Schlagwort-Archive: Blade Runner

Minority Report

Philip K. Dick hat mit seinen die Realität anzweifelnden Science-Fiction-Storys schon die Vorlage für zwei auf höchst unterschiedliche Art gelungene Filme geliefert: Ridley Scott schickte einen an sich zweifelnden Harrison Ford als Blade Runner auf die Jagd nach künstlichen Menschen und Paul Verhoeven ließ Arnold Schwarzenegger in Total Recall auf einen Abenteuerurlaub gehen, der immer mehr zum blutigen Selbsterfahrungstrip wurde. Scott setzte auf Atmosphäre und Verhoeven auf Action. Beide Werke verwirrten und verstörten die Zuschauer so sehr, dass sie zu Kultfilmen wurden.

Minority Report

2002 hat sich Steven Spielberg eines Philip K. Dick-Stoffes angenommen und gleich im ersten Bild will er andeuten, dass er uns diesmal richtig hart und depressiv kommen will. Das unglaublich kitschige Emblem seiner Firma Dreamworks kommt auch in diesem kühlen blaustichigen leicht metallisch-schmuddeligen Look des Films daher, der jegliche Niedlichkeit oder glatte Action vermeiden soll. In der Hauptrolle agiert dagegen ein Tom Cruise, der uns immer wieder glauben lässt, wir wären hier im dritten Teil von Mission: Impossible. Regisseur und Hauptdarsteller verhindern leider, dass Minority Report statt eines Spielberg- oder Cruise-Vehikel ein richtig guter Film wurde.

Minority Report

Dabei ist die Story mehr als interessant: In ferner Zukunft können Mörder noch bevor sie zuschlagen verhaftet werden. Eine spezielle Behörde analysiert die Visionen von drei seherisch begabten Menschen und schickt Spezialeinheiten los um die potentiellen Mörder auf noch nicht ganz frischer Tat zu verhaften. Hierdurch wurden Mordfälle gänzlich eliminiert. Cruise spielt nun ein Mitglied einer dieser Spezialtruppen, der am eigenen Leibe erfährt, dass dies System alles andere als perfekt ist.

Minority Report
Leider bleibt der zweifelnde Cruise immer noch viel zu sehr der strahlende Held. Dies kann nicht nur am Darsteller liegen, denn Stanley Kubrick hat ihn in Eyes Wide Shut ganz schön verwirrt aussehen lassen. Doch Spielberg, der sich bereits in A.I. – Künstliche Intelligenz als Kubricks Erbe versuchte, möchte seine Zuschauer nicht allzu sehr frustrieren. Daher gibt es immer mal wieder eine fröhlich nervende Cornflakes-Verpackung oder ähnliche kleine Späßchen damit es nicht allzu düster wird.

Minority Report

Wie schon bei Der Soldat James Ryan (und eigentlich auch bei Schindlers Liste) traut sich Spielberg nur ein kleines bisschen hinein in die menschlichen Abgründe, um danach gleich ganz schnell wieder unverbindlich und versöhnlich zu werden. Dazu gehört natürlich auch ein absolutes Happy End, dass die Zuschauer dann völlig unverstört in die Realität entlässt.

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Reminiscence – Die Erinnerung stirbt nie

Die Bilder vom überfluteten Miami, in dem in naher Zukunft das Leben trotz Hochwasser weiter seinen Gang geht, bleiben noch lange hängen. Die Geschichte, die kaum auf diesen Background eingeht und reichlich blödsinnig endet, hingegen ist schnell vergessen.

Reminiscence – Die Erinnerung stirbt nie

An den Schauspielern liegt dies noch am wenigsten. Hugh Jackman spielt als Privatdetektiv Nick Bannister einmal mehr sein beträchtliches Charisma aus. Ihm gelingt es beinahe glaubhaft zu machen, dass er durch eine seltsame Maschinerie seinen Klienten ermöglichen kann, lebensecht in alten Erinnerungen zu schwelgen.

