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Once & Future

The Once and Future King ist der Originaltitel eines Romans von T. H. White über das Leben von König Artus, der bei uns als Der König auf Camelot veröffentlicht und von Walt Disney als Die Hexe und der Zauberer verfilmt wurde. Auch die in den USA bei Boom! erscheinende Serie Once & Future handelt vom Artus-Mythos, ist allerdings in der Gegenwart angesiedelt.

Once & Future

Autor ist der Brite Kieron Gillen, der zwar auch Star Wars: Darth Vader und Wolverine: Origin II schrieb, jedoch in erster Linie für seine etwas zweifelhafte Zweite-Weltkriegs-Fantasie Über bekannt ist. Gillen erzählt in der Comic-Serie davon,  dass die deutsche Wehrmacht sogenannte “Panzersoldaten“ einsetzt und die Weltherrschaft der Nazis in greifbare Nähe rückt. Gillen ist dabei weniger an der Beschreibung eines alternativen Geschichtsverlaufs, sondern sehr viel stärker am Inszenieren von blutiger Action interessiert.

Once & Future

In dieser Hinsicht ist Once & Future ein großer Fortschritt, denn zwar gibt es bereits auf Seite 4 den ersten Toten, doch Gillen überrascht dadurch, dass er kaum auf Splatter setzt, sondern originell und sogar humorvoll erzählt. Sehr schnell gewinnt der Leser den etwas tollpatschigen Duncan lieb, dessen erstes Date mit der Historikerin Rose gnadenlos in die Hose geht.

Once & Future

Zu allen Überfluss erhält Duncan auch noch die Nachricht, dass seine Großmutter Bridgette McGuire aus dem Altersheim geflüchtet ist. Da die Auferstehung von König Arthus bevorsteht und dieser sein Königreich zurückverlangen wird, sieht sich Duncans Oma gezwungen, wieder in ihren alten Job als Monsterjägerin zurückzukehren…

Once & Future

Gillen gelingt es scheinbar spielend, den Leser mitten hinein in seine fantasievolle Geschichte zu ziehen. Eine große Hilfe sind dabei die herrlich schrullige und oft erschreckend ehrliche Oma Bridgette, sowie die regelmäßigen Auftritte von gewaltigen Monstern, die als Cliffhanger am Ende von fast jedem US-Heft auftauchen.

Once & Future

Unterstützt von Tamara Bonvillains strahlenden Farben setzt der Puerto-Ricaner Dan Mora (Buffy The Vampire Slayer, Klaus) die Ungetüme, aber auch die sehr menschlichen Hauptfiguren, äußerst ansprechend in Szene. Bei Cross Cult erscheint Once & Future zeitnah zur US-Veröffentlichung in schönen und handlichen Hardcover-Bänden.

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Walt Disney: Die Hexe und der Zauberer

1963 brachte Walt Disney seinen 19. abendfüllenden Animationsfilm ins Kino. Bei uns hieß das Werk zunächst Merlin und Mim, der Originaltitel lautet The Sword in the Stone. Als Vorlage diente ein Buch von T. H. White, das hierzulande als Der König auf Camelot erschienen ist.

Walt Disney: Die Hexe und der Zauberer

Bill Peet, der zuvor bereits das Drehbuch zu 101 Dalmatiner geschrieben hatte, war jedoch nur an dem ersten Teil des Buchs interessiert, das sich mit der Jugend des späteren der Tafelrunde vorstehenden König Arthur beschäftigt hatte. Erzählt wird von Arthurs Lehrjahren beim Zauberer Merlin, die darin gipfelten, dass der Junge das Schwert von Uther Pendragon aus einem Stein zieht und zum König von England wird.

Walt Disney: Die Hexe und der Zauberer

Aus der Vorlage machte Peet eine nur sehr schleppend voranschreitende Geschichte voller – für sich betrachtet recht amüsanter – Gags und Songs der Sherman-Brothers. Tricktechnisch wurde der Film im selben lässig hingehauenen Animations-Stil in Szene gesetzt, wie zuvor schon 101 Dalmatiner. Zur in der Gegenwart angesiedelten Hunde-Story passten das modern wirkende Design und die detailarmen Hintergrund-Bilder recht gut.

Walt Disney: Die Hexe und der Zauberer

Die Hexe und der Zauberer büßte durch den Look und die Konzentration auf Gags den märchenhaften Fantasy-Zauber ein, der in T. H. Whites Vorlage vorhanden war. Finanziell blieb der Film weit hinter den Erwartungen zurück, woraufhin Bill Peets schon fast fertigen Entwürfe zu Das Dschungelbuch, dem nächsten Zeichentrickfilm, von Disney verworfen wurden. Peet verließ daraufhin das Studio und konzentrierte sich auf Kinderbücher.

Walt Disney: Die Hexe und der Zauberer

Insgesamt ist der Film nicht mehr (aber auch nicht weniger) als ein überlanger oft sehr komischer Cartoon. Der Höhepunkt ist ein Duell der Zauberer, bei dem Merlin gegen die Hexe Mim antreten muss und beide sich in verschiedene Tiere verwandeln. Zumindest in Sachen Charisma ist Merlin (dem Bill Peeet die Nase von Walt Disney verpaßte) seiner pummligen Kollegin, die anschließend im Comic als Madam Mim Karriere machte, hoffnungslos unterlegen.

Walt Disney: Die Hexe und der Zauberer

Bonusmaterial der Blu-ray: Alternativer Anfang: Floh trifft auf Merlin (4:02 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); Magische Musik: Die Sherman-Brüder (8:00 min); Walt Disney zaubert in „All About Magic“(7:19 min); Cartoons „Knight for a Day“ mit Goofy (7:06 min) und „Brave Little Taylor“ mit Mickey Mouse (9:01 min)

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