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Neal Adams: Batman Odyssee

Es gibt für alles ein erstes Mal: Bruce nennt Alfred einen “Arsch“ und ein von Selbstzweifel geplagter junger Mann fragt sich selbst: “Kacke. Was zur Hölle mache ich? Alles läuft schief!“. Batman in Feinrippunterwäsche(!) in seiner Bat-Höhle fluchend und trotzig wie ein kleines Kind! Manche Dialoge sind einfach scheußlich. Nach einem heftigen Schusswechsel scheint Batman hart getroffen. Talia: “Er ist aus Fleisch und Blut… und nicht gepanzert.“ Batman: “Eigentlich.“ Talia: “Klappe! Seid Ihr denn alle verrückt?!!?“ Batman: “Talia! Ist das etwa ein Kleid von Gershon?“ Talia: “Gershon. Ja. Ist es. Erstaunlich, dass Dir das auffällt….es kostete nur… Moment mal. Du Sack!“ So einfach bringt man eine aufgebrachte Frau zum Schweigen! Manche Dialoge sind nicht zu dechiffrieren.

Neal Adams: Batman Odyssee

Das ist eindeutig nicht das, was ich erhofft und erwartet habe: Nach vielen, vielen Jahren kommt ein neues Werk von Neal Adams mit dem Dunklen Ritter! Seit 1976 ist dies die erste Arbeit von Neal Adams mit Batman. In den 35 Jahren hat er nichts von seinem zeichnerischen Können eingebüßt. Die Zeichnungen und die Perspektiven sind beeindruckend und dynamisch. Alles ist in ständiger Bewegung. Wunderschön ebenfalls ist auch ein Widersehen mit all den bekannten Persönlichkeiten, denen Adams neues Leben eingehaucht hatte und von ihm maßgebend geprägt wurden: Deadman, Ra’s al Ghul, Talia, Aquaman, Man-Bat.

Neal Adams: Batman Odyssee

Aber eins darf man nicht vergessen: Ohne Neal Adams würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Batman längst in Vergessenheit damals geraten sein und kein Kind würde den Dunklen Meisterdetektiven heute kennen; es gäbe keine Nolan-Dark-Knight-Trilogie, kein Lego-Batman, keine Cornflakes-Packung auf der der Ritter im Umhang prangen würde. Diesen Verdienst von Adams kann nicht genug gewürdigt werden!

Neal Adams: Batman Odyssee

Neal Adams wurde am 6. Juni.1941 in New York geboren. Sein erstes professionelles Comic-Book veröffentlicht er in STRANGE ADVENTURES – seine Arbeiten zu Deadman sind der Beginn einer beispiellosen Karriere.

Neal Adams: Batman Odyssee

Batmans Bild in der Öffentlichkeit war damals hauptsächlich durch die TV-Serie mit Adam West geprägt – die erste Folge wurde Januar 1966 ausgestrahlt – in diesem Monat erschien BATMAN #177. Die letzte Folge – die 120. immerhin – lief im März 1968 über den Äther. Im selben Monat erschien BATMAN #200 – das Cover von keinem geringeren als Neal Adams. Die Zeit war reif für ein neues Erscheinungsbild des Dunklen Mitternachtsdetektivs. Er definierte das Image von Batman neu für eine neue Generation von Fans.

Neal Adams: Batman Odyssee

Als die Pop-Art Fernsehserie BATMAN anfing in Vergessenheit zu geraten, nahmen die Magazine des Caped Crusaders ein neues Aussehen an. Batman verschmolz wieder mit den Schatten der Nacht und dementsprechend spielten die meisten Szenen nachts… eine angemessene Umgebung für einen dunklen Rächer.

Neal Adams: Batman Odyssee

Es begann alles damit, dass Neal Adams Zeichner bei WORLD‘S FINEST wurde. Neals Stil zeigte den Fans verschiedene Typen von Batman. Später zeichnete er Bob Haneys Batman Stories in BRAVE & BOLD, und zu diesem Zeitpunkt wurde die Person Batman mutiger, dunkler und bedrohlicher … und fast jede Szene fand nachts statt. Julius Schwartz konnte es am Anfang gar nicht glauben, dass Adams‘ Batman so sehr von den Fans geliebt wurde. “Wieso bekomme ich Leserebriefe, die sagen, dass der einzig wahre Batman der aus BRAVE & BOLD ist?“ Er fragt Adams wieso er glaube, dass er den richtigen Batman zeichne? Und der verblüffte Redakteur bekam zur Antwort: “Jedes Kind in Amerika weiß, wie Batman auszusehen hat – nur scheinbar nicht die Verantwortlichen von DC.“

