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Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern

Rocky Sullivan kehrt nach etlichen Gefängnisaufenthalten in seine Heimat, einen heruntergekommenen Stadtteil Chicagos, zurück. Der mittlerweile berühmt-berüchtigte Ganove trifft dort auf einen Jugendfreund, der mittlerweile Pfarrer geworden ist und versucht zu verhindern, dass die Kinder des Viertels eine ähnliche “Karriere“ wie Rocky anstreben.

Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern

In Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern setzt James Cagney (Eins, Zwei, Drei) 1938 alle Facetten seines beträchtlichen Talentes ein. Er ist unwiderstehlich charismatisch als hartgesottener aber nicht herzloser Gangster Rocky. Unvergesslich ist die Schlussszene in der er (Vorsicht Spoiler!) vor seiner Hinrichtung um Gnade winselt. Er macht dies nicht etwa aus Angst, sondern um die ihn vergötternden Jugendlichen davon abzuhalten seinem Beispiel zu folgen.

Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern

Der Film ist ein Meisterwerk, das nur in einer Film-Fließbandfabrik wie den Warner-Studios der 30er-Jahre entstehen konnte. Regisseur Michael Curtiz (Casablanca) drehte im selben Jahr noch drei weitere Filme darunter den Klassiker Die Abenteuer des Robin Hood, für die Darsteller James Cagney und Pat O’Brien war Chicago bereits die sechste Zusammenarbeit und in einer wichtigen Nebenrolle brilliert ein aufstrebender Humphrey Bogart als hinterhältiger Anwalt.

Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern

Extras der DVD:  Audiokommentar von Autor und Filmhistoriker Dana Polan (ohne Untertitel), „Warner Night At The Movies“‚: Die hochinteressante Nachstellung einer Kinovorstellung aus dem Jahre 1938. Nach einer Einleitung von Filmkritiker Leonard Maltin (4:17 min) gibt es eine Wochenschau (2:05 min), den farbigen Cartoon „Porky and Daffy“ (7:29 min) sowie den farbigen Kurzfilm „Out Where the Stars Begin“, der ein wenig hinter die Kulissen der Warner-Studios blickt, wie alle sonstigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln

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Dirty Harry – Don Siegel und seine Filme

Der 1912 in Chicago geborene Donald Siegel begann seine Filmkarriere im Schneideraum von Warner Brothers und gestaltete hier auch die Montagesequenzen die den Klassiker Casablanca eröffneten. Siegels beiden ersten Kurzfilme, darunter die Dokumentation Hitler Lives?, wurden prompt mit dem Oscar ausgezeichnet. Daraufhin begann eine fruchtbare Periode als Spielfilmregisseur. Der erste Höhepunkt war der Science-Fiction-Klassiker Invasion der Körperfresser (von dem es drei Remakes gibt), während Flaming Star (1960) als bester Elvis-Presley-Film gilt (was allerdings nicht viel bedeutet).

Dirty Harry - Don Siegel und seine Filme

Höhepunkt in Don Siegels Karriere war zweifelsohne seine Zusammenarbeit mit Clint Eastwood. Insgesamt fünf recht unterschiedliche Werke drehte er mit dem durch seine Italo-Western zum Star gewordenen Darsteller. In Coogans großer Bluff (1968) war Eastwood ein Polizist aus Arizona mit Cowboy-Manieren, der nach New York geschickt wird. Im Western Ein Fressen für die Geier bildeten Eastwood und Shirley MacLaine (ursprünglich war Elisabeth Taylor vorgesehen) ein Dream-Team. Eine faszinierende Ausnahme im Werk von Siegel und Eastwood ist das seltsam-schillernde Bürgerkriegs-Südstaaten-Drama Betrogen, während Dirty Harry zu einem gewaltigen kommerziellen Erfolg wurde. An den Fortsetzungen beteiligte sich Siegel jedoch nicht mehr, sondern inszenierte 1979 mit Flucht von Alcatraz noch einen letzten Film mit Eastwood.

