Archiv der Kategorie: DVD

Die heißesten DVDs und Blu-rays

Supergirl (1984)

Im Streaming-Zeitalter werden immer weniger DVDs und Blu-rays verkauft. Um dennoch Nachschub für die meist nicht mehr ganz jungen Sammler und ihre großen Silberling-Bibliotheken zu produzieren, veröffentlichen von Labels wie Wicked Vision, Turbine Medien oder Plaion liebevoll aufgemachte aber nicht ganz billige Mediabooks, die so manchen Klassiker erstmals auf Blu-ray präsentieren.

Neu aufgelegt werden häufig Filme aus den Achtzigern und oftmals nicht gerade die erfolgreichsten oder “besten“ Werke, sondern eher “Guilty Pleasures“. Ein gutes Beispiel hierfür ist die aufwändig produzierte und mit Stars wie Peter O’Toole oder Mia Farrow prominent besetzte DC-Comicverfilmung Supergirl, die 1984 in den Kinos nicht einmal die Hälfte ihres Budgets von 35 Millionen Dollar einspielte.

Wer wie ich damals im Kino war, wunderte sich über die seltsame Ausrichtung, des im Windschatten der erfolgreichen Superman-Filme mit Christopher Reeve entstandenen ersten großen Kinoauftritts eines weiblichen Superhelden.

Der Film zielte offensichtlich weniger auf Actionfreunde, sondern eher auf junge Zuschauerinnen. Die Produzenten vermuteten, dass diese ganz entzückt wären, wenn zu sehen ist, wie die frisch auf der Erde gelandete kostümierte Heldin an einem Blümchen schnuppert und entzückt vor Freude gen Himmel abhebt.

Ähnlich albern geriet auch der Kern der Handlung, bei dem es zwar irgendwie um die Suche nach der Kraftquelle von Supergirls Heimat Argon City geht, doch hauptsächlich darum, dass sowohl die Heldin als auch die in einer Geisterbahn hausende Hexe Selena (gibt Vollgas: Faye Dunaway) scharf auf den Gärtner Ethan (nunja: Hart Bochner) sind.

Cover A

In diesem nicht gerade geschickt konstruierten Umfeld verpufften leider die wirklich guten Bestandteile des Films. Dazu gehören die großzügig angelegten Studiokulissen von Argon City, die guten oft mit Miniaturkulissen realisierten Spezialeffekte, das heroische Soundtrack-Leitmotiv von Jerry Goldsmith und vor allem die in ihrem Supergirl-Kostüm niemals albern wirkende Helen Slater.

Cover B

Ein optimal aufgemachtes Mediabook bietet aufgeschlossenen und toleranten Filmfans die Möglichkeit sich die guten und die peinlichen Momente von Supergirl in voller Pracht zu Gemüte zu führen. Enthalten sind neben der 93-minütigen deutschen Kinofassung noch zwei mit 124 Minuten (internationale Langfassung) und 139 Minuten (Director’s Cut) deutlich längere, aber nicht wirklich bessere Versionen.

Hinzu kommt ein von Fays Dunaway moderiertes 50-minütiges Making of, sechs Trailer, einige britische TY-Spots, eine 22-minütige selbstlaufende Zusammenstellung von Storyboards, eine Galerie mit 264 Abbildungen von internationalen Werbematerialien (darunter ein lustiges “Cut-Out Paper Doll Book“), sowie ein 20-seitiges Booklet mit einem Text von Christian Heiß, der sich hauptsächlich mit den Supergirl-Comics beschäftigt.     

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Diabolik wird gejagt

Um den über Leichen gehenden Meisterdieb Diabolik und seine geliebte Lady Eva Kant endlich dingfest zu machen, hat sich Inspektor Ginko einen besonders raffinierten Plan ausgedacht. Er hat einige tänzerisch begabte Polizistinnen als “Smaragd-Ballett“ auf Tournee geschickt und diese mit wertvollen Edelsteinen behängt.

