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Superman vs. Wonder Woman

Ende der 70er-Jahre brachte der Ehapa-Verlag zwei großformatige Alben an die Kioske, die sogar mich als seinerzeit nur sehr gelegentlichen Leser von Superhelden-Comics faszinierten. In beiden Bänden kämpfte Superman gegen mächtige Kontrahenten. 1976 trat er in einer “einmaligen Sonderausgabe“ gegen Spider-Man an, der bei uns aus lizenzrechtlichen Gründen Super-Spider genannt wurde. Beeindruckend in Szene gesetzt von Neal Adams  kam es 1978 zum “größten Boxkampf aller Zeiten und Welten“, denn es trat Superman gegen Muhammad Ali an.

Superman vs. Wonder Woman

Zwischendrin erschien in den USA ein weiterer ähnlich gelagerter Superman-Comic über einen Zweikampf der Giganten. Panini reicht diesen dankenswerterweise mit 40-jähriger Verspätung nach. Recht schnell wird klar, warum Ehapa seinerzeit auf die Veröffentlichung von Superman vs. Wonder Woman verzichtete, obwohl die sich oft über zwei Comicseiten ziehenden Zeichnungen des Spaniers José Luis García-López großartig sind. Die Story von Gerry Conway, der bereits Superman vs. Spider-Man schrieb, schlägt hingegen seltsame Kapriolen.

Superman vs. Wonder Woman

Dass die Geschichte im Jahre 1942 spielt, hätte für einen angenehm nostalgischen Touch sorgen können. Seinerzeit tarnte sich Wonder Woman als beim Militärgeheimdienst angestellte Brillenträgerin Diana Prince. Sie findet heraus, dass die USA an einem geheimnisvollen Manhattan-Projekt arbeitet und ist fest entschlossen, zu verhindern, dass die Menschheit in den Besitz der Atombombe kommt.

Superman vs. Wonder Woman

Superman hingegen soll das Geheimprojekt vor Sabotage schützen. Genau dies haben zwei besonders skurrile Mitarbeiter der Achsenmächte vor. Während für Japan Sumo the Samurai antritt (und in diesem Comic debütiert), schickt das Dritte Reich mit Baron Blitzkrieg DCs ziemlich verspätete Antwort auf die Marvel-Schurken Red Skull und Doctor Doom ins Rennen.

Superman vs. Wonder Woman

Doch – so schreibt es das Regelwerk des Genres vor – bevor sich Superman und Wonder Woman ihren ulkig kostümierten Widersachern widmen dürfen, müssen sie erst einmal zu einem Zweikampf antreten. Fadenscheiniger Grund hierfür ist, dass sie nicht in der Lage waren, die Sache mit der Atombombe auszudiskutieren. Als dann auch noch die Mond-Oberfläche als Austragungsort der Klopperei ausgewählt wird, ist klar, dass der Comic nichts mit unserer Welt zu tun hat.

Superman vs. Wonder Woman

Das stimmt auch, denn die Geschichte soll sich in DCs Parallelwelt Earth-Two zugetragen haben, trotzdem gibt es Gastauftritte von Albert Einstein und Präsident Franklin Delano Roosevelt. Es ist schön, dass diese DC Skurrilität in optimaler Aufmachung als Hardcover im Riesenformat erschienen ist, auch wenn die holperige Geschichte nicht über den selben naiven Charme verfügt wie Supermans Begegnungen mit Spider-Man und Muhammad Ali.

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Terry Moore: Echo

Nach Strangers in Paradise und Rachel Rising erzählt Terry Moore auch in Echo wieder von starken Frauen, die ihren Mann stehen. Im Zentrum der am Rande des Superhelden-Genres angesiedelten Geschichte stehen drei weibliche Charaktere.

Terry Moore: Echo

Dr. Annie Trotter testet für das Heitzer Nuclear Institute (HeNRI) einen flugfähigen Kampfanzug. Dabei kommt es zu einer Explosion und im Yosemite National Park regnet es seltsame Partikel. Einen Teil davon bekommt die Fotografin Julie Martin ab und auf ihrem Oberkörper bildet sich eine metallische zweite Haut.

Terry Moore: Echo

Dadurch erhält Julie spezielle Fähigkeiten und wird zur Gejagten. Am hartnäckigsten verfolgen sie die NSB-Agentin Ivy Raven und ein mysteriöser Fremder namens Cain. Doch Julie zur Seite steht Annies Freund, der Ranger Dillon Murphy, sowie eine Bande von Motorrad-Fahrern.

