In seinem wie immer sehr informativen Vorwort schreibt Christian Endres, dieser Band wäre ein “perfekter Einstiegspunkt“ in das Universum von John Constantine. Das stimmt nur bedingt, denn die beiden ersten in diesem Sammelband zum Abdruck kommenden US-Hefte dürften Hellblazer-Novizen eher verwirren als zur weiteren Lektüre animieren.
In The Sandman Universe Presents Hellblazer # 1 wird John Constantine vor apokalyptischem Hintergrund mit einer sehr viel älteren Version seiner selbst konfrontiert und in The Book Of Magic # 14 trifft er auf Neil Gaimans Zauberlehrling Timothy Hunter, der an den erst einige Jahre später von J. K. Rowling geschaffenen Harry Potter erinnert.
Doch wer sich durch die eher an DC-Vertigo-Insider richtenden Geschichten nicht abschütteln lässt, wird reich belohnt. Dem britischen Autor Simon Spurrier (Suicide Squad) gelingt es in seinem Neustart der Traditionsserie meisterlich klassische Horror-Elemente mit noch erschreckenderen real existierenden Missständen zu kombinieren.
Bereits die in drei Heften erzählte Miniserie In diesem grünen, schönen Land, in der es um Jugendkriminalität, grausame Gemetzel in einer nächtlichen Parkanlage, Drogen und William Blakes Gedicht Tyger geht, ist ein Meisterwerk, das auf allen Ebenen funktioniert. Dazu gehören natürlich auch die realistischen oft etwas verwaschen wirkenden Bilder von Aaron Campbell (Lucifer) und seines stärker auf Karikaturen setzenden Kollegen Matías Bergara (American Vampire).
John Constantine: Hellblazer erscheint bei Panini in zwei Bänden, die die zwölf Hefte der bereits eingestellten Serie enthalten. Simon Spurrier geht damit sportlich, aber auch sehr realistisch um: “Es war ein Jahr, in dem beschissene Entscheidungen aus den richtigen Gründen getroffen wurden, egal wie weh sie taten. Und wenn das nicht die Quintessenz von John Constantine ist, weiß ich nicht was sonst.“
Noch vor dem Erscheinen von Spurriers letzten John-Constantine-Heft startete DC im Großformat die Serie Hellblazer: Rise and Fall. Die sehr zupackende aber keineswegs plumpe Erzählung des Australiers Tom King (Injustice) richtet sich auch an Neueinsteiger.
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