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Norbert Aping: Es darf gelacht werden

Norbert Aping leitete das Amtsgericht Buxtehude, doch seine Liebe gehört ganz offensichtlich den Slapstick-Komödien der Stummfilmzeit. Dies schlug sich in einer (nicht nur quantitativ) beachtlichen Reihe von Publikationen nieder: Das Dick und Doof Buch, Charlie Chaplin in Deutschland, Charlie Chaplin und die Nationalsozialisten, Laurel & Hardy auf dem Atoll.

Norbert Aping: Es darf gelacht werden

Da Aping 1951 geboren wurde, ist zu vermuten, dass sein Interesse an den “Männern ohne Nerven und Vätern der Klamotte“ (so der Untertitel seines neuen Buchs) durch im Vorabendprogramm gezeigte TV-Reihen mit Stummfilm-Grotesken geweckt wurde. Hierfür wurden Slapstick-Filme zu gut zwischen die Werbepausen passenden Häppchen zusammengeschnitten. Hochmotivierte Sprecher (oft mit Kabarett-Background), wie Hans-Jürgen Dietrich oder Hanns Dieter Hüsch trieben das schwarzweiße aber dennoch bunte Geschehen auf die Spitze. Mit diesem Konzept erreichten Reihen wie Opas Kino lebt oder Hocherfreut mit Harold Lloyd ein großes Publikum.

Norbert Aping: Es darf gelacht werden

In seinem Buch belegt Aping, dass das launige Kommentieren von Filmen nicht von den Programmdirektoren der TV-Sender erfunden wurde. Bereits in den Kindertagen des Kinos wurden “Film-Erklärer“ benötigt, um dramaturgische Schwächen aufzufangen. Später übten diese Tätigkeit Filmkuriositäten-Sammler wie Walter Jensen oder Ferdinand Althoff aus, die – oft mit musikalischer Orchester- oder Grammophon-Begleitung – ihre cineastischen Schätze oder auch überholt wirkende Peinlichkeiten präsentierten.

Norbert Aping: Es darf gelacht werden

Dies ging auch in der Nachkriegszeit munter weiter. Hier ist ganz besonders Werner Schwier hervorzuheben, der zunächst als Film-Erklärer gemeinsam mit Konrad Elfers am Klavier sein Programm Kintopp Anno Dazumal live präsentierte. Auch im Kinofilm Charlie Chaplins Lachparade trat das Duo in derselben Funktion auf, bevor Schwier in TV-Reihen wie Es darf gelacht werden seine Tätigkeit fortsetzte.

Norbert Aping: Es darf gelacht werden

Einmal mehr ist beeindruckend, was Norbert Aping alles an Informationen ausgegraben hat. In einer ausführlichen 70-seitigen Einleitung schreibt er kenntnis- und faktenreich über die Väter der Väter der Klamotte. Im Hauptteil funktioniert das Buch als “Lexikon der deutschen TV-Slapstickserien“ und informiert über Fernseh-Klassiker wie Willi Schwabes Rumpelkammer oder Zwei Herren Dick und Doof, aber auch über Western von gestern. Da werden wohlige Jugend-Erinnerungen wach…

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Ähnlich wie er es bereits mit Laurel & Hardy in seinem Das Dick und Doof Buch machte, wollte Norbert Aping anschließend schildern in welcher Form Charlie Chaplin in Deutschland in die Kinos kam und in der Presse besprochen wurde. Doch ein derartiges Projekt würde nicht zwischen zwei Buchdeckel passen, denn Aping musste feststellen, dass “nur noch über die Bibel mehr geschrieben worden ist, als über diesen weltbekannten Künstler.“ Daher schränkte er das Spektrum des Buches ein und konzentrierte sich darauf, wie die Nationalsozialisten in Deutschland auf die Werke Chaplins reagierten, wobei natürlich ein besonderes Augenmerk auf dessen Hitler-Satire Der große Diktator gerichtet wurde.

Liberty - Shtunk! Die Freiheit wird abgeschafft - Charlie Chaplin und die Nationalsozialisten
Norbert Aping hat auf 400 eng bedruckten und mit zahlreichen Fußnoten versehenden Seiten eine unglaubliche Materialfülle zu diesem Thema zusammengetragen. Er belegt, dass Chaplin den Nazis von Anfang an ein Dorn im Auge war, schon durch den Stummfilm Shoulder Arms von 1918 in dem der Tramp als Soldat des Ersten Weltkrieges den Deutschen Kaiser gefangen nimmt. In einem Land in dem später rechtsradikale Pöbelhorden versuchten die Aufführung des Antikriegsfilms Im Westen nichts Neues zu verhindern, war ein angeblicher “antideutscher Hetzfilm“ bzw. eine Satire über das (nicht nur deutsche) Soldaten in konservativen Kreisen unerwünscht.