Diabolik bleibt daraufhin nichts Anderes übrig, als sich als Polizist zu verkleiden und die jungen Damen mitsamt ihrem Schmuck zu kidnappen. Der Plan geht zwar auf, doch Ginko hat Sender in den Schmuck einbauen lassen. Dadurch kann er das geheime Versteck von Diabolik orten und stürmen. Diabolik entkommt zwar, muss aber Eva zurück lassen…

Beim zweiten Teil der Kino-Trilogie über den italienischen Fumetto-Antihelden Diabolik ist zwar wieder Miriam Leone als coole Eva Kant dabei, doch der Hauptdarsteller Luca Marinelli wurde durch Giacomo Gianniotti (Grey’s Anatomy) ersetzt. Auch diesmal orientierte sich das brüderliche Regie-Duo Marco und Antonio Manetti wieder sehr nah an der Comicvorlage.

Eine gute Vergleichsmöglichkeit bietet eine bei Plaion veröffentlichte Special Edition von Diabolik wird gejagt. Diese enthält neben einer Blu-ray und einer DVD auch ein 132-seitiges Taschenbuch mit dem 1964 erschienenen vierzehnten Diabolik-Comic.

Die gradlinig-spannende Geschichte der Giussani-Schwestern und die schlichten schwarzweißen Zeichnungen von Enzo Facciolo können immer noch fesseln. Die Handlung und den Look des Comics haben die Manettis teilweise fast 1:1 auf die Leinwand gebracht.

Einen Unterschied gibt es jedoch. Da innerhalb der Geschichte Diaboliks von Valerio Mastandrea verkörperter Gegenspieler Inspektor Ginko eine große Rolle spielt, wurde auch ihm eine Frau an die Seite gestellt. Für die erstmals im Diabolik-Comic # 22 auftretende sehr populäre Figur der Altea di Vallenberg konnte keine Geringere als Monica Bellucci verpflichtet werden!

Die Blu-ray von Plaion enthält neben dem 111-minütigen Hauptfilm noch eine Backstage-Doku (17:28 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln) und den deutschen Trailer (1:18 min)

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23 – Nichts ist so wie es scheint

Mit seinem ersten Kinofilm Nach Fünf im Urwald gelang Hans-Christian Schmid 1995 ein Überraschungserfolg, der die Karriere seiner Hauptdarstellerin Franka Potente in Gang brachte. Schmids nächste Regie- und Drehbucharbeit war keine leicht zugängliche sympathische Familienkomödie, sondern ein ganz schöner Klotz von einem Film.

Basierend auf tatsächlichen Ereignissen und mit dem großartigen August Diehl (Inglourious Basterds, The King’s Man: The Beginning) in seiner ersten Filmrolle erzählt 23 – Nichts ist so wie es scheint vom hochintelligenten 19-jährigen Karl Koch, der sich von seiner Umwelt immer mehr abkapselt, um sich als einer der ersten Hacker zu betätigen und Gedanken über die angebliche Weltherrschaft der Illuminaten, sowie der alles verbindenen magischen Zahl 23 zu widmen.   

Als 23 – Nichts ist so wie es scheint 1998 in die Kinos kam, wirkte die von Schmids Team sorgfältig rekonstruierte (Computer-) Welt der Achtziger bereits ganz schön anachronistisch. Das hat sich mittlerweile natürlich potenziert, doch die zentralen Themen “Big Brother“ und “Verschwörungstheorien“ sind aktuell wie noch nie. Daher ist es sehr erfreulich, dass Turbine Medien den Film nach einem Vierteljahrhundert erstmals auf Blu-ray veröffentlicht.

Auch das Bonusmaterial kann sich sehen lassen: Audiokommentar von 2001 mit Hans-Christian Schmid, Autor Michael Gutmann, sowie den Produzenten Jakob Claussen und Thomas Wöbke, Hauptdarsteller August Diehl erinnert sich nach 23 Jahren an “23“ (13:29 min), Hans Heinrich Hübner, ein Hacker-Kollege Karl Koch erzählt von damals (44:45 min), Schriftsteller Christopher Weidner informiert über die Illuminaten (26:56 min), Gesprächsrunde über Karl Koch und „Illuminatus!“ (18:36 min), Interviews mit Hans-Christian Schmid (4:11 min), sowie den Darstellern August Diehl (3:31 min), Fabian Busch (2:54 min), Jan-Gregor Kremp (2:13 min) und Dieter Landuris (2:24 min), Making-of Featurette (4:14 min); Hinter den Kulissen (4:18 min) und der Trailer (1:46 min)

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Peeping Tom – Augen der Angst

1960 kamen im Abstand von zwei Monaten Filme in die Kinos, die von jungen sympathischen Männern handeln, die – wahrscheinlich aufgrund von schwer gestörten Elternteilen – zu Frauenmördern geworden sind.