Dirty Harry - Don Siegel und seine Filme

Dies von insgesamt 24 Autoren gestaltete Buch ist eine höchst abwechslungsreiche Würdigung des zwar eher unauffälligen aber höchst einflussreichen Regisseurs. Die ersten Kapitel widmen sich dem „vergleichsweise subtilen und facettenreichen“ ersten Dirty Harry-Film und der Nachfolge-Werke, die diese Qualität nur sehr selten ereichten. Auch Siegels Waffenbrüder erfahren hier eine Würdigung. Im Anschluss werden Siegels 39 Filmen auf jeweils zwei Seiten von diversen Autoren auf höchst unterschiedliche Weise interpretiert. Den Abschluss bildet dann eine umfassende Bio- und Filmographie. Nach der Lektüre des Buches wird klar, warum Clint Eastwood zugab, von Don Siegel „das meiste gelernt“ zu haben.

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Conrad Veidt

Conrad Veidt dürfte heute vor allem durch seine Darstellung des Nazi-Offiziers Major Strasser im Klassiker Casablanca bekannt sein. Doch der 1893 in Berlin geborene Schauspieler schien auch ansonsten in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts immer dann zur Stelle gewesen zu sein, wenn Filmgeschichte geschrieben wurde.

Conrad Veidt

Der sich zunächst auf seine Arbeit beim Theater (der große Max Reinhardt engagierte ihn für sein Deutsches Theater) konzentrierende Veidt hatte bereits in knapp 30 Filmen mitgespielt, als er 1920 die erste “Rolle seines Lebens“ spielte. In Robert Wienes Das Cabinet des Dr. Caligari war er als “Cesare, der Somnambule“ im wahrsten Sinne des Wortes ein Dämon der Leinwand. Auch bei der ersten von insgesamt drei Versionen des exotischen Indien-Abenteuer Das indische Grabmal war er als Maharadscha dabei.

Conrad Veidt

Weitere Meilensteine waren Richard Oswald sich sehr tolerant mit Homosexualität auseinandersetzendes Drama Anders als die Andern (1919), die Doppelrolle in Der Student von Prag (1926), sein Fürst Metternich in der Film-Operette Der Kongress tanzt (1931), sowie Floating Platform 1 Does Not Answer, die gleichzeitig gedrehte englische Fassung des Hans-Albers Films F.P.1 antwortet nicht.

Conrad Veidt

Mit The Man Who Laughs qualifizierte sich Veidt nicht nur für Hollywood, sondern lieferte auch die Inspiration für Batmans gefährlichsten Gegner, den Joker. Obwohl die Nationalsozialisten Veidt, trotz seiner jüdischen Ehefrau, dem deutschen Kino erhalten wollten, emigrierte dieser nach England und engagierte sich sehr stark gegen den Faschismus.

Conrad Veidt

In dem immer noch sehr beeindruckenden äußerst farbigen Fantasy-Film Der Dieb von Bagdad (1940) war Veidt als Großwesir Jaffar so herrlich dämonisch, dass er ein halbes Jahrhundert später dem Schurken Jafar im Disney-Animationsfilm Aladdin als Vorlage diente. 1943 verstarb der große Darsteller im Alter von nur 50 Jahren an einem Herzinfarkt.

Conrad Veidt

In der sehr gut recherchierten beim Schüren Verlag erschienenen Biografie Dämon der Leinwand: Conrad Veidt und der deutsche Film beschäftigt sich Sabine Schwientek nicht nur mit Leben und Werk des großen deutschen Darstellers. Zugleich vermittelt sie auch sehr interessant und lebendig, wie sich das zunächst als Jahrmarktattraktion verschriebene Kino – auch durch charismatische Darsteller wie Conrad Veidt – zu einer faszinierenden Kunstform entwickelte.