Terry Moore: Echo

Echo zieht den Leser sofort in den Bann. Scheinbar mühelos stellt Terry Moore im Rahmen einer spannenden Geschichte nach und nach sein nicht eben kleines Ensemble vor. Einmal mehr beeindruckt seine Fähigkeit durch pointierte Dialoge, aber auch immer wieder ohne große Worte zu erzählen. Moores exakt ausgeführte schwarzweiße Grafik kann durch eine Kolorierung nur verlieren. Echo ist in den USA von 2008 bis 2011 zunächst in Form von 30 schwarzweißen Heften erschienen, denen philosophische Zitate von Albert Einstein und J. Robert Oppenheimer vorangestellt wurden.

Terry Moore: Echo

Schreiber & Leser veröffentlicht Echo in drei Bänden und als Bonus kommen noch die farbigen Titelbilder zum Abdruck.

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Einstein – Die Comic-Bigraphie

Bereits in den 80er-Jahren veröffentlichte Rowohlt als “Sach-Comics“ einige schlicht gezeichnete aber sehr umfassend belehrende Taschenbücher, darunter Werke wie Marx für Anfänger, Freud für Anfänger und Einstein für Anfänger.

Einstein - Die Comic-Bigraphie

Mittlerweile hat der Knesebeck Verlag diese Aufgabe übernommen und bereits Comic-Biographien zu Sigmund Freud und Karl Marx herausgebracht, die beide von der Autorin Corinne Maier und der Zeichnerin Anne Simon stammen.

Einstein - Die Comic-Bigraphie

Vom selben Team folgt nun eine Comic-Biographie über Albert Einstein, die versucht auf 60 Seiten sowohl das Leben, wie auch die Lebensauffassung des in vielen Disziplinen tätigen Universal-Genies zu vermitteln. Anne Simons Zeichenstil ist schlicht, der Seitenaufbau klar strukturiert und die Anzahl der eingesetzten Farben übersichtlich.

Einstein - Die Comic-Bigraphie

Doch der Text ist recht pointiert und lässt Einstein Weisheiten wie diese von sich geben: “Wir alle wissen, dass das Licht schneller ist als der Schall. Darum wirken manche auch klug, bis sie den Mund aufmachen.“ Insgesamt gelingt es dem Comic zu zeigen, dass Albert Einstein alles andere als ein reiner Theoretiker war.

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Simon Schwartz: Vita Obscura

Auf dem Comic Salon Erlangen 2012 wurde Packeis von Simon Schwartz völlig zu Recht als „bester deutschsprachiger Comic“ ausgezeichnet. Schwartz erzählt die unglaubliche aber wahre Geschichte des Afroamerikaners Henson, der 1909 möglicherweise als erster Mensch gemeinsam mit dem Forscher Robert Peary den Nordpol erreicht hatte, jedoch um seinen Ruhm betrogen wurde.

Vita Obscura

Vita Obscura von Simon Schwartz ist rein äußerlich komplett anders ausgefallen. Statt eines Softcoveralbums mit durchgehender Story und einer blauen Schmuckfarbe, kommt der Comic als gebundenes querformatiges Hardcover-Buch daher. Erzählt werden in unterschiedlichen Zeichenstilen gleich 33 Geschichten. Genau wie bei Packeis sind diese ebenfalls unglaublich und dennoch wahr.

Simon Schwartz: Vita Obscura

So geht es etwa um einen Landstreicher, der zum einzigen Kaiser der USA wurde, um den Dieb des Gehirns von Albert Einstein oder um Insulaner, die Frachtflugzeuge anbeten. Nebenbei ist auch noch zu erfahren, dass Hollywood-Star Hedy Lamarr das WLAN und der DDR-Irrenhausinsasse Karl Hans Jahnke das GPS erfanden.

Simon Schwartz: Vita Obscura

Für jede dieser unglaublichen Geschichten hat sich Simon Schwartz andere Zeichenstile und Seitenlayouts ausgedacht. Er orientierte sich dabei an den Sonntags-Seiten der US-Zeitungen auf denen Anfang des letzten Jahrhunderts beeindruckende farbige Comics wie Little Nemo von Winsor McCay oder The Kin-der-Kids von Lyonel Feininger erschienen sind. In dieser Tradition steht Vita Obscura auch dadurch, dass die einzelnen Folgen zunächst in der Wochenzeitung Der Freitag und dann im FAZ-Magazin erschienen sind. Der Band Life Bizarre präsentiert weitere skurille Episoden.

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