Der Schuh des Manitu

Bereits die Komödie Erkan und Stefan war eine große Überraschung, denn der Film bot neben den durchaus soliden Gags eine mindestens ebenso solide Kriminalstory, an der sich das Prolo-Duo reiben konnten. Doch bei Der Schuh des Manitu war der umtriebige Michael Bully Herbig nicht nur Drehbuchautor und Regisseur, sondern auch noch Produzent und Hauptdarsteller (natürlich in einer Doppelrolle). Solche Egotrips gehen bei Personen, die nicht gerade Charlie Chaplin oder Mel Brooks heißen, meist ziemlich in die Hose. Doch der Schuh geht nicht in die Hose, sondern amüsiert auf eine sehr eigene und schwer zu beschreibende Weise.

Der Schuh des Manitu
Vordergründig handelt es sich um einen in Spanien gedrehten Western, der ungefähr genauso sorgfältig ausgestattet und inszeniert wurde, wie die Meisterwerke des Italo-Western und der Karl May-Reihe. Doch dann verwundert es schon ein wenig, wenn Bully als Apachen-Häuptling Apahachi und sein Blutsbruder Ranger (Christian Tramitz) sich am Marterpfahl in Münchener Mundart wie ein altes Ehepaar streiten. Doch seltsamerweise wird es dabei nie albern, selbst dann nicht, wenn sich der brillante Sky du Mont als eleganter Schurke Santa Maria sehr fürsorglich um seine Bande kümmert: „Jetzt geht noch mal jeder aufs Klo und dann reiten wir los!“

Der Schuh des Manitu

Ebenso erfreulich wie der schräge und sehr eigene Humor dieses Filmes ist die Tatsache, dass dies sorgfältig produzierte Werk vom hiesigen Publikum, dass  die typischen deutschen Beziehungskomödien leid war, 2001 mit offenen Armen aufgenommen wurde. Der Schuh des Manitu erreichte in unseren Kinos weit über 10 Millionen Zuschauer und wurde – mit geringem Abstand zum ersten Kinofilm von Otto Waalkes – zum zweiterfolgreichsten deutschen Film.

Der Schuh des Manitu

Um zu versuchen, Ottos Rekord zu brechen, ergänzte Bully seinen Film um 8 Minuten und brachte ihn als Der Schuh des Manitu – Extra Large erneut in die Kinos. Ergänzt wurde ein mäßig lustiger Prolog, der Menschen die den Film erstmals sehen eher verwirren wird. Halbwegs lustig ist dann Bullys Auftritt als Elvis-Indianer Grauer Star. Selbstverständlich wurde die verlängerte Fassung auch erneut auf DVD gestartet. Hierzu gab es zwar einige neue Extras, doch dafür fielen andere Spezial Features wie das Making Of oder die Interviews weg. Insgesamt ist die alte Schuh des Manitu-DVD deutlich besser ausgestattet.

Der Schuh des Manitu

Extras der ersten DVD-Edition: Extratonspur mit Kommentaren von Bully und Dimitri; Making Of zur Extra Large-Version (9:10 min); 17 entfallene Szenen (insgesamt 14:59 min); Outtakes (4:00 min); Winnetouchs neue Urlaubsdias (3:26 min); 3 Fernsehauftritte von Bully in diversen Sendungen (insgesamt 27:34 min); Zwei Berichte zum Makup (2:53 min und 5:26 min); 4 Texttafeln mit Presseberichten, Interview mit Bully, Winnetouch und Abahachi (3:26 min); Musikvideo „Do The Tomahawk-a-lula“ mit Grauer Star (3:02 min); Bullys Storyboard-Zeichnungen im Vergleich zu drei Filmszenen (insgesamt 3:40 min); 11 Produktiondesign-Entwürfe; “Ein Schuh geht um die Welt“: Synchronisationsgags in verschiedenen Sprachen (insgesamt 5:02 min), Zwei identische Trailer zur Extra Large Version (je 0:56 min, 16 : 9, nicht anamorph, Stereo 2.0), Zwei TV-Spots (0:27 min)

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