Liberty - Shtunk! Die Freiheit wird abgeschafft - Charlie Chaplin und die Nationalsozialisten

Später wurde versucht durch Drohungen und politischen Druck die Produktion von Der große Diktator zu verhindern. Anschließend wurde tunlich vermieden, zu vermelden dass Chaplin in diesem Film den nur vier Tage jüngeren Adolf Hitler, der ihm seinen Schnurrbart nachahmte, parodistisch nachahmte (und entlarvte).

Liberty - Shtunk! Die Freiheit wird abgeschafft - Charlie Chaplin und die Nationalsozialisten

Die Nationalsozialisten pflegten nach Shoulder Arms in ihren Presseorganen die Feindschaft zu Chaplin und nahmen dabei wenig Rücksicht auf Realitäten. So wurde der große Erfolg seiner Filme totgeschwiegen und der Komiker als “verhimmelter nigger-groteskhafter Galizier“, “hebräischer Wüstling“ oder “abgetakelter Filmjude“ bezeichnet, obwohl er keine jüdischen Wurzeln hatte. Aping hat eigens einen Anhang mit “Nationalsozialistischen Chaplin-Verunglimpfungen“ angefügt.

Liberty - Shtunk! Die Freiheit wird abgeschafft - Charlie Chaplin und die Nationalsozialisten
Sein Buch funktioniert auf mindestens zwei Ebenen. Zum einen zeigt Aping wie in der von den Nazis gesteuerten Presse Tatsachen verdreht oder einfach nur erfunden wurden, um Stimmung gegen unliebsame Zeitgenossen zu machen. Außerdem macht das Buch ganz nebenbei Appetit darauf sich einmal wieder einen Chaplin-Klassiker anzusehen, um festzustellen wie zeitlos diese ebenso komischen wie menschlichen und gesellschaftskritischen Werke doch sind.

Liberty - Shtunk! Die Freiheit wird abgeschafft - Charlie Chaplin und die Nationalsozialisten

Mittlerweile hat Aping mit  Charlie Chaplin in Deutschland: 1915-1924: Der Tramp kommt ins Kino noch ein weiteres höchst empfehlenswertes Buch zum Thema fertiggestellt.

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Laurel & Hardy auf dem Atoll

Unter dem für alle Freunde von Laurel und Hardy sehr provokanten Titel Das Dick und Doof Buch schrieb Norbert Aping (Charlie Chaplin in Deutschland) ein sehr gut recherchiertes voluminöses Werk über die höchst unterschiedlichen Versionen in denen die Filme des begnadeten Komiker-Duos in Deutschland gezeigt wurden. Jetzt folgt ein ebenso interessantes Buch über Atoll K (alias Dick und Doof erben eine Insel), den 1950/1951 in Frankreich gedrehten und höchst umstrittenen letzten Spielfilm des Duos.

Laurel & Hardy auf dem Atoll
Durch Gespräche mit Zeitzeugen (darunter auch die damals sehr prominente Hauptdarstellerin Suzy Delair) und intensivstes Studium von Zeitungen und zahlreichen sehr unterschiedlichen Drehbuchentwürfen konnte Aping ungeheuer detailliert rekonstruieren, was damals alles schief ging. Als englisch-amerikanisch-französisch-italienische Koproduktion wurde bei Atoll K versucht es möglichst allen Beteiligten recht zu machen. Daher mussten sich Laurel und Hardy, die zudem gesundheitlich nicht auf der Höhe waren, ihre Pointen mit zwei überhaupt nicht komischen Darstellern aus Frankreich und Italien teilen. Ferner versucht Atoll K auch noch eine politische Satire zu sein, was voll in die Hose ging.