Neal Adams: Batman Odyssee

Schon einmal ist der Name Neal Adams untrennbar mit einem Meilenstein der Comicgeschichte verbunden: “Hard-Traveling Heroes“. Hier werden Green Arrow und Green Lantern auf ihrer Reise durch die USA mit den damals aktuellen Themen der Gesellschaft konfrontiert: Rassismus, Drogen, Umweltverschmutzung. Damals geschrieben von Denny O’Neil. Jetzt bei der Odyssey von Bruce Wayne – geschrieben von Adams selbst – dreht sich alles um Bruce Wayne selbst. Das ist traurig und dünn. Die Idee Batman als Erfahrung machenden und daraus lernenden Menschen darzustellen hat durchaus ihren Reiz – er ist ja nicht seit Geburt der perfekte Kämpfer. Seine persönliche Odyssey darzustellen, was er ist und wie er es wurde hat zweifelsohne großen Charme – aber Adams gelingt es (bis jetzt?) eindeutig nicht! Noch muss das Geheimnis um den großen Unbekannten, dem Bruce sein Leben erzählt, gelüftet werden. Leider werde ich nie erfahren, wie der Comic auf mich gewirkt hätte, wenn ich ihn als Kind zum ersten Mal gelesen hätte…

Neal Adams: Batman Odyssee

Aber noch gebe ich nicht auf…. dem zweiten Teil von Batmans Odyssey werde ich eine Chance geben. Ich werde auf jeden Fall dabei sein, wenn das Ende erreicht sein wird: Ich möchte sehen, wo und wie es endet. Wird Adams die Kurve kriegen und einen sinnvollen Plot abgeliefert haben? Im Moment weiß wohl keiner (hoffentlich Adams selbst?) wohin die Odyssey geht.

Norbert Elbers

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Batman v Superman: Dawn of Justice

Nachdem die Firma Disney ihr Marvel Cinematic Universe weiterhin erfolgreich ausbaut, möchte Warner nicht hintenan stehen. Dort wurde daher das DC Extended Universe ins Leben gerufen. Aufbauend auf dem halbwegs erfolgreichen letzten Superman-Film Man of Steel, folgt ebenfalls unter der Regie von Zack Snyder Batman v Superman: Dawn of Justice. Doch Man of Steel ist ein sehr viel weniger solider Grundstein für ein Kino-Superhelden-Universum als dies 2008 der erste Iron Man-Film mit Robert Downey Jr.  für das Marvel Cinematic Universe war.

Batman V Superman: Dawn of Justice

Während des Vorspanns zitiert Batman v Superman: Dawn of Justice zwei Schlüsselmomente aus dem wohl einflussreichsten Batman-Comic. Wie in Frank Millers The Dark Knight Returns  wird beim Mord an den Eltern von Bruce Wayne gezeigt, wie die Kette seiner Mutter beschädigt wird, und die Perlen herunter fallen. Kurz darauf ist zu sehen, wie auf dem Begräbnis der Waynes der kleine Bruce in einen Wald flüchtet und dort in ein Loch fällt. Genau wie in Frank Millers Comic landet Bruce in einer verborgenen Höhle, in der von Fledermäusen nur so wimmelt. Diese ängstigen ihn zunächst, werden dann jedoch zum Symbol für Batman. Doch damit hat es sich auch schon mit den Einflüssen aus Millers Comic.

Batman V Superman: Dawn of Justice

Der Film zitiert gegen Ende noch mehr schlecht als recht einen einflussreichen Superman-Comic, doch insgesamt ist die im Kino erzählte Geschichte uninteressanter als sehr viele DC-Comics, wie etwa Public Enemies / Freunde und Feinde, in denen der Stählerne auf den Dunklen Ritter trifft. An den Darstellern liegt es noch am wenigsten.

Batman v Superman: Dawn of Justice

Der zynisch-finstere Batman, aber auch der nicht mehr ganz junge Bruce Wayne, wird recht gut von Ben Affleck verkörpert. Henry Cavill hingegen hätte durchaus das Zeug, als Gegenpol einen naiv-optimistischen Superman, aber auch den idealistischen Reporter Clark Kent, zu spielen. Doch im Kinofilm Man of Steel war Cavill gezwungen die Titelrolle eher finster zu spielen und auch sein Grundsatz niemals zu töten wurde nicht ernst genommen. Ähnlich sieht es jetzt auch mit Batman aus, der es in den Comic-Geschichten ablehnt Schusswaffen zu benutzen, da hierdurch seine Eltern getötet wurden. Ben Affleck hingegen greift im Kino schon mal zur Knarre und das nicht nur in einer völlig wirren, absolut überflüssigen apokalyptischen Traumsequenz.

