Der Carlsen Verlag hat sich in den letzten Jahren in Sachen André Franquin sehr verdient gemacht. Es erschienen Der ganze Gaston, eine chronologisch geordnete Spirou-Gesamtausgabe, ein Buch mit all seinen Mausi & Paul-Onepager und auch die Schwarzen Gedanken wurden in schönen Editionen neu aufgelegt. Da diese Bücher auch noch mit fachkundigen Hintergrundinformationen garniert wurden, stellt sich die Frage, ob ein weiterer voluminöser Band mit einer Franquin-Werkschau wirklich noch benötigt wird.
Schon nach kurzem Blättern in Meister des Humors wird klar, dass hier die optimale Ergänzung, ja sogar ein wichtiges Bindeglied zu den bisherigen Franquin-Veröffentlichungen erschienen ist. Mit biographischen Details aus der Jugend des Künstlers halten sich die Autoren rund um José-Louis Bocquet (Die Abenteuer von Hergé, Kiki De Montparnasse) nicht weiter auf und kommen gleich zur Sache. Bereits das erste Kapitel beschreibt, wie Franquin schon 1946 seine erste Comic-Seite mit Spirou im gleichnamigen Magazin platzieren konnte. Sehr schnell schwamm er sich frei von den Arbeiten seiner Vorgänger Rob-Vel und Jijé und bereicherte bereits 1951 die Serie mit der Figur des Grafen bzw. Zauberers von Rummelsdorf.
In Kapitel, die sich an der Chronologie der Comic-Alben Franquins orientieren, ist mitzuerleben, wie das Marsupilami auftauchte, wie Storytelling und Grafik immer ausgereifter wurden. Zugleich setzte aber auch bei Franquin eine gewisse Frustration darüber ein, dass er die Hauptfiguren Spirou, Fantasio und das Eichhörnchen Fips nicht selbst erfunden hatte. Bei der nach Streit mit den Spirou-Herausgeber für das Konkurrenz-Magazin Tintin geschaffenen Serie Mausi & Paul gefiel Franquin die Form des kurzen Gag-Comics, was der Entwicklung seiner wohl schönsten Schöpfung sehr förderlich war.
Während Franquin bei Spirou eine sehr lange Kunstpause einlegte, lieferte er weiterhin wöchentlich seine immer lustiger werdenden Onepager um den arbeitsscheuen Redaktions-Chaoten Gaston. Mit dieser Figur hat sich Franquin noch 1997 kurz vor seinem Tode beschäftigt. Meister des Humors enthält diese letzten Entwürfe für Gaston-Gags und auch ansonsten auf 380 Seiten sehr viele bestens reproduzierte Bild-Beispiele, die zeigen wie Franquin mit Bleistift, Tusche und Farben arbeitete. Das Buch, das sich auch mit eher unbekannten Arbeiten von Franquin wie seinen Entwürfen zu Isabella oder Ernst Schüreisen beschäftigt, dürfte jeden Freund des frankobelgischen Comics erfreuen.
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