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Robinson jr.

Widerwillig willigt der Mailänder Modemanager Roberto Minghelli ein, als seine Frau mit ihm unbedingt zu einer Kreuzfahrt aufbrechen möchte. Es kommt noch schlimmer als erwartet, denn Roberto strandet auf einer einsamen Insel. Dort findet er zwar Robinson Crusoes Hütte vor, doch er trauert um sein Luxusleben. Seine Lage verbessert sich merklich, als nach etlichen Monaten plötzlich eine attraktive dunkelhäutige Frau auftaucht, die Roberto natürlich Freitag nennt…

Robinson jr.

In Westdeutschland dürfte diese 1976 vom Django-Regisseur Sergio Corbucci gedrehte italienische Komödie kaum bekannt sein. Doch in den Kinos und im Fernsehprogramm der DDR war Robinson jr. – auch dank der amüsanten DEFA-Synchronisation – ein gewaltiger Hit. Nachdem zuvor einige Heimkino-Veröffentlichungen mit eher unbeholfenen Covern die Ostalgie-Schiene zu bedienen versuchten, ziert die neue Blu-ray-Veröffentlichung von Capelight Pictures ein prachtvoll gemaltes Motiv des großartigen Plakat-Künstlers Renato Casaro. Dies könnte dem Film neue Fans zutreiben.

Robinson jr.

Der Auftakt von Il signor Robinson ist etwas unbeholfen und albern. Doch wenn Paolo Villaggio als Roberto einsam über die Insel kaspert, dann ist das sehr viel erträglicher und amüsanter als Tom Hanks Konversation mit einem Volleyball in Cast Away. Besonders gelungen ist ein überraschend surrealer Gag mit Villaggio und einem tückischen (aber höflichen)  Bumerang.

Robinson jr.

Am Drehbuch beteiligt war, neben Corbucci und Villaggio, auch das Duo Castellano & Pipolo, das kurz danach u. a. mit Der gezähmte Widerspenstige einige der besten Komödie mit Adriano Celentano in Szene setzte. Nicht unerwähnt bleiben soll auch noch der eingängige Soundtrack der Bud-Spencer-Hauskomponisten Guido und Maurizio De Angelis, die für karibisches Flair sorgen. Wenn dann auch noch Zeudi Araya als Freitag die Leinwand betritt, ist sehr schnell vergessen, dass der Drehort keine tropische Insel war, sondern ein Strand auf Sardinien…Robinson jr.

Die Blu-ray von Capelight Pictures enthält neben dem 108-minütigen Hauptfilm noch ein interessantes Interview mit Zeudi Araya (13:14 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln)

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Django Unchained

Schon wieder ein Tarantino-Film mit Christoph Waltz, war mein erster Gedanke zu Django Unchained. Doch der gebürtige Wiener Waltz, der bereits für seine Rolle in Quentin Tarantinos Inglourious Basterds einen Oscar erhielt, ist das absolute Highlight der lange erwarteten Italowestern-Blaxploitation-Hommage des Kultregisseurs. Waltz, der für seine angebliche “Nebenrolle“ noch einen Oscar bekam, spielt einen gewissen Doktor King Schultz, der vorgibt Zahnarzt zu sein, aber in Wirklichkeit höchst erfolgreich mit seinem Pferd Fritz als Kopfgeldjäger durch den Wilden Westen reist.

Django Unchained

Aus rein geschäftlichen Gründen befreit Schultz den Sklaven Django, denn nur dieser kann drei seiner ehemaligen Aufseher identifizieren, auf die ein hohes Kopfgeld ausgesetzt ist. Die Zusammenarbeit zwischen Schultz und Django funktioniert so gut, dass sie eine Weile als Team auftreten, bevor der Doktor seinem Schützling dabei helfen will, dessen Ehefrau Broomhilda von Shaft aus Candyland, der berüchtigten Plantage von Calvin Candie, zu befreien.

Django Unchained

Leonardo DiCaprio versucht ähnlich wie Waltz seine Schurkenrolle “larger than life“ anzulegen, wirkt gegenüber dem coolen Österreicher jedoch wie ein billiger Schmierenkomödiant. Das passt zwar recht gut zu DiCaprios Rolle, doch mit weniger Leonardo und noch mehr Waltz wäre der nicht eben kurze Django Unchained noch kurzweiliger. Jamie Foxx hingegen macht als Django (“Das D bleibt stumm!“) eine gute Figur, während Samuel L. Jackson als schurkischer Haussklave hinter seinem Make Up kaum zu erkennen ist.

Django Unchained

Django Unchained (über)erfüllt alle an einen Tarantino-Film gerichteten Erwartungen. Es wimmelt nur so von Anspielungen, musikalischen Zitaten, Gastauftritten (natürlich auch vom Regisseur himself, sowie vom Ur-Django Franco Nero) sowie dem Wort Nigger in den Dialogen. Der Auftakt des Filmes ist grandios, im Mittelteil nervt Leonardo etwas und das Ende versöhnt alle Freunde sinnloser Gewalt mit dem ansonsten eher auf clevere Dialoge setzenden Film.

Django Unchained

Mittlerweile liegt übrigens auch eine sehr schöne Comic-Adaption von Django Unchained vor.

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