Batman V Superman: Dawn of Justice

Batman v Superman: Dawn of Justice ist kein schlechter Film. Zack Snyder inszenierte etwas weniger überdreht und splattrig, als von ihm zu erwarten war.  Dabei ignoriert er nicht komplett die Vorarbeit, die Christopher Nolan in seinen drei Batman-Filmen geleistet hat, was sich im Soundtrack und Design des Batmobiles deutlich bemerkbar machte. Auch in  Batman v Superman wimmelt es von guten Momenten und interessanten Darstellern.

Batman v Superman: Dawn of Justice

Jesse Eisenberg spielt Lex Luthor diesmal als neunmalklugen Computer-Geek mit langer Kopfbehaarung. Er wirkt auf seine unberechenbare Art durchaus bedrohlich, doch seine witzigen Sprüche sind selten witzig und für seinen Hass auf Superman wird keine nachvollziehbare Begründung geliefert. Auch Holly Hunter ist als aufrechte und die richtigen Fragen stellende Senatorin eine interessante Figur, deren Potential genauso, wie bei Jeremy Irons (Alfred Pennyworth), Diane Lane (Martha Kent), Lawrence Fisburne (Perry White), sowie beim überflüssigen Gastauftritt eines Hollywood-Stars fast komplett verschenkt wird.

Batman V Superman: Dawn of Justice

Den Irrglauben, dass es nicht ausreicht lediglich zwei Superhelden in einer Geschichte auftreten zu lassen, haben nicht nur Drehbuch- sondern auch viele Comic-Autoren. Daher sind, als Werbung für den folgenden Justice League Film, nicht nur recht kurz Aquaman (Jason Momoa), The Flash (Ezra Miller) und Cyborg (Ray Fisher) zu sehen, sondern mit Wonder Woman erlebt auch noch eine weitere DC-Ikone ihren ersten Kinoauftritt  Die aus der Fast & Furious-Filmreihe bekannte Gal Gadot ist als Diana Prince, auch dank ihrer eleganten Kostüme, ein echter Blickfang. Doch auch die Wonder Woman Rüstung trägt das ehemalige Model mit Fassung. 

Batman v Superman: Dawn of Justice

Batman v Superman: Dawn of Justice ist nicht so gut, wie er als Summe seiner interessanten Momente und Figuren eigentlich hätte sein müssen. Etwas an Potential gewinnt der 150-minütige Film jedoch, wenn er als „Ultimate Edition“ auf Blu-ray in der um 30 Minuten längeren Fassung betrachtet wird. Hier ist zwar auch der alberne Alptraum von Bruce Wayne länger und es wird klar, dass Zack Snyder den fest zum Superman-Ensemble gehörenden Foto-Reporter Jimmy Olsen hat erschießen lassen, da er für diesen keinen Platz im DC Extended Universe sah.

Batman v Superman: Dawn of Justice

Doch insgesamt macht der Film in der längeren Version mehr Sinn, denn Henry Cavill wird gezeigt, wie er als Reporter Clark Kent recherchiert und sich als Superman um die Opfer des Anschlags im Kapitol kümmert. Durch zusätzliche Szenen wie diese, wird Cavill zum gleichberechtigten Gegenpart zu Ben Affleck, der als Bruce Wayne und Batman die Kinofassung dominierte.

Batman v Superman: Dawn of Justice

Die Box enthält eine Blu-ray mit der Extended Version (182:33 min) und eine zweite Blu-ray mit der Kinofassung (150:41 min) und diesen zumeist recht sehenswerten Extras: “Uniting The World’s Finest“ (15:05 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); „Gods and Men: A Meeting of Giants“ (12:28 min); Ein sehr interessanter Bericht über Wonder Woman (21:26 min); „The New Batmobile“ (22:46 min); Superman-Design (7:08 min); Batman-Design (8:15 min); The Batcave (7:12 min); „The Power Of A Punch“ (5:15 min); „The Empire Of Luthor“ (12:33 min) und „Save The Bats“ (4:37 min).

Batman v Superman: Dawn of Justice

Das DC Extended Universe expandierte  nach dem etwas holperigen Start von Batman v Superman: Dawn of Justice und von Suicide Squad nicht weiter. Erst 2022 gelang Zack Snyders mit seiner vierstündigen Version des fünf Jahre zuvor im Kino verunglückten DC-Team-Ups Justice League ein vielschichtiges, oft auch erstaunlich humorvolles Epos, das tatsächlich in derselben Liga spielt, wie die Filme des Marvel Cinematic Universe.

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