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Ein Wigwam steht in Babelsberg

1965 beschloss die ostdeutsche DEFA 1965 in Jugoslawien einen eigenen Indianerfilm zu drehen. Der 1940 in Serbien geborene Gojko Mitić war schon in kleineren Rollen in den westdeutschen Karl-May-Filmen Old Shatterhand, Winnetou 2 und Unter Geiern aufgetreten. Daher war er die ideale Wahl für die Hauptrolle in Die Söhne der Großen Bärin.  Der Film erreichte in der DDR 11 Millionen Zuschauer,  bei 17 Millionen Einwohnern! Insgesamt entstanden mit Mitic zehn DEFA-Indianerfilme.

Ein Wigwam steht in Babelsberg

Genau wie bei Winnetou gab es auch einen Kult um die Musik zu den Filmen, die von Komponisten wie Günther Fischer, Karl Ernst-Sasse und Wilhelm Neef stammte und einige Anleihen bei Martin Böttcher aber auch bei Ennio Morricone (Das Severino-Thema klaut ausgiebig bei Spiel mir das Lied vom Tod) machte. Die CD Ein Wigwam steht in Babelsberg enthält auch einige Auszüge aus diesen DEFA-Soundtracks.

Genau wie “Winnetou“ Pierre Brice, der längst vergessene Songs wie Ich steh allein oder Keiner weiß den Tag aufnahm, wurde auch Gojko Mitić ins Tonstudio gebeten. Er nahm ebenfalls mit dünner Stimme einige Liedchen wie Löscht das Feuer oder Liebe Du das Meer auf, die ebenfalls auf dieser CD enthalten sind.

Ein Wigwam steht in Babelsberg

Außerdem enthält dieser abwechslungsreiche Sampler noch höchst kuriose Songs von Frank Schöbel (Heißer Sommer), Dean Reed und Ruth Hohmann. Der Höhepunkt ist, neben Ein Wigwam steht in Babelsberg (Hey, Goijko, Goijko) von Express, jedoch MTS mit Ein Pferd wie Du und ich, ein Song, in dem der Hengst von Gojko Mitić sein Schicksal besingt.

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Robinson jr.

Widerwillig willigt der Mailänder Modemanager Roberto Minghelli ein, als seine Frau mit ihm unbedingt zu einer Kreuzfahrt aufbrechen möchte. Es kommt noch schlimmer als erwartet, denn Roberto strandet auf einer einsamen Insel. Dort findet er zwar Robinson Crusoes Hütte vor, doch er trauert um sein Luxusleben. Seine Lage verbessert sich merklich, als nach etlichen Monaten plötzlich eine attraktive dunkelhäutige Frau auftaucht, die Roberto natürlich Freitag nennt…

Robinson jr.

In Westdeutschland dürfte diese 1976 vom Django-Regisseur Sergio Corbucci gedrehte italienische Komödie kaum bekannt sein. Doch in den Kinos und im Fernsehprogramm der DDR war Robinson jr. – auch dank der amüsanten DEFA-Synchronisation – ein gewaltiger Hit. Nachdem zuvor einige Heimkino-Veröffentlichungen mit eher unbeholfenen Covern die Ostalgie-Schiene zu bedienen versuchten, ziert die neue Blu-ray-Veröffentlichung von Capelight Pictures ein prachtvoll gemaltes Motiv des großartigen Plakat-Künstlers Renato Casaro. Dies könnte dem Film neue Fans zutreiben.

Robinson jr.

Der Auftakt von Il signor Robinson ist etwas unbeholfen und albern. Doch wenn Paolo Villaggio als Roberto einsam über die Insel kaspert, dann ist das sehr viel erträglicher und amüsanter als Tom Hanks Konversation mit einem Volleyball in Cast Away. Besonders gelungen ist ein überraschend surrealer Gag mit Villaggio und einem tückischen (aber höflichen)  Bumerang.

Robinson jr.

Am Drehbuch beteiligt war, neben Corbucci und Villaggio, auch das Duo Castellano & Pipolo, das kurz danach u. a. mit Der gezähmte Widerspenstige einige der besten Komödie mit Adriano Celentano in Szene setzte. Nicht unerwähnt bleiben soll auch noch der eingängige Soundtrack der Bud-Spencer-Hauskomponisten Guido und Maurizio De Angelis, die für karibisches Flair sorgen. Wenn dann auch noch Zeudi Araya als Freitag die Leinwand betritt, ist sehr schnell vergessen, dass der Drehort keine tropische Insel war, sondern ein Strand auf Sardinien…Robinson jr.