Reminiscence – Die Erinnerung stirbt nie

Als Femme Fatale Mae agiert Rebecca Ferguson (Doctor Sleeps Erwachen, Mission: Impossible 5, 6 + 7) angemessen geheimnisvoll. Die interessanteste Rolle hat jedoch Thandiwe Newton, die als Bannisters abgebrühte Assistentin Emily fassungslos miterleben muss, wie ihr Chef nicht damit aufhören kann in die die Erinnerungen fremder Menschen einzutauchen, um herauszufinden, wohin die von ihm begehrte Mae verschwunden ist.

Reminiscence – Die Erinnerung stirbt nie

Reminiscence ist das Regiedebüt von Lisa Joy, von der auch das Drehbuch stammt und die maßgeblich zum Erfolg der HBO-Serie Westworld beigetragen hat. Trotz der teilweise atemberaubend originellen Bilder verbreitet der Film kaum Spannung und kann in keiner Sekunde bei den allzu offensichtlichen Vorbildern Blade Runner, Strange Days und Inception mithalten.

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Steam Noir: Das Kupferherz

Nach ihrem preisgekrönten Comic Jakob versuchten der Zeichner Felix Mertikat und der Autor Benjamin Schreuder etwas völlig anderes. Steam Noir ist keine verspielte märchenhafte vielschichtig interpretierbare Fabel über Leben und Tod, sondern der erste Teil eines aus vier Bänden bestehenden Fantasy-Epos. Dieses ist angesiedelt im Untergenre Steampunk. Hier sieht die Welt zwar futuristisch aus, es gibt jedoch Dampfmaschinen statt AKWs.

Steam Noir: Das Kupferherz

Die Geschichte basiert auf einem von Mertikat mitentwickelten Rollenspiel, aber wohl auch irgendwie auf Philip K. Dicks bzw. Ridley Scotts Blade Runner, wo wir einen Detektiv durch eine uns fremde Welt dabei begleiten, während er versucht einen Kriminalfall zu lösen. In diesem Falle sind es gleich drei Ermittler: Der als Bizarromant für den Januskoogener Leonardsbund tätige Heinrich Lerchenwald, das gewaltige aber sensible Roboterwesen Richard Hirschmann und Frau D., “Tatortermittlerin und Suffragette in Personalunion“.

Steam Noir: Das Kupferherz

Damit es nicht zu übersichtlich wird, geht es natürlich nicht um einen simplen Mord, sondern eine verlorene Seele hat die Leiche eines seit Jahren eingemauerten Mädchens entwendet und nach einem Kupferherz wird auch noch gefahndet. In was für einer Welt sich diese nicht eben leicht zu verfolgende Geschichte eigentlich abspielt, erschloss sich bei der Lektüre des Comics – und erst recht nach dem Durchlesen der Anhänge – zumindest mir nicht wirklich.

Steam Noir: Das Kupferherz

Wie leider so oft im Bereich der Fantasy-Comics bleibt da mangels nachvollziehbar Story nur die Freude am Betrachten des wunderschönen Artworks. Doch immerhin hier hat Felix Mertikat sehr viel zu bieten und auch die ebenfalls bei Cross Cult erscheinenden Hellboy-Comics faszinieren sehr viel weniger durch ihre Geschichten als durch Mike Mignolas beindruckende Zeichnungen.

Felix Mertikat: Jakob

2021 erschien mit Temple of Refuge eine von Mertikat gezeichnete Geschichte, die ganz ohne Worte auskommt und in der Sartep Namiq, der 2016 aus dem kurdischen Irak nach Berlin flüchtete, eigene Erlebnisse einarbeitete.

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Blade Runner

1982 – noch vor Indiana Jones und der Tempel des Todes und Die Rückkehr der Jedi Ritter – trat Harrison Ford in einem großen Science-Fiction-Film auf. Ridley Scotts visuell überwältigender aber alles andere als stromlinienförmiger Blade Runner enttäuschte das Popcorn-Publikum. Der Film hat jedoch im Laufe der letzten Jahrzehnte zahllose neue Fans hinzugewonnen.