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Entenhausener Filmklassiker

Speziell in den in Italien produzierten Disney-Comics gibt es immer wieder Hommagen an bekannte Filme, in denen Micky oder Donald die Hauptrollen übernehmen. Man denke nur ans Lustige Taschenbuch # 117, das den Titel Die Ducks … vom Winde verweht trägt und von Rettnald Butler erzählt, der versucht die arrogante Dailett O’Hara zu erobern.

Entenhausener Filmklassiker
© 2018 Disney

Diese Geschichte fehlt zwar im 430-seitigen gebundenen Sammelband Entenhausener Geschichten, doch es sind elf interessante auf Filmen basierende Geschichten enthalten. Die in Brasilien entstandenen Disney-Versionen zu Jäger des verlorenen Schatzes und Blade Runner können weder inhaltlich noch zeichnerisch sonderlich beeindrucken, doch das Buch enthält – teilweise in deutscher Erstveröffentlichung – einige absolute Comic-Perlen.

Entenhausener Filmklassiker
© 2018 Disney

Diese stammen zumeist aus der Feder des italienischen Meister-Zeichners Giorgio Cavazzano. Höhepunkt ist zweifelsohne dessen kunstvoll in Grautönen kolorierte Version des Filmklassikers Casablanca, die bei uns zuvor kleinformatiger und in schlechterer Druckqualität in Lustiges Taschenbuch Jubiläumsedition Nr. 3 veröffentlicht wurde.

Entenhausener Filmklassiker
© 2018 Disney

Doch während der 1942 mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann entstandene Film allgemein bekannt ist und sich großer Beliebtheit erfreut, verwundert die Auswahl der Filmvorlagen für so manchen anderen in diesem Band enthaltenen Comic. So hat etwa der finnische Disney-Zeichner Kari Korhonen (von dem auch das Titelbild dieses Buchs stammt) mit Der Mann ohne Vergangenheit einen Kultfilm seines Landsmanns Aki Kaurismäki adaptiert und Cavazzano steuerte die zugehörigen durchaus melancholischen Bilder zum Comic bei.

Entenhausener Filmklassiker
© 2018 Disney

Ebenfalls von Cavazzano stammt eine großartige Hommage an den Klassiker La Strada,  in der Regisseur Federico Fellini und seine Hauptdarstellerin Giulietta Masina nicht nur Micky, Minnie und den “großen Zampano“ Kater Karlo treffen, sondern auch Walt Disney. Nicht minder beeindruckend ist eine Disney-Version von Fellinis La Dolce Vita, die Paolo Mottura stilecht in Szene setzte.

Entenhausener Filmklassiker
© 2018 Disney

Für das schön aufgemachte Buch sprechen auch das informative Vorwort und die Erläuterungen zu den Filmen, auf denen die Comics basieren. Somit handelt es sich um ein ideales Geschenk für Comic-Fans, die auch Cineasten sind.

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Die besten Geschichten von Giorgio Cavazzano

Nachdem Ehapas sehr interessant zusammengestellte Comicreihen Disneys Hall of Fame und Disneys heimliche Helden nach 20 bzw. 10 Bänden leider eingestellt wurden, schickte sich eine neue Edition an, diese Lücke zu schließen. Dieses Buch ist der sechste Band der Serie “Die besten Geschichten von…“ Nach den Niederländern Bas Heymans, May Heymans und Daan Jippes, dem Amerikaner Floyd Gottfredson und dem Finnen Kari Korhonen erscheinen die besten Geschichten eines Zeichners aus dem Land in dem die meisten Disney-Comics gezeichnet und gelesen werden.