Der von Alfred Hitchcock im Stile seiner billig produzierten TV-Serie gedrehte Psycho schockierte zwar dadurch, dass die scheinbare Hauptdarstellerin Janet Leigh (bzw. die von ihr verkörperte Marion Crane) bei einem grandios inszenierten Mord unter der Dusche umgebracht wurde, bevor der Film so richtig losging. Dennoch pder gerade dadurch wurde der schwarzweiße Schocker zu Hichcocks erfolgreichsten Film.

Im zwei Monate zuvor gestarteten Peeping Tom schockierte der britische Starregisseur Michael Powell (Der Dieb von Bagdad) ebenfalls dadurch, dass eine prominent besetzte Figur Mitten im Film brutal ermordet wurde. Zuvor drehte Powell mit der Tänzerin Moira Shearer seine erfolgreichen Ballettfilme Die roten Schuhe und Hoffmanns Erzählungen. Auch in Peeping Tom hat Shearer noch kurz die Gelegenheit ihr tänzerisches Können zu demonstrieren, bevor das von ihr verkörperte Starlet Vivian brutal ermordet wird.

Der als Kameramann bei seichten britischen Komödien und als Fotograf von softpornografische Postkarten tätige Mark Lewis ersticht Vivien mit einem präparierten Stativ. Dabei filmt er, wie Vivien zu Tode kommt und schaut sich diese und weitere ähnliche Aufnahmen daheim immer und immer wieder an. Der Österreicher Karlheinz Böhm spielte den Mörder so sanft und leidend, dass er die Zuschauer zu seinen Komplizen machte. Michael Powell setzte Peeping Tom in knalligem Eastman-Color kunstvoll und ohne Splatter in Szene. Doch die britische Presse schüttete Kübel voller Hass über den Film aus und die Karriere von Powell war beendet.

Dies war bei Karlheinz Böhm ähnlich. Der Star der Sissi-Trilogie wollte durch den britischen Thriller sein Image ändern und wurde nach Peeping Tom kaum noch für anspruchslose Rollen verpflichtet, ähnlich wie Anthony Perkins, der nach Psycho fast nur noch in Fortsetzungen des Hitchcock-Klassikers und weiteren Horrorfilmen zu sehen war. Doch Peeping Tom hat ein Happy End. Der 1990 verstorbene Michael Powell erlebte noch, wie sein einst verhasster Film durch Unterstützung von Martin Scorsese ein neues aufgeschlossenes Publikum fand und in die Liste der besten Filme des letzten Jahrhunderts aufgenommen wurde.        

Als der Film 2006 erstmals auf DVD erschien, wurde hierfür eine neue deutsche Fassung angefertigt, die sich stärker an der Originalfassung orientiert. Doch der ganz große Nachteil dabei war, dass nicht die Stimme von Karlheinz Böhm zu hören ist, der sich 1960 selbst synchronisierte, sondern mit Martin Lohmann ein neuer Sprecher zum Einsatz kam. Die neue Edition von Studiocanal präsentiert Peeping Tom auf DVD, Blu-ray und 4K Ultra HD in einer bestens restaurierten Version mit beiden deutsche Fassungen.  