Blade Runner

Harrison Ford spielt den Ex-Polizisten Rick Deckard, der im Los Angeles des Jahres 2019 den Auftrag erhält vier geflohene „Replikanten“ zu finden und zu töten. Hierbei handelt es sich um hochentwickelte Androiden, die von Menschen kaum zu unterscheiden sind. Zugleich lernt Deckard auch die attraktive Rachael (Sean Young) kennen, die keine Ahnung hat, dass
sie – aber auch die ihr eingepflanzten Erinnerungen – künstlich sind.

Blade Runner

Blade Runner erzählt zwar eine durchaus spannende Detektivgeschichte und enthält auch einige rasante Actionszenen, doch in erster Linie überzeugt (und überragt) die Darstellung des ebenso futuristischen wie auch morbiden Vielvölker-Stadtmolochs Los Angeles.

Blade Runner

Nach Ende der Dreharbeiten versuchten die Produzenten den Film kommerzieller zu machen und versahen Blade Runner sicherheitshalber noch mit einem erklärenden Off-Kommentar und einem Happy End. Hierfür stellte Stanley Kubrick Naturaufnahmen zur Verfügung, die für Shining entstanden waren aber nicht verwendet wurden.

Blade Runner

Trotz oder gerade wegen der Nachbearbeitung schlug Blade Runner an der Kinokasse nicht gerade gewaltig ein. Bereits Anfang der 90er-Jahre entstand ein Director´s Cut, der ganz auf die Kraft der faszinierenden Bilder setzte und keinen Off-Kommentar enthielt. Am Ende des Filmes wird jetzt assoziiert, dass Deckard höchstwahrscheinlich ebenfalls ein Replikant ist. Diese Fassung ist auch weitestgehend identisch mit dem Final Cut den Ridley Scott 2007 erstellte. Jetzt gibt es neben dezent verbesserten Ton- und Spezialeffekten auch etwas mehr Splatter.

Blade Runner

Doch im Gegensatz zu seiner etwas arg rasanten neuen Alien-Fassung hat Scott seinen Blade Runner nur sehr behutsam aufgemotzt und dabei nicht seiner Magie beraubt. Dies geschah natürlich in erster Linie um neue DVD- und Blu-ray-Editionen an den Fan zu bringen, doch wer die Möglichkeit hat den Final Cut auf einer großen Leinwand zu sehen, wird reich beschenkt.

Blade Runner 2049

35 Jahre später entstand mit Blade Runner 2049 eine Fortsetzung, in der Ryan Gosling die Hauptrolle spielte, während im Finale auch Harrison Ford auch wieder dabei war.

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Batman Beyond

In naher Zukunft befindet sich Batman mit seinem neuen Hightech-Outfit zwar auf der Höhe der Zeit, doch Jahrzehnte des Verbrechensbekämpfens fordern ihren Tribut. Als ihm bei einem Einsatz nichts anders mehr übrigbleibt, als zur Schusswaffe zu greifen zieht er die Konsequenzen. Bruce Wayne, der Waffengewalt abllehnt, da seine Eltern erschossen wurden, verlässt die Bathöhle und macht dort das Licht aus.

BATMAN BEYOND

Mit diesem beeindruckenden Auftakt startete 1999 eine der interessantesten Versionen des “Dunklen Ritters“. Nach dem großen Erfolg ihrer Reihe Batman: The Animated Series geland dem Team um Bruce Timm und Paul Dini ein weiterer Hit. Dabei bedienten sie sich nicht nur aus dem reichhaltigen Fundus der DC Comics, sondern wilderten auch bei Marvel.