Die besten Geschichten von Giorgio Cavazzano

Der 1947 in Venedig geborene Italiener Giorgio Cavazzano war bereits als 12-Jähriger professionell in der Comic-Branche tätig! Er tusche zunächst die Zeichnungen seines auch für Disney tätigen Cousins Luciano Capitanio und wurde dann Mitarbeiter von Romano Scarpa (Der fliegende Schotte), dem wohl einflussreichsten italienischen Disney-Zeichner. Bereits mit 19 Jahren realisierte Cavazzano eigene Comicgeschichten für Disney Italien. Er arbeitet meistens mit Textern zusammen, wie etwa bei der viel beachteten Fantasy-Serie Drachenritter mit Egmonts Disney-Chefredakteur Byron Erickson oder mit Bruno Enna bei Micky Maltese. Doch Cavazzano kann nicht nur Disney, wie seine Geschichte Spider-Man in Venedig belegt, und ist auch ein talentierter Autor, wie seine bei uns in der Lustiges Taschenbuch Jubiläumsedition Nr. 3 und im Band Entenhausener Filmklassiker veröffentlichte Parodie des Kultfilms Casablanca beweist.

Die besten Geschichten von Giorgio Cavazzano

Diese ist leider nicht in diesem Band enthalten, doch dafür fünf gut ausgewählte Geschichten. Die ersten beiden Stories, die in Deutschland zuvor noch nicht veröffentlicht wurden, sind besonders interessant. Hier stehen mit Inspektor Issel und dem Schwarzen Phantom zwei Nebencharaktere im Zentrum von pfiffig konstruierten angenehm alltäglichen Geschichten. Während Micky Maus nur Gastauftritte absolviert, zeigen Kommissar Hunters Assistent und ein immer etwas im Schatten von Kater Karlo stehender Schurke echte Starqualitäten. Die gelegentlich ganz schön detailverliebten und immer sehr strichsicheren Zeichnungen von Cavazzano kommen in diesem mit interessanten Hintergrundinformationen garnierten Band noch besser zur Geltung als in den kleinformatigeren Lustigen Taschenbüchern!

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Ingrid Bergman: Ein Leben

Sie hat die Filmgeschichte geprägt, wie kaum eine andere Schauspielerin. Man denke nur an Casablanca, Stromboli, Die Kaktusblüte, sowie die Hitchcock-Filme Ich kämpfe um Dich und Berüchtigt. Geschrieben wurde daher auch bereits sehr viel über Ingrid Bergman, so lotete etwa Donald Spoto 1997 Leben und Werk der 1915 in Schweden geborenen Darstellerin scheinbar erschöpfend aus.

Ingrid Bergman: Ein Leben

Wird wirklich eine weitere mehr als 700-seitige Biografie über Ingrid Bergman benötigt? Wer sich auf Thilo Wydras Buch einlässt, kann die Frage nur mit Ja beantworten. Der deutsche Autor und Journalist interviewte nicht nur zahlreiche Weggefährten wie Liv Ullmann, sondern hatte auch Zugriff auf höchst private Dokumente. Das beginnt schon bei den rührenden dreisprachigen Liebesbriefen, die sich Bergmans deutsche Mutter und ihr schwedischer Vater schrieben.

Ingrid Bergman: Ein Leben

Auch dadurch kommt auch bei der Beschreibung der Zeit “vor Hollywood“ keine Langeweile auf. Ganz im Gegenteil, denn höchst spannend ist ein Kapitel, dass beschreibt, wie die perfekt deutschsprechende Schauspielerin 1938 den UFA-Film Die 4 Gesellen mit Hans Söhnker in Berlin drehte und beinahe dort geblieben wäre.

Ingrid Bergman: Ein Leben

Doch zum Glück ging sie in die USA, hörte nicht auf den Vom Winde verweht-Produzenten David O. Selznick und ließ weder Namen noch Erscheinungsbild ändern. Als nahezu ungeschminkte Frau mit ungerupften Augenbrauen fiel sie positiv auf und feierte Erfolge im Kino, aber auch auf der Bühne. Als ihr Erfolg am größten war und sie scheinbar alles erreicht hatte, ging sie nach Italien. Dort drehte sie unter einfachen Bedingungen Filme mit ihren neuen Lebensgefährten Roberto Rossellini.

Ingrid Bergman: Ein Leben

All dies und auch das schwierige aber letztendlich triumphale Comeback in Hollywood beschreibt Thilo Wydra detailreich, intim, aber dennoch mit viel Respekt vor Ingrid Bergmans Lebensleistung.