Die Blu-ray von Capelight Pictures enthält neben dem 108-minütigen Hauptfilm noch ein interessantes Interview mit Zeudi Araya (13:14 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln)

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Adolars phantastische Abenteuer

In der ab 1968 in Ungarn entstandenen 13-teiligen Zeichentrickserie Heißer Draht ins Jenseits wurde die in einem Hochhaus in Budapest wohnende Familie Mézga immer wieder mit Erfindungen aus der Zukunft „beglückt“, die großes Chaos auslösten. Die noch vor der Einführung des Farbfernsehens in Ungarn in Farbe gedrehte Serie wurde ein großer Erfolg.

Adolars phantastische Abenteuer

Daher folgten unter dem Titel Adolars phantastische Abenteuer 13 weitere Episoden. Der kleine Adolar Mézga ist jetzt stolzer Besitzer der aufblasbaren Rakete Gulliverkli, die er in einem Geigenkasten unter seinem Bett versteckt. Damit kann er immer mal wieder seiner etwas spießigen Familie entkommen. Der Hund Schnuffi muss dann allerdings gelegentlich zur Tarnung Geige spielen.

So landet Adolar zunächst auf einem flachen Scheibenplaneten, der von zweidimensionalen Wesen bevölkert werden, denen es nicht nur an Plastizität fehlt, sondern deren Sprache sogar einige Vokale fehlen. In einem weiteren Abenteuer landet Adolar auf einem von Märchenwesen bewohnten Planeten. Wie man sehen wird, ist Adobar kein Vertreter von Star Treks „Prime Direktive“ und greift ganz massiv ein.

Adolars phantastische Abenteuer

Die Serie lief erfolgreich im DDR-Fernsehen und wurde dort auch von vielen Westbürgern gesehen. Dies lag neben den sympathischen Figuren und der auch für Anime-Freunde recht interessanten Animation auch an der liebevollen und wortspielfreudigen DEFA-Synchronisation.

Adolars phantastische Abenteuer

1998 brachte RTL II eine weit weniger gelungene Eindeutschung unter dem Titel Archibald der Weltraumtrotter, innerhalb der allerdings auch unter dem Titel Der Superkampfplanet eine nicht im DDR-Fernsehen gezeigte 13. Folge zu sehen war.

Adolars phantastischen Abenteuer

Die Serie ist als dreiteilige DVD-Veröffentlichung erschienen. Es fehlen leider die RTL II – Synchronisation, die ungarische Originalfassung, sowie die 13. Episode. Mittlerweile gibt es auch eine DVD-Box mit Heißer Draht ins Jenseits und Adolars phantastische Abenteuer. Auf alle Fälle haben diese fantasievollen Trickfilme nichts von ihrem Charme und der gelegentlich aufblitzenden satirischen Schärfe eingebüßt.

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Die Bertinis

Ralph Giordano überlebte zusammen mit seinen Eltern und den beiden Brüdern die letzten Tage des Dritten Reichs im Keller eines zerstörten Hamburger Hauses. Die Nazis definierten die Beziehung zwischen Giordanos italienischstämmigen Vater und seiner jüdischen Mutter als “privilegierte Mischehe“. Daher wurde die Familie nicht deportiert, musste sich aber nach entwürdigenden und sich willkürlich ändernden Gesetzen richten.

Die Bertinis

Bei der Familie handelte es sich um Christen, und Giordano wurde – wie er später sagte – erst “durch die Nazis zum Juden geprügelt“. 1941 im Alter von 18 Jahren beschloss er sein Leben genau zu protokollieren, um dies als Grundlage für einen Roman zu verwenden. Es sollte über 40 Jahre dauern, bis schließlich sein Buch Die Bertinis erschien und zu einem großen Erfolg wurde.

Die Bertinis

1988 produzierte das ZDF eine fünfteilige aufwändige Verfilmung. Regie und Drehbuch stammten von Egon Monk, der sein Handwerk unter Bertold Brecht beim Berliner Ensemble gelernt hatte. Für Die Bertinis kehrte Monk in die damalige DDR zurück und drehte mit DEFA-Personal in Babelsberg, aber auch in Prag , weil am es am Originalschauplatz Hamburg kaum noch Altbau-Bestände gab.

Die Bertinis

Der Auftakt der Serie ist etwas seltsam. Die erste Episode beginnt 1882 und erzählt nahezu dialogfrei von Ralph Giordanos Großvater, der Sizilien in Richtung Deutschland verlässt. Den jungen Opa spielt Nino de Angelo die reifere Version Drafi Deutscher, höchstwahrscheinlich weil beide mit demselben Song (Jenseits von Eden alias Guardian Angel) zuvor einen Hit gelandet hatten.

Die Bertinis

Doch die erste Episode erzählt auch von der Zeit nach der “Machtergreifung“ und hat ein Ende mit Schrecken. Erstmals – und noch ohne Ledermantel – tritt der Gestapo-Mann “Melone“ in Erscheinung, indem er die gutbürgerliche Familie Bertini im scharfzüngigen Befehlston unangemeldet in ihrer eigenen Wohnung terrorisiert. Gert Haucke (älteren Zuhörern vielleicht noch bekannt aus der Radio-Sendung Papa, Charly hat gesagt…) spielt mit erschreckender Intensivität einen sich in seiner Machfülle suhlenden Nazi-Schergen.