Bonusmaterial der Blu-ray: Audiokommentar von Filmwissenschaftler Ian Christie (wie alle Extras, wahlweise mit deutschen Untertiteln), Intro von Martin Scorsese (2007, 2:05 min), Gespräch mit Sir Christopher Frayling (27:43 min), “Take me to your Cinema: Das Vermächtnis von Peeping Tom“ (37:18 min), “Über die Restaurierung“ (14:47 min), “The Eye of the Beholder“ (18:14 min), Interview mit Thelma Schoonmaker, der Witwe von Michael Powell (2007, 10:18 min), zwei englischer Trailer (2:27 min + 1:03 min), Galerie mit 26 schwarzweißen Fotos und ein 32-seitiges Booklet mit Texten David Parkinson

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Der Biss der Schlangenfrau

Der junge schottische Archäologe Angus Flint (Peter Capaldi) findet auf dem Grundstück der Schwestern Eve und Mary Trent (Catherine Oxenberg + Sammi Davis) einen riesigen Schlangenschädel. Durch die Bekanntschaft mit den beiden Mädchen, deren Eltern erst kürzlich ganz plötzlich verschwunden sind, lernt Flint den jungen Landadeligen Lord James D’Ampton, der vom damals noch gänzlich unbekannten Hugh Grant verkörpert wird.

Ein Vorfahre des Lords soll einst einen weißen Lindwurm getötet haben, dem es nach jungfräulichen Frischfleisch dürstete. Dieses Ereignis wird alljährlich ganz groß gefeiert und dabei ist auch die mitreißende von Emilio Perez Machado and Stephen Powys interpretierte folkloristische Mördernummer The D’Ampton Worm zu hören. Zur selben Zeit taucht eine mondäne Lady (unvergesslich: Amanda Donahue) auf, deren ganzes Wesen gefährlich an eine Schlange erinnert…

Blu-ray Cover A

Zunächst scheint es sich bei Der Biss der Schlangenfrau, der 1988 nach einem eher unbekannten Spätwerk des Dracula-Autors Bram Stoker entstand, um einen ganz soliden kleinen ländlichen Horrorfilm im Stile der Hammer Studios zu handeln. Doch langsam aber sicher gibt der Regie-Exzentriker Ken Russell (Tommy, Gothic), ähnlich wie in seinem ebenfalls recht straight startenden Horrorfilm Der Höllentrip, immer mehr Vollgas.

Die Handlung wird im weiteren Verlauf immer wieder unterbrochen von verwirrenden äußerst blasphemischen Traumsequenzen, die von Russell in eindrucksvolle Bilder in Musicvideo-Ästhetik inszeniert wurden. Der mit sympathischen Schauspielern besetzte und nicht ohne Ironie inszenierte Film mündet in ein wirklich spannendes Finale und liegt als gut ausgestattete Blu-ray vor.

Mediabook

Bonusmaterial der Blu-ray: Drei Audiokommentare von Ken Russell + von Lisi Russell und dem Filmhistoriker Matthew Melia + von Christoph N. Kellerbach und Tom Burgas, die Dokus: „Worm Food“ über die Spezialeffekte (27:06 min), „Cutting for Ken“ über den Schnitt (9:30 min) und „Mary; Mary“- Gespräch mit Sammi Davis (15:39 min), sowie “Trailer from Hell“ mit Dan Ireland (2;42 min), Bildergalerie (3:03 min) und englischer Trailer (2:11 min)

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Mädchen Mädchen!

2001 – zwei Jahre nachdem der US-Film American Pie zu einem Welterfolg wurde – entstand auch in Deutschland eine gelegentlich derbe Komödie über Teenies und ihr “erstes Mal“. Diesmal standen jedoch – wie der Titel bereits ankündigt – junge Frauen im Mittelpunkt, allerdings nicht nur zwei, sondern ein Trio, also Mädchen, Mädchen, Mädchen!

Zwar gibt es auch hier allerlei eher schlüpfrige Szene (Stichwort: Fahrradsattel), doch genau wie in American Pie werden die Probleme der drei Hauptfiguren dabei durchaus ernst genommen. Häufig haben die Mädchen letztendlich die Lacher auf ihrer Seite und die vermeintlich coolen Macker entpuppen sich als reichlich peinlich.

Aus heutiger Sicht wirken manche Sequenzen dennoch etwas befremdlich. Unter anderen verwundert es etwas, dass die Hauptfiguren Mitglieder einer Volleyball-Mannschaft sind, deren Sponsor anscheinend ein Bettenhaus ist, das erwartet, dass die Spielerinnen den Slogan “Wohlfühl Matratze“ vorne auf den Trikot tragen.