Batman Beyond

Nach einigen Anfangsschwierigkeiten gelingt es dem Highschüler Terry McGinnis den sich eigentlich schon im Ruhestand befindenden Bruce Wayne davon zu überzeugen wieder aktiv zu werden. Der Vater von McGinnis wurde ebenfalls von Verbrechern umgebracht und der junge Mann versucht den Mörder zu fassen. Von der Bathöhle aus fungiert Bruce Wayne als Mentor und Terry schwingt –  wie einst Spider-Man – zwischen Action und Schulalltag hin und her. Gemeinsam sind sie “Batman of the Future“, so der deutsche Titel der Serie.

Batman Beyond

Insgesamt sind 3 Staffeln mit 52 Episoden (sowie ein Epilog innerhalb der Serie Justice League Unlimited) entstanden. Dabei ist es erstaunlich, wie gut sich die Serie gehalten hat. Die Visualisierung des zukünftigen Stadtmolochs Neo-Gotham – irgendwo zwischen Blade Runner, Tron und Akira – ist immer noch atemberaubend. Ein Schmuckstück ist die von Darwyn Cooke (DC New Frontier, Batman: Ego, Before Watchmen: Minutemen, The Spirit, Parker) gestaltete Vorspann-Sequenz, die zweifelsohne von David Finchers Sieben beeinflusst wurde.

Batman Beyond

Die Episoden sind mitreißend erzählt, sehr spannend, oft menschlich anrührend und sarkastischen oder leisen Humor gibt es auch. Die “Chemie“ zwischen Terry McGinnis und Bruce Wayne stimmt. Ab der zweiten Staffel schleicht sich auch noch Terrys pink-haarige Mischülerin Maxine Gibson alias Max ins Team. Sie möchte mehr als der Computer-Freak aus der Kommando-Zentrale sein, will aber nicht “Robin“ genannt werden.

Batman Beyond

Für die Serie spricht auch, dass nicht einfach futuristische Versionen der bekannten Batman-Schurken präsentiert werden. Mit Inque, Shriek oder dem an Marvels Fantastic Four erinnernden Terrific Trio wurden interessante neue Gegenspieler entwickelt. Hinzu kommen Updates von weniger bekannten DC-Charakteren wie Spellbinder oder The Royal Flush Gang. Interessant ist auch der Umgang mit dem Joker, der erst im Film Batman Beyond: Return of the Joker persönlich auftaucht, aber als Idol und Rollenmodell der gemeingefährlichen Jugend-Gang Jokerz omnipräsent ist.

Batman Beyond

2001 lief die Serie aus. Im selben Jahr startete das Spinoff The Zeta Project, in dessen Zentrum ein aus der Serie bekannter sehr wandlungsfähiger Roboter stand. Der Terry-McGinnis- Batman war lediglich Gaststar in der achten Episode Shadows.

Batman Beyond
Justice League Unlimited: Epilogue

Sehr viel präsenter war Terry McGinnis 2005 in der Animationsserie Justice League Unlimited, so spielt die Zeitreise-Episode The Once and Future Thing, Part Two: Time Warped in der Welt von Batman Beyond. Noch interessanter ist die Episode Epilogue, die eine Art Epilog zu Batman Beyond ist, aber auch neue Details über Herkunft von Terry McGinnis zu bieten hat.

Batman Beyond

Terry McGinnis steht außerdem weiterhin im Mittelpunkt einer “realistisch“ gezeichneten Comic-Reihe.

Doch sehr viel aufregender ist Sean Murhys Vitalisierung von Batman Beyond in Batman: Die Zukunft des Weißen Ritters!

Batman Beyond

Nachdem zuvor bei uns nur die erste Staffel von Batman Beyond auf DVD erschienen ist, wurde 2019 in den USA und in England die komplette Serie in einer schönen Blu-ray-Edition zusammen mit einer verchromten Funko-Pop-Figur veröffentlicht. Neben allen 52 Folgen auf 5 Blu-rays ist auch der Film Return of the Joker (seltsamerweise auf DVD) enthalten, aber genau wie bei der Edition von Batman: The Complete Animated Series ist keine deutsche Tonspur vorhanden.

