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The Fantastic World of Frank Frazetta

Bereits 1999 erschien bei Taschen unter dem Titel Frank Frazetta – Master of Fantasy Art ein schön zusammengestellter Hardcoverband, der auf 164 Seiten einige der besten Werke des begnadeten Zeichners und Malers in Wort und Bild vorstellte.

Doch dies Werk verblasst gegen die neue Veröffentlichung, bei der Taschen seine Muskeln ähnlich stark spielen lässt, wie Tarzan oder Conan auf den Gemälden von Frazetta. Jetzt sind es 468 Seiten geworden und das Format ist auf 32 x 47 cm angewachsen. Auch der Leser benötigt Muskeln, um das knapp 5 kg schwere Buch zu bewegen.

Doch erfreulicherweise wird auch der Geist angesprochen, denn die in Deutsch, Englisch und Französisch abgedruckten Texte gehen durchaus in die Tiefe. In seiner Einleitung stellt Dan Nadel den Künstler als das genaue Gegenteil von dessen Idol Hal Foster vor. Wo der Schöpfer von Prinz Eisenherz “edel war, da war Frazetta prachtvoll vulgär“.

In den vier Kapiteln “Anthropomorphe Tiere und Li’l Abner“, “Tarzan, Conan und Ringo Starr“, “Esquire und Death Dealer“ sowie “Fire and Ice and From Dusk Till Dawn“ wird nicht immer erfolgreich versucht, Ordnung in das in nahezu alle Richtungen wuchernde Werk von Frazetta zu bringen.  

Wo Texte, zumindest wenn sie eine akzeptable Länge haben sollen, versagen, schaffen – wie immer bei Taschen – die unzähligen mit viel Bedacht ausgewählten Abbildungen Abhilfe. Anfangs chronologisch und auf den letzten Seiten thematisch geordnet, kommen nicht nur die allgemein bekannten, erstaunlich lässig hingehauenen Ölschinken wie Death Dealer oder die kürzlich für 5,4 Millionen Dollar verkaufte Egyptian Queen in angemessener Größe zum Abdruck.

Auch etliche schwarzweiße Zeichnungen, etwa aus seinen EC-Comics sind enthalten und belegen, was für ein begnadeter Zeichner bereits der junge Frazetta war. Hinzu kommen jene Plakate zu Filmen wie Was gibt’s Neues, Pussy?, Tanz der Vampire, Clint Eastwoods Der Mann, der niemals aufgibt, Fire and Ice und das leider nicht rechtzeitig zum Kinostart fertiggewordene Motiv zu From Dusk Till Dawn, von deren fürstlicher Entlohnung Frazetta jeweils ein ganzes Jahr leben konnte.

Beeindruckend ist auch die Fülle von Paperback-, Magazin- und LP-Covern, die das Buch präsentiert und die zeigen, dass Frazetta vielleicht nicht der vielseitigste, doch ganz sicher der omnipräsenteste Künstler seiner Zeit war.

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Feuer und Eis

Der eiskalte Lord Nekron will die Menschheit unterdrücken und lässt König Jarols Tochter Teegra entführen. Die Hoffnung liegt jetzt in den Händen des Kriegers Larn, der die Prinzessin und die Welt retten soll. Es beginnt der Kampf zwischen Feuer und Eis…

Feuer und Eis

Im Star-Wars-Jahr 1977 brachte Ralph Bakshi (Fritz the Cat) mit Die Welt in 10 Millionen Jahren (hier fungierte „Luke Skywalker“ Mark Hamill als Sprecher) in die Kinos und kurze Zeit danach Der Herr der Ringe gleich. Sechs Jahre später legte er einen weiteren Fantasy-Zeichentrickfilm nach.

Feuer und Eis

Auch bei Feuer und Eis drehte Bakshi die meisten Szenen zunächst mit Schauspielern und ließ die Aufnahmen anschließend Bild für Bild von Hand nachzeichnen. Dieses Rotoskopie genannte Verfahren sorgte für äußerst lebensnahe Bewegungen, was besonders in den zahlreichen Actionszenen gut zur Geltung kommt.

Feuer und Eis

Mit klassischer Zeichentrickkunst oder Animation hat Rotoskopie jedoch wenig zu tun, denn in den Walt Disney Studios dienten den Zeichnern mit realen Darstellern gedrehte Filmaufnahmen lediglich zur Inspiration.

Feuer und Eis

Das Drehbuch zu Feuer und Eis schrieben die erfahrenen Marvel-Autoren Roy Thomas und Gerry Conway. Doch den größten Input lieferte der begnadete Fantasy-Maler Frank Frazetta zusammen, dessen wilde Barbaren-Gemälde wie Death Dealer oft geradezu impressionistisch wirken. Frazettas Einfluss ist jedoch hauptsächlich bei den Hintergrundgemälden zu spüren und weniger bei den durchgepausten Figuren.

Feuer und Eis

Dennoch ist Feuer und Eis ein optisch teilweise äußerst imposanter Film, der mittlerweile in einer schönen DVD+Blu-ray-Edition vorliegt. Beim üppigen Bonusmaterial erfreut besonders die spielfilmlange Frazetta-Dokumentation Painting with Fire, in der u. a. die Comiczeichner Bernie Wrightson, Dave Stevens, William Stout und Neal Adams zu Wort kommen.