Booklet zur Blu-ray

Einer Edition von Turbine, die Mädchen Mädchen! erstmals auf Blu-ray präsentiert, liegt ein wie ein Teeniemagazin aufgemachtes Booklet bei. Dies enthält ein sehr interessantes, aktuelles Interview mit Dennis Gansel (Die Welle, Jim Knopf), der gefragt wird, warum seinerzeit “ausgerechnet ein junger Mann einen Film über drei Schülerinnen auf der Jagd nach dem ersten Orgasmus und der großen Liebe drehen durfte.“

Da seine Schulzeit damals noch nicht allzu lange zurücklag, fühlte sich der 26-jährige Gansel von der Geschichte angesprochen und auch in der Lage sie zu verfilmen. Er hatte gerade als seinen ersten Film den preisgekrönten ProSieben-Politthriller Das Phantom mit Jürgen Vogel gedreht und entschied sich für die Komödien-Regie, um zu beweisen, dass er “breit aufgestellt“ ist.

Ein weiteres Kriterium war, dass Gansels damalige Freundin Maggie Peren die Co-Drebuchautorin von Mädchen, Mädchen! war. Genau genommen hatte Perren zusammen mit Christian Zübert (Der Fall Collini) das Drehbuch des – zwar immerhin mit Ryan Reynolds, Mia Farrow und Ryan O’Neal besetzten, aber nicht allzu erfolgreichen – US-Films Coming Soon so umgearbeitet, dass die Story nach Deutschland passt.

Auch darin, dass die sympathischen Darsteller Mädchen Mädchen! dem großen Vorbild American Pie. so manchen derben Moment doch irgendwie liebenswert machen. Diana Amft, Felicitas Woll und die damals 16-jährige Karoline Herfurth spielten hier ihre ersten Hauptrollen. Hinzu kommen Max Riemelt, Florian Lukas, Henning Baum und Elyas M’Barek in seinen ersten, aber sehr kleinen, Filmauftritt.

Nachdem Mädchen Mädchen! knapp zwei Millionen Kinobesucher amüsierte kehrten Diana Amft und Karoline Herfurth auf die Leinwand zurück. Nicht dabei ist Felicitas Woll, da sie die Hauptrolle in der Serie Berlin, Berlin spielte. Woll wurde ganz passabel von der Bravo TV-Moderatorin Jasmin Gerat vertreten. Rund um diese drei sympathischen Darstellerinnen werden recht geschickt verzahnte Episoden erzählt, die sich um “Loft und Liebe“ drehen. Dabei gehen nicht alle Geschichten so aus wie es der an ähnlichen Komödien geschulte Zuschauer erwartet. Insgesamt entstand so eine leichte aber nicht blöde Komödie, die manchmal sogar etwas überrascht.

Die Blu-ray zu „Mädchen Mädchen!“ von Turbine enthält neben dem Booklet noch diese Extras: Einleitung von Dennis Gansel (0:41 min), Audiokommentar mit Regisseur Dennis Gansel und Darstellerin Diana Amft, Interview mit Dennis Gansel (25:01 min), Hinter den Kulissen (8:11 min), Entfernte Szenen, inklusive alternativem Ende (11:40 min, wahlweise mit Audiokommentar von Dennis Gansel, der auch über die „Wohfühl-Matratze-Trikos“ aufklärt), Castingszenen (5:32 min), Teamfilm (8:32 min), Interviews mit Cast & Crew (11:06 min) und der Trailer (1:54 min)        

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Big Guy and Rusty the Boy Robot

Während es vom Comic Hard Boiled bereits drei deutsche Editionen gibt – die erste davon erschien bereits kurz nach der US-Veröffentlichung – , hat es bei der zweiten, optisch nicht minder beeindruckenden Zusammenarbeit von Frank Miller und Geof Darrow knapp drei Jahrzehnte gedauert, bis sie endlich auch bei uns erschienen ist.

Cross Cult hat sich große Mühe mit der Veröffentlichung von Big Guy and Rusty the Boy Robot gegeben. Mit Das Monster vom Unabhängigkeitstag ist noch eine zweite neunseitige Story mit den Robotern enthalten, die Darrow auch getextet hat. Hinzu kommen zwölf schöne “historische“ Cover, die angeblich zwischen 1959 und 1997 entstanden sind, sowie Illustrationen von Todd McFarlane und Joe Quesada.  