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Soldier

Der Brite Paul W. S. Anderson (Resident Evil) ist ein zuverlässiger Action-Handwerker und enttäuschte auch 1998 nicht, als er ein Science-Fiction-Spektakel mit Kurt Russell in Szene setzte. Soldier beginnt in der damaligen Gegenwart und erzählt von einem speziellen Programm durch das aus Waisenkindern mit rücksichtslosen Methoden Super-Soldaten gemacht wurden.

Soldier

Da es keinen Mangel an kriegerischen Auseinandersetzungen auch außerhalb der Erde gibt, funktioniert das Programm bestens. Vierzig Jahre später ist Sgt. Todd 3465 der Elite-Soldat der 1996-er Rekruten. Doch der neuste Trend sind genetisch modifizierte Kämpfer, die Todd 3465 in einem Trainingskampf sehr alt aussehen lassen. Da er für tot gehalten wird, landet der Soldat auf einem Müll-Entsorgungsplaneten, doch dieser ist nicht unbewohnt…

Soldier

Sehr zielstrebig erzählt Anderson von der Ausbildung der Soldaten, davon wie Todd durch die Bewohner des Müllplaneten etwas von seiner Menschlichkeit zurückbekommt und wie er schließlich dank seiner Fronterfahrung die Gen-Soldaten sehr alt aussehen lässt. Die Besetzung ist beachtlich: Jason Scott Lee, Jason Isaacs, Connie Nielsen, Sean Pertwee, Michael Chiklis und Gary Busey. Anderson findet immer wieder durchaus beeindruckende Bilder, doch das Resultat ist nicht mehr – aber auch nicht weniger! – als ein solides B-Picture.

Soldier

Das Drehbuch stammte von David Webb Peoples, der für Ridley Scott auch Blade Runner schrieb (ohne die Roman-Vorlage von Philipp K. Dick zu kennen). People baute in Soldier kleine Hinweise auf Blade Runner und auf Kurt Russells größten Erfolg Die Klapperschlange ein. Doch das nutzte nichts, denn Soldier spielte nur ein Viertel seines 60-Millionen-Dollar-Budgets wieder ein. Der Film hat sich recht jedoch gut gehalten und es ist erfreulich, dass er endlich ungekürzt erscheint!

Soldier

Koch Media veröffentlicht den 95-minütigen Film als Media-Book mit Blu-ray, DVD und umfassenden Bonusmaterial, wie Audiokommentar von Paul W.S. Anderson, Jason Isaacs und Jeremy Bolt (leider ohne deutschen Untertitel); Making of (23:44 min, deutsche Sprache); Blick hinter die Kulissen (14:52 min); Interviews; Diverse Trailer und Bildergalerie

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Moebius: The Long Tomorrow

Jean Giraud alias Moebius ist zwar am 10. März 2012 gestorben, aber seine Comics leben auch bei uns weiter! Bei Ehapa erschien sein letztes Werk Arzak in einer sehr schönen großformatigen Ausgabe, Splitter schloss seine optimal aufgemachte sechsbändige Incal-Reihe ab und Cross Cult stockt seine bisher aus den Bänden Die hermetische Garage und Arzach bestehende Moebius Collection noch gewaltig auf.

Moebius: The Long Tomorrow

Im selben Format erschienen gleichzeitig fünf Bände mit teilweise bisher nur in Métal Hurant oder in Schwermetall aber noch nie im Albumformat veröffentlichten Comics. The Long Tomorrow ist möglicherweise das interessanteste Album dieser Reihe. Enthalten ist u. a. jene Short Story, die Ridley Scott zum Look von Blade Runner inspirierte sowie eine hochinteressante Einleitung von Moebius zum Zustandekommen dieses Comics.