Laurel & Hardy auf dem Atoll
Sehr intensiv beschäftigt sich Aspin auch mit den zahlreichen sehr unterschiedlichen internationalen Fassungen in denen der Film weltweit erschien. Atoll K ist ganz sicher kein guter Film (sehr viel interessanter als die letzten acht Filme die Laurel und Hardy zwischen 1942 und 1945 für MGM und FOX drehten ist er aber allemal!), doch Aspins Buch belegt immerhin, dass das Werk alles andere als ein Flop war und – vor allem in Deutschland – im Laufe der Jahre immer wieder erfolgreich in die Kinos kam. Selten wurde die Entstehungsgeschichte eines Filmes so faktenreich und spannend dokumentiert wie in diesem Buch.

Laurel & Hardy auf dem Atoll
Mittlerweile zwei Bücher über die Chaplin-Filme in Deutschland und brachte 10 Jahre nach Veröffentlichung seines Dick & Doof Buches eine preiswerte Neuausgabe heraus. Das Paperback schreibt die Vermarktung von Laurel & Hardy auf den Stand von Juli 2014 fort und bietet zudem noch einen umfangreichen digitalen Anhang.

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Charlie Chaplin in Deutschland

Norbert Aping schilderte in seinem Das Dick und Doof Buch bereits sehr ausführlich wie die Filme von Laurel & Hardy in die deutschen Kinos kamen und in der Presse besprochen wurden. Anschließend wollte er ein ähnliches Werk auch über Charlie Chaplin schreiben. Doch ein derartiges Projekt würde nicht zwischen zwei Buchdeckel passen, denn Aping musste feststellen, dass “nur noch über die Bibel mehr geschrieben worden ist, als über diesen weltbekannten Künstler.“ Daher schränkte er das Spektrum zunächst ein und konzentrierte sich im Buch Liberty – Shtunk! Die Freiheit wird abgeschafft darauf, zu dokumentieren, wie die Nationalsozialisten in Deutschland auf die Werke Chaplins reagierten. Dabei wurde natürlich ein besonderes Augenmerk auf dessen Hitler-Satire Der große Diktator gerichtet.

CHARLIE CHAPLIN IN DEUTSCHLAND: 1915-1924: DER TRAMP KOMMT INS KINO

Jetzt folgt eine Fortsetzung bzw. die Vorgeschichte. Aping beschreibt in Charlie Chaplin in Deutschland wie der Tramp im deutschsprachigen Raum mit etlicher Verspätung in die Kinos kam. Erst am 30. August 1921 wurde im Berliner Ufa-Palast am Zoo im Beiprogramm zum längst vergessenen Spielfilm Die Geliebte Roswolskys als erster Chaplin Film in Deutschland dessen bereits fünf Jahre zuvor gedrehter 37. Streifen The Rink gezeigt. Der 24-minütige Kurzfilm bekam den deutschen Titel Chaplin läuft Rollschuh, wurde zu einem gewaltigen Hit, löste Lachstürme aus und fand auch in der Presse sehr viel mehr Aufmerksamkeit als der Hauptfilm. Danach folgte The Cure unter dem deutschen Titel Die Chaplin-Quelle und viele weitere Filme. Darunter befanden sich auch Chaplins sehr viel ältere Streifen, die dem Publikum als das Allerneuste angedreht wurden. Zugleich wurden aber auch sehr viele Filme mit dreisten Chaplin-Plagiatoren gezeigt, über die Aping amüsante Informationen zusammengetragen hat.

CHARLIE CHAPLIN IN DEUTSCHLAND: 1915-1924: DER TRAMP KOMMT INS KINO

Das Kernstück des Buches sind jedoch die zahlreichen Kritiken aus deutschen Zeitungen, die Aping in diversen Archiven gefunden hat. Neben der immer wieder geäußerten völligen Begeisterung von Autoren wie Kurt Tucholsky oder auch Bert Brecht ist hier auch Neid darüber zu spüren, dass die heimische Filmlandschaft nichts Vergleichbares zu bieten hat sowie Angst davor, dass Hollywood das deutsche Kino übernehmen könnte. Diese Kino-Zeitreise liest sich sehr spannend und endet (zunächst) bei Chaplins ersten großen Hit The Kid der Ende 1923 in Berlin mit (nur noch!) zweijähriger Verspätung seine glanzvolle deutsche Premiere erlebte.

CHARLIE CHAPLIN IN DEUTSCHLAND: 1915-1924: DER TRAMP KOMMT INS KINO

Aping plant als Bindeglied zwischen seinen beiden Chaplin-Büchern noch ein weiteres Werk, das sich mit der spannenden Zeit von 1925 bis 1933 beschäftigt und auf das sich schon sehr gefreut werden darf.

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