Die Bertinis

Im weiteren Verlauf der Serie wird gezeigt, wie langsam aber stetig die Daumenschrauben der Nazis angezogen werden. Die Einhaltung unmenschlicher Regeln wird von Amtspersonen überwacht, die sich hinter ihren Vorschriften verschanzen und bestenfalls “korrekt“ verhalten. Dabei gibt es schmerzhafte Einblicke in menschliche Abgründe, die auch nicht dadurch relativiert werden, dass die Familie Bertini alias Giardano das zwölf Jahre andauernde Grauen gerade so eben überlebt hat.

Die Bertinis

Die DVD-Edition von Die Bertinis überzeugt zwar nicht gerade durch ihre Bildqualität, aber immerhin durch das Bounsmaterial, allen voran ein beeindruckender 55-minütiger Monolog  von Ralph Giordano. Hinzu kommen die TV-Berichte „Im Gespräch mit Egon Monk“ (11:50 min), „Heute Journal: Dreharbeiten“ (3:30 min) und „Aus dem Ateliers“ (10:03 min).

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Nicht schummeln, Liebling!

Im kleinen Städtchen Sonnethal interessiert sich der Bürgermeister nur für Fußball. Er will die Mannschaft in die Bezirksliga und sich selbst ins Licht der Öffentlichkeit bringen. Um dem einseitigen Treiben Einhalt zu gebieten beschließt die neue Fachschuldirektorin Barbara Schwalbe, ihn mit den eigenen Mitteln zu schlagen. Sie gründet eine Mädchen-Mannschaft, die die Jungen in den Schatten stellt. Der Bürgermeister ist wütend auf Barbara, und auch zwischen den beiden Mannschaftskapitänen Brigitte und Bernd gibt es Reibereien…

Nicht schummeln, Liebling!

Fünf Jahre nach dem großen Erfolg des beschwingten DDR-Musical Heißer Sommer (über 6 Millionen Kinobesucher!) drehte Regisseur Joachim Hasler mit den verbandelten Schlagerstars Frank Schöbel und Chris Doerk einen ähnlich gelagerten Defa-Film, der jedoch etwas weniger inspiriert und erfolgreich war. Vor der durchaus malerischen Kulisse Quedlinburgs wird von einem eigenwilligen Bürgermeister, von Fußball und der Liebe erzählt.

Nicht schummeln, Liebling!
Die unnötig komplizierte Geschichte wird jedoch zum Glück (ähnlich wie in einer Bollywood-Produktion) immer wieder von ziemlich schrägen quietschbunten Gesangs- und Tanzeinlagen aufgebrochen. Da hier echte Profis aus Leningrad und vom Friedrichsstadtpalast am Werk waren, fallen die munteren Choreografien sehr viel weniger peinlich aus als in vergleichbaren westdeutschen Schlagerfilmen.

Nicht schummeln, Liebling!

Bonusmaterial der DVD: Frauen am Ball – Doku von 1987 über Frauenfußball bei Turbine Postdam (14:43 min); Galerie mit 26 Bildern, Highlights aus dem ICESTORM-Spielfilmprogramm (4:45 min); Biografien und Filmografien der Filmschaffenden

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Heißer Sommer

Elf Mädchen aus Leipzig und zehn Jungen aus Karl-Marx-Stadt trampen um die Wette an die Ostsee. Als sie sich dort wieder treffen, spielen sie sich zunächst einige Streiche, doch dann kommt man sich näher. Dabei gibt es jedoch einige Probleme, denn während sich Brit (Regine Albrecht) nicht so recht zwischen Kai (Frank Schöbel) und Wolf (Hanns-Michael Schmidt) entscheiden kann, hat Stupsi (Chris Doerk) ein Auge auf Kai geworfen.

Heißer Sommer

Mit mehr als 6 Millionen Besuchern war der Defa-Musikfilm Heißer Sommer 1968 einer der größten Erfolge in den Kinos der DDR. Dies lag an den populären Schlagerstars Frank Schöbel und Chris Doerk, die damals auch privat ein Paar waren, und auch ganz sicher auch daran, dass hier nur unbeschwerte Sommerfreude und kaum DDR-Alltag vermittelt wird. Fünf Jahre später drehte das selbe Team den ähnlich gelagerten Film Nicht schummeln, Liebling!