Feuer und Eis

Extras der 3-Disc Limited Collectors Edition: Audiokommentar von Ralph Bakshi, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; Making of (13:32 min), Tagebuch vom Darsteller Sean Hannon (16:07 min), Kinotrailer (1:13 min), 24-seitiges Booklet mit einem aktuellen Interview mit Ralph Bakshi,  Eine Bonus-DVD enthält die 93-minütige Dokumentation „Frazetta: Painting with Fire“. Hierzu gibt es einen Audiokommentar von Regisseur Lance Laspina und Produzent Jeremy J. DiFore, sowie Outakes

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Frank Frazetta: White Indian

Der am 10. Mai 2010 im Alter von 82 Jahren verstorbene Frank Frazetta dürfte hauptsächlich durch seine Titelbilder zu Tarzan– oder Conan-Romanen, seine Filmplakate und seine Fantasy-Gemälde bekannt sein. Diese brachte er meist vor düstererem Hintergrund mit relativ wenigen Pinselstrichen auf die Leinwand und ließ dadurch viel Raum für die Fantasie des Betrachters.

Frank Frazetta: White Indian

Während auf der Basis von Frazettas wohl bekanntestes Gemälde Death Dealer gleich zwei Comic-Serien entstanden sind, ist fast völlig in Vergessenheit geraten, dass die Karriere des gefeierten Fantasy-Malers einst in der Comic-Branche startete. Frazetta zeichnete John Wayne Adventure Comics, arbeitete für die legendären EC-Comics, assistierte Dan Barry bei Flash Gordon und Al Capp neun Jahre lang bei seinem Strip Li’l Abner.

Frank Frazetta: White Indian

Mit White Indian veröffentlicht Salleck Publications Frazettas am längsten laufende eigene Comic-Serie. Von 1949 bis 1952 erschien die Reihe zunächst als Zweitstory im Western-Comicheft Durango Kid. In kurzen siebenseitigen Episoden wird vom jungen Dan Brand erzählt, einem “Salonlöwen im Philadelphia der Kolonialzeit“, dessen Verlobte von einem Nebenbuhler ermordet wird.

Frank Frazetta: White Indian

Während er den Mörder westwärts durch die Wildnis verfolgt, wird Brand zum White Indian und kämpft mit seinem jungen indianischen Gefährten Tipi “gegen Banditen, Piraten, britische Soldaten und Verräter“.

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Frazettas Zeichnungen sind hier natürlich noch nicht auf dem Niveau seines Spätwerks und die zugehörigen Stories meist etwas albern. Doch es ist zu begrüßen, dass diese klassischen Comics in einer schönen gebundenen Gesamtausgabe vorliegen. Besonders erfreulich ist, dass als Zugabe noch allerlei weitere oft reichlich seltsame Kurzcomics enthalten sind, die Frazetta zeitgleich gezeichnet hat.

Frank Frazetta: White Indian

Dabei handelt es sich um aufklärerische Kurzgeschichten, die vor Drogen warnen, um die Erlebnisse von heldenhaften Soldaten, Tipps für Ersthelfer, Heroic True Life Stories, Märchen im Disney-Stil und Hommagen an Hal Fosters Prinz Eisenherz.

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Frank Frazetta: Death Dealer

1973 malte Frank Frazetta (White Indian) – wie immer mit relativ wenigen Pinselstrichen, viel Raum für die Phantasie des Betrachters und vor düstererem Hintergrund – mit Death Dealer sein wohl einflussreichstes Gemälde. Das an einem einzigen Tag entstandene Ölbild vom hoch zu Ross sitzenden behelmten Krieger mit der Streitaxt zierte das Cover des Magazins Flashing Swords. Das Motiv wurde sehr populär, öffnete Frazetta die Tore zur Kunstszene und er fertigte fünf weitere Gemälde mit der Figur des Death Dealers an.

Frank Frazetta: Death Dealer

Es entstanden außerdem eine vierteilige Death Dealer-Roman-Reihe, Skulpturen mit der Figur und das deutsche Filmplakat zu Ralph Bakshis in Zusammenarbeit mit Frazetta entstandenen Zeichentrickfilm Feuer und Eis zierte ebenfalls der düstere Reiter.

Frank Frazetta: Death Dealer

Da verwundert es nicht weiter, dass die gebündelt bei Panini veröffentlichte sechsteilige Miniserie aus dem Hause Image nicht der erste Comicauftritt des Death Dealers ist. Bereits 1995 schrieb der Musiker Glenn Danzig eine vierteilige Death Dealer-Comicreihe, die u. a. von Simon Bisley illustriert und bei uns im Verlag EEE veröffentlicht wurde.

Frank Frazetta: Death Dealer
2007 startete Image Comics eine Miniserie, in der der Death Dealer in der Fantasy-Welt von Mirahan sein Unwesen treibt. Er metzelt die Krieger von zwei gegnerischen Heeren nieder und sorgt so kurzfristig für Frieden. Über die Herkunft des schwarzen Reiters ist (natürlich) nichts zu erfahren und die Figur bleibt weiterhin geheimnisvoll.

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Der Comic dürfte Fantasy-Freunden gefallen und der Sammelband überzeugt durch exquisites Bonusmaterial wie eine Galerie mit Frazettas Death Dealer-Gemälden oder einen Artikel von Frank Frazetta jr.. Hier gibt es einen sehr lebendigen Einblick in die zeitsparende Arbeitsweise des Künstlers, der seine Ölbilder zum Einhalten des Abgabetermins auch schon mal im Herd der heimischen Küche trocknen ließ.

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