Daher kann behauptet werden, dass sich das Warten auf die deutschsprachige Edition gelohnt hat. Doch es sei auch angemerkt, dass es nicht Frank Millers Skript ist, das den Reiz dieses Comics ausgemacht. Ohne die sensationelle Grafik von Darrow und die nicht minder großartigen Farben von Dave Stewart hätte die mit bekannten, meist aus Japan stammenden, Versatzstücken jonglierende Story albern gewirkt.

Big Guy and Rusty the Boy Robot wurde 1995 bei Dark Horse in zwei 32-seitigen Comicheften veröffentlicht, die mit 24 x 32 cm genau dasselbe Großformat wie die Edition von Cross Cult hatten. Die Story in Band 1 besteht fast ausschließlich daraus, dass ein in einem Labor versehentlich entstandenes riesiges Reptil durch Tokio wütet und die Bewohner verspottet und in Monster verwandelt.

Nachdem sowohl der Einsatz der japanischen Armee als auch des kleinen Roboters Rusty keine Resultate bringt, sendet der japanische Premier einen Hilferuf in Richtung USA. Das zweite Comicheft erzählt vom zunächst ebenfalls erfolglosen Einsatz des US-Roboters Big Guy, der seinen ersten Auftritt in Mike Allreds Serie Madman hatte und gut bewaffnet von einem US-Flugzeugträger in Richtung Tokyo startet…

Wie bereits gesagt, bietet die Story kaum etwas, was nicht bereits in Godzilla-Filmen zu sehen war. Doch obwohl dort die Tricktechnik schon lange nicht mehr auf Männer in Gummikostümen setzt, können auch die besten Computeranimationen nicht bei der detailwütigen Bildgewalt von Geof Darrow mithalten.

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Star Trek: Strange New Worlds – Staffel 2

Auch die zweite Staffel von Star Trek: Strange New Worlds orientiert sich sehr stark an der klassischen Serie, was besonders am traditionsbewußten Make-up der Klingonen auffällt. Geboten werden neun Episoden mit in sich abgeschlossenen, aber aufeinander aufbauenden Geschichten, sowie eine Folge mit Cliffhanger.

Die zweite Staffel ist deutlich experimentierfreudiger als der Serienauftakt. Dies gilt besonders für zwei Episoden. In Those Old Scientists bekommt die Besatzung der U.S.S. Enterprise Besuch von Brad Boimler und Beckett Mariner. Hierbei handelt es sich um zwei Charaktere aus der Animationsserie Star Trek: Lower Decks, die von deren Sprechern Jack Quaid (The Boys) und Tawny Newsome dargestellt werden. Das Resultat ist weniger peinlich, aber auch weniger lustig als erwartet.

Das gilt auch Subspace Rhapsody, bei der es sich um die lange erwartete Musical-Episode handelt. Als Vorlage diente die großartige Episode Once More, with Feeling aus Buffy – Im Bann der Dämonen in der fast durchgehende gesungen wird. Doch inhaltlich, aber auch musikalisch kann Subspace Rhapsody da nicht mithalten, auch wenn die gesamte Besetzung bzw. Besatzung mit angenehmen Gesangsstimmen gesegnet ist und im Musical einige zwischenmenschliche Handlungsstränge entscheidend vorangetrieben werden.

Für die Serie spricht, dass diese beiden nur bedingt originellen Episoden sich trotz ihrer Schwächen nahtlos ins positive Gesamtbild einfügen. Die restliche Staffel wurde spannend und ernsthaft, aber nicht ohne Humor, Romantik und Horror (Die Gorn!) erzählt. Kulissen und Spezialeffekte sehen großartig aus. Vor diesem Hintergrund entwickelt sich die Crew von Captain Christopher Pike entwickelt zu einem Team aus glaubhaft charakterisierten Individualisten. Lang lebe Stange New Worlds!