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House of Wax

1933 erzählte der aus Ungarn stammende Regisseur Michael Curtiz (Casablanca, Chicago) in Mystery of the Wax Museum (Das Geheimnis des Wachsfigurenkabinetts) vom begnadeten Bildhauer Ivan Igor (Lionel Atwill), der bei einem Brand seine künstlerischen Fähigkeiten verliert und künftig mit Leichen modelliert.

House of Wax

Der lange verschollene Film war auch bemerkenswert, weil es sich um einen der ersten farbigen Spielfilme handelte. Es kam allerdings nur ein rot-blaues Zwei-Farben-Technicolor-Verfahren zum Einsatz.

House of Wax

Die 20 Jahre später entstandene Neuverfilmung House of Wax (Das Kabinett des Professor Bondi) mit Vincent Price (und Charles Bronson) hatte ebenfalls einen Gimmick zu bieten: Der Film wurde in 3D gedreht. Regie führte der ebenfalls aus Ungarn stammende André De Toth. Dieser ist der denkbar ungünstigste Regisseur für einen 3D-Film, da er nur mit einem Auge (und somit nicht plastisch) sehen konnte.

House of Wax
Mittlerweile liegt House of Wax als 3D-Blu-ray vor und es kann sich davon überzeugt werden, dass De Toth einen guten Job gemacht hat. House of Wax ist gemeinsam mit Jack Arnolds Der Schrecken vom Amazonas und Alfred Hitchcocks Bei Anruf Mord, die beide ebenfalls als 3D-Blu-rays vorliegen, einer der ganz großen Klassiker des frühen plastischen Kinos.

House of Wax

Übrigens ließ der deutsche Verleih 1959 Roger Cormans A Bucket of Blood zur Quasi-Fortsetzung  Das Vermächtnis des Professor Bondi umarbeiten, wozu von der Synchronfirma Schongerfilm sogar ein neunminütiger (ziemlich alberner) Prolog gedreht.

House of Wax

Die dritte Verfilmung von House of Wax entstand 2005 und wurde nicht in 3D gedreht, hat aber als zusätzlichen Anreiz einen Auftritt der Society-Trulla Paris Hilton. Der Slogan “See Paris Die“ wurde erfolgreich auf T-Shirts vermarktet. Fairerweise muss gesagt werden, dass, ganz im Gegensatz zu den sterbenden Gaststars von Wes Cravens Scream-Filmen, Frau Hilton sogar (gar nicht einmal so schlecht) eine tragende Rolle spielt und es eine ganze Weile dauert, bis ihre Sterbeszene dann reichlich genüsslich zelebriert wird.

House of Wax

Doch der Film hat auch ansonsten eine ganze Menge zu bieten, z. B. Elisha Cuthbert aus 24 als zupackende Heldin, eine komplette Stadt mit Wachsbevölkerung sowie ein House of Wax, das seinem Namen alle Ehre macht und tatsächlich komplett aus Wachs gebaut wurde (was sich im Finale recht gut macht). Produziert hat nach den meist etwas plüschigen Horrorshockern The House on Haunted Hill, Thirteen Ghosts, Ghost Ship und Gothica einmal mehr die Firma Dark Castle von Joel Silver und Robert Zemeckis, der erstmals ein wirklich spannender Film gelang.

House of Wax

Die Blu-ray zu “House of Wax“ von 1953 enthält den Film in 2D und 3D, wahlweise mit einem Audiokommentar von David Del Valle und Constantine Nasr, ohne deutsche Untertitel. Hinzu kommt noch ein sehr interessantes Making Of (48:23 min), in dem u. a. Marty Scorsese und Joe Dante zu Wort kommen. Außerdem gibt es neben dem US-Trailer (2:16 min) noch Aufnahmen von einer „Round-the-Clock“-Premiere des Filmes von 1953. zu der “Dracula“ Bela Lugosi mit einem Gorilla kam (2:15 min). Ebenfalls enthalten ist der frühe Technicolor-Film “Mystery of the Wax Museum“ von 1933 in Originalfassung (74 min), wahlweise mit deutschen Untertiteln.