Heißer Sommer

Wer sich ohne Ost-Biographie auf Heißer Sommer einlässt, geht ein großes Risiko ein, denn nach anfänglichem Auflachen über die Kostüme, die seltsame (aber gekonnte Choreographie) und den etwas anderen Look brennen sich die Hits dieses Filmes unweigerlich in den Kopf des Betrachters. Etwas ähnliches ist bei westdeutschen Filmen mit Conny und Peter eher undenkbar.

Heißer Sommer

Bonusmaterial der DVD: Ein bis drei Texttafeln mit Biografien und Filmographien von Joachim Hasler, Frank Schöbel, Chris Doerk und Hanns-Michael Schmidt; Je eine Texttafel mit Discografien von Frank Schöbel und Chris Doerk; Kino-Plakat und 15 Kino-Aushangfotos; “DEFA-Disko 77“: Ein sehr skuriller Videoclip mit Chris Doerk (3:07 min); Aus der Reihe Filmberufe: Der Tonmeister Peter Foerster erinnert sich (13:12 min); “795 Sekunden mit Frank Schöbel“ – Porträt des Schlagersängers; Ausschnitte aus der DDR-Wochenschau “Der Augenzeuge“: AZ 29/1973/5: Sommerfilmtage – “Nicht schummeln, Liebling!“ mit Chris Doerk und Frank Schöbel (2:18 min)

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Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Aschenbrödel (Libuše Šafránková) lässt sich von ihrer Stiefmutter und der Stiefschwester nicht unterkriegen. Sie erhält drei Haselnüsse, die sich als Zaubernüsse herausstellen. Mit Hilfe dieser Nüsse kann sie sich als Jägerin gegenüber dem Prinzen und seinen Freunden behaupten. Durch ihre Geschicklichkeit, ihre Schönheit und drei Rätselfragen, die sie dem Prinzen stellt, gewinnt sie dessen Herz für sich…

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Ganz im Gegensatz zu anderen während der Zeit des “real existierenden Sozialismus“ in Osteuropa entstandenen Märchenfilmen, verkneift sich Drei Haselnüsse für Aschenbrödel ideologische Tendenzen. In der ostdeutsch-tschechischen Coproduktion spielt DEFA-Star Rolf Hoppe (Mephisto) einen besonnenen und menschlichen Monarchen, der mit einem gewissen Amüsement betrachtet, wie sich sein Sohn schließlich doch noch in die richtige Frau verliebt.

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Anders als Walt Disney bei Cinderella verzichtet Regisseur Václav Vorlícek (Wie man Dornröschen wachküsst, Die Märchenbraut) fast komplett auf die Fantasy-Elemente der literarischen Vorlage. Die wohl schönste Realverfilmung eines Märchens setzt auf beeindruckende Naturaufnahmen, einen großartigen Soundtrack von Karel Svoboda (Biene Maja, Wickie) und auf eine ebenso romantische wie komische Geschichte, die auch heute noch allerbestens unterhält.

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Der Kultstatus von Drei Haselnüsse für Aschenbrödel zeigt sich darin, dass 2021 in Norwegen ein Remake entstand und dass der Märchen-Klassiker immer wieder in neuen Heimkino-Editionen erscheint. Eine Art “Zwischenhöhepunkt“ war 2008 eine etwas kitschige DVD-Veröffentlichung mit Soundtrack-CD, die versuchte durch Schnickschnack wie “Goldgeprägtes Schatzkästchen“, “seidenbezogene Schatulle mit Schublade“ und “Hochzeits-Amulett mit Echtheitszertifikat“ zu punkten.

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Ungleich interessanter ist die 2023 bei Filmjuwelen erschienene Blu-ray-Edition. Diese präsentiert den restaurierten Märchen-Klassiker im Original-Vollbild-Format, aber auch in einer Widescreen-Fassung in 1,77:1 – 16:9 in Orwocolor. Das Highlight unter den Extras ist der Audiokommentar von Rolf Giesen, der ansonsten eher für Extra-Tonspuren zu Hollywood-Horror wie Frankenstein, Das Ding aus einer anderen Welt oder Der Leichendieb zuständig ist. Doch Giesen überzeugt auch als Experte für Märchen-Archäologie und Ostblock-Kino.

Von Giesen stammen auch die Texte zum 20-seitigen Booklet. Hinzu kommt noch dieses Bonusmaterial: “Fünf Sterne für Drei Haselnüsse – Erinnerungen mit Rolf Hoppe und den Stabsmitgliedern“ (29.26 min), “Drei Haselnüsse für Aschenbrödel – Live in Concert“ (23:04 min), DEFA-Vorspann (4:32 min), DEFA-Abspann (0:35 min), DEFA-Trickfilm: “Hirsch Heinrich“ (R: Günter Rätz, 1964, 13:03 min), DEFA-Puppentrickfilm: “Die Weihnachtsgans Auguste“ (R: Günter Rätz, 1984/85, 21:26 min) und der Trailer (1:19 min)

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