Die Blu-ray-Edition von Paramount enthält auf vier Scheiben alle zehn Episoden der zweiten Staffel. Zu sieben Episoden gibt es Deleted und Extended Scenes. Sehr sehenswert sind auch diese Dokus: „Requisiten-Herstellung“ (10:46 min), „Der Kostümfundus“ (13:21 min), „Die Gorn“ (15:37 min), „Gesang im All“ (22:14 min), sowie das ausführliche und hochinteressante Making Of „Die Erkundung neuer Welten“ (46:30 min)

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Prey

1987 inszenierte John McTiernan (Stirb langsam) mit Predator eine solide Mischung aus Kriegs-, Science-Fiction- und Schwarzenegger-Film, die im Laufe der letzten Jahrzehnte Fortsetzungen wie Predators, Predator: Upgrade oder auch Alien vs. Predator nach sich zog.

Überraschend innovativ geriet der 2021 von Dan Trachtenberg (10 Cloverfield Lane) inszenierte fünfte Predator-Film. Dieser trägt den schlichten Titel Prey und es geht einmal mehr um einen Außerirdischen, der zu fremden Planeten aufbricht, um dort besonders gefährliche (meist menschliche) Kreaturen zu jagen.

Prey überrascht dadurch, dass der Film 1719 in Nordamerika spielt und im Zentrum die junge Indianerin Nara (Amber Midthunder) steht. Gemeinsam mit ihrem Hund Sarii ist sie als Jägerin ebenso erfolgreich wie die männlichen Comanchen ihres Stammes.

Die Geschichte der selbstbewussten Nara, die sich auch gegen französische Trapper behaupten muss, ist so interessant erzählt, dass sie auch ohne die Auftritte des Aliens funktioniert hätte. Die durchaus beeindruckenden Spezialeffekte dominieren den spannenden Film in keinster Weise und es sehr schade, dass die Premiere von Prey auf Disney+ und nicht im Kino stattfand.

Die Blu-ray von Disney enthält neben dem 100-minütigen Film noch diese Extras: Tonspur mit Dialogen in Comanche, Audiokommentar von Dan Trachtenberg, Amber Midthunder, Jeff Cutter und Angela M. Catanzaro, Making Of (12:17 min), Diskussionsrunde mit Cast and Crew (29:01 min), sowie drei entfernte Szenen – darunter eine sehr spektakuläre Sequenz als computeranimiertes Storyboard, mit Kommentar von Dan Trachtenberg (4:48 min)

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The Expendables 4

Der vierte Teil jener Filmreihe, in der Helden des Actionkinos der 80er-Jahre noch einmal zur Knarre greifen dürfen, geht in die vierte Runde und lockte nur wenige Zuschauer in die Kinos. Der Grund für den Misserfolg dürfte hauptsächlich daran liegen, dass diesmal keine ganz großen Stars an der Seite oder gegen Sylvester Stallone und Jason Staham kämpfen.


Nachdem in den ersten beiden Teilen Legenden wie Schwarzenegger, Willis, Norris oder Van Damme dabei waren. konnte The Expendables 3 immerhin noch mit Gastauftritten von Wesley Snipes, Antonio Banderas, Mel Gibson und Harrison Ford punkten. Diesmal sind dabei sind lediglich Dolph Lundgren (mit alberner Perücke), Randy Couture, 50 Cent, Megan Fox, Andy Garcia sowie Iko Uwais (The Raid) in der Schurkenrolle.


Erschwerend kommt hinzu, dass Stallone sich schon nach kurzer Zeit aus dem Film verabschiedet. Dabei sind es gerade seine gemeinsamen Szenen mit Staham, in denen die beiden Haudegen sich übereinander lustig machen, die den Reiz der Filmreihe ausmachen. In Sachen Action gibt es hingegen wenig zu meckern und wem Weihnachten zu besinnlich wird, der findet auch mit Teil 4 ein gutes Kontrastprogramm.


Die Blu-ray von LEONINE enthält neben dem 104-minütigen Film noch diese Extras: “Größer, mutiger, stärker: The Expendables in Action“ (16:56 min), “Die neue Truppe: Frischlinge und alte Hasen“ (19:06 min) und den deutschen Trailer (1:01 min)

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