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Versunkene Welt – The Lost World

Einmal mehr ist es sehr erfreulich, dass uns Koch Media einen kleinen Klassiker des phantastischen Films in sehr guter Bildqualität auf DVD und Blu-ray zugänglich macht. Diesmal handelt es sich um eine Verfilmung von Sir Arthur Conan Doyles Roman The Lost World. Der Schöpfer von Sherlock Holmes erzählt hierin von einer Expedition, die das Team des zu Wutausbrüchen neigenden Professor Challenger in ein abgelegenes von Dinosauriern bevölkertes Tal führt.

Versunkene Welt – The Lost World

Der von Irwin Allen (The Time Tunnel) produzierte Film von 1960 lief bei uns unter den Titeln Versunkene Welt und Urupara – Die versunkene Welt in den Kinos. Claude Rains (Casablanca) als Challenger, sowie Michael Rennie (Der Tag, an dem die Erde still stand) und Jill St. John (Diamantenfieber) sind eine gute Besetzung.

Versunkene Welt – The Lost World

Doch was dem Film fehlt, sind glaubhafte Dinosaurier. Genau wie im 20 Jahre zuvor entstandenen Steinzeitmenschen-Klamauk Tumak, der Herr des Urwalds kommen hier ins Riesenhafte vergrößerte Eidechsen zum Einsatz. Diese wurden mit Hörnern und Knochenkämmen beklebt, in eine Felsschlucht geworfen, ertränkt und (höchstwahrscheinlich mit Hilfe von Elektroschocks) aufeinander losgelassen.

Versunkene Welt – The Lost World

Das es auch sehr viel stilvoller geht, beweist eine Verfilmung des selben Stoffs, die 1925 entstand und dankenswerterweise der Edition von Koch Media als Bonusmaterial beigelegt wurde. Der Stummfilm ist sehr viel atmosphärischer, da die Geschichte, genau wie die Romanvorlage und im Gegensatz zur in der damaligen Gegenwart angesiedelten Verfilmung von 1960, im viktorianischen Zeitalter angesiedelt ist. Wallace Beery ist ein wilderer und charismatischerer Professor Challenger als Claude Rains. Am wichtigsten sind jedoch die liebevoll per Stop-Motion-Technik animierten sehr viel glaubhafteren Dinosaurier.

Versunkene Welt – The Lost World

Hierfür war der Spezialeffekt-Experte Willis O’Brien verantwortlich, dem 1933 mit King Kong und die weiße Frau sein Meisterwerk gelingen sollte. Für das große Finale dieses Klassikers, in dem ein Monster eine moderne Großstadt terrorisiert, konnte Willis O’Brien in The Lost World bereits üben. Der Film von 1925 endet damit, dass ein von der Expedition mitgebrachter Brontosaurier in London Amok lief. Der geizige Irwin Allen verkniff sich dieses große Finale in seiner etwas sensationsarmen 1960er Farbfilmversion von The Lost World.

Versunkene Welt – The Lost World

Die Edition von Koch Media enthält den 92-minütigen Farbfilm von 1960 im 1:2,35-Breitwandformat. Als Specials gibt es noch eine kurze Doku (3:03 min), einen Bericht von der Premiere (1:07 min), zwei deutsche Trailer (3:03 min + 2:42 min), einen US-Trailer (3:03 min) sowie eine Galerie mit 92 Bildern und Werbematerialien. Eine zweite Scheibe enthält “The Lost World“ von 1925 in einer restaurierten 97-minütigen eingefärbten Version mit Musikuntermalung. Hinzu kommt noch eine stumme “Kodakscope Version“ des selben Fioms, die nur 64 Minuten lang ist, sowie ein stummer Trailer (1:15 min) und Spezialeffekt-Outtakes (9:11 min).

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