Moebius: The Long Tomorrow

1975 arbeitete Moebius an einer Verfilmung von Frank Herberts Dune – Der Wüstenplanet unter der Regie von Alejandro Jodorowsky. Aus diesem leider gescheiterten Projekt resultierte nicht nur die einflussreiche Comicserie Der Incal, die Moebius nach Texten von Jodorowsky zeichnete. Wie sich herausstellte war auch der für die Spezialeffekte bei Dune angeheuerte Dan O’Bannon (Dark Star) ein guter Zeichner. Seine futuristische Detektiv-Geschichte The Long Tomorrow hatte er in Form von Storyboard-Zeichnungen entwickelt und Moebius machte daraus einen 16-seitigen ebenso spannenden wie opulent in Szene gesetzten Comic.

Moebius: The Long Tomorrow

Der Band enthält noch sechs weitere Comic-Kurzgeschichten von Moebius. Diese beeindruckenden eher durch das Artwork (bei Anflug auf Centauri arbeitete Moebius mit Philippe Druillet zusammen und kopierte perfekt dessen Zeichenstil) als durch die – auch nach der Lektüre der zugehörigen Passagen von Moebius’ Vorwort – nicht immer einleuchtenden Geschichten!

Moebius: The Long Tomorrow

In identischer Aufmachung erschienen bei Cross Cult zeitgleich außerdem noch diese Moebius-Collections: Der Mann von der Ciguri, Die blinde Zitadelle, Zwischenlandung auf Pharagonescia und Die Ferien des Majors.

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Entenhausener Filmklassiker

Speziell in den in Italien produzierten Disney-Comics gibt es immer wieder Hommagen an bekannte Filme, in denen Micky oder Donald die Hauptrollen übernehmen. Man denke nur ans Lustige Taschenbuch # 117, das den Titel Die Ducks … vom Winde verweht trägt und von Rettnald Butler erzählt, der versucht die arrogante Dailett O’Hara zu erobern.

Entenhausener Filmklassiker
© 2018 Disney

Diese Geschichte fehlt zwar im 430-seitigen gebundenen Sammelband Entenhausener Geschichten, doch es sind elf interessante auf Filmen basierende Geschichten enthalten. Die in Brasilien entstandenen Disney-Versionen zu Jäger des verlorenen Schatzes und Blade Runner können weder inhaltlich noch zeichnerisch sonderlich beeindrucken, doch das Buch enthält – teilweise in deutscher Erstveröffentlichung – einige absolute Comic-Perlen.

Entenhausener Filmklassiker
© 2018 Disney

Diese stammen zumeist aus der Feder des italienischen Meister-Zeichners Giorgio Cavazzano. Höhepunkt ist zweifelsohne dessen kunstvoll in Grautönen kolorierte Version des Filmklassikers Casablanca, die bei uns zuvor kleinformatiger und in schlechterer Druckqualität in Lustiges Taschenbuch Jubiläumsedition Nr. 3 veröffentlicht wurde.

Entenhausener Filmklassiker
© 2018 Disney

Doch während der 1942 mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann entstandene Film allgemein bekannt ist und sich großer Beliebtheit erfreut, verwundert die Auswahl der Filmvorlagen für so manchen anderen in diesem Band enthaltenen Comic. So hat etwa der finnische Disney-Zeichner Kari Korhonen (von dem auch das Titelbild dieses Buchs stammt) mit Der Mann ohne Vergangenheit einen Kultfilm seines Landsmanns Aki Kaurismäki adaptiert und Cavazzano steuerte die zugehörigen durchaus melancholischen Bilder zum Comic bei.

Entenhausener Filmklassiker
© 2018 Disney

Ebenfalls von Cavazzano stammt eine großartige Hommage an den Klassiker La Strada,  in der Regisseur Federico Fellini und seine Hauptdarstellerin Giulietta Masina nicht nur Micky, Minnie und den “großen Zampano“ Kater Karlo treffen, sondern auch Walt Disney. Nicht minder beeindruckend ist eine Disney-Version von Fellinis La Dolce Vita, die Paolo Mottura stilecht in Szene setzte.

