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Spider-Man Newspaper Comics Collection

Abenteuerliche Fortsetzungs-Comics hatten eine Weile in den US-Newspapers ihren festen Platz, man denke nur an Tarzan, Prinz Eisenherz oder Flash Gordon. Doch Superhelden konnten als Zeitungs-Comics kaum punkten, obwohl dort 1936 mit The Phantom der Ur-Vater des Genres debütierte, zwei Jahre bevor Superman seine Premiere im Heft Action Comics # 1 hatte.

Spider-Man Newspaper Comics Collection

Genau wie sein DC-Kollege Batman konnte sich Superman jedoch als Zeitungs-Strip nie dauerhaft durchsetzen, ganz im Gegensatz zu Marvels populärster Figur Spider-Man. Anfang 1977 startete der freundliche Netzschwinger in diversen Zeitungen. Die täglichen Fortsetzungen wurden bis 1981 von John Romita Sr. gezeichnet und bis zu seinem Tode von Stan Lee (zuletzt mit Roy Thomas als Ghostwriter) getextet.

Spider-Man Newspaper Comics Collection

Romita Sr. und Lee kreierten zehn Jahre zuvor die wohl interessantesten Spider-Man-Hefte, was vor allem an aufregenden weiblichen Hauptfiguren wie Mary Jane Watson oder Gwen Stacy lag. Dies setzt sich auch in den Zeitungsstrips fort. Hier kämpfte Peter Parker nicht nur gegen die Doktoren Doom und Octopus, sondern auch mit seinen Gefühlen für das andere Geschlecht. Interessant ist bereits der Auftakt des Strips, der erzählt wie der schurkische Dr. Doom von der UN eingeladen wird, um Vorschläge zur Terrorbekämpfung zu machen. Dabei trifft der Mann mit der eisernen Maske auf Jassir Arafat, Indira Ghandi, Henry Kissinger und Idi Amin.

Spider-Man Newspaper Comics Collection

Zeitungscomics stellen ganz besondere formale Anforderungen an ihre Schöpfer. So erlebt Spider-Man seine fortlaufenden Abenteuer wochentags meist auf jeweils drei bis vier Panels. Sonntags hingegen wurde ihm dreimal so viel Raum eingeräumt. Es war dabei jedoch darauf zu achten, dass die umfangreicheren sonntäglichen Farb-Comics inhaltlich eher entbehrlich ausfielen, damit die “alltäglichen“ Leser trotzdem dem Fluss der Erzählung folgen konnten.

Spider-Man Newspaper Comics Collection

Der Comic-Meister Will Eisner (The Spirit, Ein Vertrag mit Gott) meinte einmal: „Ich hätte mir mich niemals dabei vorstellen können, einen täglichen Strip zu zeichnen. Diese Vorstellung allein, dieselbe kleine Figur in vier kleinen Bildern tagtäglich zeichnen zu müssen, verschafft mir Platzangst! Das ist etwa so, als wolle man versuchen, ein Symphonieorchester in einer Telefonzelle zu dirigieren.“

Spider-Man Newspaper Comics Collection
Sonntagsseite vom 26. Februar 1978 in der alten Panini-Ausgabe

Unter Berücksichtigung dieser formalen Einschränkungen überrascht, wie gut sich die Spider-Man-Strips in einem Rutsch lesen lassen. Daher ist es sehr erfreulich, dass nicht nur Funny-Strips wie die Peanuts oder Garfield in Form von Werkausgaben lückenlos verlegt werden, sondern auch die hierzulande völlig unbekannten und äußerst lesenswerten Spider-Man-Zeitungsstrips ansprechend aufgemacht erscheinen.

Spider-Man Newspaper Comics Collection
Sonntagsseite vom 26. Februar 1978 in der neuen Panini-Ausgabe

Panini hat bereits 2007 die von John Romita Sr. gezeichneten Strips in zwei querformatigern Bänden veröffentlicht. Seinerzeit kamen jedoch die Sonntagsseiten nicht in Farbe zum Abdruck. Die in einem größeren Format veröffentlichte Neuausgabe basiert auf der US-Edition, die IDW innerhalb der Reihe The Library of American Comics veröffentlicht und enthält auch die sehr ansprechend in Farbe gestalteten sonntäglichen Abenteuer von The Amazing Spider-Man. inklusive der in der alten Ausgabe fehlenden Kopfzeile.

