art

Der Name Matt Baker dürfte selbst eingefleischten Comic-Freunden auf Anhieb wenig sagen. Dem 1921 geborenen Zeichner gelang es als einem der wenigen Afro-Amerikanischer sich in der Comicbranche der vierziger und fünfziger Jahre zu behaupten. Seine Spezialität waren weibliche Figuren, die er atemberaubend schön zu Papier brachte.

Matt Baker: Good Girl Art

Dadurch kam Matt Baker 1954 zu der zweifelhaften Ehre in Frederick Werthams gegen die Comics hetzenden Buch Seduction of the Innocent mit einer Abbildung vertreten zu sein. Bakers Cover zu Phantom Lady # 17 wurde von dem in Nürnberg geborenen Psychiater Wertham als sadistische “Fesselphantasie“ angeprangert.

Matt Baker: Good Girl Art
Durch den von Wertham ausgelösten Comics Code, einer mehr oder weniger freiwilligen Selbstkontrolle, ging es danach in den US-Comics züchtiger zu. Matt Baker konnte jedoch die Leser noch eine Weile mit seiner “Good Girl Art“ erfreuen, bevor der lebenslang an einer Herzschwäche leidende Künstler 1959 starb.  Fünfzig Jahre später wurde Matt Baker auf dem San Diego Comic Con in die Will Eisner Hall of Fame aufgenommen,  noch vor prominenteren Zeichnern wie Burne Hogarth (Tarzan), Gilbert Shelton (Freak Brothers) oder Frank Miller (The Dark Knight Returns)!

Matt Baker: Good Girl Art

Einen guten Überblick über das Werk von Matt Baker bietet ein liebevoll aufgemachtes Buch der Berliner Interessengemeinschaft Comic Strip (INCOS). Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht “seltene Comicschätze zu heben“ und „in Form exklusiver Publikationen zugänglich zu machen“. Zwölf ausgewählte Comics von Baker wurden hierfür nicht nur deutsch übersetzt, sondern auch noch neu koloriert.

Matt Baker: Good Girl ArtDie Zusammenstellung ist sehr abwechslungsreich und zeigt, dass Baker in allen Genres wie Western, Krimi, Science Fiction, Kriegs-Comic oder Alltagsromanze (“Was mein Ehemann nicht wusste“) daheim war. Ob im Dschungel, in der Zukunft oder an vorderster Front, überall wimmelt es von schönen Frauen. Als Bonus enthält der Hardcoverband neben Hintergrundinfos noch einige sehr plakative Cover von Baker, die wie Steilvorlagen für Roy Lichtensteins Pop Art wirken. Das Buch ist für 35,- Euro hier über den INCOS zu beziehen.

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Akira Club

Am 16.12.1982 erschienen die ersten 26 Seiten von Katsuhiro Otomos Manga-Serie Akira im japanischen Young Magazin. Es sollte bis Mitte 1990 dauern bis Otomo die knapp 2000-seitige Weltuntergangs- und Auferstehungsphantasie abgeschlossen hatte. Zwischendrin unterbrach er die Serie für über ein Jahr und realisierte einen aufwändigen Akira-Trickfilm. Dieser ist schon heute ein Klassiker und sorgte dafür, dass Mangas und Animes auch im Westen populär wurden.

Akira Club

Parallel zum Start des Kinofilmes begann der Carlsen Verlag in Deutschland mit seiner sehr erfolgreichen 19-bändigen Veröffentlichung des Akira-Mangas. Als Grundlage hierzu diente die US-Ausgabe, die gekontert und von Steve Oliff (als eine der ersten Comic-Serien überhaupt) am Computer koloriert wurde. Später schob Carlsen noch eine sechsbändige schwarzweiße Edition in japanischer Leserichtung nach. Außerdem erschien bei Carlsen unter dem Titel Akira – Die Legende ein Sammelband mit zusätzlichen Illustrationen von Otomo. Hierbei handelt es sich um eine abgespeckte Version des Buchs Akira Club, das der Verlag jetzt in voller Pracht nachschiebt.

Akira Club
Katsuhiro Otomo“ versteht Akira Club als eine Art Nachruf auf die Serie und daher ziert auch ein Kranz das schwarze Cover des Buches. Enthalten sind alternative Titelbilder sowie jene Eröffnungszeichnungen, die Otomo für die 120 Kapitel im Young Magazin zeichnete. Hinzu kommen Abbildungen von Merchandise-Artikeln und aufwändigen Spielereien wie ein Flipper oder ein ausschließlich mit Akira-Produkten bestückter Kiosk, der extra für das Backcover der japanischen Gesamtausgabe gebaut und fotografiert wurde. Zwar dokumentiert das Buch sehr genau die japanische Veröffentlichung von Akira und alle flankierenden Maßnahmen. Doch allzu viel Hintergrundinfos darf sich Leser nicht erwarten, denn die Texte schweifen meist ziemlich vom Thema ab. Immerhin erzählt Otomo einiges über seine Lieblingsspeisen wie Kreiselschnecken, Fischwurst und geröstete Aaleber.

Akira Club

Zum Jubiläum – 25 Jahre AKIRA, 25 Jahre Manga bei Carlsen – erscheint die lange vergriffene Farbausgabe der Serie in einer edlen Edition. In sechs dicken Telefonbüchern auf schönem Papier, als Klappenbroschuren mit neuem Cover-Design und mit Extras – in einer auf 1.991 Exemplare limitierten Sammlerbox.

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