In der 117. Geschichte mit Lucky Luke nimmt sich dieser einer ziemlich eigenwilligen aus Osteuropa in die USA kommenden jüdischen Familie an. Um einem Freund einen Gefallen zu erweisen, eskortiert Lucky Luke diese von St. Louis nach Montana. Dabei muss er sich nicht nur mit Banditen und Indianern auseinandersetzten, sondern auch mit den Marotten der Mischpoche seine Kumpels Jack Loser alias Jakob Stern.
In seinem siebten Lucky-Luke-Album (nicht mitgerechnet sind seine drei Sammelbände mit den Geschichten von Lucky Kid) hat der Zeichner Achdé diesmal mit dem Szenaristen Julien Berjeaut alias Jul zusammengearbeitet. Dieser ist auch als Zeichner tätig und hat für sein bei uns noch nicht erschienenes Album Le Guide du moutard : Pour survivre à 9 mois de grossesse (“Das Gören-Buch: So überlebe ich 9 Monate Schwangerschaft“) 2007 auf dem Festival in Angouléme den Prix René Goscinny gewonnen.
Vielleicht auch daher hat sich Jul bei seinem Szenario zu Lucky Luke an den Meisterwerken von Gosinny orientiert. Er erzählt die spannende Geschichte einer Reise voller Gefahren und garniert diese mit Gags und Anspielungen. Ob sich Goscinny allerdings auch auf einen etwas breitgetretenen Sketch zu Star Wars (immerhin heißt der Cowboy ja Luke mit Nachnamen) eingelassen hätte, erscheint fraglich. Doch die amüsanten, aber nie verletzenden, Gags über jüdisches Brauchtum (bis hin zum Kakteen im Schlussbild, der wie ein siebenarmiger Kerzenhalter aussieht) zünden meistens.
Die Ähnlichkeiten zwischen einem Sheriff-Stern und einen gelben Juden-Stern hätte Goscinny wahrscheinlich genau wie Jul auch thematisiert. Anspielungen gibt es auch auf den Film Die Abenteuer des Rabbi Jacob, dessen Hauptdarsteller Louis de Funès bereits 1981 die Hauptrolle im Lucky-Luke-Album Der einarmige Bandit spielte. Möglicherweise hat die amüsante Geschichte von Jul auch Achdé angespornt, denn diesem gelangen, neben einem wirklich tollen Titelbild, viele neue sympathische Nebenfiguren und stimmungsvolle Bilder, etwa von einer Stampede oder der Ankunft eines Mississippi-Dampfers.
in der empfehlenswerten Arte-Dokumentation Lucky Luke – Unser liebster einsamer Cowboy Jul und Achdé als neues Zeichner- und Texter-Team in der Nachfolge von Morris und Goscinny vorgestellt. Im Anschluss erschienen mit Ein Cowboy in Paris und Fackeln im Baumwollfeld weitere interessante Lucky-Luke-Abenteuer des Duos.
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