Spider-Man Newspaper Comics Collection

Der erste Band präsentiert die vom 3. Januar 1977 bis zum 28. Januar 1979 veröffentlichten Zeitungscomics. Mit Band 3 startet die Veröffentlichung der von Fred Kida gezeichneten Strips und es ist zu hoffen, dass auch noch die Arbeiten von Stan Lees Bruder Larry Lieber und von Alex Saviuk  in dieser optimalen Form erscheinen!

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Gainsbourg – Der Mann, der die Frauen liebte

Filmbiografie geht auch ganz anders, als z. B. in Uwe Bolls Max Schmeling oder Olivier Dahans La Vie en Rose. Der bereits als Comickünstler voll ausgelastete Joann Sfar (u. a. Donjon, Die Katze des Rabbiners, Die Synagoge) beschränkt sich in seinem ersten Kinofilm nicht darauf ein Ensemble von Darstellern, die ihren realen Vorbildern halbwegs ähnlich sehen, zusammenzutrommeln und dann markante Situationen aus dem Leben eines Promis nachzustellen.

Gainsbourg - Der Mann, der die Frauen liebte

Sfar, der es immer noch bedauert, dass er erst nach Paris kam als sein Idol Serge Gainsbourg bereits tot war, fand mit Eric Elmosnino einen vielseitig talentierten Hauptdarsteller mit (ganz wichtig!) einer markanten Nase. Doch in der ersten Hälfte des Filmes arbeitet Sfar hauptsächlich mit allerlei Verfremdungseffekten. Während er von Gainsbourgs Jugend als Jude im von deutschen Truppen besetzten Paris erzählt, setzt er Zeichentrick und Puppenspiel ein.

Gainsbourg - Der Mann, der die Frauen liebte

Doch je weiter der halbwegs chronologisch erzählte Film auf seiner Zeitachse voranschreitet, desto stärker fährt Sfar den Mummenschanz zurück. Er schafft immer mehr Raum für seine Darsteller (darunter Laetitia Casta als verblüffend ähnliches Brigitte-Bardot-Double) aber auch für mitreißend in Szene gesetzte Musiknummern wie Comic Strip oder einer Reggae-Version der Marseillaise.

Gainsbourg - Der Mann, der die Frauen liebte

Sfar wollte keineswegs herausfinden wie Serge Gainsbourg tatsächlich war: “Die Wahrheit könnte mir gar nicht gleichgültiger sein. Ich liebe Gainsbourg viel zu sehr, um ihn ins Reich der Realität zurückzuholen.“ Der nicht so sehr mit Serge Gainsbourg vertraute Zuschauer, am bekanntesten dürfte sein wild entfesselter Erotik-Song Je t’aime … moi non plus (den er zunächst mit Brigitte Bardot und danach mit Jane Birkin aufnahm) sein, erlebt einen einzigartigen Crashkurs zum französischen Pop-Idol und Multitalent.

Gainsbourg - Der Mann, der die Frauen liebte

Geboten wird ein Reigen unglaublicher Bilder und Situationen, die überraschenderweise meistens gar nicht so weit vom “Reich der Realität“ entfernt sind.

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Auf der Suche nach Calvin und Hobbes

Die schlechten Nachrichten zuerst. Dieses lang erwartete Sachbuch über den möglicherweise besten Comic-Strip aller Zeiten kommt ganz ohne Bebilderung aus, obwohl der Autor dem Leser den Mund ganz schön wässrig schreibt, bezüglich so manchem unbekannten Frühwerk des Calvin und Hobbes Zeichners Bill Watterson. Auch dass es Nevin Martell trotz hartnäckiger Bemühungen nicht gelungen ist, ein Gespräch mit dem öffentlichkeitsscheuen Watterson zu führen, trübt etwas den Gesamteindruck.