Entenhausener Filmklassiker
© 2018 Disney

Für das schön aufgemachte Buch sprechen auch das informative Vorwort und die Erläuterungen zu den Filmen, auf denen die Comics basieren. Somit handelt es sich um ein ideales Geschenk für Comic-Fans, die auch Cineasten sind.

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Blade Runner 2049

Satte 35 Jahre hat es gedauert bis Ridley Scotts seinerzeit vom breiten Publikum kaum beachteter und mittlerweile zum Klassiker gewordener Blade Runner fortgesetzt wurde. Scott ist hierbei einer der 15 Produzenten und die Regie übernahm Denis Villeneuve (Dune), dessen Science-Fiction-Film Arrival trotz seiner etwas sperrigen Machart recht erfolgreich in den Kinos lief.

Blade Runner 2049

Der Kanadier schien die richtige Wahl zu sein, um die Fortsetzung ähnlich kultig wie das Original in Szene zu setzen. Er bat die Vertreter der Presse so wenig wie möglich über den Inhalt des Films zu verraten. Daher nur so viel: Villeneuves Film lässt sich Zeit (mit mehr als 160 Minuten vielleicht etwas zuviel), um aus möglichst vielen Elementen von Blade Runner etwas möglichst Originelles und Eigenständiges zu basteln.

Blade Runner 2049

Die Hauptrolle spielt diesmal – gut und zuverlässig wie immer – Ryan Gosling, während zum Ende hin Harrison Ford auch wieder dabei ist.

Blade Runner 2049

Nicht uninteressant und durchaus im Sinne des Blade-Runner-Übervaters Philip K. Dick ist die Frage, was ein Wesen empfindet, das sich für eine künstliche Lebensform hält und plötzlich Indizien dafür entdeckt, möglicherweise doch ein Mensch zu sein.

Blade Runner 2049

Insgesamt sind Story und Inszenierung von Blade Runner 2049 etwas phantasievoller ausgefallen als die Filmmusik, für die Hans Zimmer und Benjamin Wallfisch einfach ähnliche Klänge angerührt haben wie seinerzeit Vangelis.

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Science Fiction Kultfilme

Der Begriff „Kultfilm“ ist sehr dehnbar. Meiner Meinung nach handelt es sich dabei um Filme, die bei ihrem Kinostart vom Publikum zumeist ignoriert wurden, doch dann nach und nach zu Klassikern geworden sind. In diesem Sinne passt die in diesem Buch besprochene Rocky Horror Picture Show bestens in meine Schublade, auch The War Game und Blade Runner würde ich gelten lassen.

Science Fiction Kultfilme

Doch 2001: Odyssee im Weltraum, Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, Die phantastische Reise, Total Recall – Die totale Erinnerung, Matrix oder Inception sind Filme, die bereits unmittelbar nach ihrer Premiere viel Aufmerksamkeit erfahren haben und in jede gut sortierte Science-Fiction-Film-Bibliothek gehören.

Science Fiction Kultfilme

Auf die ganz sicher sehr kultige TV-Serie Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion trifft die Bezeichnung “Science Fiction Kultfilm“ garantiert nicht zu, während Dune – Der Wüstenplanet trotz diverser verlängerter Neuauflagen eine Enttäuschung geblieben ist. Eher in die Rubrik “Geheim gebliebene Geheimtipps“ gehören hingegen Andrzej Żuławskis Der silberne Planet (Polen 1988) und Gabriele Salvatores‘ Nirvana – Jagd im Cyberspace (Italien 1997).

Nirvana – Jagd im Cyberspace

Doch als ein Buch, in dem 13 Autoren ihre ganz persönlichen Science-Fiction-Film-und-TV-Favoriten vorstellen, funktioniert das Werk bestens. Es ist zwar etwas albern, dass der Text zu Dune – Der Wüstenplanet in englischer Sprache zum Abdruck kam, doch ansonsten laden die im Rahmen einer Vorlesungsreihe entstandenen Film-Analysen durchaus dazu ein, sich manches der besprochenen Werke endlich einmal (wieder) anzusehen.

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