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Walt Disney: Stolz und Vorurteil

Dass Micky, Donald und Goofy Auftritte in Adaptionen von bekannten Büchern auftreten, ist keine Seltenheit. Dies geschah immer wieder in den Lustigen Taschenbüchern und 2004 spielte das Trio die Hauptrolle in einer Zeichentrick-Version von Alexandre Dumas Die drei Musketiere.

Daher überrascht es nicht sonderlich, wenn aktuell ein wunderschön bebildertes Buch erscheint, in dem Micky, Donald und Goofy 20.000 Meilen unter dem Meer mit Kapitän Nemo konfrontiert werden. Etwas schade ist, dass dabei nicht auf den von Harper Goff so unvergesslich designten Look des Unterseebootes Nautilus aus der 1954 entstandenen Disney-Realverfilmung zurückgegriffen wurde.

Bemerkenswert ist auch, dass der im Film als Ungeheuer auftretende Krake hier unseren Freunden helfend zur Seite steht. Für die Rolle des Kapitän Nemo wurde mit Daniel Düsentrieb eine durchaus passende Disneyfigur “gecastet“.

Zwei zeitgleich bei BÄNG! Comics veröffentlichte Bücher zeigen, wie vielfältig einsetzbar die Freunde und Verwandten von Micky und Donald sind. Die Auswahl der beiden weiteren “disneyfizierten“ Werke überrascht, denn es sind literarische Klassiker, die sich mit großen Gefühlen beschäftigen.

Dabei erstaunt es, wie gut Minnie Bennet und Mr. Micksey ihre Hauptrollen in einer zwar simplifizierten aber dennoch den Ton des Originals treffenden dreißigseitigen Adaption von Jane Austens Stolz und Vorurteil spielen.

In den Titelrollen der Disney-Version von Louisa May Alcotts Little Women überzeugen Minnie, Daisy und Klarabella nicht minder. Dass dieses Bilderbuch nicht unter dem bei uns bekannten Titel Betty und ihre Schwestern veröffentlicht wurde, dürfte daran liegt, dass Disneys Mäuse und Enten (aber auch die Kühe) meist nicht direkt verwandt sind.

Daher sind in den Bilderbüchern die Little Women Betty, Meg, Jo und Amy keine Schwestern, sondern Cousinen, die nicht bei ihrer Mutter, sondern zusammen mit ihrer Oma (Duck) leben. Auch die fünf Bennet-Kinder sind in Disneys Stolz und Vorurteil keine Schwestern, sondern ebenfalls Cousinen, die auf dem Anwesen ihres Onkels Dagobert leben. Seltsam, aber so steht es geschrieben.

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20.000 Meilen unter dem Meer

Unter dem Label Walt Disney Abenteuer Klassiker erscheinen einige spannende Realfilme aus der Werkstatt des Trickfilm-Pioniers. Darunter befindet sich Disneys erster Spielfilm Die Schatzinsel von 1950 und mit 20.000 Meilen unter dem Meer, die vier Jahre später entstandene wohl bemerkenswerteste Realfilm-Produktion des Studios. Bei dieser Jules-Vernes-Verfilmung hat es Walt Disney richtig krachen lassen. Für die Regie verpflichtete er sogar den Sohn seines einstigen Trickfilm-Konkurrenten Max Fleischer (Popeye, Gullivers Reisen, Mr. Bug Goes To Town).

20.000 Meilen unter dem Meer

Tricktechnisch ist der Film auch heute noch eine beeindruckende Glanzleistung, wobei vor allem das von Harper Goff so unvergesslich designte Unterseeboot Nautilus ein Klassiker für sich ist. Bemerkenswert ist auch der große Kampf mit einem Seeungeheuer, den Walt Disney komplett neu drehen ließ, weil ihm die erste ziemlich alberne Version, die im Bonusmaterial dieser DVD zu bestaunen ist, überhaupt nicht gefiel. Statt vor dem romantischen Hintergrund eines Sonnenuntergangs bekämpfte die Besatzung der Nautilus den wild mit Tentakeln um sich schlagenden Riesenkalmar schließlich inmitten von stürmischer See.

20.000 Meilen unter dem Meer

Während in Disney-Realfilmen ansonsten zumeist eher mittelmäßig bekannte Darsteller wie etwa Dean Jones (Ein toller Käfer) agierten, ist bei 20.000 Meilen unter dem Meer auch die Besetzung absolute Spitzenklasse. Paul Lukas (Eine Dame verschwindet) ist Professor Aronnax, Peter Lorre (M – Eine Stadt sucht einen Mörder, Casablanca) sorgt als dessen Diener Conseil für einige Lacher, während James Mason (Der unsichtbare Dritte) als Captain Nemo auch die gesellschaftskritischen Untertöne von Vernes Roman anklingen lässt.

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Die größte Show liefert aber Kirk Douglas, der sich genau wie ein Jahr später in Mit stahlharter Faust als stimmgewaltiger Sänger erweist und die Mördernummer A Whale of a Tale (einmal sogar mit Muschel-Banjo und gemeinsam mit einem Seelöwen!) temperamentvoll interpretiert.

20.000 Meilen unter dem Meer

Diese DVD (schön wäre wenn auch eine Blu-ray erschienen würde) präsentiert den Klassiker nicht nur in voller Länge und Breite, sondern hat auch noch ein paar interessante Dokumentationen mit an Bord.

20.000 Meilen unter dem Meer

Extras der DVD: Jules Verne & Walt Disney – Forscher im Reich der Phantasie (16:11 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Kreaturen der Tiefe (6:39 min), sehr amüsantes schwarzweißes Making Of; Die Humbolt-Krake – Ein echtes Monster (7:02 min), Verborgene Schätze – Der erste Kampf mit dem Riesenkalmar (3:16 min), Rundgang durch die Nautilus (5:22 min)

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