Auf der Suche nach Calvin und Hobbes

Doch wer sich an die Lektüre macht, wird nicht enttäuscht und verspürt zwangsläufig das Bedürfnis wieder Calvin und Hobbes zu lesen. Nevin Martell hat sehr viele Zeitgenossen und Kollegen von Watterson interviewt und daraus ein insgesamt sehr stimmiges Porträt zusammengefügt. Als Junge war Watterson alles andere als ein frecher Lümmel wie später sein Calvin, sondern ein eher braves Kind und er blieb auch als Erwachsener sehr gerne unscheinbar. Das bemerkenswerteste Ereignis seiner Studentenzeit dürfte es gewesen sein, als Watterson Michelangelos Gemälde Die Schöpfung an die Zimmerdecke des Wohnheimes pinselte.

Auf der Suche nach Calvin und Hobbes

Interessant geschildert sind nicht nur die ungewöhnlichen Entscheidungen von Watterson auf Merchandise-Produkte zu verzichten, die über Bücher oder Kalender hinausgehen, oder seinen Comic-Strip auf dem Erfolgs-Höhepunkt einfach einzustellen, sondern auch die Reaktionen darauf. Viele Kollegen und Leser fanden Watterson hätte nicht das Recht dazu die Arbeit an Calvin und Hobbes einfach zu beenden. Dies wäre ihm auch sehr viel schwerer gefallen, wenn ein Nachfolger die Serie einfach hätte übernehmen können. Doch durch hartnäckige Verhandlungen und sein stures Wesen war es Watterson gelungen die völlige rechtliche Kontrolle über Calvin und Hobbes zu halten. Daher konnte er zu einem Zeitpunkt aufhören, an dem ihm die Arbeit am Strip noch Freude bereitete. Nevin Martell gelang das spannende Porträt eines Künstlers, der nur auf sich selber hörte und damit auch recht hatte.

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Calvin und Hobbes

Die Niedlichkeit von Calvin und seines Tigers Hobbes, der von allen Menschen außer dem kleinen Jungen nur als Stofftier wahrgenommen wird, täuscht. Nicht nur der kleine Calvin kann ein ganz schöner Quälgeist sein, sondern auch Bill Watterson, der Schöpfer der beiden erfolgreichen Zeitungsstrip-Figuren, ist ein streitbarer Zeitgenosse. Ihm ist es gelungen, sich von den engen Vorgaben zu befreien, die für farbige Zeitungsstrips in den Comicbeilagen der amerikanischen Sonntagszeitungen gelten. Darüber hinaus lehnt er es auch noch ab, seine Figuren als Werbeträger zu verwenden.

Calvin und Hobbes

Begründungen für dieses in Anbetracht gewaltiger Vermarktungsmöglichkeiten sehr ungewöhnliche Verhalten liefert er in einem Jubelband, der in den USA 1995 zum zehnjährigen Bestehen der im selben Jahr leider eingestellten Strip-Serie erschien. Watterson wollte mit Calvin und Hobbes in erster Linie einen Comic schaffen, der seinen eigenen Ansprüchen so weit wie möglich genügt. Wenn er auch noch um Lizenzen für Werbeträger kümmern müsste, würde ihn dies von seiner eigenen Arbeit ablenken und darüber hinaus auch noch zu faulen Kompromissen zwingen um seine Auftraggeber nicht zu verprellen.

Calvin und Hobbes
Doch der Jubelband ist nicht nur wegen Wattersons Ansichten zum traurigen Schattendasein der heute nur noch sehr klein gedruckten Zeitungs-Comicstrips empfehlenswert. Vor allem die von ihm kommentierten und ausgewählten Calvin und Hobbes-Strips geben dem Leser immer wieder die Gelegenheit, dem genialen Cartoonisten über die Schulter zu gucken und quasi bei der Erschaffung seiner schönsten Momente dabei sein zu können.

Calvin und Hobbes

Doch so schön ein Best of-Band wie dieser auch ist, am meisten Spaß macht es doch die Strips chronologisch zu lesen. Angefangen hat alles mit jenem denkwürdigen Moment vom 18. November 1985 als Calvin seine Tigerfalle mit einem Thunfisch-Sandwich armierte und damit den selbstkritischen Hoppes (“In dieser Beziehung sind wir Tiger ziemlich blöd“) fing. Rechtzeitig zu Weihnachten 2015 veröffentlichte Carlsen in drei querformatigen Hardcover-Bänden die 10 kg schwere 1.400-seitige  Gesamtausgabe von Calvin und Hobbes mit allen Strips der Erfolgsserie.

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